Bei Muttis Krankenhausaufenthalten (v. 2013 - 2015) lernte ich als Angehörige schmerzlich, wie schlecht die Versorgung dementer Menschen in Krankenhäusern ist.
Durch Akutnotfälle aus Ihrer gewohnten Umgebung gerissen, war Mutti komplett hilflos, wehrlos und konfrontiert mit teils rüden Anmachen, als sei sie auch noch selber schuld an Ihrer Situation. Dies sowohl von Seiten der Krankenschwestern als auch von Seiten der Ärzte.
Von Demenz keine Ahnung, aber noch schlimmer, auch nach meinen Hinweisen
an Demenz KEIN INTERESSE!
Am Ende bis ins Delir therapiert, war ich als Angehörige die einzige, die versuchte, Mutti zu helfen. Selbst der durch meine Intervention hinzugezogene "Facharzt" war eine Schande für seinen Berufsstand. Nach brutal-direkter Befragung stellte er fest, dass Mutti aggressiv reagiere.
(... und man darf solche Menschen nicht schlagen ... hmmm ...)
Zwar gibt es längst Versuche, diesem zu begegnen, aber da auch Krankenhäuser profitorientiert arbeiten müssen und speziell die Lage auf dem Lande wiederum eine andere ist als in Zentren bleibt abzuwarten, wieviele Schicksale ähnlich meiner Mutter noch im System untergehen.
Hierzu Links zu den steten Bemühungen, diese Misstände zu ändern. Wenn man bei Google "Demenzsensible Krankenhäuser" eingibt, findet man natürlich immer noch mehr, ich poste halt, was mir speziell gefallen oder geholfen hat:
https://www.deutsche-alzheimer.de/ueber-uns/aktuelles/artikelansicht/artikel/tagung-der-deutschen-alzheimer-gesellschaft-demenzsensible-krankenhaeuser-sind-unverzichtbar-und.html
„
Demenzsensible Krankenhäuser sind unverzichtbar – und machbar!“
Von: Saskia Weiß, 04.12.2013
http://www.dekv.de/fileadmin/user_upload/downloads/Internet/DEKV-Empfehlungspapier_Demenzsensibles_Krankenhaus.pdf
DEKV-Wissenstransfer:
Auf dem Weg zu einem demenzsensiblen Krankenhaus (Empfehlungspapier)
Mai 2017
- Zitat :
- Hinweise: In zwei von drei Fällen von Demenz liegt bei der Einweisung in ein Krankenhaus keine Nebendiagnose
Demenz vor. Über ein Screening Tool kann lediglich eine kognitive Einschränkung festgestellt werden,
die ohne entsprechende Maßnahmen zu Komplikationen wie Delir führen kann. Es gilt dieses Risiko
mit demenzsensiblen Strukturen zu reduzieren. Daher wird im Text der Begriff „Patienten mit kognitiven
Risiken“ zur Erfassung aller Ausprägungen kognitiver Einschränkungen verwendet. Aufgrund der besseren
Lesbarkeit wurde in den Texten auf die weibliche Sprachform verzichtet.
LG,
Aggi