| Vaskläre Demenz - wie war das bei euch? | |
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Autor | Nachricht |
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Levelina Gast
| Thema: Vaskläre Demenz - wie war das bei euch? Mi 27 Mai 2015, 14:28 © Levelina | |
| Hallo, bei meinem Schwiegervater (70) wurde 2014 eine vaskuläre Demenz mittleren Stadium diagnostiziert (Auslöser waren mehrere kleine Schlaganfälle 2011 und 2012). Seitdem geht es merkbar bergab. Er schottet sich regelrecht ab, sitzt meist nur noch vor Fernseher, verlässt fast nie die Wohnung. Er wird immer wieder aggressiv, anfangs nur gegen seine Frau, mittlerweile aber auch gegen den Rest der Familie. Ganz schlimm ist seine Inkontinenz, man muss ständig hinter im her sauber machen. Manchmal durch die ganze Wohnung. Er bekommt es aber nicht mit. Lässt auch sonst keine Hilfe zu. Für ihn ist alles in Ordnung. Externe Pflegekräfte werden auch nicht ran gelassen. Seine Medikamente verschwinden oft im Müll wenn man nicht genau aufpasst. Das Kurzzeitgedächnis funktioniert so gut wie gar nicht mehr und auch das Langzeitgedächtnis fängt an zu leiden. Er dachte jetzt mal beim nach hause kommen dass wir im falschen Haus sind (er lebt dort aber schon seit 50 Jahren).
Mich würde interessieren wie es bei euch war. Wie lange habt ihr eure Angehörigen zu hause gepflegt und ab wann mussten sie ins Heim? Uns wurde geraten schon jetzt nach einem Heim zu suchen und uns anzumelden. Wie schnell schreitet so eine Krankheit vorran?
Ein paar Erfahrungsberichte wären toll. Danke.
Viele Grüße Levelina |
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Ulli Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vaskläre Demenz - wie war das bei euch? Mi 27 Mai 2015, 18:03 © Ulli | |
| Hallo Levelina,
erst mal langsam anfangen. Ganz wichtig ! Habt ihr eine Pflegestufe ? Gibt es eine Betreuungsverfügung ?
Sowohl für die Inkontinenz als auch für die Medikamentengabe kann der Hausarzt Rezepte ausstellen.
Liebe Grüße - Ulli |
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Levelina Gast
| Thema: Re: Vaskläre Demenz - wie war das bei euch? Mi 27 Mai 2015, 20:50 © Levelina | |
| Hallo Ulli,
ja wir haben eine Pflegestufe 0 bekommen, sind aber auf anraten vom Pflegedienst in Wiederspruch gegangen. Vorsorgevollmacht ist auch da. Dieverse Hilfsmittel vom Arzt haben wir schon und auch die Medikamentengabe vom Pflegedienst haben wir probiert, leider ohne Erfolg, er wird regelrecht bösartig wenn jemand von denen kommt. Das Problem ist auch das den größten Teil der Pflege meine Schwiegermutter macht, diese aber auch nicht mehr so mobil ist und ihr dies zusehends an die Substanz geht. Jetzt schon.
LG Levelina |
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Ulli Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vaskläre Demenz - wie war das bei euch? Mi 27 Mai 2015, 22:16 © Ulli | |
| Hallo Levelina,
wie schnell die Krankheit voranschreitet kann man nie sagen. Das ist sehr individuell. Mal bleiben sie monate- wenn nicht sogar jahrelang auf einem Level und mal gibt es richtige Schübe.
Deine Schw.-Mutter braucht einfach ihre Auszeit sonst kippt sie bald um. Bei Pflegestufe 0 steht euch zumindest Betreuungsgeld in Höhe von 104 bzw 208 Euro zu das aber nur zweckgebunden verwendet werden kann. Das könnte evtl. Jemand sein der 1x die Woche zu Euch ins Haus kommt und mit ihm Karten spiel, spazieren geht o.ä. In der Zeit könnte deine Schw.Mutter mal etwas für sich tun.
Aus welcher Gegend kommst du ? Der Pflegestützpunkt ist ein guter und kostenloser Ansprechpartner.
Liebe Grüße - Ulli |
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lucky Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vaskläre Demenz - wie war das bei euch? Mi 27 Mai 2015, 22:42 © lucky | |
| Auch in Pflegestufe 0 hat man Anspruch auf Kurzzeitpflege. "Opfert" nicht die Mutter. Sie wird au den Latschen kippen. Dann seit Ihr nicht weiter als vorher, habt aber 2 Patienten.
Ich würde einen Heimplatz suchen. |
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gisela Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vaskläre Demenz - wie war das bei euch? Do 28 Mai 2015, 10:33 © gisela | |
| liebe levelina - levelina schrieb:
- Mich würde interessieren wie es bei euch war.
