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| Gründe für eine Mangelernährung bei Demenz | |
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kamia Ist hier Zuhause
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| Thema: Gründe für eine Mangelernährung bei Demenz So 18 Jun 2017, 14:31 © kamia | |
| Gründe für eine Mangelernährung bei DemenzEs gibt ganz unterschiedliche Gründe, warum Demenzpatienten nicht mehr genügend Nahrung zu sich nehmen. Oftmals hilft nur gutes Beobachten um festzustellen, warum zu wenig gegessen oder die Nahrung komplett verweigert wird. Hier einige Beispiele. Die Patienten
- können aufgrund ihres erhöhten Bewegungsdrangs nicht still am Tisch sitzen und sind dauernd abgelenkt. Das Essen wird zur unliebsamen Last. Dadurch wird nur wenig Nahrung aufgenommen.
- vergessen nach dem Kauen das Essen zu schlucken. Es wird dadurch nur sehr wenig und sehr langsam gegessen.
- neigen zu Schluckstörungen/Schluckbeschwerden (Dysphagie) und dadurch zu Verschlucken, Husten und Erstickungsanfällen.
- empfinden manchmal keinen Hunger oder Durst mehr und entwickeln somit auch keinen Appetit.
- müssen Medikamente einnehmen, die das Hunger- und Durstgefühl bzw. den Appetit reduzieren.
- haben zwar Hunger, wissen aber nicht, wie Abhilfe geschaffen werden kann. Sie können das Hungergefühl nicht mehr mit Essen assoziieren.
- lassen sich leicht ablenken durch zu viel Lärm. Oftmals sind die Sinne überreizt durch zu viele einzelne Essenskomponenten auf dem Teller oder zu viele Gegenstände auf dem Tisch.
- sind an dem Geschehen um sich herum desinteressiert. Auch das Essen ist nicht mehr von Bedeutung.
- mögen eine Speise nicht, können es aber nicht mehr formulieren
- haben Schmerzen (zum Beispiel im Mundbereich durch schlecht sitzende Prothesen oder Entzündungen) und können dies nicht mehr zum Ausdruck bringen.
- haben durch Zahnprothesen einen veränderten Geschmackssinn
- verändern ihr Essverhalten und bevorzugen nur noch ihnen bekannte Speisen. Unbekannte Speisen werden oftmals verweigert.
- haben einen veränderten Geruchs- und Geschmackssinn und mögen oftmals nur noch süße oder fettige Speisen. Hier ist abzuwägen, wie eine sinnvolle Ernährung aussehen kann. Manchmal ist es leider besser, wenn „ungesund“ gegessen wird anstatt dass überhaupt keine Nahrungsaufnahme stattfindet.
- haben vielleicht morgens lieber Lust auf einen herzhaften Braten anstatt auf Brötchen mit Marmelade.
- erkennen die Speisen nicht mehr als solches. Sie erinnern sich auch nicht mehr an das Essen und Trinken.
- können in fortgeschrittenem Stadium nur noch schlecht Farbunterschiede erkennen. Ist das Eßgeschirr nicht kontrastreich genug zum Essen, wird dieses nicht erkannt. Eine helle Spargelcremesuppe in einem weißen Teller ist in diesem Stadium nur schlecht wahrnehmbar.
- im Endstadium erinnern sich nicht mehr an den Umgang mit Messer, Gabel und Löffel. Das Besteck ist ihnen fremd. Hilfe beim Essen ist notwendig.
- verlieren immer mehr ihre motorischen Fähigkeiten und können nicht mehr mit dem Besteck essen. Lieber nehmen Sie die Hände zum Essen.
- befürchten, dass das Essen vergiftet ist und verweigern die Nahrungsaufnahme.
- kommen mit den Pflegenden nicht zurecht, lehnen diese ab. Deshalb wollen sie auch von diesen Personen nicht gefüttert werden.
