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Moni Ist hier Zuhause
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| Thema: Diese ständige Fragerei So 04 Aug 2013, 10:55 © Moni | |
| Hallo,
die letzten Tage geht mit diese ständige gleihe Fragerei so auf die Neven.
Ständig kommen die gleichen Fragen:
Was soll ich tun ? (Sie sucht dauerend Beschäftigung, aber soviel Kartoffel kann man nicht schälen)
Hat Oli angerufen ? (ihr Enkel)
Sind die Katzen da ?
Was für ein Tag ist heute ?
Was gibt es zu essen ?
Habt ihr schon den Friedhof gegossen ?
Eigentlich sind diese Fragen für sich genommen nicht schlimm, aber mich nervt das wahnsinnig.
Wie schafft ihr das gelassen hin zunehmen?
Gleichzeitig machen mir die Wechseljahre zu schaffen, Stimmungsschwankungen.
und dann noch dies e Hitze.
Moni |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Diese ständige Fragerei So 04 Aug 2013, 13:25 © Biggi | |
| Liebe Moni, - Zitat :
- Gleichzeitig machen mir die Wechseljahre zu schaffen, Stimmungsschwankungen.
und dann noch dies e Hitze. ich denke, das sind im Moment alles Faktoren, die bei dir zusammenspielen und dein Nervenkostüm angreifen. Da ist man schon mal gereizter und reagiert auf Dinge, die man sonst gelassen nimmt, eher mit Unmut. Diese Fragerei gehört einfach zum Krankheitsbild, weil sie deine Antwort von vorher echt wieder vergessen hat. Was hat sie denn füher noch gerne gemacht, ausser Kartoffelschälen? Es gibt doch so viele Möglichkeiten auch im Haushalt zu helfen. Was macht die 24-Stunden Betreuung? Versuche dir Auszeiten nur für dich zu nehmen und tue dir dann was gutes. Das hilft und lenkt ein wenig vom Alltag ab. Ich schicke dir mal ein Kraftpaket , liebe Grüße Biggi
--- Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dich berühren ohne ihre Hände zu benutzen --- |
| | | Moni Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Diese ständige Fragerei Mo 05 Aug 2013, 16:39 © Moni | |
| Hallo Biggi,
du hast wohl recht da addiert sich einiges. Meine Mutter ist wohl die einzige die gern bügelt, damit ist sie dann auch beschäftigt und stricken tut sie gern. Da gehen aber nur die Teile,d ie gerade sind, also Schals, da habe ich jetzt schon ein paar verschenkt.
Eva kommt in zwei Wochen wieder und dann fahren wir noch mal eine Woche weg. Ich finde es ja auch wieder gut, wenn mal wieder ke ine "Fremde " für eine paar Wochen im Haus ist. Werde aber sehen dass nach Eva, die kommt dann auf jeden Fall für den Urlaub im Januar nochmal jemand anderes kommt äh oder Eva nochmal. Das muss ich dann mal sehen.
Im Großen und Ganzen habe ich es ja noch einfach mit ihr, wenn ich hier so lese, was es alles gibt.
Ihr Blutwerte sind nach wie vor super, seit sie das Aspirin nicht me hr nimmt.
Liebe Grüße
Moni |
| | | Eisi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Diese ständige Fragerei So 11 Aug 2013, 13:46 © Eisi | |
| Liebe Moni, diese Fragerei zieht sich auch bei uns wie ein roter Faden durch die Jahre. Heute auch wieder - wir kamen in Mutters Zimmer im Heim, sie lag auf dem Bett und schlief. Wir haben sie geweckt - kaum hatte sie die Augen auf: "Was soll ich machen?" Wir haben ihr dann geholfen, sich hinzusetzen. Wieder: "Was soll ich machen?" Schuhe anziehen. "Was soll ich machen?" Mit uns auf den Flur gehen, auf's Sofa setzen. Dann hab' ich ihr ein bisschen was von den Urenkeln erzählt, nach 10 Minuten: "Ich hab' Bauchschmerzen - was soll ich machen?" Zur Toilette gehen. "Hab' ich eine? Kann ich das?" Du siehst, es hört irgendwie nicht auf, es reduziert sich - zumindest bei uns - auf eine einzige Frage, die im Grunde immer auf alles passt. Bei Dir sind ja noch ein paar Variationen drin... Aber Du hast Recht - es nervt, vor allem, wenn man sich selbst nicht zu 100% wohl fühlt. Ich kann Dir nur raten, Dir immer wieder Auszeiten zu nehmen und etwas Schönes zu unternehmen, sonst hältst Du das nicht durch. Ich wünsche Dir gute Nerven... |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Diese ständige Fragerei Di 13 Aug 2013, 08:00 © jellyamber | |
| Liebe Moni,
meine Ma hat immer gefragt "Und - was machen wir jetzt?"... bis zum Schluss nur noch ein Satz übrig blieb... "Mäken hat gesagt.." Ich weiß, wie anstrengend das ist. Du kannst dagegen nicht an, nur - indem du dir Auszeiten verschaffst. Irgendwann später einmal wirst du diese Fragerei vermissen, die Worte... aber das ist noch ein Weg hin.
