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| Wie mit (nicht erfüllbaren) Forderungen umgehen | |
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KatharinaRosa Ist sich am Einleben
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| Thema: Wie mit (nicht erfüllbaren) Forderungen umgehen Di 21 Jan 2014, 20:19 © KatharinaRosa | |
| Hallo,
ich habe es in meinem Vorstellungsthread ja bereits geschrieben, ich habe wegen zahlreicher Vorwürfe immer mal wieder echte Probleme mit dem Umgang mit meiner Großmutter. Was noch erschwerend hinzukommt: Sie neigt an manchen Tagen zu starken Forderungen. Das ist eher ein schon immer dagewesener Charakterzug, sie ist schon immer eher dominant. Nun wird es aber teils abstrus, oft sehr verletzend für beide Seiten. Zwei Beispiele: Als ich hochschwanger war, forderte sie tagelang von mir, dass ich (mit Riesenkugel im 9. Monat und gebrochenem Gelenk) auf den Zwetschgenbaum klettern müsse. Da ich mit Hinweis auf meinen Zustand ablehnte, kamen bitterste Vorwürfe in Richtung "verschwendungssüchtig, arbeitsfaul etc." Ich habe dann extra einen Bekannten, der frei hatte, gebeten, die Zwetschgen zu ernten, damit es auffhört. Den wollte sie aber nicht akzeptieren, es kamen wieder bittere Vorwürfe, dass immer fremde Leute alles machen müssten und eigentlich wäre das meine Aufgabe etc. Mit 0 Verständnis für meinen überdeutlich sichtbaren Zustand. Nun redet sie seit Wochen davon, die Dahlien müssten eingesetzt werden. Die waren schon immer ihr ein und alles. Leider ist Januar und wenn ich sie jetzt einsetze sind sie hinüber ... Ablenken klappt nur kurzzeitig, dann kommt sie wieder darauf zurück und immer drängender. Und wie immer bittere Vorwürfe, wenn ich es nicht erledige. Interessanterweise stellt sie diese Art von Forderungen immer nur an mich und meine Mutter. Weder mein Onkel noch mein Mann noch mein Vater bekommen da was ab. |
| | | Silvi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Wie mit (nicht erfüllbaren) Forderungen umgehen Mi 22 Jan 2014, 06:30 © Silvi | |
| Hallo Katharina , es ist nicht leicht das alles auszuhalten , zu ertragen ohne sich ständig zu streiten!
Gedemütigt zu werden ,beschimpft aufs übelste ! Das weder dein Onkel ,Vater noch dein Mann etwas davon abbekommen ,liegt wahrscheinlich an der Erziehung deiner Oma !
Männer sind die Herren im Haus , da ist man die " artige ,stille ,unterwürfige Frau " !
Du darfst das auf keinen Fall persönlich nehmen , ich weiß , sagt dich leichter als es ist !
Aber mal ehrlich ,wenn sie unbedingt will das die Dahlien in die Erde kommen , na dann setzt sie doch einfach ein , wenn es dann Frühling wird dann holst du halt neue und setzt die ein !
Warum sich mit ihr streiten ,sich beschimpfen lassen , versuchen ihr zu erklären das doch jetzt Januar ist und sie wahrscheinlich kaputt gehen werden ?!
Hat keinen Sinn , sie wird es sowieso nicht verstehen ! Also setzt sie doch einfach in die Erde und gut ist !
Das du Hochschwanger nicht in den Baum bist ,klar das geht nicht , aber solange es so kleine Dinge wie jetzt das mit den Dahlien ist , bevor du dich mit ihr streitest und dir die Nerven kaputt machst .... !
Ich schicke dir mal ein großes Kraftpaket und Drücke dich mal ganz Dolle !
Alles liebe Silvi |
| | | Fussel Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Wie mit (nicht erfüllbaren) Forderungen umgehen Mi 22 Jan 2014, 09:12 © Fussel | |
| Meine Schwiegereltern akzeptierten auch nur " ein Machtwort" , daß von meinem Mann gesprochen wurde und bei allen anderen war das Thema weiter wirksam.
