|
| Hogeweyk /Dorf des Vergessens | |
| Autor | Nachricht |
---|
Fussel Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 1358
Anmeldedatum : 31.03.13
| Thema: Hogeweyk /Dorf des Vergessens Mi 26 Feb 2014, 19:07 © Fussel | |
| http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/demenz/article/852062/hogeweyk-dorf-des-vergessens.html
Einige Politiker haben angeregt die freiwerdenden Kasernen in Deutschland für diese Zwecke zu nutzen. |
| | | quid.novi Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 2153
Alter : 65
Ort : Westerwald
Anmeldedatum : 25.04.13
| Thema: Re: Hogeweyk /Dorf des Vergessens Mi 26 Feb 2014, 21:18 © quid.novi | |
| Liebe "Fussel" ;-)
diese Idee finde ich gar nicht mal schlecht. Kann sein, dass ich falsch liege?
Die Holländer, meine Sichtweise, sind uns gegenüber voraus. Ich habe in Holland, es ist schon über zehn Jahre her, erlebt, dass die ihre Patienten im Bett über die Strandpromenade in Scheveningen (Urlaubsgebiet) schoben.
Für mich erst befremdlich, dann fand ich es total schön, dass man diese Patienten als Menschen nicht drinnen lässt und damit isoliert, sondern am tägliche Leben teilnehmen lässt.
LG Anita
("Augen AUF und durch" , denn mit "Augen zu und durch" ist einem nicht geholfen, man muss schon gucken, gegen welche Wand man rennt) |
| | | Fussel Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 1358
Anmeldedatum : 31.03.13
| Thema: Re: Hogeweyk /Dorf des Vergessens Mi 26 Feb 2014, 21:58 © Fussel | |
| Liebe Anita!
Ich denke: Wer heilt hat recht!
Man müßte das mal näher sehen und Erfahrungen von Angehörigen lesen, die sie damit praktisch gemacht haben.
Liebe Grüße Christina |
| | | Theresa Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 181
Alter : 74
Ort : Süd-Afrika
Anmeldedatum : 07.11.13
| Thema: Hogewek Dorf des Vergessens. Do 27 Feb 2014, 19:50 © Theresa | |
| Liebe Fussel,
Deine Beiträge sind einfach super interessant.Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass ich meinen Mann in ein Dorf für Demente jemals unterbringen könnte. Da muss ich gleich an ein Dorf für Aussätzige denken, wie es früher gab. Ich kann ja gut reden, da mein Mann noch nicht richtig pflegebedürftig ist. Hier in Süd Afrika ist sowieso eher die Tendenz, demente Leute zu Hause zu pflegen, so lange wie möglich, und wenn es dann nicht mehr geht, in der Endphase, dann kommen sie in ein Pflegeheim. Gruss Theresa
und immer immer wieder geht die Sonne auf |
| | | Fussel Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 1358
Anmeldedatum : 31.03.13
| Thema: Re: Hogeweyk /Dorf des Vergessens Fr 28 Feb 2014, 05:07 © Fussel | |
| Liebe Teresa!
Ich dachte auch zunächst an Lepra-Dörfer.
Allerdings sehne ich mich in der Klink wenn wir demente Patienten auf der Station haben sehr oft nach etwas, daß sicherer ist als ein öffentliches Haus.
Wenn man Kleinkinder hat, dann macht man das Haus auch kindersicher.
Das ist oftmals dermaßen gefährlich wenn man in der Klinik die Wahl hat seine frischoperierten Patienten oder auch andere zu versorgen, die einen dringend benötigen, aber wenn man in der Zeit hinter einem "wandelnden" Patienten herlaufen muß.
In verschiedenen Pflegeheimen wird mit dem Werdenfelser Weg gearbeitet. Dh. man nimmt unter anderem auch Stürze in Kauf. Das ist in der Klinik eher nicht möglich, weil ja oft der gesamte Behandlungserfolg infrage gestellt ist.
Wenn man die Familien so definiert, daß man ein Familienmitglied ständig zuhause hat, der den Rest der Familie betreut, dann erhält man sicherlich die Möglichkeit die alten Menschen zuhause mit zu betreuen.
Damit reißt man aber hier andere Lücken auf. Die meißten Familien sehen hier in Deutschland anders aus. Das beginnt bei der Wohnsituation, dem Frauenbild sowie der Situation der Frauen, ( die immer noch die Hauptlast bei der Pflege tragen), ergibt Versorgungsproblematiken im eigenen Alter usw.)
