Britische Forscher entwickeln Test Gibt es die Alzheimer-Diagnose bald vom Augenarzt?
Britische Wissenschaftler des University College London arbeiten derzeit an einem Test, der Symptome der Alzheimer-Krankheit bereits 20 Jahre vor ihrem Ausbruch erkennt! Das Besondere: Der Test ist einfach, günstig, voraussichtlich zuverlässig – und soll schon in drei Jahren von jedem Augenarzt bei der Routineuntersuchung durchgeführt werden können.
Laut Demenz-Experten könnte das die Alzheimer-Behandlung revolutionieren – die notwendigen Medikamente könnten schon im frühesten Stadium verabreicht werden, Symptome treten dann möglicherweise gar nicht oder kaum noch auf.
Dr. Susanne Sorensen von Alzheimer's Society: „Die Forschungsergebnisse sind aufregend: Wenn wir den Beginn von Alzheimer nur um fünf Jahre verzögern, halbieren wir die Anzahl derer, die daran sterben werden.“
Und so funktioniert der Test: Auf der Netzhaut im hinteren Teil des Auges befinden sich lichtempfindliche Zellen, die mit dem Gehirn in Zusammenhang stehen. Sterben Gehirnzellen ab (wie bei Alzheimer-Kranken), zeigen sich auch an diesen Netzhautzellen Schäden – allerdings bereits 20 Jahre (!) bevor die ersten Alzheimer-Symptome auftreten.
Patienten mittleren Alters bekommen also von ihrem Augenarzt spezielle Tropfen ins Auge, die diese – möglicherweise erkrankten – Zellen der Netzhaut deutlicher hervorheben. Der Augenarzt sieht dann anhand der Veränderungen, ob ein Alzheimer-Risiko besteht.
Die Technik könnte auch die Diagnose von anderen Krankheiten wie Parkinson oder grünem Star verbessern.
Die Experimente wurden bisher nur an Mäusen erfolgreich durchgeführt, Tests an Menschen sollen in naher Zukunft folgen, schreiben die Forscher im Journal Cell Death & Disease.
Übrigens: Auch die Nase kann auf mögliche Alzheimer-Erkrankungen hindeuten. Wie Forscher der Universität New York im Journal of Neuroscience schreiben, ist ein sich verschlechternder Geruchssinn ein Anzeichen von Demenz. Grund: Die krankheitstypischen Proteinablagerungen bilden sich zuerst in jenem Teil des Gehirns, der Geruchseindrücke verarbeitet. In Tests mit Alzheimer-Mäusen zeigte sich, dass diese sich schon vor Beginn der Gedächtnisstörungen Düfte schlechter merken oder verschiedene Gerüche weniger differenzieren konnten.
Quelle: Bild.de
Link: http://www.bild.de/BILD/ratgeber/gesund-fit/2010/01/15/alzheimer/augenarzt-erkennt-erste-anzeichen-symptome-britische-forscher-entwickeln-test.html