Ich erinnere mich, daß ich oft einen " dicken Hals " bekam. Dabei nahm ich mir jedesmal vor: "Heute läßt Du dich davon nicht ärgern und beeinflussen."
Ich habe später die Ohren auf Durchzug schalten müssen, sonst wäre ich manchmal geplatzt.
Hat mein Mann ein Machtwort dazu gesprochen, dann war das Thema in manchen Fällen erledigt und beide schmollten dann nur beleidigt, ließen das Thema aber für den Tag ruhen.... Allerdings nur für diesen Tag.
Es tat mir persönlich manchmal gut auszusprechen:" Du gehst mir damit auf die Nerven. Jetzt ist Schluß mit dem Thema." wirklich gebracht hat das nur kurzfristig etwas, weil ihr Gehirn nicht in der Lage war die Information zu verarbeiten. Diese furchtbare Ignoranz und der Egoismus, der bei den Forderungen herrschte, war gruselig. Das kann ich Dir gut nachfühlen.
Ich erinnere mich, daß mir an einem Tag dermaßen der Kragen geplatzt ist, daß ich gesagt habe: " Dann mach das doch alleine, und häng hier nicht so faul im Rollstuhl herum. Ich werde Dich davon nicht abhalten."
Natürlich war keiner von beiden dazu in der Lage, und der Satz hörte sich furchtbar "gemein" an. Allerdings war mit dem Thema zumindestens an dem Tag Ruhe und es war stattdessen "beleidigtes Schmollen und demonstratives gegen die Wand starren." angesagt.
Ich bin dann weggegangen und hatte gesagt:" Ich komme wieder, wenn es Dir morgen besser geht. Ansonsten kannst Du noch etwas weiter schmollen und beleidigt sein. Viel Vergnügen dabei." Das funktioniert aber leider auch nicht. Das Einzige, was man davon hat: Es geht einem an dem Tag etwas besser, wenn man nicht alles in sich hineinfressen muß. Diese Forderungen sind ja nicht real, nicht durchführbar bzw. Unfug. Ich hatte immer das Gefühl, es geht um einen Machtkampf, den beide gewinnen wollten um die Oberhand wie immer im Leben nicht zu verlieren.
Diese Machtkämpfe wird man verlieren, weil kein Argument ankommt und angenommen wird. Es geht auch nicht um die Sache, sondern um dem Machtkampf und zurück bleibt das Gefühl: Du kümmerst Dich und erntest nur Fußtritte und Mißachtung.
Mein Mann kannte das Verhalten nicht, -er hatte zuvor mit Pflegefällen nichts zu tun. Er war darüber sehr böse.
Ich merkte, daß es einfacher ist, wenn mir fremde Menschen ein solches Verhalten bieten, weil man dazu mehr Abstand hat und differenzieren kann. Man erwartet keine liebevolle Behandlung zurück.
So schlimm es sich anhört: Wenn Du und Deine Familie darunter leiden, dann würde ich erwägen, die Pflege der Großmutter abzugeben und mir als Erinnerung schöne Momente zurückbehalten wollen.
Dh. man kann sich durchaus intensiv um die Großmutter kümmern, aber nicht bis zur Selbstaufgabe, und so daß man tagein tagaus mit ihr leben muß.
Ich würde mir wünschen, daß ich andere Erinnerungen an meine Schwiegereltern zurückbehalten hätte.
Über einen kurzen Zeitraum, kann man das als Familie leisten. Deine Kinder werden aber eine Erinnerung an ihre Kindheit für ihr Leben mitnehmen.
Ihnen fehlt nachher etwas, daß sie ihr ganzes Leben lang nicht mehr nachholen können, wenn Du diesen Zustand über sehr lange Zeit bestehen läßt. Sie lernen sicherlich auch positive Dinge durch das Zusammenleben, aber zu belastet davon sollte der Zustand nicht sein.
