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Verdana Hat sich hier schon eingelebt
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| Thema: Anamnese So 05 Jan 2014, 15:18 © Verdana | |
| Habt Ihr schon einmal eine detaillierte Anamnese bei Euren dementen Angehörigen versucht?
Normalerweise ist und wäre das ja Aufgabe der Ärzte. Aber, nach meiner Erfahrung findet das nur noch sehr unzureichend statt.
Das ist m.E. einer der Gründe, weshalb manche Erkrankungen oft erst sehr spät erkannt werden, manchmal zu spät. Daraus resultieren auch die zum Teil unzureichenden Kenntnisse von Krankheiten. Insofern wundert es nicht, dass bei vielen Zivilisationkrankheiten eigentlich keine fundamentalen Heilungserfolge erzielt werden. |
| | | quid.novi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Anamnese So 05 Jan 2014, 17:23 © quid.novi | |
| Lieber Verdana,
guter Impuls.
Die Anamnese meines Mannes sind zwei Herzinfarkte, wobei der letztere mit 4 Bypässen operativ behandelt wurde. Das war eine mehrstündige OP. Dabei ist man ja erst mal tot, da das Herz und auch Lunge über die bekannten Maschinen betrieben wird. Was geschieht dann mit dem Gehirn? Fragen diesbezüglich stellte ich erst mal nicht. Es ging ja um das Herz. Was ist bei der OP passiert? Das werde ich wahrscheinlich nie erfahren.
Große Fragezeichen für mich.
Ich habe so was mal gehört bzw. gelesen, dass da ein Zusammenhang bestehen könnte.
Bin aber nur ein kleiner Laie, leider.
Aber was würde das nützen?
Hätte ich mehr Infos, wäre es hilfreich?
Ganz krass gefragt: gleich sterben, den Herzinfarkt nicht behandeln? Oder OP und eine Demenz riskieren.
War das Gehirn ohne Sauerstoff?
Fragen über Fragen
Es gibt keine Antwort
Anita
(sind manchmal meine Gedanken)
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| | | Tina Ist hier Zuhause
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| | | | Verdana Hat sich hier schon eingelebt
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| Thema: Re: Anamnese So 05 Jan 2014, 19:47 © Verdana | |
| - Tina schrieb:
- Liebe Vera,
um ehrlich zu sein verstehe ich die Frage nicht.
Eine Anamnese kann nur von einem Arzt erstellt werden. Soll das den Zeitraum vor der Demenz, oder während der Demenz betreffen? Hallo Tina, eine Anamnese kann grundsätzlich einmal von jedem erstellt werden. Die fachliche Bewertung der Anamnese ist natürlich eine andere Sache. Außerdem weißt Du ja nicht, was ich von Beruf bin. Eine Anamnese beginnt bereits bei den Vorfahren und deren Befindlichkeiten, sie geht weiter mit allen zurückliegenden Erkankungen, Unfällen, Medikationen usw. des Lebens, geht weiter zu den Zusammenhängen während des Ausbruchs der Erkrankung usw. Gruzndsätzlich reflektieren und notieren kann das jeder. Auch darüber nachdenken, recherchieren usw. kann jeder erwachsene Mensch. Oft ist das, was die Patienten selbst sagen/wissen, viel Wertvoller als man denkt. |
| | | Verdana Hat sich hier schon eingelebt
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| Thema: Re: Anamnese So 05 Jan 2014, 19:50 © Verdana | |
| - quid.novi schrieb:
- Lieber Verdana,
guter Impuls.
Die Anamnese meines Mannes sind zwei Herzinfarkte, wobei der letztere mit 4 Bypässen operativ behandelt wurde. Das war eine mehrstündige OP. Dabei ist man ja erst mal tot, da das Herz und auch Lunge über die bekannten Maschinen betrieben wird. Was geschieht dann mit dem Gehirn? Fragen diesbezüglich stellte ich erst mal nicht. Es ging ja um das Herz. Was ist bei der OP passiert? Das werde ich wahrscheinlich nie erfahren.
Große Fragezeichen für mich.
Ich habe so was mal gehört bzw. gelesen, dass da ein Zusammenhang bestehen könnte.
