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| Schreibabys - und Reaktionen dazu... | |
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soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Schreibabys - und Reaktionen dazu... So 14 Jul 2013, 11:26 © soda1964 | |
| Ihr Lieben,
in Stillberaterinnenkreisen macht gerade ein heftiger Beitrag, über schreibende Babys und den Umgang damit die Runde. Der Beitrag ist hier zu sehen:
http://www.stern.de/tv/schreibabys-so-koennen-sich-eltern-helfen-2034509.html
Darauf hin schrieb eine Kollegin:
"Wenn Frau Gabriele Grühn eines Tages in ihrem vergitterten Bett eines deutschen Durchschnittsaltenpflegheimes liegen wird, den Fernseher mit einem gut deutschen GEZ Programm tagein tagaus laufend.. Wenn sie morgens um 7.15Uhr lieblos das Frühstück, Mittags um 12.00Uhr das pappige Mittagessen, um 16.30Uhr 4 Kekse und Abends um 18.15Uhr lieblos das Abendessen vor die Nase gesetzt bekommt...Tagtäglich. Wenn Frau Gabriele Grühn sehnlichst darauf warten wird, daß man sie in ihrem Rollstuhl hinaus schiebt, ihr irgendeinen liebevollen Anreiz bietet, für den es sich noch lohnt zu leben, wenn sie danach giert besucht zu werden - angesprochen zu werden, wahr genommen zu werden! Berührt zu werden! - wenn sie sich selbst überlassen in einem gelb-ocker-orange freundlich gestrichenen Zimmer hockt und ertragen muß, was sie für Babies empfiehlt, DANN erst DANN wird auch Frau Gabriele Grühn umdenken."
Nun ja, vielleicht "hinkt" der Vergleich ein bisschen. Doch Nähe, Körperkontakt, Zuwendung, liebevolle Ansprache und Verständnis sind sicher kein falscher Weg. Dass Babys, wenn sie allein irgendwo liegen und weinen müssen, irgendwann aufhören, ist nicht, weil sie zufrieden sind, sondern weil sie resignieren und für sich gelernt haben: es hat keinen Sinn zu weinen, es kommt ja doch keiner. Ich bin es nicht wert, dass jemand kommt, wenn ich mich hilflos und allein fühle...
Nachdenkliche Grüsse
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Pearl s. Buck
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| Thema: Re: Schreibabys - und Reaktionen dazu... So 14 Jul 2013, 11:53 © Biggi | |
| Liebe Therese, schade, leider wird mir ein "Fehler 404, Seite nicht gefunden" angezeigt. Hätte es sehr gerne gelesen. LG Biggi
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| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Schreibabys - und Reaktionen dazu... So 14 Jul 2013, 13:02 © Biggi | |
| Danke, liebe Therese, jetzt klappt es. Werde es mir in Ruhe anschauen. LG Biggi
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| Thema: Re: Schreibabys - und Reaktionen dazu... Di 16 Jul 2013, 10:27 © Admin | |
| Liebe Therese Eigentlich bin ich wohl hier zu keiner Meinung legitimiert, da wir selber keine Kinder haben. Dennoch möchte ich meine Gedanken dazu schreiben. Wieso die einen Säuglinge relativ Pflegeleicht sind und andere wiederum Eltern an die Grenze der Belastbarkeit bringen ist im Detail schwer zu sagen. Die Ursachen dazu sind mit Sicherheit sehr vielseitig. Nach dem was ich in meinem Umfeld über die Jahre beobachten konnte, so sind oft selbst schon Säuglinge sehr unterschiedlich, bei an sich selber liebevollen Aufmerksamkeiten, viel Körperkontakt und dem tiefen Bedürfnis und der Bemühung die jeweiligen Bedürfnisse/Defizite auch zu erkennen. Aus meiner Kinderlosen "neutralen" Sichtweise, scheint mir das dort, wo früher zu wenig Rücksicht auf die individuellen Bedürfnisse von Kindern genommen wurde, es oftmals heute im anderen extremen übertrieben wird. Kurz gesagt, so wie früher nicht alles falsch war, ist auch heute bei weitem nicht alles richtig. Wie sollte auch "Kinderziehung" und dessen Sichtweise, wann diese nun anfangen soll die einzige "Richtige" sein, wenn der Mensch von Geburt an verschiedene Eigenschaften mitbringt und selbst Eltern an sich nie Perfekt sein können. Ich glaube es gibt nichts schlimmeres als Pauschalisierungen in der Kindererziehung. Folgedessen finde ich den Kommentar und den Vergleich mit dem Altenheim nicht nur Hinkend sondern auch total an der Realität vorbei geschossen und vorallem auch Verurteilend Eltern gegenüber die genauso wohlwollend sind, aber in einer extremen Situation leben - von der vielleicht wirklich viele Eltern verschont bleiben. Ich kenne übrigens Eltern, die Säuglinge desshalb dauernd rum getragen hatten und auch bei sich im Bett schlafen liessen - um einen möglichst zufriedenen Säugling zu haben. Über die späteren psychischen Probleme des verwöhnten Kindes, möchte ich jetzt nur folgendes sagen. - Zitat :
- Dass Babys, wenn sie allein irgendwo liegen und weinen müssen, irgendwann aufhören, ist nicht, weil sie zufrieden sind, sondern weil sie resignieren und für sich gelernt haben: es hat keinen Sinn zu weinen, es kommt ja doch keiner. Ich bin es nicht wert, dass jemand kommt, wenn ich mich hilflos und allein fühle...