Ich würde der Großmutter mitteilen, wenn die damit nicht aufhört, wird sich ihr Leben ändern. Ob sie das aufnehmen kann, das weiß man natürlich noch nicht.
Danach würde ich nach einer gangbaren Lösung suchen, die Situation zu beenden. Man kann die Großmutter auch durchaus zu Besuch abholen und auch täglich besuchen, aber eben nette Dinge mit ihr erleben.
Wie belastend das tatsächlich ist, wirst Du erst merken, wenn die Situation beendet ist. Nicht selten reagiert man danach mit Erkrankungen.
Du hast die Verantwortung für die Großmutter übernommen, aber sie besteht auch für Dich und deine Familie, und das in erster Linie.
Das Einsetzen der Dahlien muß nicht die Lösung sein. Wenn Du Pech hast, dann ist das Thema Dahlien zwar beendet, aber am nächsten Problem dieser Art wird dann schon gearbeitet. Das Thema ist dann nicht Dahlien oder Zwetschgenbaum sondern Machtkampf.
Diesen Machtkampf kannst Du dann aber nicht gewinnen. Dh. man muß ihn auf die eine oder andere Art beenden. Wenn die Forderungen dann aufhören, dann mag das okay sein. Das würde ich aber nicht vermuten, denn dann würden die Beschimpfungen nicht folgen. Liebe Grüße Fussel |
| | | KatharinaRosa Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Wie mit (nicht erfüllbaren) Forderungen umgehen Mi 22 Jan 2014, 09:28 © KatharinaRosa | |
| Meinst Du, das ginge? Ich weiß es einfach immer nicht. Ich hatte schon öfter den Fall, dass ich gemacht habe, was sie wollte (z. B. im Garten) und am nächsten Tag/ in den nächsten Stunden/ Minuten war sie recht klar und dann "Warum hast du das gemacht, so ein Unsinn! Nein, hab ich nie gesagt, auf so eine Idee käm ich doch gar nicht. Du kennst dich einfach mit dem Garten nicht aus. Wie kann man nur sowas machen? Für so dumm hätt ich dich gar nicht gehalten etc."
Beleidigend wird sie nie, sie beschimpft in dem Sinne auch nicht. Das macht es insofern schwer, weil sie da ist "wie früher", nur eben bei abstrusen Dingen und oft innerhalb von Minuten völlig Gegensätzlich. Es geht immer in Richtung Vorwürfe, also "warum hast Du ...? Das ist bitter für mich, dass Du so bist." "nicht einmal mir kannst Du ..." "gerade von dir hätt ich nie gedacht" "Du lässt mich im Stich." "Du bist wie alle" "Du bist frech" "Du hast keinen Anstand" "Du hast keinen Respekt vor alten Leuten" "Alle habt ihr euch verschworen gegen mich" "Ihr halts alle gegen mich zsamm" "Dass ausgerechnet meine Tochter (meine Mutter und ich sind meist eine Person) sich so verhält ..." "Ihr lasst's mich verkommen" "Schon den/die y habt ihr so schlecht behandelt." "ich bekomm Herzklopfen, weil Du so ... bist "Ich geh ins Altersheim, ich will nimmer bei euch bleiben, ich will gleich morgen/ sofort da anrufen" dicht gefolgt von "Altersheim? Was soll ich da? Du willst mich abschieben, alte Leute sind dir nichts wert. Nein, hab ich nie gesagt, dass ich da anrufen will, da träumst Du". "Warum hast Du Ding x? Das ist doch ganz schlecht." "Dicht gefolgt von "Warum willst Du Ding X abgeben? Du bist immer so verschwendungssüchtig". etc.