Bin aber nur ein kleiner Laie, leider.
Aber was würde das nützen?
Hätte ich mehr Infos, wäre es hilfreich?
Ganz krass gefragt: gleich sterben, den Herzinfarkt nicht behandeln? Oder OP und eine Demenz riskieren.
War das Gehirn ohne Sauerstoff?
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Anita
(sind manchmal meine Gedanken) Hallo Anita, was weißt Du denn über die Vorfahren und deren Erkrankungen, deren Leben? |
| | | Tina Ist hier Zuhause
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| | | | Verdana Hat sich hier schon eingelebt
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| Thema: Re: Anamnese Mo 06 Jan 2014, 17:39 © Verdana | |
| Hallo Tina, mit dem medizinischen Forschungsstand haben die Lücken bei früheren Generationen in Sachen Anamnese vermutlich weniger zu tun als mit der Tatsache, dass der Gang zum Arzt von allen bar bezahlt werden musste und deshalb bei einer Mehrheit auch nicht die Regel war. Grüße Verdana |
| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Anamnese Mo 06 Jan 2014, 20:53 © Marie | |
| - Zitat :
- haben die Lücken bei früheren Generationen
in Sachen Anamnese vermutlich weniger zu tun als mit der Tatsache, dass der Gang zum Arzt von allen bar bezahlt werden musste
Gesetzliche KV gab es seit Dezember 1884. Die umfaßte auch ärztliche Behandlung, Arznei, Hilfsmittel und Krankenhausbehandlung. Da war noch nicht mal mein Großvater geboren - und ich bin wahrlich nicht mehr die Jüngste. |
| | | Verdana Hat sich hier schon eingelebt
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| Thema: Re: Anamnese Di 07 Jan 2014, 10:10 © Verdana | |
| - Marie schrieb:
-
- Zitat :
- haben die Lücken bei früheren Generationen
in Sachen Anamnese vermutlich weniger zu tun als mit der Tatsache, dass der Gang zum Arzt von allen bar bezahlt werden musste
Gesetzliche KV gab es seit Dezember 1884. Die umfaßte auch ärztliche Behandlung, Arznei, Hilfsmittel und Krankenhausbehandlung. Da war noch nicht mal mein Großvater geboren - und ich bin wahrlich nicht mehr die Jüngste. Mein einer Großvater ist 1876 geboren. Er litt Zeit seines Lebens an den Folgen einer Erkrankung aus der Kindheit, die man nicht behandeln ließ, weil man es sich nicht leisten konnte. |
| | | Verdana Hat sich hier schon eingelebt
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| Thema: Re: Anamnese Di 07 Jan 2014, 10:12 © Verdana | |
| Ich fange einmal mit einem kurzen Text zur Anamnese meines Vaters an, auch weil ich familienfremde Daten nicht ins Netz stellen möchte.
Mein Vater ist unter seinen Geschwistern nicht der einzige, der im hohen Alter an Demenz litt/leidet.
Ich habe nur 4 seiner 7 Geschwister kennen gelernt, kann deshalb über die anderen 3 nichts sagen.
Von diesen mir bekannten 4 Geschwistern litten 3 weitere am Ende ihres Lebens ebenfalls an Demenz.
Was denkt Ihr jetzt? |
| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Anamnese Di 07 Jan 2014, 11:33 © Marie | |
| Meine Großeltern väterlicherseits (1891 geb.) hatten 6 bzw. 13 Geschwister - von Demenz im Alter ist nichts bekannt. Aus der sehr weitläufigen Verwandtschaft der Großmutter ist ein Fall von Alzheimer (vor dem 60. Lebensjahr) bekannt. Bei meinem Vater wurde Demenz mit 93 Jahren akut. Das besagt doch meines Erachtens gar nichts. |
| | | quid.novi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Anamnese Di 07 Jan 2014, 13:38 © quid.novi | |
| Ich bitte um Entschuldigung, dass ich mich erst jetzt wieder melde und antworte.
Mein PC wollte nicht so, wie ich wollte.
