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elone07 Neu im Forum
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| Thema: Tropfen & Tabletten Di 28 Jan 2014, 09:00 © elone07 | |
| Hallo muß mich wieder einmal melden. Habe ein Problem mit meiner Schwiegermutter da sie Demenz ist weiß ich nicht mehr weiter. Mama hört Stimmen oder Gesang in ihren Ohren. Gestern hat sie mit der Fernbedienung telefoniert gehabt die Nachbarn waren dran gewesen. Sie hat mich die halbe Nacht wach gehalten. Habe vor einem Jahr Promethazin 20 ml verschrieben bekommen davon hat die Mama nur einmal die Tropfen genommen und sie bekam drei Tage durchfall. Dieses Jahr habe ich mir wieder etwas neues verschreiben lassen und wieder hatte er dieselben Tropfen aufgeschrieben. Da habe ich mich beschwert bei ihm dann hat er mir Diazeparm 2mg verschrieben. Mama hat erst drei Tabletten genommen weil ich nur eine Tablette für die Nacht ihr gebe. Seitdem ist sie ganz aus dem Häuschen. Ich weiß jetzt nicht ob es an den Tabletten liegt.Bekommt man nur Mist verschrieben? Lieben Gruß Elone07 |
| | | Paula Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Tropfen & Tabletten Di 28 Jan 2014, 09:16 © Paula | |
| Hallo Elone,
ist deine Schwiegermutter in neurologischer Behandlung, oder wer hat die Tropfen/Tabletten verordnet?
Ich finde es schon wichtig, dass man bei Veränderungen, oder Unverträglichkeiten, den Facharzt aufsucht. Sie sollte dann aber, die verordneten Medikamente, nach Anweisung des Arztes nehmen. Sonst können sie nicht helfen.
Liebe Grüße Paula |
| | | Fussel Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Tropfen & Tabletten Di 28 Jan 2014, 09:26 © Fussel | |
| Medikamente, die einen alten Menschen ruhig stellen, wirken leider bei jedem alten Menschen verschieden.
In der Klinik gebe ich die sehr ungerne, wobei man sich vorstellen muß, daß ein Nachtwanderer auf einer 50 Bettenstation dafür sorgen kann, daß man die anderen nicht mehr versorgen kann.
Wenn man sediert, dann drehen manche erst richtig auf, oder aber die Sturzgefahr steigt, weil die Patienten taumelig werden.
In der Klinik geht also leider nur:" Alles oder nichts." ( ich tendiere im Dienst dann eher zu der Lösung - Nichts, denn das wirkt unter Umständen dann viel zu lange und der Tanz geht am nächsten Tag weiter.)
Bevor ich zu Medikamenten greife versuche ich immer erst Sauerstoff und starken Kaffee. Dieser wirkt manchmal bei alten Menschen so, daß sie besser schlafen, allerdings nicht immer.
In Einzelzimmern macht es nichts aus, wenn man den alten Menschen fernsehen, oder Zeitschriften anschauen läßt und wenn es möglich ist, dann kann ich den Patienten auch im Rollstuhl überall mit hinnehmen. Man muß ja sowieso wach bleiben. Zuhause ist das natürlich etwas anderes.
Man muß sich klar machen, daß bei einigen Menschen die Sedierung auch so wirken kann, daß sie flacher atmen und noch weniger Sauerstoff aufnehmen.
Auf ein Beruhigungs-bzw. Schlafmittel würde ich weniger zurückgreifen. Das wirkt meißtens überhaupt nicht oder total überzogen, vor allem weil die Abbauzeit zu lang ist. Wenn Du zb. ein Barbiturat gibst, daß 24 Stunden benötigt um abgebaut zu werden, dann legst Du am nächsten Abend immer wieder Medikamente nach.
Wenn der Hausarzt die Medikamentation nicht in den Griff bekommt, dann solltest Du mit einem erfahrenen Neurologen darüber reden.