Gerade, dass sie selbst oft genug in der einen Minute Hüh sagt und wenn ich das ausführe Hott sagt, macht es so schwer. Machen das eure Angehörigen auch? Wie reagiert ihr da? |
| | | KatharinaRosa Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Wie mit (nicht erfüllbaren) Forderungen umgehen Mi 22 Jan 2014, 10:17 © KatharinaRosa | |
| @ Fussel, Danke für deinen Beitrag, den ich leider erst jetzt gelesen habe. Ja, oft habe ich tatsächlich das Gefühl, es geht bei all diesen Dingen, auch was andeuerndes Kritisieren meines Umgangs mit den Kindern angeht, sehr stark darum, mir zu zeigen, wer die Herrin im Haus ist. Denn da kommt es eben auch sehr oft zu solchen Dingen. "Wie kannst Du deinen kindern nur Z zu essen geben, nein, das kann man doch nicht. Kein Wunder, dass sie das nicht mögen." Ich stelle es weg und gebe extra etwas anderes, um sie zu beruhigen, darauf "Bei uns früher hieß es alles muss probiert werden, da wäre sowas nicht einfach weggekommen, das hätten wir aufessen müssen. Aber ich weiß schon, jetzt verwöhnt ihr jungen Frauen die Kinder." Wie gesagt Hüh und Hott. Ich habe gar keine Lust auf diese Art von Machtkampf aber auch keine Kraft und Zeit, den ganzen Tag auf Forderung XY einzugehen, gefolgt von Forderung XYZ. Wenn das wenigstens sinnvolle Dinge wären, aber es sind eben zu 70% entweder unwichtige Dinge, zu elementarer Wichtigkeit "aufgebauscht" (für sie sind sie das aber sicher auch) oder eben wirklich völlig sinnfreie, sogar schädliche Forderungen. Gerade ist meine Mama da, ich muss gleich nochmal mit ihr reden.
P. S. Das Schlimmste daran ist meine Hilflosigkeit. Ein Machtwort zu sprechen bringt nichts, sie fühlt sich schlecht, ich mich schlecht, weil ich eine alte kranke Frau angegangen bin. Ihre Forderungen zu erfüllen ist oft sinnlos und es kommt dann meist gleich die nächste. Ablenken klappt nur sehr begrenzt. |
| | | Fussel Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Wie mit (nicht erfüllbaren) Forderungen umgehen Mi 22 Jan 2014, 11:04 © Fussel | |
| Das wird vom Zustand der Großmama abhängen, ob Du das geregelt bekommen wirst, und ob sie noch im Stande ist zu lernen, daß derjenige der" pflegt" nicht der Untergebene und der Befehlsempfänger ist.
Diese Situation ist allerdings auch noch ausbaufähig, wenn man zu einem bestimmten Zeitpunkt den " Absprung" verpaßt, das Ruder noch einmal herumzuwerfen und die Gangrichtung anzugeben.
Normalerweise sollte das im Zusammenleben ja kein Thema sein.
Evtl. wird Dein Papa noch eher respektiert, wenn er die Grenzen aufzeigt.
Mein Mann hat den Schwiegereltern öfters sagen müssen: " Du bist überhaupt nicht in der Position Dich so aufzuführen." auch dem Pflegepersonal gegenüber.
Das waren allerdings wirklich Extremfälle, die man von hier aus nicht beurteilen kann.
Meine Schwiegermutter mußte in der letzten Zeit ( auch wegen ihrer Lungeninsuffizienz und nicht invasiven Dauerbeatmung) im Pflegeheim versorgt werden. Ihr war leider nicht mehr beizubringen, daß sie die Sauerstoffsonde nicht entfernen darf. Damit war der einzige Weg der noch gangbar war vorgeschrieben. Die Situation ist natürlich nicht das Maß aller Dinge. Allerdings kann der Zustand weiter bergab gehen und es kann notwendig werden, daß Deine Anweisungen befolgt werden, wenn sie zb. lebensbedrohliche Zustände abwenden können.
Wird zu einem früheren Zeitpunkt dann nicht akzeptiert, daß es Grenzen gibt, dann ist der Zug für später abgefahren.
Handelt es sich um Machtkämpfe, dann hast Du die Wahl den Machtkampf zu gewinnen, oder aber bis ans Ende Deiner Kräfte zu kommen, sofern das Schicksal es nicht anders für Euch vorgesehen hat.
