| Anfechtung der Vorsorgevollmacht | |
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Susi Ist sich am Einleben
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| Thema: Anfechtung der Vorsorgevollmacht Do 03 Sep 2015, 18:01 © Susi | |
| Hallo Ihr Lieben, da ihr mir letztes Mal auch schon mit euren Ratschlägen zur Seite gestanden habt, hoffe ich dieses Mal doch auch wieder sehr auf Eure Mithilfe und vor allem Ratschläge. Es handelt sich dabei um folgendes: Der Vater meines Verlobten lebt in seiner Heimatstadt in der ehemaligen DDR in einem Pflegeheim. Seine Tochter hat die Betreuungsvollmacht und auch Vorsorgevollmacht. Aber wir haben den Verdacht, das sie sich nicht vernünftig mehr um den Vater kümmert, denn sie lügt sich ihre Welt zurecht. Klingt hart sowas zu sagen, aber jede Lüge, die sie uns auftischte, ist auch aufgeflogen durch persönliche Auskunft beim Pflegeheim. Was wir von denen für Auskünfte bekommen und auch mein Verlobter konnte sich durch einen Besuch bei seinem Vater davon überzeugen. Laut ihrer Aussage wäre er so stark dement, das er nachts durch die Wohnung läuft und alles kurz und klein schlägt. Außerdem, seitdem er im Heim lebe, würde er im Sterben liegen. Mein Verlobter hat alles stehen und liegen gelassen und ist zu ihm gefahren. Wir leben halt sehr weit auseinander. Aber das ist ein andere Geschichte. Naja, das im Sterben liegen, stimmt überhaupt nicht, denn die zwei haben sich einen wunderschönen Nachmittag in der Stadt gemacht mit Cappuccino trinken und Kuchen essen. Dann sind die zwei noch einkaufen gewesen und ich habe sogar danach noch mit seinem Vater telefoniert und der war so fröhlich am Telefon und will mich und die Kids noch unbedingt kennenlernen ( durch die Entfernung und einige finanzielle Engpässe ist es halt noch nicht dazu gekommen). Nach dem Telefonat flossen bei mir die Tränen vor Rührung. Nun ja, mein Verlobter hat dort auch unsere Telefonnummer hinterlassen und jetzt kriegen wir Beschwerden vom Pflegeheim, da seine Schwester Termine nicht einhält, keine Anrufe beantwortet usw. usw. . Der Hammer ist jedoch, das sie ihm dort nicht mal ordentliche Wäsche bringt. Laut Aussage der examinierten Pflegefachkraft läuft der Papa in einer löchrigen viel zu langen Hose herum. Bei warmen Wetter fährt ein Eiswagen vor und er ist der Einzigste, der immer wieder zurückgeschickt werden muss, weil er kein Taschengeld zur Verfügung hat. Von gemeinsamen Ausflügen mit den anderen Bewohnern ganz zu schweigen. Es ist noch nicht mal Sozialhilfe beantragt worden. Wie schon oben beschrieben die Madame macht gar nichts. Jetzt meine Fragen: 1. Was muss ich machen, um die Vorsorgevollmacht anzufechten und darf sich mein Verlobter dann gleich als Betreuer vorschlagen? 2. Darf ich die Aussagen der Pflegekräfte mit benutzen um das alles zu belegen? Ich hoffe ihr könnt mir schnell helfen. Vielen Dank im Voraus Eure Susi. |
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Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Anfechtung der Vorsorgevollmacht Do 03 Sep 2015, 18:16 © Marie | |
| Liebe Susi,
das ist eine wirklich unschöne Situation, in der ihr da seid. Eine Vollmacht kann der Vollmachtgeber natürlich jederzeit widerrufen - wenn er auf Grund seiner Demenz dazu noch in der Lage ist.
Erkundigt euch doch am besten beim Gericht. Wenn die Tochter gerichtlich bestellte Betreuerin ist, dann könnt ihr sicher dem Gericht die entsprechenden Hinweise geben, damit eine Änderung herbeigeführt wird. Wenn es sich um eine vom Vater selbst erteilte Vollmacht handelt und er sie nicht mehr selbst widerrufen kann, dann kann euch das Gericht sicher sagen, wie zu verfahren ist, damit Dein Verlobter vom Gericht als Betreuer bestellt wird.
