Guten Morgen zusammen,

mal wieder etwas neues von uns. Eigentlich läuft es ganz gut. Sie hat sich gut in der Wohnung eingefunden und macht eigentlich alles alleine. So sagt sie. Bei näherer Betrachtung stimmt das so nicht. Wir haben jetzt seit einer Woche den Pflegegrad 2. Am Mittwoch hat sie einen Probetag in der Tagespflege. Sie freut sich schon sehr darauf. Dann hoffen wir, dass es klappt und sie die nächsten Mittwoche dort verbringen kann. Dadurch, dass sie jetzt Pflegegeld und Sachleistungen bekommen kann, entspannt sich die Lage ein wenig.

Sie kann eigentlich recht wenig alleine. Und das ist das Problem. Sie nimmt ja selbständig die Medikamente ein und lässt sich auch nicht helfen. Wir haben versucht, Ihr die Tabletten in einem 7-Tage-Dosierer zu stellen. Das will sie nicht. Sie sagt, sie würde die Tabletten jeden Morgen als erstes nehmen. Das stimmt nicht. Ich zähle die Tabletten nach und sie hat in diesem Jahr ihre 100er-Packung noch nicht zu Ende und wir haben jetzt Juni. Ihr Schilddrüsenwert ist erhöht, also hat sie wieder eine Unterfunktion. 
Das gleiche Problem haben wir mit dem Duschen. Sie sagt, sie duscht jeden Morgen und wäscht sich die Haare. Das stimmt auch nicht. Ich weiss allerdings nicht, was ich machen soll; ich kann sie ja nicht zwingen.
Duschen und Haare waschen macht jetzt eine Hilfe, da ich als Schwiegertochter nicht an sie rankomme. Ich habe am Freitag und Samstag morgen ihr gesagt, es käme die Hilfe zum Duschen. Es war alles gut. Als es soweit war, sagte sie, ich habe schon geduscht. Da die Hilfe aber auf einer anderen Ebene ist als ich, sagte die Hilfe, dann machen wir das noch mal. 
Außerdem werde ich den Pflegedienst involvieren, damit Sachleistungen abgerechnet werden können.

Wir hatten vor der Begutachtung noch eine Beratung, die einem ja zusteht. Als ich sagte, ich wolle sie in den Pflegeheimen anmelden, sagte die Beraterin, unbedingt, es kann sehr schnell gehen und wenn man dann erst suchen muss, wird es schwierig. Man kann ja, wenn das Pflegeheim anruft, immer ablehnen.

Auf jeden Fall bin ich froh, dass wir im vergangenen Jahr, als der Hausverkauf anstand, eine Generalvollmacht gemacht haben. Sie hat im letzten Jahr schon sehr abgebaut und ich weiss nicht, ob das jetzt noch geklappt hätte.

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag

Brigitte

Liebe Brigitte! 
Grundsätzlich liest sich das alles ganz gut. Ihr habt etwas bewegt und in die richtigen Bahnen geleitet. Natürlich wird deine Schwiegermutter noch mehr abbauen, aber ihr scheint ganz gut darauf vorbereitet zu sein. Vielleicht könnte die Duschhilfe ihr die Medikation verabreichen? Sonst fiele mir nur eine Hilfe ein, die täglich kommt und die Medikation verabreicht, wenn sie selbst es nicht mehr kann. Die Anmeldung in einer Pflegeeinrichtung war eine vorausschauend gute Idee. Das sich deine Schwiegermutter schon auf die Tagespflege freut ist wirklich fein, anscheinend hat sie die Gesellschaft dringend nötig und das es nun so weit ist, ist schön für sie.
Ich wünsche euch eine schönes Wochenende, alles Liebe, Belle 

Hallo liebe Brigitte,

vielleicht hilft dir das weiter?