Dh. evtl. " Wie Du mir begnest, so ist die Reaktion." bis sich das Verhalten so geändert hat, daß man vernünfig zusammen leben kann. Dh. auf eine nette Reaktion erhält sie ein nettes Echo zurück und Druck erzeugt Gegendruck.
Als wir meine Schwiegermutter im Pflegeheim anmeldeten, fragte die Heimleiterin wie meine Mutter, und der Schwiegervater versorgt wären. Meine Mutter war das kleinere Pflegeproblem. Als ich die Situation schilderte: " Je mehr für die Schwiegereltern getan werden mußte, desto höher wurden die Ansprüche meiner Mutter, sodaß der Tag nicht nach 20 Stunden enden mußte." meinte die Heimleiterin zu uns: " Natürlich funktioniert das. Das läuft ja alles wie am Schnürrchen. Alle springen ja...
Die Mama hat es überhaupt nicht nötig in ihrem Verhalten etwas zu ändern."
Wir setzten damals strikte Grenzen, was wir bereit waren zu leisten bzw. schaffen konnten und auf alles andere haben wir nicht mehr reagiert oder die Ohren auf Durchzug gestellt bzw. den Ball zurückgespielt und gefordert:" Dann mußt DU mal schauen, wie Du das organisierst."
Der Druck wurde geringer, den meine Mama veranstaltete. Sie meinte, was die Schwiegereltern an Zeit erhalten, das stände ihr mindestens doppelt von uns zu.
Die 3 hätten uns ohne Rücksicht auf Verluste krank geturnt. ( Sorry, ist aber so.) Für alle 3 waren andere Pflegesituationen nötig zu organisieren, und niemals hätten die sich in eine Gesamtpflegesituation zusammenfassen lassen.
Hatte ich xy abgearbeitet, dann begann Mama sofort mit der nächsten Liste. Mein Kommentar dazu war dann höchstens: " Dann schreib das mal auf. Wenn ich Zeit habe, werde ich mich darum kümmern, ansonsten muß das ein anderer machen. Ruf den Pflegedienst an. Der macht das auch. ( Allerdings machte der Pflegedienst das nicht umsonst, und dann hatte das plötzlich Zeit, weil Mama dafür natürlich nichts bezahlen wollte. ;-).)
Wenn Du kein Machtwort sprechen kannst, dann hilft vielleicht eine alte chinesische Weisheit: Was passiert wenn man auf Wasser schlägt? Es spritzt zur Seite und läuft danach wieder zusammen, als wäre nichts geschehen.
Dh. man kann auch durchaus: Zustimmen, "ja ",sagen:"Das wird dann erledigt. Wie findest Du das Wetter heute?" und die Situation aussitzen, also passiv signalisieren:" Das läuft wenn ich das mache und für richtig befinde." Die Ohren müßtest Du dann allerdings auf Durchzug stellen können.
Was Du am besten durchhalten kannst , und sei das auch das Du die Pflege abgibst, wirst Du am besten selbst wissen. Ich denke nicht daß es unehrbar ist, wenn man es versucht hat, die Großmutter zu pflegen, festzustellen:" Das geht überhaupt nicht. Sie hat andere Spielregeln als ich. Wir beenden die Situation."
Alleine kann man keine Harmonie spielen, wenn der andere nicht mitspielen möchte, oder aber seine eigenen Spielregeln hat. Wenn der Schach spielt und Du " Mensch ärgere Dich nicht." dann spielen zwar beide irgendetwas, aber nichts das sich miteinander vereinbaren ließe.