Wie lange habt ihr eure Angehörigen zu hause gepflegt und ab wann mussten sie ins Heim? Uns wurde geraten schon jetzt nach einem Heim zu suchen und uns anzumelden. Wie schnell schreitet so eine Krankheit vorran?
wie lange man demenzkranke zu hause pflegen kann, hängt von der kraft und toleranzgrenze des pflegenden ab. nicht jeder hat die notwendige kraft es auszuhalten. ich pflege meine Mama jetzt seit 8 jahren, gerate aber auch hin und wieder an meine grenzen. manchmal stagniert die Demenz, manchmal lässt ein schub sie schlechter werden. ulli schrieb schon, dass du dich an einen pflegestützpunkt wenden solltest, das wäre auch mein gedanke. sich hilfe zu holen ist immer ganz wichtig. lieben gruß gisela |
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webbel Gast
| Thema: vaskuläre Demenz Mi 21 Okt 2015, 10:38 © webbel | |
| Hallo, auch bei meinem Vater wurde vor zwei Wochen die Diagnose der vaskulären Demenz gestellt... meine mutter hat ihn zu hause, kann aber eigentlich nicht mehr, da seine wahnvorstellungen sich vollständig gegen sie richten, von wegen sie würde ihn vergiften etc... leider wohne ich 500km entfernt und kann immer nur sporadisch helfen. meine frage an euch, hat jemand erfahrung mit hypnose gegen die wahnvorstellungen? da mein vater die vergiftung ganz konkret an einem ereignis festmacht, habe ich die hoffnung, dass man da vielleicht ansetzen könnte und wenigstens diese barriere zwischen den beiden beheben könnte um ein zusammenleben überhaupt weiter zu ermöglichen... Oder bin ich da noch zu blauäugig? Hoffe auf viele Antworten! Danke B. |
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lucky Ist hier Zuhause
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Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vaskläre Demenz - wie war das bei euch? Mi 21 Okt 2015, 13:49 © Rita | |
| Liebe Levelina,
es wäre sicher nicht schlecht jetzt schon nach einem Heimplatz zu suchen und ihn schon mal ein zu schreiben. Die Wartelisten sind lang, und ihr müsst den Platz dann nicht automatisch akzeptieren, wenn einer frei geworden ist, ihr könnt dann sagen ihr überspringt im Moment noch. Aber ihr wärt auf der Warteliste, und wenn's dann plötzlich doch akut werden sollte (die Stiefmutter nicht mehr kann), wärt ihr schon einen guten Schritt voran.
Was ist mit Tagespflege? Vielleicht könnt ihr ihn animieren dass er da mal 1 x die Woche hin geht damit seine Frau sich bisschen erholen kann. Ihr müsst ihm das nur irgendwie schmackhaft machen, es ihm "verkaufen". Also nicht mit Tagespflege oder Tagesheim kommen, sondern z.B. wie eine hier im Forum mit "Club" oder sonstwas in der Art.
Die Alzheimer Stiftungen haben auch immer gute Ideen, und wie schon genannt wurde der Pflegestützpunkt hilft da sicher auch. Wie schnell/langsam die Krankheit voran schreitet ist bei jedem verschieden. Das kann man so nicht sagen. Bei Mama z.B. verlief es ganz anders als jetzt bei Papa. Sie war schneller Hilflos, bei ihm hapert es zwar beim Kurzzeitgedächtnis auch, und er hat eine z.T. verzerrte Realität, aber er kann noch einiges alleine, und ist nicht hilflos in dem Sinne, er geht auch noch alleine raus und verläuft sich nicht. Wäre bei Mama undenkbar gewesen. Sie hat paar mal das Haus verlassen weil sie spazieren gehen wollte, Leute griffen sie auf und fragten wohin sie denn so alleine wolle, sie wusste es nicht. Nach Hause hätte sie wahrscheinlich nicht mehr gefunden. Siehst du, es ist bei jedem anders.
Liebe Webbel, hm, von Hypnose halte ich nicht wirklich viel, aber vielleicht hilft es ja wirklich. Ich würde da aber ehrlich gesagt lieber den Hausarzt zu Rate ziehen und fragen ob es da nicht was gibt. Mein Vater hatte auch verzerrte "Realität" und z.T. Verfolgungswahn, jeder wollte ihm Böses. Der Hausarzt hat ihm daraufhin Seroquel verschrieben. Es ging dann tatsächlich besser. Vater setzte das dann aber wieder ab weil er keine Medikamente nehmen wollte. Jetzt im Heim geben sie ihm ein anderes Mittel, aber auch ähnlich wie Seroquel, und es hilft gut.
Red doch mal mit dem Hausarzt.
Rita |
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Ulli Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vaskläre Demenz - wie war das bei euch? Mi 21 Okt 2015, 14:53 © Ulli | |
| Hallo webbel,
ich glaube auch der Arzt ist der richtige Ansprechpartner.
Meine Mutter hatte auch starke Wahnvorstellungen und glaubte man wolle sie oder andere vergiften. Die Medikamente haben ihr geholfen. Es ist ja nicht so, dass unsere Lieben dadurch zu einem willenlosen "Zombi" werden, sondern richtig eingestellt kann es eine gute Hilfe sein.
Ulli |
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