Ich möchte dies aufmachen, und bitte hier nur Dinge aus der Vergangenheit rein schreiben, begebt euch auf nostalgie-Tour durch die Essen eurer Kindheit.

An was erinnert ihr euch noch gerne was euch eure Mutter gekocht hat?

Mein Sohn hat mir vorhin grad Hörnli (Teigwaren in halbmondform, hohl, im Prinzip kleine gekrümmte Röhrchen) gemacht und bisschen Maggi drauf.
Das gab's bei uns früher auch oft, dazu gab's dann jeweils Apfelmus mjam...

Ich habe noch viele solcher Erinnerungen, aber jetzt lasst erstmal eure hören, bin schon total gespannt.

Da fallen mir spontan ein: Huller, Puffer, Datscher, Zammete.

Hier auf die Schnelle ein erstes Rezept von meiner Großmutter:

Datscher

Teig für Kartoffelpuffer. Ein wenig das Wasser auspressen, damit er dicker wird und evtl. ein Ei zugeben. Teig auf ein gefettetes Backblech geben. Vorn Brotrinden anlegen, damit nichts runter läuft.

Der Teig wird mit halbierten Zwetschgen vollgestellt. Die Hälften stehen dicht bei dicht aufrecht auf der Längskante. Dann die Zwischenräume mit dicker saurer Sahne ausfüllen, glattstreichen und ca. 1 Stunde bei 180° im Ofen backen.

Bei Bedarf mit Zucker bestreuen und heiß essen.

Gibts bei mir leider nicht jedes Jahr, weil man nicht immer die richtigen Zwetschgen (nicht zu reif, noch schön fest) bekommt und auch mehrere Personen zum Essen braucht. Aufgewärmt schmeckt der Datscher nur noch halb so gut.

das hört sich total lecker an Marie. Allerdings kenn ich Kartoffelpuffer nicht, von daher auch den Teig nicht. Muss ich im Internet nachsuchen.



hier auch noch was für's Verwerten von altem Brot (geht auch mit frischem, aber dann die Milch weglassen)

Scheiben altes Brot, (wenn's schon recht trocken ist einfach in einen tiefen Teller mit etwas Milch legen)
in einem Teller mit verquirltem Ei, bisschen Mehl und eine Prise Salz wenden
dann in der Bratpfanne braten bis es eine schöne leichte Bräume erhält

Dazu gab's dann jeweils Rhabarbermus und oben drüber streute man ein Gemisch aus Zimt und Zucker

Das Gericht hies in unserem Dialekt "Fozùschnitte" (ù = ein Laut zwischen o und u) In Deutsch heisst's glaubs Goldschnitten.

Ja liebe Rita - köstlich!!!! bei uns sagt man "Armer Ritter" dazu - gabs oft abends meist gegen Monatsende wenn das Geld knapp wurde....

Kartoffelpuffer sind Reibekuchen

In Frankreich "pain perdu" - ich liebe das mit Ahornsirup! Yammie!

...ist das ein schönes Thema!!!!


Die gebackenen Brotscheiben gibt es bei uns auch... so ähnlich gemacht... hier wird altbackenes Weißbrot verwendet, mit Powidl (=Zwetschkenmarmelade) bestrichen, 2 "zusammengepickt" und dann in Fett gebacken und in Zucker-Zimt gewendet... das heißt dann "Pofesen"

Ganz klasse - so lernen wir alle die kulinarischen Feinheiten der anderen Länder kennen....
Die Abwandlungen sind echt klasse - mit Pflaumenmus gefüllt, hört sich superlecker an - wird bei nächster Gelegenheit ausprobiert!

super, da kommen ja Sachen zusammen... muss man echt ausprobieren.


so noch was mit altem Brot : Eierrösti.

Brot schneiden (Mama hat immer so Stücklein abgeschnitten, wie Mini-nicht-ganz-Scheibchen, halt keine Scheiben sondern immer nur Stücke davon)
Oel oder Butter in einer Bratpfanne erhitzen
Paar Eier zerquirlen, Salz, Pfeffer

Die Brotstücke in die heisse Bratpfanne geben, in der Butter/Oel leicht knusprig braten, dann die Eier dazu. Schön immer fleissig weden, damit auch überall am Brot Ei dran ist.

Dazu gab's Salat.

Köstlich!
Sohnemann kocht das noch öfters gerne nach und sagt er schafft's wie die Oma

Hallo Rita,

sorry. Das konnte ich nicht wissen, daß die Kartoffelpuffer woanders vielleicht anders heißen.

Der Teig besteht einfach aus geriebenen rohen Kartoffeln - fertig. Nimm eine Maschine zum Reiben sonst ist es eine blutige Angelegenheit an den Fingerknöcheln.