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Der Vater Meines Mannes hatte ein Aortenaneyrisma, an dem er denn letztendlich mit 82 Jahren verstarb. Seine Mutter starb mit 78 Jahren an Parkinson. Weitere Erkrankungen sind mir nicht bekannt.
Mein Mann war schon als Kind ein Pummelchen und auch als Erwachsener immer übergewichtig. Beide Elternteile meines Mannes sowie seine Schwester waren bzw. ist übergewichtig. Der einzig schlanke in der Familie ist seine Tante, welche noch lebt und 89 Jahre alt ist. Mein Mann hatte auch immer mit Bluthochdruck zu kämpfen, welcher jetzt mit Medikamenten reguliert wird. Bluthochdruck gab/gibt es in der Familie aber bei allen, selbst bei der schlanken Tante.
Weitere Vorgeschichten sind mir nicht bekannt. Ob das geschilderte jetzt von Relevanz, vermag ich nicht zu beurteilen.
Gruß
Anita
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Anamnese Di 07 Jan 2014, 14:03 © Admin | |
| Lieber Vardena Gerne möchte ich da auch meine Gedanken dazu schreiben. Denn auch ich war immer der Meinung das eine Umfängliche Anamnese dabei helfen könnte besser und vor allem schneller zu verstehen und handeln zu können. Gepaart mit Erkenntnissen aus Schweden (meiner 2. Heimat) da es kaum ein anderes Land gibt, wo so gute und zuverlässige Statistiken erfassen kann wie es Schweden tut. Laut schwedischer Statistik - und diese Erfasst schon mindestens 2 - 3 Generationen und das Vollumfänglich was Krankheiten und Medizinierungen betrifft. Diese Statistik besagt zum heutigen Stand, das die Demenz-Vererbung, soweit diese besteht nur von der weiblichen Linie her besteht und sich zudem auch nur auf Fälle bezieht, wo Demenzerkrankungen in sehr jungen Jahren vorkamen. Sprich, das vererbte Gen (soweit man sich auf dieses verlassen kann) wird nur von Frauen weiter gegeben. So können zwar auch Männer durch Vererbung eine Demenz bekommen, diese aber nicht weiter vererben. Wenn ich persönlich mich jedoch auf dieses verlasse, dann müsste meine Mutter heute schon eine fortgeschrittene Demenz haben. Denn auf mütterlicher Seite ist bei uns Demenz gerade bei Frauen, schon in jüngeren Jahren mehrmals vorgekommen. Ziehe ich persönlich also eine Bilanz aus meinem Wissen, dann würde ich behaupten, das von allen Demenzformen die Heute bekannt sind, vermutlich nur ganz wenige Prozente davon wirklich auf Vererbung beruhen könnten und die restlichen (wesentlich mehr Prozente) in uns allen schlummert, aber ohne bestimmte Auslöser in unserem Leben nicht zum Vorschein kommen werden. Ich tendiere also stark zur Aussage, das wir alle eine Demenz bekommen würden, wenn wir dazu nur genügend alt werden würden. Viele von uns würden vermutlich eine Demenz erst mit über 110 Jahre bekommen. Ein Alter also wo kaum jemand erreichen wird, selbst mit der besten medizinischen Versorgung nicht. Einfach aus der Tatsache heraus, das unsere Organe an sich nur eine bestimmte Lebensdauer haben und ihre Funktion spätestens durch Altersschwäche irgendwann aufgeben würden. Alles in Allem macht für mich eine Anamnese eigentlich nur insoweit wirklich Sinn, soweit es das Leben von direkt Betroffenen betrifft und weniger dessen Vorfahren. Denn genauso, wie nicht nur diese Welt krank ist, sondern sich sogar das ganze Universum auf Kollisionskurs befindet und täglich Sterne sterben und neue geboren werden, so ist es mit uns Menschen im Einzelnen nicht anders. Alles hat sichtbar oder unsichtbar seinen Stempel des "Verbrauchsdatum" in sich. Selbst das "gesündeste" Leben erringt also, auch im optimalen Fall nur ein kleiner Zeitgewinn und früher oder später bleibt dennoch die Frage des "Auslösers" (Krankheit) wo diesem ein Ende setzen wird. Was mit ziemlicher Sicherheit nur von der Robustheit der einzelnen Organe abhängen ist, welche Krankheit uns schlussendlich den Rest geben wird. Würde ich für mich selber nun eine Anamnese erstellen, dann gäbe es bei meinen Vorfahren eigentlich die ganze Palette an tödlichen Erkrankungen in Hülle und Fülle. Mit Sicherheit werde ich eine davon ebenfalls bekommen. Ich kann also nicht mehr tun, als zu versuchen so lange wie möglich gesund zu bleiben und ungesunde Symptome direkt anzugehen und vermutlich damit auch - Danks heutiger Medizin - ein paar Jahre mehr heraus hauen, aber mehr liegt kaum drin. Würde man also rein Gentechnisch beim Einzelnen abklären welche Erkrankungen irgendwann vorliegen könnten, würden wir vermutlich erschrecken, was wir in unseren eigenen Genen alles schon "als mögliches Todesurteil" mit uns täglich herum schleppen
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
| | | Verdana Hat sich hier schon eingelebt
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| Thema: Re: Anamnese Di 07 Jan 2014, 15:10 © Verdana | |
| - Admin schrieb:
- Lieber Vardena
Diese Statistik besagt zum heutigen Stand, das die Demenz-Vererbung, soweit diese besteht nur von der weiblichen Linie her besteht Das ist ein interessanter Gedanke, habe ich noch nie gehört. Ich kann mir sogar vorstellen, dass da was dran ist. |
| | | Verdana Hat sich hier schon eingelebt
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| Thema: Re: Anamnese Di 07 Jan 2014, 16:30 © Verdana | |
| Ich mache einmal weiter mit der Anamnese
Der naheliegendste Gedanke nach meinem ersten Anamnesebeitrag ist natürlich der, dass die Demenz in diesem Fall Folge einer genetischen Disposition ist.
Diese genetische Disposition ist damit aber nicht bewiesen. Wir behandeln sie aber wie einen Beweis, weil alles so offensichtlich erscheint. Denn, wenn bei 4 von 5 bekannten Geschwistern im Alter Demenz auftritt, dann muss das ja eine erbliche Ursache haben. Denken wir.
Bewiesen wäre es zum Beispiel dann, wenn man einen bestimmten genetischen Code kennen würde, bei dem Demenz gesichtert auftreten würde und der im Falle meines Vaters und seiner 3 ebenfalls an Demenz erkrankten Geschwister gesichert nachgewiesen würde, während er beim nicht erkrankten Bruder nicht vorhanden wäre. Das wäre ein Beweis. Alles andere ist reine Spelukation, so naheliegend sie auch sein mag.
Das ist so ähnlich wie die Sache mit dem Alter, d.h. dass man feststellt, die allermeisten Demenzfälle sind Erkrankungen, welche im fortgeschrittenen Alter auftreten. Auch hier ist der Zusammenhang kausal nicht bewiesen, sondern nur statistisch auffällig. Wir behandeln diese Beobachtung allerdings wie einen Beweis, ohne wirklich Näheres zu wissen.
Zurück zur Familie meines Vaters.
4 von 5 Geschwistern litten im Alter an Demenz. Deshalb ist die Demenz in diesem Fall genetisch bedingt, denken wir. Wenn man an diesem Punkt bereits mit der Anamnese aufhört bzw. aufhört zu denken (und das ist der eher übliche Fall), dann schrammt man an den Tatsachen vorbei.
Dumm ist, dass diese 5 Geschwister von 4 unterschiedlichen Eltern abstammten.
Wie sieht die These mit der Vererbung nun aus?
Sie wackelt ein bisschen. Meint Ihr nicht?
So schnell ändern sich die Dinge. |
| | | Verdana Hat sich hier schon eingelebt
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| Thema: Re: Anamnese Di 07 Jan 2014, 16:33 © Verdana | |
| - Admin schrieb:
- Lieber Vardena
Alles in Allem macht für mich eine Anamnese eigentlich nur insoweit wirklich Sinn, soweit es das Leben von direkt Betroffenen betrifft und weniger dessen Vorfahren. Man kann erst am Ende des Prozesses erkennen, ob und inwieweit eine Anamnese Sinn macht. |
| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Anamnese Di 07 Jan 2014, 16:56 © Marie | |
| Also so richtig einen praktischen Nutzen sehe ich in dieser Laien-Diskussion/Spekulation eigentlich nicht - zumindest nicht für die zur Zeit pflegenden Angehörigen. Ich gehöre ja nicht mehr unmittelbar dazu aber sehe auch keinen richtigen Sinn darin, theoretische Überlegungen anzustellen, die letztlich zu nichts führen können. |
| | | Verdana Hat sich hier schon eingelebt
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| Thema: Re: Anamnese Di 07 Jan 2014, 17:37 © Verdana | |
| - Marie schrieb:
- Also so richtig einen praktischen Nutzen sehe ich in dieser Laien-Diskussion/Spekulation eigentlich nicht - zumindest nicht für die zur Zeit pflegenden Angehörigen. Ich gehöre ja nicht mehr unmittelbar dazu aber sehe auch keinen richtigen Sinn darin, theoretische Überlegungen anzustellen, die letztlich zu nichts führen können.
1. Marie, woher weißt Du, dass ich ein Laie bin? 2. Marie, woher weißt Du jetzt schon, wohin das am Ende führt? 3. Ok, ich lass es dann halt. |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Anamnese Di 07 Jan 2014, 19:09 © jellyamber | |
| - Verdana schrieb:
- 1. Marie, woher weißt Du, dass ich ein Laie bin?
Verdana, du wirst uns sicherlich schon beizeiten über deine Profession aufklären, oder? Wenn das für die Diskussion tatsächlich wichtig ist? - Verdana schrieb:
- 2. Marie, woher weißt Du jetzt schon, wohin das am Ende führt?
Wenn du deine Erfahrungen mit uns teilen möchtest, gerne. Ansonsten bin ich eher Maries Meinung: wozu spekulieren, wenn Fakten vorhanden sind. Auch wenn eine Krankheit gehäuft in einem Stammbaum auftritt, erwischt es nicht zwangsläufig jeden. Wenn du dir allerdings Sorgen machst, ob es dich eines Tages auch erwischen könnte, dann verstehe ich das gut. Aber, und da kannst du von der großen Erfahrung der Laien hier profitieren: Die Sorge, möglicherweise irgendwann mal an Demenz zu erkranken, ist für nichts gut. Lieber gut kochen, Freunde besuchen und Musik machen... daaaas ist gut. Das entspannt ungemein. Und eine Vorsorgevollmacht erst recht. - Verdana schrieb:
- 3. Ok, ich lass es dann halt.
Puuh, das klingt nach falschem Fuß. Schnauf mal aus und nimm noch mal Anlauf. Oder bleib bei Punkt 3 Liebe Grüße :ball: Ute
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
| | | quid.novi Ist hier Zuhause
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| | | | Silvi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Anamnese Di 07 Jan 2014, 23:39 © Silvi | |
| Lieber Verdana , bis jetzt habe ich nur mit gelesen ,doch so langsam möchte ich dir doch ein paar Fragen stellen !
Was machst du Beruflich ?
Was für einen tieferen Sinn verfolgst du mit diesem Thema ?
Ich komm da noch nicht so ganz hinter !
Willst du uns nicht mal ein bisschen aufklären ?
LG Silvi |
| | | Theresa Ist hier Zuhause
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| Thema: Anamnese Mi 08 Jan 2014, 14:31 © Theresa | |
| liebe Foris, auch ich möchte gerne ein paar Gedanken zu diesem Thema schreiben, an Anita, Bei Deinem Mann vermute ich, dass die Narkose bei der Herzoperation zu Demenz beigetragen hat.Als ehemalige Krankenschwester weis ich , das so was sehr oft vor kommt, bei älteren Menschen.Gestern Abend im Fernsehen ARD um 22.45 FAKT wurde genau darüber gesprochen unter dem Titel Delirium.Vielleicht findest Du noch Einzelheiten im Internet über diese kurze Sendung.
danke Ursula für Deinen super Beitrag. nun meine persönlichen Gedanken. Ich glaube nicht, dass eine Anamnese von so grosser Bedeutung ist. Wichtig ist aber bestimmt, zu wissen, ob der Patient eine grössere Operation hinter sich hat, ob die Demenz Probleme dann angefangen haben, ob der Patient in seinem Leben viele Beruhigungstabletten, Antidepressiva, Schmerztabletten genommen hat. Aber ein ganz wichtiger Punkt ist Stress. Darum glaube ich, wäre es auch sehr interessant zu wissen, wie der Patient mit Schicksalsschlägen umgegangen ist, hat er Alles verdrängt, wollte er einfach Alles vergessen was schmerzhaft war? Bei meinem Mann war es so. Ich glaube der Anfangspunkt für seine Demenz war vor 10 Jahren, als seine Tochter in die Psychiatrie musste. Das konnte er nie verkraften, und jetzt vergisst er es langsam...... Mein Nachbar, der auch Alzheimer hat, habe ich ehrenamtlich betreut, ähnliche Probleme wie mein Mann, Jahre langen Stress, seine Frau ist psychisch krank, ist jetzt im Endstadium einer schweren Demenz, körperlich war er immer, wie mein Mann, kern gesund. Aber immer wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her... Mit lieben Grüssen Theresa |
| | | quid.novi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Anamnese Mi 08 Jan 2014, 19:17 © quid.novi | |
| Liebe Theresa Köstner, ich hege auch die Vermutung das die schwere Herz-OP ein Puzzle-Teil von einigen ist. Vielleicht hat die OP das etwas beschleunigt, was irgendwann so wieso gekommen wäre? Auch Schicksalsschläge, wie du sie beschreibst, können dazu beitragen. Kann alles sein. Mein Mann verlor seine erste Frau mit Anfang 30 durch Krebs. Von daher kann, aber wirklich nur kann, eine Anamnese Aufschluss geben. Ist es hilfreich? Körperlich war und ist mein Mann immer noch von robuster Natur. Das größte Problem von Demenz und auch Krebs sehe ich in der Tatsache, dass wir alle sehr alt werden. Klingt erst mal brutal, ich weiß. Früher wäre mein Mann an der Herzgeschichte gestorben und man lebte auch mit solchen Schicksalsschlägen. Es ist jedoch wie es ist. Er wurde operiert, bekam Hilfe und lebt noch. SEHR GUT. Den Rest müssen wir halt hin kriegen. Liebe Theresa, ich stimme dir zu: ....irgendwo kommt ein Lichtlein her. (z.B. ein Forum ) Es geht immer weiter! Jeder Mensch ist ein Individuum für sich. Das kann man nicht rastern. Sollte es vielleicht so sein? Dir, liebe Theresa, wünsche ich noch ein gutes neues Jahr mit viel Gesundheit und Kraft. Den Rest schaun 'mer mal Herzlichste Grüße Anita PS.: den Fernsehbeitrag werde ich mir noch in der Mediathek ansehen. DANKE für den Tipp
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| | | Tina Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Anamnese Mi 08 Jan 2014, 20:27 © Tina | |
| Liebe Verdana, in diesem Forum wird es immer gerne gesehen, wenn jemand neue Gedanken ausspricht und zum nachdenken anregt. Auch wird hier auf einen angemessenen, freundlichen Umgangston geachtet. Dennoch möchte ich mal kritisch anmerken, dass deine permanenten Anspielungen auf deinen Beruf einen etwas provokanten Beigeschmack haben. Es lässt den Eindruck entstehen, als hättest ausschließlich nur du Ahnung von der Materie und die anderen nicht. Dabei geht es doch gar nicht um Wissen, sondern um Meinungen und Erfahrungen, oder? Wenn dein Beruf jedoch von entscheidender Bedeutung sein sollte, dann kläre uns doch bitte auf oder lasse die Anspielungen einfach bleiben.
Schöne Grüße von Tina |
| | | kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Anamnese Do 09 Jan 2014, 09:35 © kurt | |
| Hallo,
die von Theresa erwähnte Sendung Delirium - Ausnahmezustand des Gehirns
ist unter
http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/310854_fakt/18958332_gehirn-im-ausnahmezustand
verfügbar |
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