Da gebe ich dir liebe Therese vollkommen recht. Aber es ist leider auch so, das Kinder die früh genug gelernt haben Widrigkeiten und auch Ablehnung zu trotzen und flexibel ihren Weg der Einordnung zu finden, auch die Kinder sind die am wenigsten in der Schule gemobbt werden. Es braucht nach meiner Ansicht einfach Beides, sowohl totale liebevolle Aufmerksamkeit, aber auch eine gewisse Einordnung (Unterordnung) um für das Leben gerüstet zu werden. Leider fängt das Konfrontiert werden mit dieser Realität schon sehr früh an - spätestens in der Schulzeit. Bei uns in der Schule wurden mit Vorliebe die verwöhnten Kindern gemobbt, die bis dahin sich selber als Zentrum des Universums sahen und plötzlich vor den Kopf geschlagen und total überfordert waren. Das sind jedoch nur meine Gedanken dazu, auf das Risiko hin nun von allen "liebevollen Mütter" gelyncht zu werden.
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Schreibabys - und Reaktionen dazu... Mi 17 Jul 2013, 14:29 © soda1964 | |
| Liebe Ursula,
doch, du bist durchaus zu einer Meinung legitimiert. Du bist ein einfühlsamer, aufmerksamer, lebenserfahrener Mensch, der sehr vielseitig und vielschichtig denkt und Dinge "auf den Punkt" bringen kann. Danke für deine Zeilen.
Weisst du, ich denke, der "springende Punkt" in den ganzen Diskussionen und Beratungen rund um den Umgang mit Babys und Kleinkindern ist, dass kein Unterschied gemacht wird zwischen ein paar Wochen alten Säuglingen und Kleinkindern so ab dem ersten Lebensjahr. Säugline von ein paar Wochen, in den ersten Lebensmonaten haben kein Empfinden für Raum und Zeit. Sie brauchen eine liebevolle Betreuungsperson, die für sie da ist und ihnen Halt und Zuwendung gibt. Und damit meine ich mehr als nur genug zu essen und trockene Windeln. Sie brauchen Körperkontakt und Nähe. Hätte die Urmutter (und diese Gene tragen wir nach wie vor in uns) ihr Baby einfach irgendwo hingelegt, wären die wilden Tiere gekommen...
Sobald das Kind krabbeln, sitzen und die ersten Worte sprechen kann, lernt es zu verstehen, dass die Mutter nicht für immer und ewig aus der Welt ist, wenn es sie nicht mehr sieht. Und ab da kann es auch zunehmend mit Frust umgehen - gebunden und gefestigt aus der Nähe der ersten Lebensmonate. Viele Eltern denken, sie müssen vom ersten Tag an "streng und konsequent" sein und sehen es als etwas Schlimmes an, wenn das Kind nach ihrer Nähe verlangt. Doch das ist nichts Schlimmes sondern natürlich. Umgekehrt gibt es Eltern, die ihre Kinder als Babys nahe bei sich haben, mit ihnen schlafen etc. und es nicht schaffen, das Kind mit den jeweiligen Entwicklungsschritten zunehmen in die Selbständigkeit zu begleiten, ihm Grenzen aufzuzeigen und es zu stärken, seinen Weg zu finden. Das sind dann die "verwöhnten" Kinder. Dr. Gonzales, ein erfahrener Kinderpsychiater, hat mal an einem Vortrag gesagt, er habe in den Kliniken ganz viele Menschen angetroffen, die in ihrer frühen Kindheit zu wenig Liebe und Aufmerksamkeit bekommen haben - aber ihm ist nie jemand begegnet, der zu viel davon bekommen hat...