Macht doch nichts Marie. Es gibt doch auch viele Dinge in der Schweiz dir dir total unbekannt sind. Dafür musst du dich absolut nicht entschuldigen.

ah, also quasi sowas wie Rösti?
Das krieg ich hin dann den Belag drauf... mjam... hey ihr macht mir Hunger.

Cooles Rezept Marie Danke!!!

Nun auch mal was von mir - eigentlich ist es von Schwiegermutter- ein uralt-Rezept aus Pommern
muss es öfter für meinen Mann machen - gab es in seiner Kindheit oft!!

Buttermilchkartoffeln

Kartoffel in kleine Stücke schneiden und in Salzwasser kochen
währenddessen eine Zwiebel klein hacken und ein gutes Stück Speck (ich nehme immer so drei Finger breit) in Würfel schneiden.
Speck auslasssen und die Zwiebel darin glasig dünsten. Etwas abkühlen lassen.
Einen Becher (bei zwei Personen - sonst mehr) Buttermilch mit einem Eßlöffel Mehl verquirrlen.
Die fertigen Kartoffeln abgießen und mit der Buttermilch auffüllen, die Kartoffeln etwas stampfen, dann die Zwiebeln und den Speck hinzu, alles umrühren und noch mal heiss werden lassen - nicht mehr kochen!!!
Dazu gibt es Wiener Würstchen

Super Lecker - Super Einfach - Super Günstig!

Liebe Rita

Bei uns nannte man die Eierrösti "alt Maa" und wir assen diese anstatt mit Salat mit viel Apfelmus drauf. Das ist ebenfalls richtig lecker

Da kommen ja richtig tolle alte Rezepte zusammen. Klasse

Ich habe auch noch ein altes Rezept. Griesschnitten

Griess mit Milch und Zucker erst in der Pfanne kochen und dann in eine Backform giessen und im Backofen leicht bräunlich backen. Danach c.a 2-3 cm dicke Scheiben schneiden und in einem Zerkwirlten Ei wenden und in der Bratpfanne anbraten.

Auch da gab es dann immer Apfelmus dazu.

oooh das kann man bestimmt auch mit Milchreis hin kriegen! Hört sich richtig lecker an!

ok lasst mich überlegen... da fällt mir sicher noch vieles ein das Mama uns gekocht hat. Abends musste sie jeweils ein "richtiges" Essen machen, mit Fleisch und Beilagen und Salat usw, denn Vater ass Mittags nicht so viel, Sandwich usw, und dann gab's Abends ein Gscheites Essen für ihn, und natürlich für uns auch. Mittags waren nur wir 2 Mädls mit Mama alleine, da machte sie's nie kompliziert, und meist immer Kindergerecht (ausser wenn sie Spinat machte bääähhhh igitt.. mag den bis heute nicht, aber Brennnesselspinat ess ich gern, hätt sie damals gemacht, ich hätt den sicher damals auch schon gemocht )

Also noch mehr mit "altem Brot" natürlich könnt ihr all die Sachen auch jeweils mit frischem Brot machen, geht auch.

Brotscheiben (1cm dick) in einer Bratpfanne mit wenig Butter/Oel anbraten, dann wenden und oben drauf Käsescheiben und eine Tomatenscheibe, bis die Brotscheibe unten knusprig und bräunlich ist, ist auch der Käse mehr oder weniger warm und angeschmolzen

Hallo ihr Lieben,

mein Mann liebt den Blumenkohl nach dem Rezept seiner Großmutter

Blumenkohl wird im ganzen gekocht. Ein 1/2 Pfund Butter in der Pfanne auslassen bis sie schön braun wird dann werden Semmelbrösel in der Butter gebraten. Die Butter/Semmelbröselsoße wird dann über den Blumenkohl gegossen. Und fertig!

Jamijami , eure Rezepte mit dem alten Brot werde ich die Tage mal ausprobieren. An den Karnevalstagen freu ich mich immer über "schnelle" Kochrezepte.

Kartoffel-Chüechli



Die gab's bei meiner Mutter, wenn wir Reste hatten von Kartoffelstock. Am Abend wurden mit einer Gabel 1-2 Eier (je nach Menge), geriebener Käse und Speckwürfeli in den kalten Stock gemischt. Davon wurden Löffel weise in der Bratpfanne "Chüechli" gebacken, bei mittlerer Hitze, schön langsam. Meine Mutter drückte sie dann vor dem Wenden noch etwas flach - richtig golden waren die jeweils.