Liebe Grüße und viel Kraft wünsch ich dir Ute
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
| | | Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Diese ständige Fragerei Di 13 Aug 2013, 08:06 © Rita | |
| Liebe Moni,
ich schliesse mich da den Andern vollkommen an. Und wie Ute sagt : irgendwann wirst du die Fragerei vermissen. Vielleicht kannst du einfach ab und zu die Ohren zu machen, indem du die Fragerei als "hintergrund" ab tust und nicht jedesmal reagierst. Vielleicht nervt es dich dann etwas weniger. Es ist einfach Kräftezehrend mit einem dementen Menschen, und wenn's zuviel wird nervt halt so einiges. Das ist, denke ich, absolut normal.
Mama konnte den ganzen Tag lang "Giggus gäggus Eiermues" und "Kikeriki am morge früeh" usw Das konnte sie den ganzen Tag lang. Fragen hat sie nie gestellt. Heute bin ich froh wenn sie ab und zu mal paar Worte sagt (unverständliche, da total zusammenhanglos, aber ich versteh schon was sie meint, meist zumindest).
Das ist einfach eine Phase, die geht vorbei. Vielleicht ist es einfacher zu ertragen wenn du weisst dass es nicht ewig so bleiben wird.
Rita |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Diese ständige Fragerei Do 15 Aug 2013, 20:18 © jellyamber | |
| Ich habe mir damals oft gedacht - in kurzen Momenten des nicht genervt seins - dass das eigentlich die Sprache und Kommunikation meiner Ma ist. Vor lauter nicht mehr Worte und Orientierung haben, ständig sich versichern, was zu tun ist und vor allem wo, um zu wissen, wer und wo man ist. Aber der Alltag, der Stress, das wenig schlafen, das nicht mehr eigene Leben haben - haben leider diese Gedanken schnell verwischt. Sonst hätte ich vielleicht viel adäquater damit umgehen können. Jetzt aus der Ferne, nach dem sie gestorben ist - könnte ich das - Brusttrommel...chchchch. Jetzt. Aber damals nicht.
Ich wünschte, ich wüsste ein oder zwei Sätze, wie man auf diese Fragerei antworten könnte, ohne irgendwie meine Ma abzustellen, sie gleichzeitig in ihrer Art zu akzeptieren und trotzdem weiter machen zu können.
Vielleicht fällt mir irgendwann mal was ein...
LG Ute
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| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Diese ständige Fragerei Do 15 Aug 2013, 20:44 © Marie | |
| Das mit den ständigen Wiederholungen stelle ich mir wirklich nervend vor. Lange bevor mein Vater pflegebedürftig wurde und noch in der Anfangszeit der akuten Demenz, hat er ständig die gleichen alten Geschichten erzählt. Das war auszuhalten.
Das Wiederholen einzelner Wörter über längere Zeit kenne ich gar nicht. Das hat er glücklicherweise nie gemacht. Vielleicht war das auch so, weil er ja nie sehr viel Gelegenheit hatte, überhaupt zu sprechen, besonders im Winter, wenn er nur zum Schneeschippen raus ging. Vor der Pflegezeit war er meist tagelang allein oder wir haben mal kurz telefoniert, mal zusammen eingekauft oder Kaffee getrunken. |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Diese ständige Fragerei Fr 16 Aug 2013, 12:57 © Biggi | |
| Das ständige wiederholen von Geschichten oder Fragen kenne ich auch noch zu gut. Da musste man wirklich oft starke Nerven haben, weil man ja selber nicht jeden Tag umbedingt dafür empfänglich war..
Doch das ist alles schon so lange her, und heute würde ich viel darum geben, dass es noch mal so wäre. Hört sich vielleicht blöd an, aber wenn Mutter jetzt gar nichts mehr sagt, bis auf sehr selten ein paar Laute, ist das mehr als traurig, das zu akzeptieren.
Aber so ist das nunmal bei dieser schleichenden Krankheit. Da erleben wir alle Phasen mit, müssen uns damit arrangieren und sie so annehmen, wie sie kommen.
Dass das nicht leicht ist, wissen wohl alle hier.
LG Biggi
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| | | Moni Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Diese ständige Fragerei Fr 16 Aug 2013, 19:26 © Moni | |
| Danke für die vielen Antworten. Wahrscheinlich wird es mir irgenwann fehlen, diese Fragen.
Moni |
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