Wie auch immer: auch das ist ein Thema, über das man unerschöpflich diskutieren kann. Ein alter, gebrechlicher, an Demenz erkrankter Mensch ist nicht wirklich vergleichbar mit einem Baby. Er hat sein Leben gelebt und ist erfüllt von "Erinnerungen". Dennoch habe ich bei unserer Nonna die Erfahrung gemacht, dass am Schluss einfach noch die ureigensten Bedürfnisse übrig bleiben, und kein Verständnis mehr für Raum und Zeit, keine Geduld mehr auf etwas zu warten und keine Fähigkeit mehr sich in den andern Einzufühlen übrig bleibt. Du hast dies mit Erik auch ganz stark erlebt. Und ich denke, diese Gedankengänge hatte die Kollegin, die die Zeilen über das Empfinden der alten Frau im Rollstuhl geschrieben hat. Mir haben in den letzten Monaten mit unserer Nonna meine Erfahrungen mit unseren Kindern sehr geholfen, mich auf sie einzulassen, sie zu nehmen wie sie ist und meine Bedürfnisse auch mal in den Hintergrund zu stellen. Bei einem Baby handelt es sich um ein paar Monate und man darf wirklich darauf vertrauen, dass diese strenge Zeit dann vorbei ist...
Ich schicke dir eine herzliche :umarmung:nach Schweden.
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
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| | | kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Schreibabys - und Reaktionen dazu... Do 18 Jul 2013, 10:25 © Admin | |
| Liebe Therese Deine Zeilen haben mich sehr zum Nachdenken angeregt. Einfach weil sie vom Anfang bis zum Ende Hand und Fuss haben. Ich habe echt noch nie eine so gute zusammengefasste klare Definition zwischen Sinn und Unsinn im altersgemässen Umgang mit Kindern gelesen - Zitat :
- der "springende Punkt" in den ganzen Diskussionen und Beratungen rund um den Umgang mit Babys und Kleinkindern ist, dass kein Unterschied gemacht wird zwischen ein paar Wochen alten Säuglingen und Kleinkindern so ab dem ersten Lebensjahr.
Gerade das war für mich auch immer wieder der Punkt wo bei mir eigentlich mehr Fragezeichen bewirkte als eine Antwort womit man wirklich was Sinnvolles anfangen könnte. Denn solche "fachlichen Aussagen" machen das Ganze nur legitimiert Schwammig. Bewirken oft nur das wechseln von einem Extremen zum Anderen, während Beides genauso am Ziel vorbeischiesst. - Zitat :
- Säugline von ein paar Wochen, in den ersten Lebensmonaten haben kein Empfinden für Raum und Zeit. Sie brauchen eine liebevolle Betreuungsperson, die für sie da ist und ihnen Halt und Zuwendung gibt. Und damit meine ich mehr als nur genug zu essen und trockene Windeln. Sie brauchen Körperkontakt und Nähe. Hätte die Urmutter (und diese Gene tragen wir nach wie vor in uns) ihr Baby einfach irgendwo hingelegt, wären die wilden Tiere gekommen...