Ich könnte mir vorstellen, daß ihr mit einem milden Neuroleptikum über den Tag verteilt mehr Erfolg haben werdet, als mit einem echten Beruhigungs-oder Schlafmittel. Die Wirkung dabei tritt aber meißtens nicht sofort ein. Das Medikament sollte wirklich so niedrig wie möglich dosiert werden, wenn es eingesetzt wird.
Ich rufe im Dienst lieber einen Neurologen an als daß ich einen Chirurgen oder Neurochirurgen frage, und nur dann, wenn es keine andere Möglichkeit mehr geht und andere schwerkranke Patienten nicht mehr zur Ruhe kommen oder der alte Mensch sich selbst gefährdet. Du kannst aber nicht wochenlang wach bleiben, denn Dir steht kein Nachtdienst zur Verfügung.
Allerdings wenn die Mama nur mit der Fernbedienung telefoniert, und ansonsten brav liegen oder sitzen bleibt, dann würde ich sie damit telefonieren lassen. Sofern sie sich damit ansonsten ruhig verhält, tut das ja keinem weh. Das kommt sehr häufig vor.
Liebe Grüße Fussel
Mit dem Diazepam oder auch mit Atosil wird man bei dementen alten Menschen in der Regel nicht glücklich. |
| | | Fussel Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Tropfen & Tabletten Di 28 Jan 2014, 09:44 © Fussel | |
| http://www.alzheimerurischwyz.ch/udoc/35.pdf
Generell werden in den letzten Jahren gottseidank endlich auch andere Wege beschritten um dieses Problem anzugehen.
Dazu gibt es sehr viele interessante Studien und Beiträge im Net.
Allerdings lassen diese sich nur einsetzen, wenn man eine stabile Situation hat und nicht wie im Krankenhaus eine Ausnahmesituation.
Gute Pflegeheime sind bei dem Thema versierter, was natürlich dazu führt, daß ein Allgemeinmediziner nicht immer auf dem neusten Stand sein muß, bei diesem Problem.
Es gibt dazu sehr viele gute Lösungsansätze, die den Tagesablauf der Senioren betreffen und die einzelnen vorliegenden Probleme behandeln. ( wie erwähnt sind diese für ein Akutkrankenhaus leider alle nicht praktikabel.. schade.)
In der Kurzzeitpflege erhielt meine Schwiegermutter Neurociltropfen, weil sie ununterbrochen schrie. Das Ergebnis einer Tropfengabe war, daß ich angerufen wurde, sie würde im Sterben liegen. Ich hatte mich dann etliche Stunden in der Nacht daneben gesetzt. Es lagen aber keinerlei Anzeichen für einen Sterbeprozeß vor, sondern die Reaktionen und Reflexe widersprachen der Auskunft des Pflegepersonals, sodaß ich mich nach ein paar Stunden aufs Ohr legte. Die Schwiegermutter sollte Montags von der Kurzzeitpflege in die Vollzeitpflege verlegt werden. Samstags abends war das Neurocil einmalig gegeben worden. ( 2-5 Tropfen waren angeordnet gewesen) Ich habe den Transport in das Pflegeheim verschieben müssen und die Schwiegermutter, dann Dienstags mit einem Liegendtransport ( ich daneben sitzend) ins Pflegeheim verlegt, sonst wäre der Platz weggewesen. Sie hat 5 Tage lang nicht mitbekommen, was um sie herum passierte und von dem angeblichen Sterbevorgang war natürlich nichts vorhanden. Die Schwiegermutter war nur " abgeschossen" worden. Was im Endeffekt doch recht positiv für sie war, war der Umstand, daß sie die Verlegung nicht gespürt hat. Dabei muß die Dosis nicht unbedingt überdosiert worden sein die sie erhalten hatte.
Das Neurocil war von einem Internisten verordnet worden. Hier wäre der Neurologe oder ein Facharzt für Geriatrie die bessere Wahl gewesen, aber am Wochenende nicht zu erreichen.- Das Kurzzeitpflegeheim stand aber mit dem "Rücken zur Wand", denn die haben natürlich auch "Urlaubsgäste" die dort "geparkt " werden. Die kommen als Kunde nie wieder in das Kurzzeitpflegeheim, wenn sie nicht zur Ruhe kommen.
