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Verdana Hat sich hier schon eingelebt
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| Thema: Demenz und Alter Mo 23 Dez 2013, 20:19 © Verdana | |
| Heute las ich einen Beitrag zum Thema Demenz in der taz, in dem es um einen therapeutischen Ansatz bzw. Versuch ging, bei Dementen mithilfe von Märchen auf emotionaler Ebene Erinnerungen zu wecken usw. Ein sehr interessanter Ansatz, wie ich finde.
An einem Satz blieb ich aber einmal wieder hängen: "Weil die Zahl der Alten wachsen wird, wrd auch die der Erkrankten steigen."
Man braucht keine Statistiken zu kennen, um allein aus der eigenen Beobachtung heraus zu erkennen, dass Demenz überwiegend im Alter eintritt, meistens zwischen dem 65. und 80. Lebensjahr. Wer mit 80 noch nicht dement ist, der wird es nur noch sehr selten.
Solche Sätze, wie in dem Beitrag der taz, nehmen wir unbewusst und wie selbstverständlich als gegeben und als Wahrheit hin. Doch, ist das wirklich so? Stimmt dieses scheinbar Selbstverständliche tatsächlich?
Die Tatsache, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der die Gruppe der Alten größer wird in Kombination mit der Beobachtung, dass Demenz überwiegend eine Alterserscheinung ist, lässt uns schlussfolgern, dass mit der zunehmenden Alterung auch die Demenz ansteigt.
Was wissen wir denn über die Ursachen der Demenz? Welche Therapien haben wir gegen Demenz?
Da ist nicht allzu viel Gesichertes, wenn man es einmal auf den Punkt bringt.
Aber wir glauben zu wissen, dass die Demenz ansteigt?
Ist das eine wirklich wissenschaftlich fundierte These?
Wir wissen nicht viel, aber wir leiten aus dem wenigen schon gesicherte Erkenntnisse ab?
Wenn Demenz eine Folge des Alterungsprozesses ist,
a) warum trifft sie dann gelegentlich auch jüngere Menschen und
b) warum trifft sie dann die meisten alten Menschen nicht?
Ich habe zu den Ursachen der Demenz eine andere These. |
| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz und Alter Mo 23 Dez 2013, 20:26 © Marie | |
| Ich meine, daß wirklich nicht erwiesen ist, daß Demenz eine Folge des Alterungsprozesses ist. Da sie jedoch überwiegend erst im Alter auftritt, werden die Dementen - weil es immer mehr Ältere und Alte geben wird - auch zunehmen. |
| | | Ehemaliges-Mitglied "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Demenz und Alter Mo 23 Dez 2013, 20:26 © Ehemaliges-Mitglied | |
| Was ist deine These?
Ich mache mir natürlich auch sehr viele Gedanken über die Ursache. meine Schwmutter kenne ich über 30 Jahre, ich kenne ihren ganzen Lebenslauf,
-wie sie sich ernährt hat -hatte sie Stress? -Alkohol, Nikotin, Giftstoffe? -Vererbung? usw
Ich bin aber auch noch nicht schlauer.
Gruß
Maria |
| | | Verdana Hat sich hier schon eingelebt
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| Thema: Re: Demenz und Alter Mo 23 Dez 2013, 21:04 © Verdana | |
| - Marie schrieb:
- Ich meine, daß wirklich nicht erwiesen ist, daß Demenz eine Folge des Alterungsprozesses ist. Da sie jedoch überwiegend erst im Alter auftritt, werden die Dementen - weil es immer mehr Ältere und Alte geben wird - auch zunehmen.
Hallo Marie, naheliegend scheint das schon zu sein, aber nicht bewiesen. Wie erklärst Du Dir dann die Demenzfälle in jüngerem Alter? Vielleicht ist die Demenz in 40 Jahren keine Erkrankung mehr, die überwiegend im Alter auftritt? Kannst Du es ausschließen? Was wäre dann mit Deiner Theorie? |
| | | Verdana Hat sich hier schon eingelebt
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| Thema: Re: Demenz und Alter Mo 23 Dez 2013, 21:05 © Verdana | |
| - MariaN schrieb:
- Was ist deine These?
Gruß
Maria Hallo Maria, ich schreibe in den nächste Tagen etwas dazu. Das kann man nicht in ein paar Sätzen sagen. |
| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz und Alter Mo 23 Dez 2013, 21:43 © Marie | |
| Gerade das habe ich gesagt: Es ist nicht der Alterungsprozeß als solcher, der als Ursache für Demenz erwiesen ist. Es gibt bisher gar keinen Beweis für irgend eine bestimmte Ursache. Daß Demenz aber überwiegend bei Älteren auftritt besagt wohl schon die Statistik.
Ich habe keine Theorie. Ich vermute eher, daß das Zusammentreffen verschiedener Ursachen zu Demenz führt aber vielleicht auch das nicht bei jedem gleichermaßen. Es ist müßig, darüber zu spekulieren.