Zitat :

https://www.pflege-durch-angehoerige.de/medikamentengabe-auf-aerztliche-verordnung/

Vielen Dank für die netten Tipps. Ich weiss das ja auch alles. Aber sie sagt, ich soll mir keine Sorgen machen, sie nimmt die Tabletten schon. Das Problem ist wohl, dass sie niemandem vertraut. Auf Empfehlung des Hausarztes gab ich ihr Vitamin D3-Tabletten. Sie hat sie mir zurückgegeben, weil sie sie angeblich nicht verträgt. Sie will sie nicht mehr nehmen. Natürlich könnte ich eine Verordnung erwirken. Aber würde sie das nicht als Hintergehen empfinden? Vielleicht lass ich es auch einfach laufen. Sie nimmt eh nur Schilddrüsentablette, Atenolol und Ass 100. Sie nimmt relativ viele Kopfschmerztabletten, hat aber auf Nachfrage nie Kopfschmerzen. Sie vergisst ja alles sehr schnell, aber manchmal, wenn sie gut drauf ist, weiss sie über alles Bescheid. Das macht mich schon sehr fertig, weil man nie weiss, macht sie es, um mich zu ärgern oder ist es die Demenz.

Am Donnerstag habe ich mit ihr einen Termin beim Nervenarzt. Damit mein Mann und ich noch einmal mit dem Arzt alleine sprechen können, haben wir in der nächsten Woche noch einen Termin. Mal sehen, was dabei herauskommt.

Es hilft schon, hier zu schreiben. Gut, dass es Euch gibt.

Liebe Grüße

Brigitte

Hallo,
heute ist die Sache eskaliert. Sie hatte starkes Herzklopfen. Ich habe die Tabletten nachgezählt. Sie hat von den Herztabletten wahrscheinlich die doppelte Dosis genommen. Ich habe ihr dann gesagt, dass ich ab morgen ihr die Tabletten jeden Morgen bringen werde. Sie war damit einverstanden. Mal sehen, wie es klappt.

Natürlich macht ihr das heiße Wetter zu schaffen. Ich kümmer mich schon, dass sie viel trinkt. Das tut sie auch. Ich habe überall Flaschen und Gläser aufgestellt.

Liebe Brigitte! Es ist toll, wie du dich um deine Schwiegermutter kümmerst. Die korrekte Einnahme der Medikation ist besonders wichtig. Vielleicht kannst du dir dafür auch Hilfe engagieren. 
Das mit dem Trinken ist wirklich eine Herausforderung bei der Hitze. Ich gebe meiner Mam zusätzlich viel Wassermelone, die isst sie immer so nebenbei. Ich habe immer ein Schüsselchen mit mundgerechten Stücken auf dem Tisch stehen, das funktioniert sehr gut. Alles Liebe, Belle

Guten Tag zusammen,
ich habe es jetzt in den Griff bekommen. Ich bin ca. 2 Monate jeden Morgen zu ihr gegangen und habe ihr die Tabletten gebracht. Ich hatte immer ein Tabletten-Döschen dabei aus diesem 7-Tage-Dispenser. Jetzt machen wir es so, daß sie den Dispenser am Frühstückstisch stehen hat und immer morgens die Tabletten nimmt. Dann weiss sie auch welchen Tag wir haben. Das klappt bis jetzt ganz gut. 
Also kann sie sich doch noch umstellen. Wir wollen mal sehen, wie das weiter läuft.
Vielen Dank für Eure Hilfe.
Liebe Grüße
Brigitte

Liebe Brigitte!
Das ist doch wunderbar. Kannst du sicher sein, dass sie diese auch nimmt?
Aufjedefall weiter beobachten. Alles Gute, weiterhin! Lieben Gruß, Belle

Liebe Belle,
natürlich bin ich nicht sicher, ob sie sie nimmt oder wegwirft. Bisher sieht es so aus, als ob sie sie nimmt. Sie nimmt 4 Tabletten morgens, eine Schildrüsentablette, eine Atenolol, eine Ass 100 und eine Donepezil. Und wenn sie sie nicht nimmt, kann ich es auch nicht ändern. Ich darf mich auch nicht so aufreiben und jeden Morgen um 6 zu ihr gehen und sehen, ob es klappt.
Alles Gute
Brigitte

Das ist eine ziemlich doofe Sache, das hatte ich mit meiner Schwiegermutter auch das Problem. Hatte mir damals extra (Link entfernt) um in Ihrer Nähe zu sein und für sie sorgen zu können. Da ich aber auch arbeiten musste konnte ich nicht rund um die Uhr sie betreuen und stellte hinterher erst fest dass sie ihre Tabletten nicht regelmäßig genommen hatte. 
Inzwischen haben wir sie in ein Pflegeheim gegeben dort ist sie jetzt deutlich besser versorgt.

hallo Klaus
dieses nichtssagende Posten um lukrative links setzen zu können ist NICHT erwünscht