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Aggi Ist hier Zuhause
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| Thema: Delir und Demenz Sa 13 Jan 2018, 06:38 © Aggi | |
| Mutti musste sich 2015 einer grossen OP unterziehen lassen. Das sie ein Bauchschlagaderaneurysma hatte, wussten wir schon länger. Bis dato hatten die Ärzte aber selbst gesagt, es sei bei der Grösse und aufgrund Muttis hohen Alter zu vertreten, sie nicht zu operieren. Dann kamen aber nach einem Sturz zuhause Rückenschmerzen hinzu und es wurde zu einer grossen Bauch-OP geraten, weil diese Schmerzen ursächlich an zusätzlich erweiterten Leisten-Venen (however) liegen sollte. In dem Atemzug dann auch das Aneurysma operieren. Mutti wollte nicht. Ich habe sie dazu überredet, weil sie diese Schmerzen hatte. Das werde ich mir nie verzeihen, aber es ist nicht das erste Mal, wo ich sowas denke... Nach diesem grossen Eingriff stellte ich fest, dass Mutti nicht mehr dieselbe war. Nicht wie sonst im Krankenhaus nicht dieselbe, sondern viel viel viel viel schlimmer. Ich recherchierte "Delir". Im Krankenhaus wurde es auf meine Intervention dann "Durchgangssyndrom" genannt. Klingt doch viel freundlicher, kann doch nix Schlimmes sein ... tse ... Noch mehr Unschönes kam dazu. Medikation ihrer Blaseninfektion (Katheder zu lange liegen lassen gegen meinen Protest) mit einem Antibiotikum aus der Gruppe der Delir-Verursachenden Arzneimittel. Hierzu war weder eine Aufklärung erfolgt, dass Mutti überhaupt eine Blaseninfektion hat, noch dass sie deshalb behandelt wird. Als ich den Arzt zur Rede stelle, blafft der mich nur an, er entscheide über die Behandlung. Das ist nicht erlaubt - aber später hatte ich wg. der 24-Stundenpflege v. Mutti zuhause nicht mehr die Zeit, das zu verfolgen... Also wirkte ich daraufhin, dass Mutti entlassen wird.. löste allgemeine Hektik aus. Auf einmal hatte Mutti einen viel zu niedrigen Kaliumspiegel und musste deshalb noch behandelt werden. Bis dahin ging es ihr immer gut, wurde gesagt, alles bestens. Auch der Krankenhausentlassungsbericht liest sich richtig gut, dort ist Mutti auf die Bettkante zurück mobilisiert. Tja, Papier ist geduldig, Realität was anners.... Ich hatte damals eine tollte pdf zum Thema Delir, finde ich nicht wieder (Rechnerabsturz in den 2 Jahren, als ich Mutti intensiv pflegte), hier ein anderer: https://www.alzheimer-bw.de/fileadmin/AGBW_Medien/Dokumente/Nachlesen/2015/150610-Delir-Thomas.pdf Akute Verwirrtheitszustände (Delirien) bei Demenzkranken durch körperlichen oder psychischen Stress – wie vorbeugen oder behandeln?Nachlese zum Vortrag v. Privatdozentin Dr. med. Christine Thomas v. 10.06.2015 - Zitat :
- Vermeidung eines Delirs beim älteren, insbesondere beim demenzerkrankten Patienten
Risikofaktoren für die Entwicklung eines Delirs im Krankenhaus sind Stärkster Risikofaktor ist eine Demenz Höheres Lebensalter: ab dem 70. Lebensjahr steigt der Anteil derer, die im Krankenhaus ein Delir entwickeln, stark an. Die Kapazität aller körperlichen Funktionen nimmt laufend ab. Sensorische Beeinträchtigung: schlecht sehen oder hören Cerebrale (= das Gehirn betreffende) Vorschädigung, z.B. durch einen Schlaganfall Reduzierte Mobilität (= Beweglichkeit) Depression, Angst Multimorbidität (= gleichzeitiges Bestehen mehrerer Krankheiten) Malnutrition (= Unterernährung, Mangelernährung) Medikamente Hierzu auch lesenswert: https://www.rbb-online.de/rbbpraxis/archiv/20170215_2015/delir-folgeschaeden-nach-operation.html Operation gelungen - Patient PflegefallMi 15.02.2017 | 20:15 | rbb Praxis LG,Aggi
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| | | Amelu Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Delir und Demenz Sa 13 Jan 2018, 11:05 © Amelu | |
| Nicht nur die gesamte Medikation wirkt auf den Teil des Gehirns, wo unser Denkvermögen und Gedächtnis liegt, sondern auch jede Narkose, JEDE! Es dauert lang, bis die Beeinträchtigung etwas regeneriert ist, ganz wie vorher wird es aber nie.