Ich hatte auch mal irgendwo gehört, daß man über 80 eher nicht mehr an Demenz erkrankt und wähnte mich schon auf der sicheren Seite - da trat die Demenz bei meinem Vater mit 93 akut zu Tage. Andererseits konnte man aber einzelne Ereignisse, die zum Teil bis zu 10 und mehr Jahre zurücklagen, eindeutig demenziellem Verhalten zuschreiben. Da es sich aber um Einzelerscheinungen handelte, hat sich zu der Zeit ihres Auftretens niemand darüber Gedanken gemacht. |
| | | quid.novi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz und Alter Mo 23 Dez 2013, 23:27 © quid.novi | |
| De-menz sollte man schon differenzierter betrachten.
De-menz heißt : ohne Hirn.
Schwierige Geschichte: Wenn Menschen früher oder vorher aktiv und intelligent ihre Gespräche, Wahrnehmungen etc aktiv lebten und es dann massiv nachlässt, ist es für mich eine Demenz.
Nehme ich Menschen, auch Junge Leute, welche nicht fähig sind, Briefe zu schreiben oder des Rechnens in den Grundrechenarten zu bewerkstelligen in der Lage sind, ist es auch für mich schon eine de-mente Eigenschaft.
Dement heißt aber für mich: Verlust der kognitiven Eigenschaften. Habe ich einen jungen Menschen, welcher nicht besonders helle ist, ist er schon vorher "ohne Hirn" aber definitiv nicht dement.
("Augen AUF und durch" , denn mit "Augen zu und durch" ist einem nicht geholfen, man muss schon gucken, gegen welche Wand man rennt) |
| | | Verdana Hat sich hier schon eingelebt
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| Thema: Re: Demenz und Alter Di 24 Dez 2013, 08:59 © Verdana | |
| - Marie schrieb:
- Gerade das habe ich gesagt: Es ist nicht der Alterungsprozeß als solcher, der als Ursache für Demenz erwiesen ist. Es gibt bisher gar keinen Beweis für irgend eine bestimmte Ursache. Daß Demenz aber überwiegend bei Älteren auftritt besagt wohl schon die Statistik.
Hallo Marie, ich habe Deinen Beitrag schon verstanden. Der Punkt ist aber der: Wenn man aus der derzeit so stark erkennbaren Häufung der Demenz im Alter und der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung ableitet, dass deshalb zukünftig die Demenzfälle stark zunehmen werden, dann setzt man doch das Alter als Demenzkritierium voraus. Ob man das nun Alterungsprozess nennt oder nicht, ist doch letzten Endes gleichgültig. Punkt ist, und da gebe ich Dir recht: Man weiß derzeit zu wenig über die Ursachen der Demenz, sodass auch die Aussage, diese würde in Zukunft deutlich zunehmen, auf einem etwas fragwürdigen, wissenschaftlichen Fundament steht. Die Medizinwissenchaft ist, wenigstens zum Teil, eine Erfahrungswissenschaft, d.h. keine stringend exakte. Wenn man in 30 Jahren eine Entwicklung erleben würde, dass 70% der Demenzfälle dann auf einmal bei Menschen unter 40 Jahren auftreten, dann müsste man die bisherige These revidieren. Wenn ich die vergangenen Jahrzehnte zurück blicke, dann kann ich das auch in anderen Fällen erkennen, wo die Medizin irgendwann einmal die These A als wissenschaftliche Erkenntnis präsentierte, ohne sie zu beweisen und ein paar Jahrzehnte später diese These revidiert werden musste. Das Problem der Medizin gegenüber den exakten Wissenschaften ist halt das, dass man oft Hypothesen, die aus der aktuellen Beobachtung naheliegen, als Erkenntnisse verkauft, ohne sie bewiesen zu haben. Die exakten Wissenschaften beweisen erst einmal den Zusammenhang. Solange dies nicht der Fall ist, ist es eine Hypothese. Eine statistische Parallelität ist aber kein Beweis. Fröhliche Weihnachten. |
| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Demenz und Alter Di 24 Dez 2013, 11:42 © Admin | |
| Lieber Verdana Das Thema Demenz ist ein Thema mit dem ich mich nun schon seit mindestens 10 Jahren intensiv befasse. Selbstverständlich möchte ich nun zu deinen Zeilen auch meine Gedanken dazu schreiben. Als erstes möchte ich dazu die Bezeichnung "Wissenschaft" definieren, was eigentlich nichts anderes bedeutet als dass das "Wissen" "schafft". Das tut es jedoch unweigerlich bei allen, die sich mit einem Thema intensiv befassen. Dabei ist eine These solange eine These, bis sie durch eine gewisse Menge an Vorkommnisse soweit Bekräftigt wird, das man es als Faktum der Allgemeingültigkeit annehmen kann. Bis Heute ist es ein Fakt, das die Mehrheit der an Demenzerkrankten sich im Bereich; ab 65 Jahre befindet. Für mich auch total Logisch, denn je älter wir werden je höher wird die Gefahr das gesundheitliche, schon in uns steckende Zeitbomben platzen. Einerseits haben wir also schon Erbgut in uns, also auch viele eventuelle Möglichkeiten von schweren Erkrankungen. Andererseits