Da sagst du etwas wo meine Gedanken Schlagartig in eine andere Richtung bewegten. Denn ich habe wirklich noch nie was von Schreibabys gehört aus den Ländern wo dieses "Urmutter-Dasein" immer noch gelebt wird - oder gelebt werden muss. Wo Säuglinge sogar während der Feldarbeit auf dem Rücken getragen werden und wo es z.B auch für Nomadenvölker keinen Sinn machen würde mit einem Kinderwagen durch die Wüste zu wandern. Ja dort stellt sich unweigerlich kaum die Frage über zu wenig Körperkontakt, Nähe und Geborgenheit. Begebenheiten von Schreibabys scheinen tatsächlich nur in der "zivilisierten Welt" zu einem Problem geworden zu sein und das macht schon sehr Nachdenklich. Ja, ich gebe dir auch recht in Bezug auf die fehlende Raum und Zeitvorstellung und die dadurch resultierende Tatsache das dadurch ganz andere Bedürfnisse da sind, die unbedingt zu Beachten sind. Das gerade dann Körperkontakt und Nähe zum A und O wird. Ob das nun für Babys gilt oder für an Demenz erkrankte Menschen Danke dir auch für die gute Definition zwischen dem auf Bedürfnisse eingehen und dem Verwöhnen. Ich gebe dir auch an diesem Punkt durchaus recht. Das eigentlich das Verwöhnen erst dort anfängt, wo vorwiegend Mütter es verpassen sich der Selbständigkeits-Entwicklung ihres Kindes anzupassen und ihr Kind folgedessen, im übertragenen Sinne, am liebsten noch mit 10 Jahren dauernd an ihrer Brust haben möchten. Ich wäre jetzt aber nicht Ursula wenn ich nicht gleichzeitig meine Gedanken auch noch etwas weiter schweifen lassen würde. Wir sind gleicher Meinung das Erziehung altersgemäss angepasst werden sollte und für Säuglinge definitiv noch nicht angebracht ist. Wenn ich nun aber weiter zwischen verschiedenen Völkern vergleiche und den gegebenen Umständen dazu. Dann ist es durchaus so, das gerade dort wo Säuglinge überall mitgenommen werden und eigentlich dauernd Körperkontakt und Nähe gegeben ist, gleichzeitig auch so, das Kinder sehr früh in den Arbeitsprozess mit einbezogen werden. Bitte nicht falsch verstehen. Ich bin durchaus gegen Ausbeutung von Kinderarbeit und noch mehr, das sie in jungen Jahren allen möglichen Giftstoffen total ungeschützt ausgesetzt werden. Aber eigentlich gehört auch eine gewisse Portion altersgemässe angepasste Arbeit und dessen Verantwortung, zur Vorbereitung auf Später dazu. Bei uns gilt in der Zwischenzeit ein generelles Verbot für Kinderarbeit und noch schlimmer ein gesetzlich verankertes Recht auf Taschengeld zum weltfremden Nulltarif. Dafür werden Kinder durch alle möglichen Aktivitäten geschickt und dadurch nicht selten trotzdem überfordert. Aber trotz Stress wissen sie dadurch eigentlich immer noch nicht was es später in der Praxis heisst den eigenen Unterhalt finanzieren zu müssen - und das irgendwann der Fluss von Taschengeld zum Nulltarif aufhört....Denn die zunehmende Zahl an psychisch kranken Kindern und deren Arbeitsunfähigkeit nimmt in unserem Breitengrad stetig zu und das kann definitiv nicht nur mit mangelnder Nähe als Baby zu tun haben. Ich Persönlich bin immer der Meinung, das man die Mitte nur durch das Betrachten von gegebenen Extremen finden kann. Leider ist es dann aber immer noch schwer genug Aber ich lerne gerne dazu Nur macht mich im Augenblick die Tatsache traurig, das die "zivilisierten Länder" armen Länder vorschreiben wollen wie der "gesunde" Umgang mit Kinder sein soll, während selber eine Blindheit herrscht für deren Vorteile wo es wert wären auch hier von Neuem zu überdenken. Verrückte Welt. Wie du selber schreibst liebe Therese ist dieses Thema wirklich unerschöpflich. Deine Gedanken dazu haben mich aber sehr zum Nachdenken angeregt und sie werden mich bestimmt immer wieder mal in meinem eigenen Gedankenfluss begleiten. Danke dir für dieses gute Thema PS: Ich habe das Thema in das Kaminstübchen verschoben. Es passt dort einfach besser hin.
Liebe Grüsse
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| Thema: Re: Schreibabys - und Reaktionen dazu... Do 18 Jul 2013, 14:43 © Biggi | |
| Liebe Therese, ich wollte jetzt eigendlich auch gerne was zum Thema schreiben. Denn ich hatte erst eine andere Sicht der Dinge. Doch durch deine Antwort gestern an Ursula hat auch mich vieles zum Nachdenken angeregt. Du hast es wunderbar beschrieben und erklärt. Danke dir dafür. Ich verstehe, dass man altesbedingt unterscheiden sollte. Da gebe ich dir vollkommen Recht. Aber auch, dass durch übertriebene Zuwendung und Aufmerksamkeit viele Kinder nicht in die Selbständigkeit finden dürfen. Unser Patenjunge war so einer. Er "durfte" noch mit 7 Jahren im elterlichen Bett schlafen, täglich!, weil sie den Absprung nicht geschafft haben. Es ist ein netter Junge geworden, aber total überverwöhnt mit allem. Das macht ihm heute ( 18 Jahre) vieles schwerer. Ursula schrieb: - Zitat :
- Denn die zunehmende Zahl an psychisch kranken Kindern und deren Arbeitsunfähigkeit nimmt in unserem Breitengrad stetig zu und das kann definitiv nicht nur mit mangelnder Nähe als Baby zu tun haben.
