Hallo,
nach längerer Zeit melde ich mich einmal wieder. Diesmal geht es aber um meine Schwiegermutter, die bei uns im Haus wohnt.
Auf Anraten ihres Neurologen und auch ihrem Sohn, der ist selbst Facharzt auf diesem Gebiet, sollten wir versuchen das abends eingenommene Mirtazapin zu halben, also nur noch eine halbe Tablette zu verabreichen. Der Wirkstoff soll sich angeblich negativ auf die dementiellen Entwicklung auswirken.
Dieses Medikament nimmt sie schon seit gut 18 Jahren, weil sie über den Tod ihres Mannes nie so recht hinweggekommen ist. Jetzt hat sie seit ca. 7 Jahren Demenz (Alzheimer). Sie kann ihren Tag noch recht gut gestalten. Kochen tut sie sich aber mittags nocht mehr, es sei denn, wir haben vom Abend (wir sind beide Vollzeit beschäftigt) etwas übrig.
Aber darum geht es jetzt eigentlich nicht.
Wir haben also seit gut 3 Wochen das Mirtazapin halbiert und dafür, weil sie bisher immer sehr gut durchgeschlafen hat, eine halbe Lorazepam (0,5mg) hinzugefügt. Das Medikament hat uns ihr Sohn empfohlen. Ich persönlich kenne den Wirkstoff von Tavor, welches ein ausgezeichnetes Medikament ist, aber leider auch abhängig macht. Ihr Sohn sieht dies aber anhand der geringen Dosis und ihrems fortgeschrittenen Alter (84 Jahre) als nicht problematisch an. Vertragen tut sie es. Allerdings haben meine Frau und ich unabhängig voneinander festgestellt, dass sie auf uns leicht deppressiv wirkt. Sie redet kaum und schaut irgendwie traurig aus. Ich habe sie mehrmals gefragt, ob es ihr nicht gut geht. Aber sie verneint das. Dennoch sind wir uns sicher, dass sie anders ist, seit wir die Medikamente umgestellt haben.
Ich habe jetzt 2 Fragen und hoffe, dass hier jemand ist, der sich gut damit auskennt:
1. Wirkt sich Mirtazapin wirklich kontraproduktiv auf die Demenz aus?
2. Kann die Umstellung, bzw. die Reduzierung des o.a. Medikamentes zu depressiven Verstimmungen führen?
Über eure Hilfe würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße
Werner