Ich habe schon oft versucht, die nach zu kochen - doch sie werden NIE so, wie sie sie macht



En Guete

Habe mich gerade nochmals durch dieses Thema "durchgeschnüffelt" und über alle die leckeren Rezepte gestaunt. Ich fürchte ich habe nur schon bei der Vorstellung der vielen Leckereien 1 kg zugenommen Aber das ist es echt wert

Euch allen

Die Griesschnitten, liebe Ursula, kenne ich von meiner Oma. Allerdings gab's die nicht mit Apfelmus, sondern mit Pflaumenkompott. Das war auch lecker. Du hast Recht, man wird allein vom lesen schwerer

Und hier das Rezept für Zammete:

Eine große Pfanne mit Bratkartoffeln (mit Speck und Zwiebeln) aus gekochten Kartoffeln kommt auf den Tisch, jeder bekommt einen Löffel und eine große Tasse saure Milch. Im Ernstfall ginge auch Buttermilch, weil man heutzutage kaum noch sauer gewordene Milch trinken kann. Es sei denn, man hat richtig frische Milch gehabt.

Mutter's "Pizza"

lange bevor ich die 1. Pizza gegessen habe (und mein Vater war doch Italiener... erst mir ca. 10 gab's die 1. richtige Pizza, bei einem Ausflug mit dem Zug nach Domodossola, im Stehen, auf der Strasse) hatte Mama schon auch so eine Idee in der Art :

Kuchenteig ausrollen, auf ein Backblech (Kuchenteig = das was man in der Schweiz darunter versteht, womit man Apfelwähen usw macht. Also so ähnlich wie Blätterteig, halt wenger Fettig)
Mit Greyerzerkäse belegen (dünne Scheiben schneiden, den Boden ganz damit auslegen)
Frische Tomaten in Scheiben schneiden, darüber geben
Sardellenfilets (wer mag)
Cornichons (Essiggurken, die kleinen) in 1cm diche Scheiben schneiden und darüber verteilen

Paprikapulver über jedes Cornichonringlein

Ansonsten hat sie halt mit Salz, Pfeffer oder Aromat gewürzt.

Das war damals "unsere" Pizza nach Art von Mama
Hab's übrigens mal nachgebacken, schmeckt zwar total anders als Pizza, aber als salzige Wähe geht das prima.

Also echt super was hier alles zusammenkommt!

Ganz lieben Dank Rita für diesen wunderbaren Thread!!!!

so es gibt noch mehr aus Mutter's Küche.

Zucchini
Tomaten
Greyerzerkäse
Aromat (Streuwürze)

Zucchini schälen und in Scheiben schneiden
Tomaten in Scheiben schneiden

Abwechselnd Zucchini und Tomaten in eine Feuerfeste Form geben, immer wieder Greyerzerkäse-Scheibchen dazwischen legen. Gewürzt wird mit Streuwürze

Ab in den Backofen

Das hat mir immer so gut geschmeckt dass ich TOOOOONNNEN davon gegessen hätte.
Achtung : gibt ziemlich viel Flüssigkeit, aber die schmeckt sooo gut, die kann man auslöffeln. Hab die früher jeweils mit Brot aufgetunkt, damit ja bloss nichts vergeudet wird, schmeckte ja zuuu gut. (ich hab als Kind sogut wie kein Gemüse essen wollen, ausser Salat und diese Zucchinis..... hatte Angst dass überall Zwiebel drin war, daher meine Abneigung gegen Gemüse, und sowieso und überhaupt )

oooh das muss ich mir auch unbedingt wieder machen.

Hier kommen ja richtig tolle Leckereien zusammen - schmatz, mampf

Was ich auch liebte waren Käseschnitten auf Grossmutters Art.

Reibkäse mit Ei und einem Schluck Milch zu einer Masse Verrühren und mit Aromat, Pfeffer und Muskat würzen. Dann grosszügig, beidseitig auf Brotscheiben schmieren und Braten. Zusammen mit Apfelmus war dies für mich immer wieder ein richtiger Schmaus und gehörte zu einen meiner Kinderwünsche.

das hört sich auch toll an. Die waren bestimmt schön goldig gebraten.

ha, unsere Mütter waren wahre Zauberkünstlerinnen was? Was die sich jeweils haben einfallen lassen, unglaublich, und vorallem ....lecker


bin gespannt was hier noch zusammen kommt.

Dieser Thread wird ein grosser Hit :-) ich lese gerne mit und lasse mich überraschen und werde sicherlich dies oder das nachkochen.

lG
Janine

Janine, ich bin sicher auch du hast ein Rezept für uns. Oder wenn nicht das Rezept, dann ein Gericht von dem du immer noch schwärmst.