Hallo ihr Lieben,

da meinem Vater das Gehen am Stock zunehmend schwerer wird und er lt. Aussage meiner Mutter schon einige Male hingefallen ist habe ich heute bei meinen Eltern das Thema Rollator angesprochen. Mein Vater meint, das sei prima, meine Mutter hat Bedenken weil er so sperrig sei.

Wie sind Eure Erfahrungen mit Rollatoren? Hat es Euren Leuten geholfen, sich etwas besser fortbewegen zu können? Gibt es große Unterschiede zwischen einzelnen Modellen? Worauf sollte man achten?

Mein Dad geht zwar nur noch für sehr kurze Spaziergänge nach draußen, läuft aber viel in der Wohnung rum. Gut, dafür ist es vielleicht wirklich etwas mühsam wenn er durch die Türen muß .... aber da er noch mobil ist möchte ich das Hinfall-Risiko so klein wie möglich halten. Daß er sich bewegt und (noch) nicht bettlägerig ist sollte man doch auch fördern, denke ich.

Außerdem hab ich grad gelesen, daß man für den Einkauf von Verbrauchsmaterialien wie Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel usw. die Quittungen von Sanitätshäusern und Apotheken sammeln und bei der Krankenkasse einreichen kann. Von dort bekommt man dann einen Betrag bis zu 31 (?) Euro zurück erstattet.
Frage nun: Werden auch Quittungen von Drogeriemärkten anerkannt? Oder nur von Apo's und Sanitätshäusern, wo es einiges teurer ist?

Liebe Grüße
Lavendula

Liebe Lavendula,
das mit den Quittungen kann ich nicht beantworten.

Ein Hackenporsche - Rollator ist gut, da man sich abstützen kann und auch drauf setzen. Die Unterschiede kenne ich nicht. Da mein Papa einen Stock hatte.

LG Sylvia

Hallo liebe Sylvia,

hatte vorhin mal in einem bekannten Internetauktionshaus gestöbert und einen tollen "Indoor"-Rollator gefunden. Der ist sehr leicht und schmal und hat vor allem eine Einhandbremse, die mein Dad wahrscheinlich auch mit seinen steifen rheumatischen Händen noch benutzen könnte. Sieht auch schick aus, Stahl mit Holz. Nun weiß ich nicht was die Krankenkasse dazu sagt, aber im Notfall werde ich ihm den so besorgen - kostet ca. 150 Euro.

Werde Montag sofort die KK anrufen und nachhorchen wie wir vorgehen können/sollen.

Liebe Grüße
Lavendula

Liebe Lavendula

Rollator ist eine gute Sache. Zumindest solange wie diese vom Kopf her noch gesteuert werden können. Bei unserem Erik musste ich irgendwann das Teil für ihn lenken. Allerdings war er auch erst spät mit einem Rollator einverstanden - schliesslich brauchen doch nur die alten Leute sowas :;-zwinkernd;-: Bei ihm war es also auch schon soweit, das er das mit dem Bremsen nicht mehr verstanden hatte. Aber so oder so, konnten wir wenigstens noch einiges an kurzen Spaziergängen erleben.

Bei den Modellen gibt es da nach meinem Wissen keine wirklich grossen Unterschiede.

Liebe Grüsse

Ursula

Moin Lavendula,
dann drück ich die Daumen, das die KK die Kosten trägt, wenigstens teilweise.

Mir viel noch ein das bei meinen Eltern einer stand, der kam leihweise aus Solltau. Man mußte nichts zahlen. Wenn man ihn nicht mehr brauchte ging er dorthin zurück. Was ich nicht wußte und ihn dem DRK spendete. 1 Jahr danach kam die Rechnung aus Solltau, man war ich sauer. Bin dann in ein Sanitätshaus gegangen und bekam einen geschenkt, so waren die in Solltau auch zufrieden.


LG Sylvia

Hallo Lavendula,
besorg Dir eine Verordnung vom Hausarzt. Habe ich auch gemacht und es gab überhaupt keine Probleme. Unterschiede gibt es hauptsächlich beim Gewicht der Teile. Wenn Du den Rollator auch mal im Auto mitnehmen willst, dann ist das ziemlich wichtig. In Sanitätshäusern kannst Du Dir verschiedene ansehen.
LG Martina

Liebe Lavendula,
das meiste wurde ja bereits beantwortet.