Ich wohne zb. etwas ländlich. Wenn hier ein dementer alter Mensch spazieren geht, dann ist der Gefahren ausgesetzt, aber er hat noch eine Chance, daß ihm evtl. nicht allzu viel passiert, außer das er sich im Wald verirren, oder in den See fallen könnte.
Schon 20 km weiter käme derselbe Mensch nicht einmal 5 m weit und er befände sich in größter Gefahr.
Die Großmutter meines Mannes blieb sehr lange zuhause. Das funktionierte, bis sie auf die Autobahn einbog.
Die Cousine, die die Oma bis dahin versorgte, bekam zunächst nicht einmal mit, daß Oma wenn sie zur Arbeit ging nicht im Haus blieb, sondern das Herumspazieren begann.
Die Alternative hieß dann Pflegeheim. Die Eltern meines Mannes ( die wir später pflegen mußten) waren nicht bereit Oma zu betreuen ( obwohl einer zuhause gewesen wäre.) In so einem Dorf hätte Oma wohl Spaziergänge machen können.
Ich kann mir das ja nur vorstellen, wie das in dem Dorf funktioniert, weil ich keine praktische Erfahrung damit habe. Aber es hört sich als Alternative für solche Fälle, wie die Großmutter meines Mannes einer war, nicht schlecht an.
Liebe Grüße Fussel |
| | | quid.novi Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 2153
Alter : 65
Ort : Westerwald
Anmeldedatum : 25.04.13
| Thema: Re: Hogeweyk /Dorf des Vergessens Fr 28 Feb 2014, 19:12 © quid.novi | |
| Liebe Christina,
so wie du es schilderst ist es. Ich bin sehr froh, dass wir in einem Dorf wohnen.
Da schaut doch schon mehr der Eine auf den Anderen.
Noch geht es bei meinem Mann. Sollte er mal Tendenzen entwickeln, welche nicht "geplant" waren, ist es in einem Dorf wesentlich einfacher.
Ein Demenzdorf ist immer besser, meine Meinung, als die Betroffenen einzupferchen.
----
Bei uns im Dorf gibt es eine Einrichtung, welche im Dorf integriert ist. Das ist der Idealfall. Das ist auch eine Vorzeige-Einrichtung. Der Initiator rief es ins Leben, als seine Oma betroffen war. Er baute das Haus/Bauernhof der Oma um und an. Ein Unternehmer der Mensch geblieben ist. Auch Tiere sind dabei, um den Bewohnern ein gutes Gefühl zu geben.
Seine Oma ist mittlerweile verstorben. :-(
Er war schon mehrfach im Fernsehen.
LG
Anita
("Augen AUF und durch" , denn mit "Augen zu und durch" ist einem nicht geholfen, man muss schon gucken, gegen welche Wand man rennt) |
| | | quid.novi Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 2153
Alter : 65
Ort : Westerwald
Anmeldedatum : 25.04.13
| | | | Theresa Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 181
Alter : 74
Ort : Süd-Afrika
Anmeldedatum : 07.11.13
| Thema: Hogeweyk/Dorf des Vergessens Fr 28 Feb 2014, 20:54 © Theresa | |
| Liebe Christina,
danke für Deine Antwort. Als ehemalige Krankenschwester gebe ich Dir natürlich recht.Demente neben frisch operierten Patienten zu versorgen, das geht nicht. Werdenfelser Weg, das höre ich zum allerersten Mal, hab aber im Goggle nach geschaut. Da bin ich völlig überrascht, in den Heimen, darf man da nicht einmal Bettgitter benützen? Bei uns wird Alles lockerer genommen. In den Krankenhäuser und Kliniken hier werden keine demente Patienten aufgenommen, ausgenommen sie müssen operiert werden, oder haben sonst eine ernste physische Erkrankung, wo man bettlägerig ist.Sobald dieser demente Patient wieder aufstehen und laufen kann, muss er nach Hause oder in ein Pflegeheim. Wenn nun ein Alzheimer Patient sehr agressiv ist, oder sich und andere Personen in Gefahr bringen kann, dann kommt er in die geschlossene Psychiatrie, aber nur zum Medikamente einstellen. Nun gibt es hier in Kapstadt und Umgebung,auf fast 4 Millionen Einwohner, gerade mal 2 psychiatrische Krankenhäuser, die sind alt und immer überfüllt.Auch als Alzheimer Patient kommt man da auf die Warteliste......oder der Patient ist so agressiv, dass die Polizei eingreifen muss, dann geht es schneller. Bei den Einheimischen, den Schwarzen, ist Alzheimer noch nicht so bekannt,es gibt wenig Fälle, ein Einheimischer, der heute über 60 Jahre alt ist, hat bestimmt keine Zahnfüllungen, keine Implantate, keine Kronen...der hat gewöhnlich keine Zähne mehr.Den vor der Apartheit, das ist seit 1994, konnte der Schwarze hier nicht zum Zahnarzt gehen. Ich selber bin überzeugt, das Die Zahnfüllungen, Quecksilber und andere Metalle auch einwenig Einfluss haben dass man dement wird.