Bei fortgeschrittener Erkrankung müssen Pflegende umdenken und sich immer wieder neue Gedanken darüber machen, wie die Patienten zum Essen „verleitet“ werden können.
mit lieben Grüßen Wenn jemand sagt: Das geht nicht! Denke daran: Das sind seine Grenzen, nicht deine.“ (Unbekannt) |
| | | chrilu Wohnt oft hier
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| Thema: Re: Gründe für eine Mangelernährung bei Demenz Mi 09 Aug 2017, 12:18 © chrilu | |
| Aus der Sicht einer Betroffenen: Ist das letztendlich nicht sch***egal? Irgendwann scheint einem doch alles wurscht zu sein, also warum dann auch noch darauf achten? Ich würde das nicht wollen, sorry. |
| | | gisela Ist hier Zuhause
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| | | | greenwood.66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Scheißegal! Mi 06 Sep 2017, 08:11 © greenwood.66 | |
| Meine Mutter ist seit vielen Jahren hochgradig dement,aber jeder Tag in unserem Beisammensein, hatte glückliche Momente. Wir haben gemeinsam gelacht,geweint,zärtliche Momente,Auseinandersetzungen(mein Fehler),Erlebnisse geteilt und sie ist in meiner Wertschätzung sogar noch gestiegen. Ich ,als Pflegelaie?,habe mir nur wenige,aber grundsätzliche Aufgaben gestellt. 1.Zuwendung und Anregung des Körpers und Geistes a.tägliche Spaziergänge b.jede Handlung ist "Therapie",alles,Waschen,Essen....... wird von Worten ,Berührungen und Lob unterstützt. c.G.G.:Die Würde des Menschen ist unantastbar. d.das betrifft deine Thematik:Das Leben kann und sollte auch mit dieser Krankheit lebenswert sein,daher ist gute Ernährung und ,noch bedeutener,Flüssigkeitsaufnahme ,etwas sehr,sehr Wichtiges und stellt für jeden Pflegenden eine Herausforderung dar. "Fast"jeder Tag, den ich mit meiner Mutter verbringen durfte,begann und endete mit den Worten meiner Mutter:"Schön,so schön." greenwood.66 |
| | | christine-josefine Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Gründe für eine Mangelernährung bei Demenz So 25 Feb 2018, 12:38 © christine-josefine | |
| meine Erfahrung mit meiner alten Ingrid zum Thema Ernährung ist folgende: sie hatte sich bevor wir beide zusammen gefunden hatten, sich fast ausschließlich von Süßkram ernährt sich ab und zu mal Nudeln mit Käse gemacht
eine Süße ist sie immer noch, aber wir backen jetzt selber, Kekse kaufe ich nicht mehr, und in die selbstgemachten kommt halt nur Butter, Zucker, Eier, Mehl, und je nach Geschmack Orangenschale oder Vanillemark und ich kann auch die Hälfte Mehl durch Vollkornmehl ersetzen nächstes Projekt ist: Mehl selber mahlen sie hat Freude am selber machen Butterbrot, Käse liebt sie, ich backe auch schon länger Brot selber, nur mit eigenem Sauerteig und das schmeckt ihr und sie liebt Schnittlauch so schneidet sie jeden Tag eine Handvoll und taucht dann ihr Butterbrot in den Schnittlauch Obst gebe ich ihr en passant, mundgerecht, z. B. Orangenschnitz, Äpfel, Cocktailtomaten davon isst sie dann auch bissl was Mittag- oder Abendessen: immer noch gerne Nudel, aber sie mag auch frisches Gemüse dazu, besonders wenn wir es gemeinsam gerichtet hatten Kartoffeln mag sie auch, als Bratkartoffeln oder Pellkartoffeln mit Butter - und Schnittlauch
wichtig ist, dass wir die Mahlzeiten gemeinsam kochen und gemeinsam einnehmen wenn ich mal arbeiten muss - kommt noch manchmal vor, dann gebe ich ihr das fertige Essen in ihre Wohnung, da landet dann aber viel im Müll nur die Kekse nicht zum trinken kaufe ich ihr auch frische Smoothies, da sind ja wohl auch noch paar Vitamine drin so hat sie zu ihrer freien Verfügung auch Sachen die nicht nur Kalorien haben |
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