ist es je nach Lebensumständen und anderen Faktoren davon abhängig, wann die Bombe explodiert. Demenz ist keine neue Erscheinung, sondern diese Krankheit hat es in der Geschichte immer schon gegeben. Nur waren früher einerseits die Betroffenen eher im verwandtschaftlichen "Schutz" versteckt und verborgen, mehr oder weniger aufgehoben oder nicht selten auch weggeschlossen (Schamgefühl) worden. Für die Wissenschaft interessant wurde die Krankheit eigentlich erst durch die Entdeckung von Alois Alzheimer. In Anbetracht der Tatsache, das in einer gewissen Zeitepoche nur selten Menschen über 50 Jahre alt wurden, also nicht mal bekannt war, das es so was, wie für Frauen Wechseljahre gibt, war die Möglichkeit an einer anderen Krankheit z.B Seuche, Lungenentzündung und Co. zu sterben wesentlich grösser als das sich eine Demenz als solche soweit, wie sie es oft Heute tut entwickeln konnte.... Dazu ist also zu bedenken, das die detaillierte aufgezeichnete Person von Alois Alzheimer wohlgemerkt auch erst ende 40-ig war Nun zu meiner ganz persönlichen These: Würde ich alle, die zwischen 40ig und 50ig jährigen die an einer Demenz erkrankt sind zusammen zählen, dann wäre die Krankheit Demenz auch noch im heutigen erfassten, lebensbedrohlichen Krankheitsdschungel so verschwindend klein, das kaum ein Pharmaunternehmen an grösseren statistischen Erfassungen interessiert wäre, da der Medikamentenmarkt dazu einfach zu gering wäre Erst die Tatsache, das so viele Ältere betroffen sind und das, in einer Gesellschaft wo die Lebensdauer stetig ansteigt liess aufhorchen und einen grossen Markt entdecken - der Wettlauf gegen die Krankheit hat also eigentlich erst dadurch begonnen sowie auch die Aufklärung in den Medien. - Verdana schrieb:
- Wenn man in 30 Jahren eine Entwicklung erleben würde, dass 70% der Demenzfälle dann auf einmal
bei Menschen unter 40 Jahren auftreten, dann müsste man die bisherige These revidieren.
Folgedessen, glaube ich auch nicht, das sich die Demenzfälle in dieser Altersstufe erhöhen, sondern lediglich im gesamten Zusammenhang nur bekannter werden. Denn abgesehen von Alterungsprozessen, die übrigens von Mensch zu Mensch sehr individuell sind und sich auch nicht auf jedes Organ gleichermassen beziehen müssen, ist auch zu Bedenken, das selbst zu demenz führende Giftstoffe erst mal eine Zeit lang angesammelt werden müssen, bis deren Auswirkung sich im ganzen Umfang offensichtlich zeigt. Und wie schon gesagt, die Zeitbombe tickt vermutlich in uns allen, nur bei den einen scheint der Auslöser dazu "defekt" zu sein Das sind einfach nur mal ein paar Gedankenanstösse meinerseits dazu, zu diesem sehr umfangreichen Thema
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
| | | stellanne Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz und Alter Mi 25 Dez 2013, 18:02 © stellanne | |
| Hallo Ihr Lieben!
Lese mit Interesse und großer Aufmerksamkeit Eure Berichte.
Es ist ein großer Fehler zu denken, dass der Mensch immer gleich wäre oder ist. Der Mensch ist nie sehr lange gleich, nie derselbe und unterliegt dem ewigen Wandel. Ähnlich der Gezeiten. Ich weiß, dass die Wissenschaft fleißig werkelt und forscht, um der Demenz vorzugreifen, oder zu heilen oder zum Stillstand zu bringen-----oder, oder, oder! Aber ich denke, es werden noch viele Jahre vergehen, um in den Genuß eines Aufhaltens, oder gar einer Heilung der Demenz zu erlangen. Ich will auch nicht alles wissen, es soll mir vergönnt sein, vor manchen im Leben die Augen zu verschließen. Auch das ist eine Art der Freiheit!
Ich denke an das, was ich jetzt habe und suche nicht nach dem, was ich nicht finden kann, etwas, was es nicht gibt oder noch nicht vorhanden ist. Alles wird gut, wenn nicht heute dann morgen. Wenn nicht morgen, dann vielleicht in 20 Jahren.
Die besten Grüße!
Stellanne --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.
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| | | Verdana Hat sich hier schon eingelebt
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| Thema: Re: Demenz und Alter Do 26 Dez 2013, 13:28 © Verdana | |
| - Admin schrieb:
- Lieber Verdana
...Das sind einfach nur mal ein paar Gedankenanstösse meinerseits dazu, zu diesem sehr umfangreichen Thema Liebe Ursula, danke für Deinen ausführlichen Beitrag. Ich lege mich einmal fest: Bereits in einem Jahrzehnt wird die Anzahl der Neuerkrankungen anfangen zu stagnieren und es werden bei alten Menschen andere Krankheiten stärker in den Vordergrund treten. Weihnachtliche Grüße Verdana |
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