Hallo lieber Gast,
ob du zu deinem Bruder wieder den Kontakt aufnehmen solltest oder nicht, kannst wirklich nur du wissen
weil wir gar nicht die Hintergründe kennen warum ihr seit so vielen Jahren keinen Kontakt hattet.
Also ich meine, wenn ein Familienangehöriger, mit dem man richtig heftige Probleme hatte bzw. nicht mal
Ansatzweise auf einen Nenner kam, dann würde ich erstmal auf eine Kontaktaufnahme verzichten aber
dann auf jeden Fall in Rufbereitschaft bleiben.
Mein Bruder, mit dem ich auch über 10 Jahre keinen Kontakt hatte, stand, als es mir richtig schlecht ging,
eines Tages an meinem Bett und ich war damals gar nicht erfreut darüber.
Das liest sich jetzt gemein...aber das ist es ja... du kennst die wahren Hintergründe nicht!
Jedenfalls empfand ich den Besuch meines Bruders damals richtig merkwürdig
Er war so lieb, so nett und was mich damals richtig wunderte, wir konnten uns richtig und in Ruhe gut unterhalten.
Hui, dachte ich, na sowas?!
Dann kam meine Mutter ins Spiel und sagte eines Tages: "Kathra, sei vorsichtig... Er wartet nur bis es dir besser geht
und dann wird er zurück rudern. Ihm gefällt es nicht was du ihm über deine Pläne erzählst... Er kann/traut sich nur
im Moment nicht seine Meinung zu sagen".
Und so kam es dann: Als ich auf dem Weg der Besserung war wurde alles von ihm Gesagte zurückgenommen. Seine Begründung:
Man darf einen Schwerkranken nicht aufregen. Ja, hat er ja recht... Aber wenn man halbwegs wieder steht, dann ja?
Dann fängt der ganze Streit von vorne an, den man vor Jahren hinter sich gelassen hatte?
Und dann kam es andersrum:
Vor ca. 4 Jahren erkrankte mein Bruder sehr sehr schwer und ich machte mir natürlich Gedanken wie ich damit umgehen soll.
Anrufen und hinfahren konnte ich nicht. Das brachte ich einfach nicht fertig... Stattdessen wartete ich auf Gelegenheiten
wo ich ihm beistehen und zeigen konnte, das ich da bin. Soll heißen: Ich vermied Situationen wo wir stundenlang,
also ein normaler Krankenbesuch, hätten reden müssen (worüber auch, wenn seine kleine Schwester alles falsch macht).
Ich hörte genau hin (über Mutter) was er brauchte, z.B. bestimmte Medis, und wann er wo hin müsste...und bot dann
Fahrdienste an. Auf diese Art und Weise zeigte ich ihm das ich da bin... und wieder weg wenn er alleine weiter konnte.
Also will sagen: Wenn ihr euch "nur" auseinander gelebt habt, dann würde ich mich bei ihm melden.
Wenn schwerwiegende Gründe vorlagen, die man nicht einfach mal so vom Tisch wischen kann bzw. sich das Problem
doch wieder und wieder wiederholen kann, dann suche dir einen anderen Weg.
Ich hoffe, das ich dir ein kleines bisschen weitergeholfen habe und verbleibe mit einen freundlichen Gruß
Kathra