Natürlich könnt ihr alle vorhandenen Informationen verwenden, besonders die aus dem Heim, dessen Mitarbeiter die Situation sicher am besten einschätzen können.
Ich wünsche euch viel Kraft, das durchzufechten. |
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Susi Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Anfechtung der Vorsorgevollmacht Do 03 Sep 2015, 18:45 © Susi | |
| Vielen Dank Marie für deine schnelle Antwort. Unschön ist noch untertrieben. Ich habe selber in einem Pflegeheim gearbeitet und bin seit kurzem auch umgeschulte Pflegehelferin. Und wenn ich dann erfahren muß, wie die eigene Tochter mit ihrem Vater umgeht, das ist echt heftig. Ich werde so bald wie möglich deine geratenen Schritte in Angriff nehmen und hoffe, das die mir wirklich weiterhelfen können. |
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Marie Ist hier Zuhause
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Susi Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Anfechtung der Vorsorgevollmacht Di 15 Sep 2015, 21:18 © Susi | |
| So, hier ist erstmal der neueste Stand der Dinge: Wir waren gestern bei einem Rechtsanwalt. Der hat sich alles angehört und hat auch gleich beim zuständigen Betreuungsgericht angerufen. Die Bestellung zur Betreuung für die Schwester meines Verlobten ist im Gange. Der Anwalt hat dann versprochen, sich sehr schnell um die Angelegenheit zu kümmern. Und immer neue schlimme Situationen kommen uns zu Ohren. Heute ist die Pflegefachkraft bei seiner Schwester gewesen, weil sein Vater kein Geld mehr zur Verfügung hat und auch keine Zigaretten. Sie wußte Bescheid, das jemand kam und hat einfach die Tür nicht aufgemacht. Ich bin selber in der Branche bis vor kurzem tätig gewesen und solche Meldungen machen mich nur unwahrscheinlich wütend. Wie kann man nur so mit dem eigenen Vater umgehen?? Die Frau kann nur hoffen, das sie mich nie in ihrem Leben kennenlernt. Ich halte euch auf dem Laufenden. Und für weitere Tips die es da noch gibt, wäre ich sehr dankbar. |
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lucky Ist hier Zuhause
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Susi Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Anfechtung der Vorsorgevollmacht Mi 14 Okt 2015, 13:57 © Susi | |
| Hallo Lucky,
das einzig Neue ist, das wir Post von unserem Rechtsanwalt bekommen haben. Die Schwester meines Verlobten ist zur Betreuerin bestellt worden, aber unser Anwalt hat mein Protokoll der vergangenen Wochen mit einem von ihm verfassten Schreiben, das wir die Betreuung anfechten an das Vormundschaftsgericht geschickt. Jetzt heißt es wieder abwarten. Mittlerweile stehen wir aber in sehr gutem Kontakt zum Pflegeheim, wo sein Vater lebt und schicken Geld und das, was benötigt wird, ein- bis zweimal im Monat hin. |
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Susi Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Anfechtung der Vorsorgevollmacht So 06 Dez 2015, 09:59 © Susi | |
| Und wieder ein neues Update: Wir haben am 15.01.2016 einen Gerichtstermin im Pflegeheim meines Schwiegerpapas in spe. Er betont immer wieder, das er gerne zu uns ziehen möchte, da er dort fast gar keinen Besuch bekommt. Ich habe jedes Mal Tränen in den Augen, wenn wir mit ihm telefonieren. Alles sah bis jetzt sehr gut aus, aber auf einmal ist die Pflegerin, die vorher hochgradig begeistert war, von dem Betreuerwechsel auf der Seite der Schwester meines Verlobten und eine Verfahrenspflegerin hat sich auch zu Wort gemeldet und in ihrem Schriftstück für das Gericht sind jede Menge Unwahrheiten. Die werden jetzt erstmal geklärt und dann hoffe ich immer noch auf ein gutes Ende. Ein Heimplatz ist für ihn schon organisiert und alles. Wir stehen auf der Warteliste in einem Heim in unserer Nähe. Ich wünsche Euch allen einen schönen Nikolaustag und einen besinnlichen 2. Advent. |
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Susa Neu im Forum
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