kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Aggressives Verhalten bei Patienten Mi 30 März 2016, 12:31 © kurt | |
| Aggressives Verhalten bei Patienten
Liegt ein dauerndes Missverhältnis zwischen den, im Gehirn gespeicherten Fähigkeiten und der jetzigen Unfähigkeit vor so führt dies zu Aggression. Versuchen nun Andere zu helfen so machen sie dem Betroffenen noch stärker seine Hilfsbedürftigkeit bewusst und steigern damit die Aggression bzw. lösen eine Ablehnung aus. Diese Aggression erleben Andere dann häufig gegen sich gerichtet, aber die Ursache ist die Unfähigkeit seine Defizite ohne Verlust des Selbstwertes annehmen zu können. Hintergrund:
Als ich, mit einer plötzlich aufgetretenen Komplettlähmung in der Klinik war reklamierte das Pflegepersonal gegenüber der Stationspsychologin ein unfreundliches Verhalten von mir worüber diese mich informierte.
Nachdem ich hierüber nachgedacht hatte erklärte ich der Psychologin, dass die Hilfe des Personals mir meine Hilflosigkeit bewusst macht und daher bin ich nicht in der Lage mit Dankbarkeit zu reagieren. Vielmehr trachte ich danach meine Hilflosigkeit zu verdrängen womit ich aber auch die Anerkennung der Hilfe verdränge bzw. auf diese verärgert reagiere.
Als die Psychologin dies den Pflegekräften bewusst gemacht hatte verbesserte sich das Miteinander.
Vielleicht kann dies für Demente auch zutreffen. |
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Amelu Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Aggressives Verhalten bei Patienten Mi 30 März 2016, 22:17 © Amelu | |
| Und wie veränderten die Pflegekräfte ihre Art, Dir gegenüber zu treten, wenn Du Dich in dieser Art hilflos-aggressiv gefühlt hast?
Amelu |
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| Thema: Re: Aggressives Verhalten bei Patienten Sa 02 Apr 2016, 07:46 © Admin | |
| Lieber Kurt Danke dir für die Beschreibung deines Erlebens und dessen Hintergründe Gerne möchte ich aber dazu noch etwas Ergänzendes in Bezug auf Demenz dazu schreiben. - kurt schrieb:
- Vielmehr trachte ich danach meine Hilflosigkeit zu verdrängen womit ich aber auch die Anerkennung der Hilfe verdränge bzw. auf diese verärgert reagiere.
Im Anfangsstadium kann dies durchaus auch auf Demente zutreffen und mit deiner beschriebenen Situation vergleichbar sein. Im weiteren Stadium hat dann aber die Agression meist nur noch damit zu tun, das nicht mehr direkt verstanden wird wieso, wesshalb und warum überhaupt an einem rumgezupft wird. Nicht selten fehlt dabei leider auch die Zeit des Pflegepersonals um die notwendige Zeit aufzubringen, um den Dementen auf das nun aktuell Kommende in Ruhe vorzubereiten. Denn es reichen keine nur erklärenden, logischen Worte mehr für das Wieso jetzt z.B die Windeln gewechselt werden müssen, oder die betreffende Person gewaschen werden muss und, und, und. Ab einem gewissen Punkt der Demenzerkrankung geht es also nicht mehr darum die eigene Hilflosigkeit zu verdrängen (wird Unmöglich), sondern ist eine reine spontane Reaktion auf das emotionale Empfinden des Geschehens. Es würde also wesentlich mehr Zeit vom Personal her brauchen, um das emotionale Empfinden des Betroffenen jeweils positiv (von Neuem) beeinflussen zu können. In der Praxis wird dies dennoch leider nicht immer gelingen. Aber jedes mal wo es gelingt, ist und bleibt dies ein wichtiger Gewinn für beide Seiten.
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
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Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Aggressives Verhalten bei Patienten Mi 07 Dez 2016, 22:00 © Marie | |
| Karin hat in einem anderen Beitrag etwas sehr Interessantes geschrieben: - Karin schrieb:
- Außerdem gibt es psychatrische Pflege - auch KK - max . für 3 Monate - bei Erkrankten die Pflege nicht zulassen wollen.
Davon habe ich noch nie gehört. Wir haben doch hier im Forum einige, die damit kämpfen, daß Pflege zugelassen wird. Wäre doch prima, wenn man da professionelle Hilfe bekommen könnte - und noch dazu ohne Pflegestufe über die KK. |
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kamia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Aggressives Verhalten bei Patienten Do 08 Dez 2016, 01:19 © kamia | |
| Auszug aus dem Flyer:
Was ist ambulante Psychiatrische Pflege Ambulante Psy. Pflege richtet sich an Menschen in Krisensituationen und ist ein Angebot zur Planung und Entwicklung von Alltagshilfen.
Wie lange: Es handelt sich um eine intensive Begleitung für Menschen in schwierigen Lebenssituationen, maximal für 4 Monate. Die Häufigkeit orientiert sich am Bedarf und kann zeitlich variieren. Kosten: Die psy. Pflege gehört zu den Leistungen der KK. Es entstehen die Kosten der gesetzlichen Zuzahlung. Wer bei Diagnosen:
Demenz - wahnhafte Störungen - Schizophrenieformem - bipolare Störungen - depressive Störungen - Angststörungen - Persönlichkeitsstörungen
nur der Facharzt darf das verordnen!
mit lieben Grüßen Wenn jemand sagt: Das geht nicht! Denke daran: Das sind seine Grenzen, nicht deine.“ (Unbekannt) |
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