Liebe Grüße Fussel |
| | | KatharinaRosa Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Wie mit (nicht erfüllbaren) Forderungen umgehen Fr 24 Jan 2014, 00:22 © KatharinaRosa | |
| Hallo liebe Fussel,
nochmals herzlichen Dank für seine ausführlichen Antworten, in denen ich unsere Situation sehr wiederfinde. Mir tut sie ja auch immer leid, weil sie es ja in dem Sinn nicht "böse" meint. Sie ist einfach sehr verunsichert, das macht sie aggressiv und das bekommen ihre engsten Bezugspersonen ab. Und ich bin mir sehr sicher, dass sie uns nur runtermacht, um sich darin zu bestätigen, dass sie es eben noch kann - aus Unsicherheit. Ich sage mir das immer wieder, aber immer wieder mal auch kann ich es nicht ertragen. Z. B. dass sie ganz oft, wenn sie mitbekommt, dass ich das Haus verlasse "stirbt" und mir bittere Vorwürfe macht, dass ich sie alleine sterben lassen würde. Ich muss mit den Kindern aber in den Sportverein, mal zum Schwimmen, zum Kinderarzt, mal Freunde treffen. Ich kann ja nicht mit den Kleinen die ganze Zeit daheim bleiben, weil sie das möchte. Sie bleibt natürlich nie allein sondern ist versorgt, beklagt sich dann aber wieder über "die fremden Leute", die sie betreuen und das müsse doch ich machen. Und ruft anschließend Sturm bei meiner Mama und meinem Onkel, weil sie hier alleine sterben würde. Mir tut sie so leid und ich habe so ein schlechtes Gewissen jedes Mal, aber ich habe eben auch (Kinder-)Termine. |
| | | Silvi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Wie mit (nicht erfüllbaren) Forderungen umgehen Fr 24 Jan 2014, 21:27 © Silvi | |
| Liebe Katharina , bitte mach nicht den selben Fehler wie ich damals ! Ich habe meine Schwiegermutter gepflegt ,wir hatten ein gutes Verhältnis , mein jüngster Sohn war , als sie zu uns kam , etwa 2 Jahre alt !
Ich konnte ihn ja noch nicht allein raus lassen also mußte er warten bis ich Zeit hatte !
Das hieß spät Nachmittags 17 Uhr , dann war mein Mann zu Hause und ich hatte dann genau 1Stunde Zeit um mit ihm wenigstens mal auf den Spielplatz zu gehen !
5 Jahre habe ich meine Schwm . gepflegt , die letzten 2 1/2 Jahre waren sehr anstrengend ,da sie nur noch im Bett lag und Schwerstpflegebedürftig war !
Keine Zeit für meinen jüngsten Sohn , der hat so sehr darunter gelitten , aber nicht nach außen gezeigt , das er mit 7 Jahren einen Schwindel entwickelt hat !
Leider hat das ganze fast 7 Jahre etliche Arztbesuche und Klinikaufenthalte gebraucht um heraus zu finden das es Psychosomatisch ist und ausgelöst wurde durch die wenige Zeit die ich damals für ihn hatte !
Also steck dein schlechtes Gewissen weit weg , deine Kinder brauchen dich auch und sie haben noch ihr ganzes Leben vor sich ! Sie sollten lachen und mit ihres gleichen zusammen kommen können !
Mit ihren Eltern etwas unternehmen und Spaß haben können !
Ich habe meine Schwiegermutter sehr lieb gehabt aber ich sage dir ehrlich wenn ich gewußt hätte was die Pflege für meinen Sohn bedeutet und was ich ihm damit antue , dann hätte ich es nicht getan !
Man muß ein gesundes Mittelmaß finden zwischen Pflege ,Familie und sich , sonst geht irgendwer vor die Hunde !
Alles liebe Silvi |
| | | KatharinaRosa Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Wie mit (nicht erfüllbaren) Forderungen umgehen Mo 27 Jan 2014, 23:40 © KatharinaRosa | |
| Liebe Silvi, Dankeschön für deine Worte. Ich versuche es schon sehr. Schlimm ist das schlechte Gewissen ... Hast du deine bettlägrige Schwiemu ganz alleine gepflegt - wow, ich glaube, das könnte ich gar nicht, selbst jetzt habe ich ja Unterstützung. |
| | | | Wie mit (nicht erfüllbaren) Forderungen umgehen | |
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