In so einem Zustand (hervorgerufen durch Tropfen) bekommt man leider ein Flüssigkeitsproblem, weil der alte Mensch in diesem Zustand natürlich nicht trinken kann. Er würde allenfalls aspirieren und sich damit eine Lungenentzündung zuziehen, die tödlich enden könnte.
Dann benötigt man jemanden, der Infusionen anlegen und laufen lassen kann.
Das das für einen Arzt der nur hin und wieder mit dem Problem zu tun hat, heikel ist, kann man sehr leicht nachvollziehen. Der hat Angst die Mama in so einen Zustand zu versetzen. Ich denke auch, daß Du ihn dafür dann am liebsten lynchen würdest.
( In der Klinik muß man schon mal zu solchen Mitteln greifen, wenn man zb. eine OP Wunde mit einem Druckverband schützen muß, der ständig abgerissen wird. Die Patienten liegen dann aber auch am Monitor und werden anders überwacht und ernährt.)
Es gibt sicherlich hunderte Medikamente mit denen man die Mama außer Gefecht setzen kann, allerdings kann man anfangs nicht einschätzen, wie sie auf das Medikament reagiert und wie lange das wirken wird.
Vorsicht bei Atosil. Das wirkt oft zuerst überhaupt nicht, aber dann plötzlich wie eine Vollnarkose und Du bekommst den Patienten morgens erst einmal für lange Zeit nicht mehr wach.
Die sind dann meißtens zur nächsten Nacht wieder fit und turnbereit, wenn es für Dich in die nächste " Runde" wachbleiben geht.
Es wäre wirklich wünschenswert, wenn Du mit der Änderung des Tagesrhythmus und bei der Beobachtung, was zu dem Zustand führt zum Ziel kommen könntest.
Andere Medikamente wirken oftmals zu kurz. Das bedeutet dann: Du hast 2 Stunden Ruhe, kommst gerade selbst in den Schlaf und wenn Du gerade eingeschlafen bist geht's weiter....
Wenn man es so sehen möchte, dann wird wirklich viel Mist verschrieben... Viele Patienten kommen mit Dipiperon ( Pipamperon HCL ) aus, das über den Tag verteilt regelmäßig eingegeben wird. http://www.hilfreich.de/dipiperon-wirkung-und-nebenwirkungen_8000
Es dauert aber meist etwas, bis man überhaupt eine Wirkung feststellt und das kann die erste Zeit so aussehen, als hätte die Mama Smarties erhalten. ( Nebenwirkungsfrei ist das natürlich ebenfalls nicht und beim Absetzen erhöht sich die Unruhe unkalkulierbar.)
Leider sieht man an der Problematik, daß man Stürze von alten Menschen nicht immer verhindern kann, egal welche Vorsichtsmaßnahmen man trifft. Im Krankenhaus, also ungewohnter Umgebung laufen manche alte demente Menschen bis zur totalen Erschöpfung herum und bis sie sich kaum noch auf den Beinen halten können, stehen immer wieder auf, und es ist wirklich schlimm, daß man noch so aufpassen kann. Es gibt keinen wirklich wirksamen Schutz, den man einen dementen alten Menschen der unruhig ist, angedeihen lassen kann.