Gegen Blasenentzündung hilft sehr gut ein natürliches Heilmittel, D-Mannose, kannst ja mal danach googlen. Außerdem ist Manuka-Heilhonig ein wunderbares und starkes natürliches Antibiotikum, mit der Heilkraft MGO 550, aber schweinzig teuer. Mir ist es der Preis wert, die ca 135 Euro pro Pfund etwa. Zusätzlich kann man für die Abwehr von Bakterien, Viren und Pilzen noch Propolis geben. Es gibt ein Präparat mit 98 % Propolis, ohne Alkohol, das kann innerlich und äußerlich angewandt werden. Der Geschmack ist sehr mild, fast neutral.
Normalerweise kann der Kaliumspiegel angehoben werden mit dem Essen, bevorzugt frisches Obst, Gemüse, meiden von industriellem Zucker und Getreide. Überhaupt ist es angemessen, so natürlich wie möglich zu ernähren und zum Trinken frische Obstsäfte ohne Aromen und Zuckerzusatz (auch keine künstliche Süße), Tee auch nicht aromatisiert. Gibts garnimmer so viel, man muß schon danach suchen.
Ich habe diese Angelegenheiten auch als Problem gehabt, mich aber so rechtzeitig kundig gemacht, daß es weder eine OP noch sonst irgendwelche Behandlungen mit pharmazeutischen Mitteln gab.
Mutti leidet an Altersdemenz, die Ursachen dazu können vielfältig sein, ich finde immer mehr in ihrer Vergangenheit, die zu ihrem jetzigen Zustand geführt haben könnten. Einer davon ist, daß sie jahrzehnte lange bei Licht geschlafen hat - das ist völlig kontraproduktiv zur Erholung des Gehirns während des Nachtschlafen. (Licht verhindert die Bildung von Melatonin im Körper, ein fast lebenswichtiges Hormon, das nicht nur zum Schlaf führt, sondern auch ganz besonders der Regeneration dient in allerhöchstem Maß).
Amelu |
| | | Aggi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Delir und Demenz Sa 13 Jan 2018, 15:05 © Aggi | |
| Liebe Amelu, Du bist ja ein wandelndes Lexikon - Danke für die guten Tipps! Über die Ursachen habe ich tatsächlich noch nie nachgedacht - bei meiner Mutter ging alles so Schlag auf Schlag - bis jetzt - eigentlich bin ich froh, wenn ich den jeweiligen Tag "schaffe". Andererseits habe ich eine Tageslichtlampe, um depressiven Verstimmungen vorzubeugen. Hab da aber noch keinen Rhythmus gefunden, ich reagiere heftig drauf und muss noch die richtige "Dosis" (Uhrzeit, Tageszeit, Dauer) für mich selber finden ... wenn ich mal dazu komme ... LG, Aggi
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| | | Amelu Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Delir und Demenz Sa 13 Jan 2018, 16:26 © Amelu | |
| Tageslichtlampen, die das natürliche Sonnenspektrum im Winter ergänzen sollen, bevorzugt morgens hell schalten, mit neigendem Tag wieder ausschaltemn. Man kann sich an den Tag-Nachtzeiten im natürlichen Verlauf orientieren.
Wichtig ist, keine blauen Lichter und Lämpchen zu haben, die rauben am meisten den Nachtschlaf, weil sie die Bildung von Melatonin gewaltig stören! Rotes Licht ist besser, man denke vor allem an die Standby-Beleuchtung von elektronischen Geräten! Standby sollte man mit einem Kippschalter am Stecker oder Steckdose ausschalten, Handys, Tablets etc auch ganz ausschalten oder außerhalb der Sichtweite hinlegen.Auf keinen Fall in der Nähe des Bettes über Nacht in Betrieb lassen!
Amelu |
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