Das ist dann der nächste erschreckende Punkt. Alleine bei uns in Essen gibt es inzwischen sage und schreibe 45 Einrichtungen mit Sozialpädagogen und Sozialarbeitern, die sich mit solch gestörten Kindern und deren Familien beschäftigen müssen. Das weiss ich, weil wir selber im Haus so ein Büro haben. Wir unterhalten uns oft. Was man da zu hören bekommt ist haarsträubend. Das wäre wirklich ein unendliches Thema... LG Biggi
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| Thema: Re: Schreibabys - und Reaktionen dazu... Do 18 Jul 2013, 22:15 © soda1964 | |
| @ Kurt: oh, da haben mir meine flinken Finger einen Streich gespielt und das Fehlerteufelchen lacht sich ins Fäustchen @ Ursula: ja, gut hast du den Beitrag ins Kaminstübchen verschoben. Da passt er wirklich besser. Liebe Ursula, liebe Biggi, danke für eure Rückmeldungen. Es freut mich, dass ich euch mit meinem Beitrag etwas zum Nachdenken anregen konnte Mir ist es ein Herzensanliegen - einerseits aus meinen Erfahrungen als Mutter, andererseits aus meiner Arbeit als Stillberaterin - in der Gesellschaft etwas zum Verständnis der Bedürfnisse von Babys und Kleinkindern beizutragen. Kinder auf ihrem Lebensweg zu begleiten ist etwas sehr schönes und befriedigendes. Aber es ist auch herausfordernd und mit Verzicht, Rücksichtsnahme, Grenzen setzen und Frust aushalten verbunden. Eltern haben die Aufgabe, ihre Kinder an die Hand zu nehmen, ihnen zu zeigen, was Leben bedeutet, sie zu beschützen und sie ihrem Alter angepasst ihre eigenen (manchmal auch schmerzlichen) Erfahrungen machen zu lasen. - Ursula schrieb:
- Ich Persönlich bin immer der Meinung, das man die Mitte nur durch das Betrachten von gegebenen Extremen finden kann.
Ja, Ursula, genau das ist wohl die grösste Herausforderung. Die Generation unserer Eltern, und ein Stück weit auch wir noch, konnten keine Kindheit "im Überfluss" verbringen. Daraus resultierte bei vielen die Haltung "unsere Kinder sollen es dann mal besser haben". Sie werden bewahrt, beschützt, verwöhnt, es gibt Taschengeld ohne Gegenleistung, Konsum im Überfluss, ungefilderte Medien... Und dann ist das Kind 18 Jahre alt (wie du Biggi von eurem Patenjungen schreibst) und nicht bereit fürs Leben. Und irgendwann bekommen diese "Kinder" selber auch wieder Kinder. Und alle Eltern wollen doch für ihre Kinder nur das Beste... Mich macht es auch sehr traurig, wenn ich in meinem Umfeld sehe, wie viele Kinder es gibt, die in der Schule Nachhilfe brauchen, die soziale Schwierigkeiten haben und irgendwann "nicht mehr tragbar sind"... Zum Glück gibt es jedoch auch viele andere Unsere mittlere Tochter ist Lehrerin und hat eben das Schuljahr mit ihrer ersten Klasse abgeschlossen. Sie hat ihre 1. Klässler gebeten, ihr in einem Brief zu schreiben, was ihnen in der Schule in diesem Jahr gefallen hat, was nicht so etc. Sie hat uns die Briefe gezeigt. Wir konnten herzlich darüber lachen, waren von manchen jedoch auch sehr berührt und beeindruckt. Kinder sind tolle Menschen, wenn sie dies ihrer Entwicklung und ihrem Altern entsprechend sein dürfen. Mit diesem "Schlusssatz" wünsche ich euch allen eine gute Nacht.
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
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