Liebe Grüße Fussel |
| | | elone07 Neu im Forum
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| Thema: Re: Tropfen & Tabletten Di 28 Jan 2014, 11:42 © elone07 | |
| Mama ist bei einen Hausarzt in Behandlung Ich hätte doch nix dagegen wenn sie mit der Fernbedienung telefoniert aber nebenan ist unser Schlafzimmer und ich höre jedes Wort was sie spricht. Wenn ich dann gerade am einschlafen bin geht sie zur Toilette und spricht wieder weiter im Flur. Also gebe ich ihr nix mehr ein es hat keinen zweck wenn sie nur aufgedreht ist. Gibt es denn kein Medikament das ihr hilft das sie Nachts nicht wandert. Gruß elone07 |
| | | Paula Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Tropfen & Tabletten Di 28 Jan 2014, 12:21 © Paula | |
| Hallo Elone,
du solltest einen Termin bei einem Neurologen machen, und dort die Problematik erklären. Ob sie wegen nächtlichen Umherwandern ein Medikament benötigt, dass muß der Arzt entscheiden. Es gibt verschiedene Ursachen für das nächtliche Wandern.
- schläft sie tagsüber viel - hat sie ausreichend Bewegung - trinkt sie abends viel - häufiger Toilettengang - Schlafzimmer hell oder dunkel, - Matratze zu weich
In der Rubrik "Lexikon" findest du weitere Anhaltspunkte zu diesem Thema.
Nächtliches Wandern hat viel mit dem Verlust der Körperwahrnehmung zu tun. Das macht Betroffene unruhig, und sie stehen immer wieder auf.
Liebe Grüße Paula |
| | | Thor Neu im Forum
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| Thema: Re: Tropfen & Tabletten Di 18 März 2014, 13:44 © Thor | |
| Ich schreib das jetzt mal hier drunter weil ich nicht ein neues Thema eröffnen wollte. Unsere beiden waren in der stationären Geriatrie. Und dort hat man unserem Opa 2 neue Medikamente verschrieben. Einmal Seroquel prolong 50 mg und einmal Melneurin 25 mg . Das kann ich nicht verstehen. Lesen sich sie Ärzte nicht die Nebenwirkung durch. Ich weigere mich die Medikamente zu geben. Kenn die jemand von euch? Und wie seht ihr das? Achso und Ja er geht manchmal nacht Arbeiten :-) |
| | | Ulli Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Tropfen & Tabletten Di 18 März 2014, 14:16 © Ulli | |
| Hallo Thor,
unsere Mutter wurde in der Gerontospsychiatrie auf Seroquel Prolong 200 und Dipiperon eingestellt. Sie war sowohl am Tag als auch in der Nacht total überdreht und kam nicht mehr zur Ruhe bzw. in den Schlaf. Ihr haben die Medikamente sehr gut geholfen. Die Unruhe ist erträglich und was wichtig ist, sie kann nachts wieder schlafen - und somit auch die Mitbewohner. Den Beipackzettel darf man sich eigentlich nicht so genau durchlesen sonst bekommt man Panik. Ich weiß nur, dies sind Medikamente die genau überwacht werden müssen und nicht einfach ohne Anleitung abgesetzt werden dürfen. Man muß sie meist ausschleichen lassen.
Liebe Grüße - Ulli |
| | | Thor Neu im Forum
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| Thema: Re: Tropfen & Tabletten Di 18 März 2014, 15:40 © Thor | |
| Hallo Ulli Ich heiße übrigens Frank . Du hast Recht mit dem was du schreibst. Aber kann man das verantworten das ist die Frage. Was wenn er ein Schlaganfall bekommt. Dann muss ich mir ein Lebenlang Vorwürfe machen. |
| | | Paula Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Tropfen & Tabletten Di 18 März 2014, 15:49 © Paula | |
| Hallo Frank,
dein Opa wird sicherlich durch seinen Hausarzt weiter behandelt. Suche das Gespräch mit dem Hausarzt. Sicherlich kann er dir auf deine Fragen, hinsichtlich der neuen Medikamente, weiterhelfen.
Wenn dein Opa bereits bei einem Neurologen in Behandlung war, würde ich dort evtl. einmal nachfragen, ob er die Medikamente nur kurz, oder auf Dauer nehmen soll.
Es müßte ja auch einen Entlassungsbericht von der Geriatrie geben. Entweder ihr habt ihn bei der Entlassung mitbekommen, oder der Hausarzt/Neurologe bekommt ihn zugeschickt.
Liebe Grüße Paula |
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