Ja liebe Anita, vielleicht müsste ich hier die erste WG für Alzheimer Patienten gründen....irgend auf einer Farm, toll wäre das. Wenn ich eine Farm besitzen würde, ich würde es mir vielleicht überlegen. Aber erst meine Pilgerreise, die Begleitung meines dementen Mannes. Ich güsse Euch recht herzlich, Ihr seit Alle so toll. Der Artikel von Ursula, über langsamer Verlauf, war auch wieder einmalig Theresa
und immer immer wieder geht die Sonne auf |
| | | Fussel Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 1358
Anmeldedatum : 31.03.13
| Thema: Re: Hogeweyk /Dorf des Vergessens Sa 01 März 2014, 07:57 © Fussel | |
| Die Krankenhäuser haben natürlich einen anderen Auftrag. Darin werden kranke ( auch alte ) Menschen kurze Zeit behandelt um durch irgendwelche Maßnahmen gesund zu werden.
Es handelt sich also immer nur um kurze Maßnahmen. Den Behandlungserfolg muß man schützen oder auch verhindern, daß eine Selbstgefährdung möglichst ausgeschlossen werden kann.
Einen gesunden, bzw. halbwegs gesunden alten Menschen für den Rest seines Lebens festzusetzen schaut anders aus.
So ein Sturz gehört zum normalen Lebensrisiko. Dh. auch Kinder können stürzen oder wir selbst erleben Unfälle, brechen uns dabei die Knochen, holen uns Beulen, blaue Flecke, offene Knie.
Man muß zwar alles was einen Sturz vermeiden kann beachten, aber man kann ihn nicht verhindern. Dh. man muß sich schon anschauen: " Wie kam es zu einem Sturz bei einem Senioren."
Wenn aber sofort mit Gericht, und Schadensersatzansprüchen usw. gedroht wird, dann führt das eigentlich dazu, daß mehr eingesperrt und festgebunden wird. Oftmals erhält man nach einem Sturz sofort den Vorwurf:" Warum war mein/e Angehörige/r nicht fixiert? Wieso gab es keine Bettgitter? " uä
Wenn wir uns die Frage stellen, wie wir selbst in dem Zustand später für den Rest unseres Lebens leben möchten, dann kommen wir dem Thema eigentlich näher.
Wir müssen uns tatsächlich damit auseinander setzen: " Wie soll mein Leben im Alter ausschauen?" Die Verantwortung dürfen wir nicht nur an die nächste Generation abtreten. "Sollen die zusehen, was die dann mit mir machen und wie die mich gebändigt/ geschützt bekommen," und vor allem wo die mich dann unterbringen können.
Man kann sich ja sehr viel dazu ausdenken. Wenn kein Platz für mich in dieser Einrichtung ist, dann ist da kein Platz. Abgesehen davon wird das was man sich wünscht nicht alles von dem was man hat finanzierbar sein.
Wir planen unser Alter wie wir uns zb. einrichten wollen, was wir für Reisen unternehmen können. Aber kaum so, daß die Planung eine Situation einbezieht in der wir nicht mehr gesund sind.
Ich denke, wenn wir selbst mit der Situation rechnen würden, dann würde so manches dabei herauskommen, bei dem wir sagen : " Auf diese Idee bin ich ja überhaupt noch nicht gekommen."
Stattdessen ist der Weg im Moment die jüngere Generation mit dieser Aufgabe zu belasten. Der Generationenvertrag greift aber schon lange nicht mehr.
Das Dorf ist ja nur eine der Möglichkeiten, die abweichend von einer Heimunterbringung ist. Der Bauernhof ist sicherlich ebenfalls eine gute Idee und ein Schritt in die richtige Richtung.
Liebe Grüße Fussel |
| | | Samantha37 Neu im Forum
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 3
Anmeldedatum : 02.01.15
| Thema: Re: Hogeweyk /Dorf des Vergessens So 18 Jan 2015, 20:05 © Samantha37 | |
| nach dem Vorbild von Hogeweyk:
http://news.wohnen-im-alter.de/2014/04/erstes-demenzdorf-deutschlands-hameln-eroeffnet/
Liebe Grüsse |
| | | | Hogeweyk /Dorf des Vergessens | |
|
Ähnliche Themen | |
|
| |