Weihnachten daheim
Es ist der 24. Dezember. Die Mutter ist ständig in der Küche oder nicht ansprechbar.
Zum Glück schaffte mein Bruder es gestern noch, nach stundenlanger Arbeit jeden Lamettastreifen mit genau dem gleichen Abstand anzubringen. Daher kann er jetzt im Wohnzimmer staubsaugen. Ich habe als Aufgabe das Silberbesteck zu putzen und nachher auf jeden der 5 Weihnachtsteller von den etwa 20 Plätzchensorten eines zu legen. Die Lieblingsplätzchen wurden meist schnell gegessen, die anderen wurden hart und zu Puddingkuchen verarbeitet. Einige dienten dann in der Schule als Wurfgeschoß.
Nachmittags hatte ich meist etwas Zeit um mich in mein Zimmer zu legen und die Vorweihnachtsstimmung auf mich wirken zu lassen.
Die Anweisung, sich zum Essen fertig zu machen schreckte mich hoch. Schnell zog ich den dunklen Anzug an und band mir eine Krawatte um, den so hatte ich zu erscheinen.
Auf dem Eßtisch waren jetzt mehrere Salate (Rote Beete, Sellerie, Blumenkohl, Lauch, usw.) angeordnet.
Nach jeweils einigen Löffel Suppe sprang meine Mutter auf weil sie in der Küche noch etwas zu erledigen hatte. Daher lies sie auch ihre Küchenschürze an. Wir waren mit der Suppe fertig, sie nicht. Ich nutzte die Pause für ein Glas Weihnachtspunsch. Endlich brachte sie den Karpfen, zu dem weiter Weihnachts-punsch getrunken wurde.
Nach dem Essen mußten wir mit Geigen und Flöte Weihnachtslieder spielen. (Leise rieselt der 1, 2, 3, 4, 5, 6, - Still und starr liegt der 1, 2, 3, 4, 5, 6. - ... Weil jeweils der letzte Ton einer Zeile 6 Taktschläge lang war, hatte sich der Text so eingespielt).
Nach dem Anstoßen mit Weihnachtspunsch kam die Bescherung nach dem Motto, ich schenke eine grüne Krawatte und bekomme eine blaue Krawatte geschenkt, oder so ähnlich.
Weil dies etwas langweilig war trank ich nebenher ein Glas weihanchtpunsch.
Dann wurden die Weihnachtspakete geöffnet und jeder Brief von meinem Vater sorgfältig vorgelesen. Ich trank derweil ein weiteres Glas Weihnachtspunsch.
Meine Mutter kommt aus der Küche und verkündet, wer mag warmen Apfelstrudel oder Zuckerkuchen. Weil die Begeisterung hierfür ist sie beleidigt.
Während ich das nächste Glas Weihnachtspunsch trank entstand ein Streit mit den Worten meiner Mutter: „Ich stehe den ganzen Tag in der Küche und schufte und ihr......“.
Um mich nicht damit befassen zu müssen trank ich noch ein Glas Weihnachtspunsch und verkündete anschließen das ich ins Bett gehe. Ich erwartete das ich irgend wann wieder aufwache und damit den Heiligen Abend überstanden habe.
(Immerhin wurde an dem Abend an die 3 Liter Punsch konsumiert weshalb mein Vater im größten Suppentopf weiteren Punsch herstellte weil war hatten ja noch 2 Feiertage zu überstehen).