Bei den Quittungen ist es egal, wo du einkaufst. Musst nur drauf achten, dass raus hervorgeht, was es genau ist.

LG Biggi

Als mein Vater noch zu Hause wohnte hat er sich in der Wohnung hauptsächlich mit Krücken bewegt. Beim Rollator gab es Schwierigkeiten mit Türschwellen und ins Badezimmer kam er gar nicht durch die Tür damit. Wir haben uns damals erkundigt ob es schmälere Modelle gibt, konnten aber keines finden (die Badezimmertür war extrem schmal).

Das Problem war, dass er zunehmend unsicherer mit den Krücken wurde und auch öfters hinfiel. Der Rollator wurde von der KK gestellt, er konnte ihn auch beim Umzug ins Pflegeheim mitnehmen. Nach seiner Beinamputation konnte er ihn nicht mehr benutzen und wurde zurück gegeben.

Bei Spaziergängen war er aber eine gute Hilfe um längere Strecken zu überwinden weil man sich auf den Sitz setzen kann wenn die Kraft nachlässt.

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Antworten und Erfahrungen

Ich hab heute mit der Krankenkasse telefoniert und dem Hausarzt meines Dads einen Brief eingeworfen, damit er ein Rezept ausstellt das ich dann in den nächsten Tagen abholen kann. Die KK sagt, ich könne das Rezept dann im Sanitätshaus abgeben, so ginge es am schnellsten.

Die Dame vom Sanitätshaus will mich morgen zurückrufen um mir zu sagen, ob sie dieses Modell bestellen können.
Das ist wirklich ein schickes Teil, nur 55 cm breit, etwas über 6 kg "schwer" und hat als Bremse so einen Bügel quer unter der Haltestange und ist dadurch leichter zu bedienen.
Meinem Vater gefällt er auch und er kann es kaum noch erwarten, ihn zu bekommen. Hoffe, daß er auch dann gut damit klar kommt, aber ich denke schon.
Für alle die es interessiert (ich hoffe, man darf solche Namen hier nennen??): Indoor-Rollator, Modell "Let's go".

Im übrigen ... bei allem Elend mit dieser Erkrankung .... es macht mir zum Teil auch richtig Freude, wenn ich irgend etwas für meinen Vater bzw. meine Eltern tun kann. Mein Dad ist irgendwie so lieb geworden und scheint alles dankbar anzunehmen, was ich ihm vorschlage. Merkwürdig, denn manchmal wenn andere etwas sagen lehnt er es ab - aber wenn ich ihm dann das selbe sage ist es für ihn in Ordnung.
Ich weiß nicht, warum ich ihn im Moment am besten "händeln" kann. Vielleicht spürt er ja, daß ich Geduld mit ihm habe, ihm aus tiefstem Herzen liebevoll begegne und wirklich alles tue, damit er sich wohler fühlt?

Liebe Grüße
Lavendula

Huhu!
Mein Schwiegervater hat auch seit einiger Zeit einen Rollator, nutzt ihn aber zur Zeit nur draußen. Er ist aber wieder richtig flott auf den Beinen gewesen zu Anfang ! Jetzt braucht er auch oft Pausen, und setzt sich dann darauf.
Ist wirklich eine prima Sache!

LG
Kerstin

Moin Lavendula,
hört sich klasse an. Weißt Du, wenn Du so schreibst muß ich an meinen Papa und mich denken. Er hat gern von mir jede Hilfe angenommen und war dankbar. Wenn ich auch nur ein kurzes Beisammensein mit meinem Papa hatte, ich denke wir haben es beide genossen. Ich denke gern dran zurück. Auch, wie ich ihm anbot einen Stock zu nehmen. Sagte zu ihm: oder Papa fühlst Dich zu jung dafür (84 J.). Ne, sagte er, es hilft mir doch.

Diese Hackenporsche sind ne gute Erfindung.

LG Sylvia

Hallo,
mal gut das es diese Suchfunktion gibt. Hole das Thema mal wieder vor, da meine Ma auch über so ein Teil nachdenkt.
Rezept vom Arzt habe ich schon gelesen. