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Kariger Gast
| Thema: Weglaufdrang So 25 Mai 2014, 20:14 © Kariger | |
| Wir haben für unsere demente Mutter nach 9 Jahren Familienbetreuung nun eine wirklich tolle Einrichtung gefunden, die ganz in der Nähe unseres Wohnortes liegt. Sie blüht richtig auf und beteiligt sich an allen Aktivitäten. Der einzige Stressfaktor für die Einrichtung und uns ist, dass unsere Mutter fast jeden Tag losmarschiert und nach Hause will ( immer dann, wenn die vielen Aktivitäten in der Pflege zu Ende sind ). Wir möchten keine Ruhigstellung durch Medikamente u.a.. Weiß jemand, ob es eine praktikable Lösung ( z.B. durch Signalgeber wenn sie das Haus verläßt ) gibt? Wenn wir sie dann gemeinsam mit der Betreuung gefunden haben ( und das hat bis jetzt immer geklappt ), ist für sie auch alles gut und sie freut sich auch auf ihr Zimmer dort....bis zum nächsten Tag! Da wir unser Handy schon nicht mehr weglegen, aus Angst, wir verpassen eine Nachricht, ist die Situation wahnsinnig belastend. Wäre toll, wenn wir Tipps bekommen können!!! |
| | | Heike L. Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Weglaufdrang So 25 Mai 2014, 22:40 © Heike L. | |
| Hallo Karinger! Ich kenne dieses Problem als Angehörige und als Altenpflegerin. Nun, diese Weglauf- ist eher eine Hinlauftendenz und zwar zur Geborgenheit, das ist der Regel ja die Häuslichkeit oder es sind bekannte Personen. Unsere Bewohner, die zur Hinlauftendenz neigen, bekommen einen Chip (ein elektronisches Teil), das beim Verlassen des Hauses ein lautes Signal auslöst. Dann gehen alle Mitarbeiter zur Tür. Ist ein Gespräch nicht erfolgreich, begleiten wir den Bewohner. Letzlich wird dann die Polizei geholt, z.B. im Winter wenn der Bewohner nicht warm genug angezogen ist. Wenn der Bewohner überhaupt nicht mehr draußen zu sehen ist, wird gleich die Polizei verständigt. Die Suchmeldung wird auch an Taxis und öffentliche Verkehrsmittel weiter geben. Die Angehörigen werden gefragt, ob sie ein mögliches Ziel kennen. Das beschleugnet die Suche. Ein geschützer Bereich erschwert das Verlassen, z.B. eine Tür ist farblich gleich mit der Wand oder Drehknauf statt Türklinke. Was machst Du, wenn Du eine Benachrichtigung bekommst? Suchst Du mit? Oder ist Dir die Information wichtig? Als mein Vater in der Geriatrie war, hat er das Krankenhausgelände verlassen. Er wurde in seiner Wohnung von der Polizei abgeholt und kam dann auf die geschlossene Geriatrie. Folgende Anmerkung möchte ich noch machen: Als mein Vater noch deutlich jünger war, lag er mit einer Lungenentzündug im Krankenhaus. Als es ihm eben besser ging, kam er nach Hause. Das Krankenhaus ist nur 500m von der Wohnug entfernt. Eine Nachbarin erzählte mir ähnliches von ihrem Mann, der Anfang Fünfzig ist, bzw. er ist nicht dement. Heike |
| | | Tina Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Weglaufdrang Mo 26 Mai 2014, 09:12 © Tina | |
| Hallo Kariger, Es ist schon ein Problem, wenn der Angehörige eine Hinweglauftendenz hat. Es gibt viele Möglichkeiten dies unter Kontrolle zu halten, auch ohne freiheitsentziehende Maßnahmen wie z.B. Türen abschließen oder Sedierung. Alle hier aufzuzählen würde den Rahmen sprengen, zumal dies alles Vorschläge wären, die nur die Einrichtung umsetzen kann. Und die muss doch auch Ideen haben, die sich vor allem auch baulich umsetzen lassen. Das können wir hier alle nicht beurteilen. Für ein Funkarmband müssen z.B. elektronische Schleifen im Erdreich um das Heim verlegt sein. Es gibt allerdings auch einfache "Durchgangsmelder", die durch Knopfdruck von den nicht dementen Personen vorher deaktiviert werden. Aber auch hierfür muss die räumliche Situation dementsprechend sein. Hat die Einrichtungsleitung sich zu diesem Problem nicht mal geäußert? Eine Ruhigstellung durch Medikamente käme für mich in der von dir geschilderten Situation überhaupt nicht in Betracht!!!
Schöne Grüße von Tina |
| | | Paula Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Weglaufdrang Mo 26 Mai 2014, 09:15 © Paula | |
| Hallo Kariger,
auch von mir ein herzliches Willkommen.
Wie Heike schon erwähnt hat, gibt es für stationäre Einrichtungen die Möglichkeit, dass weglaufgefährdete Bewohner ein Armband bekommen, welches Alarm gibt, wenn dieser den Wohnbereich, oder das Haus verläßt.
In einigen Einrichtungen gibt es geschützte Bereiche. Dort können Bewohner den Wohnbereich nicht verlassen. Wenn es um freiheitsentziehende Maßnahmen handelt, gibt es auch die Möglichkeit, dass weglaufgefährdete Bewohner ein GPS-Armband tragen. So kann der Bewohner das Haus verlassen, und das Personal und die Angehörigen können am PC/Laptop oder Smartphone verfolgen, wo sich der Bewohner/Angehörige aufhält, und ggf. diesen auch wieder zurückholen bzw. den Aufenthaltsort schneller finden. Nähere Infos findest du dazu in der Rubrik "Lexikon".
Liebe Grüße Paula |
| | | Tina Ist hier Zuhause
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| | | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Weglaufdrang Mo 26 Mai 2014, 12:00 © Marie | |
| - Zitat :
- nur mit verschlossenen Türen versehen. Da muss man höllisch aufpassen, ob man seinem Angehörigen so etwas antuen möchte.
Liebe Tina, ich hatte damit kein Problem, meinen Vater daran zu hindern, ein zweites Mal bei -10°C nachts gegen 0.30 Uhr in den Hof zu gehen, dort zu stürzen und nur ganz zufällig von einem Nachbarn gefunden - sprich gerettet - zu werden. Ab dem Zeitpunkt waren alle Türen, die aus der Wohnung führten (zum Hof, zur Treppe ins Obergeschoß) stets verschlossen. Dabei war es unerheblich ob jemand außer ihm im Haus war oder er stundenweise tagsüber allein blieb. Das hat vor seinem Tod ein Jahr lang wunderbar funktioniert. Damit hatte noch nicht mal der PD ein Problem, der täglich 5x kam. |
| | | Kariger Neu im Forum
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| Thema: Re: Weglaufdrang Mo 26 Mai 2014, 14:58 © Kariger | |
| Danke Heike für deine Antwort. Meine Schwägerin und ich haben 3x mitgesucht ( das erste Mal -am Muttertag, gerade den zweiten Tag dort- war sie von einem Dorfbewohner aufgelesen worden; zum Glück ist die umliegende Nachbarschaft auf ältere Leute programmiert und achten mit drauf ). Am nächsten Tag war es dann der gesamte Abend mit Polizeieinsatz....wir haben sie dann gefunden, 7 km Fussmarsch hinter sich.Gestern hat mein Bruder sie gefunden- auch wieder auf der selben Strecke und 7 km hinter sich- die Pflegekräfte haben sie zwischendurch immer schneller wieder gefunden, noch ganz in der Nähe. Und meine Mutter ist auch sofort wieder mit zurückgekehrt. Tröstet dann noch die Schwestern dort, dass die sich Sorgen um sie gemacht hätten. Die Chiplösung klingt gut. Die Einrichtung müßte das auch wissen, oder? LG Katharina |
| | | Tina Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Weglaufdrang Mo 26 Mai 2014, 19:31 © Tina | |
| Liebe Marie,
deinem Beitrag entnehme ich, dass dein Vater zu Hause gelebt hat. Oder verstehe ich das falsch?
Ich spreche von Pflegeeinrichtungen, die einfach nur die Türen verschlossen halten, ohne jede Möglichkeit für Bewohner an die frische Luft zu kommen. Und wenn sich keine ehrenamtlichen Helfer finden, dann können diese Menschen nie mehr heraus, oder nur einmal die Woche für eine halbe Stunde. Diese Vorstellung finde ich schrecklich. Genau so wie die Tatsache, dass machen Menschen aus Bequemlichkeit sediert werden.
Sicherlich gibt es Situationen, da hat man keine andere Möglichkeit mehr. Aber man sollte sich vorher um Alternativen bemüht haben.
Diese gibt es in Heimen. Durch Funkarmbandbänder, Durchgangsmeder, Klingelmatten, einem Pförtner oder anderes.
Schöne Grüße von Tina |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Weglaufdrang Mo 26 Mai 2014, 19:43 © dirtsa66 | |
| Liebe Katharina,
meine Mama ist in einem Heim mit Hausgemeinschaften und schon zu weit in der Demenz fortgeschritten um Weglaufen/Hinlaufen zu können oder zu wollen. ich habe mich aber schon oft gefragt, wie sie es machen, wenn ein Bewohner immer wieder fort will. Sie haben keine verschlossenen Türen (nur schwergängige, weil es Brandschutztüren sind) und bei den Treppen so Schwingtürchen, damit keine runter fällt, aber da kann man durch gehen. Vielleicht sind sie ein wenig eine optische Schranke, aber mehr nicht.
Es sind in dem Haus 6 Hausgemeinschaften mit je 12 Personen - wie große Wohnungen und da gibt es schon einige die herum marschieren, seit kurzen auch in Mamas HG. In allen Hfs kennt man diese Personen und achtet darauf wo sie gerade sind. Bei Bedarf werden sie meist nach Bewirtung und nachdem sie eine Weile zu Gast waren wieder in ihre eigene HG zurück gebracht.
Das heim hat einen großen Garten, der nicht geschlossen ist, aber wenn man über den normalen Ausgang (im 1. Stock, liegt am gang) raus geht kann man weite Runden laufen ohne auch nur in die Nähe des wirklichen Ausgangs zu kommen.
Und was ich denke was das Wichtigste ist: durch das Prinzip der Hausgemeinschaften sind alle irgendwie näher zusammen, eben wie in einer Wohnung oder Familie - da sieht man eher, wenn sich jemand auf die Socken macht und benachrichtigt die anderen: Achtung, Frau sowieso ist wieder unterwegs.
Niemand wird festgehalten, niemand ist sediert, es gibt keine Rollstuhltische und ich hab auch noch keine Fixierungen gesehen - trotzdem funktioniert es - ich denke aber da ist es einfach das ganze Prinzip was funktioniert.
Ach ja - es gibt Sensortasten vor den betten - erstens zur Sturzprävention, aber wohl auch damit man hört wenn sich in der Nacht jemand davonschleichen will. Da ist es wohl am kritischen, weil nicht so viel Personal da ist.
Die Idee mit den Armbändern finde ich gut - ich wüte mal bei euch im heim nachfragen.
Alles Liebe Astrid
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| | | Kariger Neu im Forum
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| Thema: Re: Weglaufdrang Mo 26 Mai 2014, 20:58 © Kariger | |
| Liebe Astrid, ich weiß gar nicht, woher meine Mutter die Kraft bekommt und so weit zu Fuß laufen kann, sie hat normalerweise schon Atemnot, wenn sie eine Treppe hinauf geht. Da muss ein ungeheuerlicher Antrieb dahinter stecken. In der Einrichtung sind noch mehr Demenzerkrankte, die aber teilweise bettlägerig sind, einen Gehbock benutzen oder den Rollator. Meine Mutter bewegt sich noch ohne Hilfsmittel und ist so die Einzige, die richtig mobil ist Sie sitzt mit zwei Damen am Tisch, die nicht dement sind aber leider nicht so mobil. Mit ihnen unterhält sich meine Mutter toll, wenn auch die Erzählungen meist nur ihrer "Wahrheit" entsprechen. Aber das ist ja egal. Das Heim hat mir versprochen, eine Möglichkeit zu finden - es geht in Richtung Sender/Signalgeber. Kannst du mir aus deiner Erfahrung sagen, ob wir als Familie zunächst gar nicht hingehen sollten, damit sie sich schneller einleben kann? Das war ein Tipp von einer Freundin. Ich hoffe für uns alle heute auf einen ruhigen Schlaf und auf einen sonnigen Tag morgen. LG Katharina |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Weglaufdrang Mo 26 Mai 2014, 21:11 © dirtsa66 | |
| Liebe Katharina, meine Mama war total auf mich fixiert, als sie in die HG kam. Ich war ihre einzige Bezugsperson. Ich hab damals auch gefragt wie ich es machen soll - obwohl es mir das Herz gebrochen hätte, nicht hin zu gehen. Die Pfleger haben mir alle einhellig gesagt - nein, um Gottes Willen kommen sie ! Jetzt ist schon alles fremd und neu und unbekannt und sie ist ganz verzweifelt und dann kommt noch die einzige gewohnte Bezugsperson nicht - wie verlassen müsste sie sich da vorkommen. Das hat mir auch eingeleuchtet - schon schlimm genug, dass ich meine kam da lassen musste, aber wenn ich sie auch noch nicht besucht hätte, sie hätte sich ja ganz "weggeworfen" gefühlt. Ich bin also immer hingegangen. Die erste Zeit war sehr schlimm für uns beide. Jedesmal wenn ich wieder gegangen bin hat Mama geweint. Aber so nach und nach habe ich bemerkt, dass sie doch noch in der Lage war neue Beziehungen aufzubauen besonders mit den vier Stammpflegern in der HG - eine absolute Lieblingspflegerin hat sie auch . Jetzt ist sie eineinhalb Jahre dort und es ist ihr Zuhause geworden. Sie hat Tot sogar wieder zu essen begonnen, was sie zuhause die letzte zeit total verweigert hat. Sie hat sehr stark abgebaut in letzter Zeit, aber sie weiß noch, dass ich zu ihr gehöre (gibt mir Küsschen und sagt "ich hab dich lieb"). Aber sie hat auch andere menschen gefunden die "zu ihr gehören" und die lieb zu ihr sind und die hat sie auch lieb . Da bin ich gar nicht eifersüchtig - ich bin so froh, dass es ihr gut dort geht. Dass man die erste Zeit nicht hingehen soll hört man immer wieder, aber ich würde es nicht machen, vor allem wenn du ein sehr enges Verhältnis zu deiner Mama hast. Warum sie mit der Situation alleine lassen, das tut doch weh. Die Entscheidung ist mir sehr, sehr schwer gefallen, aber ich hab es einfach nicht mehr geschafft. ich war voll berufstätig und hatte keinen der mich entlasten konnte Eine Weile ging es noch mit Tagespflege aber dann war auch das nicht mehr machbar. Und plötzlich konnte ich dann wirklich nicht mehr. heute wie ich, dass die Entscheidung richtig war - für Mama und mich. Alles Liebe Astrid
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| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Weglaufdrang Mo 26 Mai 2014, 22:45 © Marie | |
| Liebe Tina,
das ist richtig. Mein Vater hat zu Hause gelebt, allein in einem Haus. Nur das letzte Jahr (die Zeit des Einschließens) war ich nachts dort. In der Regel bin ich nach dem Frühstück nach Hause gegangen.
Das mit dem Heim klingt immer alles recht gut. Ich habe mich mal nach einer Kurzzeitpflege in einem Heim erkundigt, das eigentlich auf Dauerbewohner eingerichtet ist und nur einige Kurzzeitpflegeplätze hat. Ich habe in einem anderen Thread schon darüber geschrieben. Man hat mir gesagt, daß Klingelmatten (hatten wir zu Hause nachts unter dem Bettvorleger, damit ich bei Bedarf beim Toilettengang helfen konnte) oder Armbänder oder andere technische Überwachungsgeräte (Kameras, wie wir sie hatten, damit ich von meiner Wohnung aus oder nachts von der oberen Etage aus nach Vater sehen konnte) in Thüringer Heimen nicht erlaubt seien. Es gab z.B. eine leicht gängige Pendeltür zum Treppenhaus und nur eine Nachtschwester für mehrere Etagen, die wohl so 2x ihren Rundgang machte. |
| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Weglaufdrang Di 27 Mai 2014, 10:43 © soda1964 | |
| Liebe Katharina, der Umstand, ob man die Angehörigen in der ersten Zeit besuchen soll oder nicht, wird sehr gegenteilig diskutiert - ähnlich wie bei Kindern, die neu in den Kindergarten kommen und Zeit brauchen, sich an den "Trennungsschmerz" zu gewöhnen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Empfehlung, die Angehörigen wenig zu besuchen, eher "zur Entlastung der Pflegepersonen und der Angehörigen ist" - weil die sich oft so schwer tun mit der Trennungsreaktion... Wir haben unsere Nonna, meine Schwiegermutter, als wir sie im Frühjahr 2011 nicht mehr zu Hause betreuuen konnten und in die psychogeriatrische Akutstation einweisen mussten, sehr oft besucht. Manchmal nur kurz, manchmal länger, mit Spazierengehen, Kaffee trinken, Eis essen etc. Die Trennungen waren jeweils schmerzlich, doch wir haben immer abgemacht, wann wir das nächste Mal kommen und uns dann auch daran gehalten. Mit der Zeit wurde es einfacher. Doch eine gewisse Wehmut, dass sie nun nicht mehr daheim leben konnte, blieb auf beiden Seiten. Ihr werdet euren Weg finden. Höre auf dein Liebe Grüsse
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Pearl s. Buck
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| | | Kariger Neu im Forum
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| Thema: Re: Weglaufdrang Di 27 Mai 2014, 18:21 © Kariger | |
| Liebe Theresa, ganz lieben Dank für deine Antwort - manchmal entwickeln sich Dinge sehr schnell. Ich habe heute ein langes Gespräch mit der "Lieblingsbetreuerin" meiner Mutter geführt und wir haben eine Abmachung getroffen: damit meine Mama sich besser an die Tagesstrukturen des Heims gewöhnen kann, werde ich sie zunächst immer nach dem Abendbrot besuchen. Je nach Wetterlage gehe ich z.B.mit ihr raus. Mal sehen, wie es klappt.....lG Katharina |
| | | Ulli Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Weglaufdrang Mi 28 Mai 2014, 18:02 © Ulli | |
| Liebe Katharina,
vor ein paar Monaten habe ich im net ein Ortungsgrät für zu Hause entdeckt. Es wird dort vorgestellt als Gerät mit dem man Gegenstände, Tiere aber eben auch Menschen (in diesem fall Kinder) überwachen kann.
Wir haben es bei eBay gebraucht erstanden. Die Katze unserer Tochter hatte sich verlaufen (25 Tage intensive Suche) und damit das nicht noch mal passiert, hat sie bei den nächsten Freigängen erst mal einen Peilsender tragen müssen.
Es gibt 2 verschiedene Sender. 1. mit max. Reichweite von 300 m Der 2. kann so eingestellt werden, dass er bei Verlassen eines bestimmten Bereiches (ca. 80m) Alarm schlägt. Die Sender wiegen nur wenige Gramm und können am Halsband o-ä. befestigt werden.
Das Gerät ist garantiert nicht für den Einsatz im Heim ausreichend, aber evtl. für zu Hause genug.
Ich möchte hier keine Werbung machen, doch sollte jemand Interesse haben kann (darf?) ich gerne den Produktnamen aufschreiben. Bei Google findet man dann die nähere Beschreibung.
Liebe Grüße - Ulli |
| | | Kariger Neu im Forum
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| Thema: Re: Weglaufdrang Mi 28 Mai 2014, 19:33 © Kariger | |
| Lieber Ulli, danke für den Tipp! Ich hoffe, wir haben die mögliche Lösung! Wir haben Glück, dass sich die Heimleitung samt Pflegepersonal auch Gedanken gemacht hat und wir uns am Nachmittag gemeinsam beraten haben. Meine Schwägerin war schon im Internet fündig geworden und witzigerweise/glücklicherweise sind alle unabhängig voneinander auf ein und dasselbe Gerät gekommen. Es ist ein Ortungsgerät/GPS, das wie eine Uhr getragen wird und erstens bedienfreundlich ist ( da es eigentlich für die Angehörigen von Demenzkranken gedacht ist) und es ist auch für das Pflegepersonal praktisch. Der einzige negative Punkt ist der Anschaffungspreis - aber diese ständige Angst um unsere Mutter ist viel schlimmer-und jetzt ist das Wetter noch einigermaßen. Ich stelle es mir lieber nicht vor, wenn sie bei dem Unwetter mit Gewitter und Hagel draussen gewesen wäre. Das Gerät kommt leider erst in 14 Tagen, dann haben wir 15 Tage Zeit, es auszuprobieren. Ich berichte, ob es gut ist oder nicht. oder -mal sehen, lG Katharina |
| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Weglaufdrang Mi 28 Mai 2014, 19:41 © Marie | |
| Liebe Kariger,
wie schön, daß Ihr doch so schnell eine Lösung gefunden habt. 14 Tage sind ja schnell um und dann kannst Du wieder ruhig schlafen oder arbeiten.
Vater war öfter gestürzt und hatte dann lange gelegen bis ihn jemand fand. Wir hatten es mal mit einem Notrufknopf probiert. Den hatte mein Vater aber x-Mal am Tag versehentlich ausgelöst (Armband) und die Kasse hätte das auch nicht bezahlt, weil sie meinten, daß Demente damit ohnehin nicht umgehen können. Wir haben dann die Klingelmatte für nachts und Webcams für meine Abwesenheit von seiner Wohnung angeschafft.
Der Weglaufdrang ist vielleicht auch nur eine Phase und gibt sich irgendwann mal wieder. |
| | | Ulli Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Weglaufdrang Mi 28 Mai 2014, 23:02 © Ulli | |
| Liebe Katharina,
bin schon gespannt auf deinen Bericht.
Liebe Grüße - Ulli |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Weglaufdrang Do 29 Mai 2014, 09:17 © jellyamber | |
| Liebe Katharina,
meine Ma hatte auch dieses Wahnsinnsenergie, immer los zu düsen. Zuhause hatten wir die Möglichkeit, das Grundstück so mit Blumenkübeln und anderem abzusperren, dass sie die Löcher nicht wahrgenommen hat. Wir haben der Polizei einen Steckbrief mit Fotos und Beschreibung gegeben, als das mit dem Hinlaufen immer stärker wurde. Komischerweise waren es fast immer die gleichen Wege, die sie gegangen ist, und so konnten wir an den Strecken alle möglichen Menschen (Bekannte, Geschäfte) informieren, dass das öfters passieren würde, so dass sie uns schon immer gleich Bescheid gegeben haben, wenn es passiert ist oder sie gleich nach Hause brachten. Als sie dann im Heim war, war es eine Einrichtung für Demenzkranke, wo die Türen nur aufgingen, wenn man eine Art Lichtschalter betätigt hat, der aber von den Bewohnern als solches nicht wahrgenommen wurde.
Habt ihr schon Namensschilder in die Kleidung genäht? Wenn nicht, dann lasst gleich eine Mobilnummer von euch mit auf die Schilder drucken, dann könnt ihr gleich angerufen werden, falls sie jemand findet. Das hat uns auch einmal geholfen.
Bin gespannt auf das Armband und deinen Bericht.
Liebe Grüße Ute
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
| | | Silvi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Weglaufdrang Do 29 Mai 2014, 22:27 © Silvi | |
| Liebe Katharina ,erwarte voller Spannung deinen Bericht !
Alles liebe Silvi |
| | | Kariger Neu im Forum
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| Thema: Re: Weglaufdrang Fr 30 Mai 2014, 22:45 © Kariger | |
| Liebe Ute, auf die Idee, die Mobilfunknummer zum Namen dazu zu schreiben, sind wir nicht gekommen. Werden wir für die nächsten Schilder machen - prima Tipp. LG Katharina. |
| | | Kariger Neu im Forum
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| Thema: Re: Weglaufdrang Fr 30 Mai 2014, 22:46 © Kariger | |
| Liebe Silvi, wir sind auch ganz gespannt! LG |
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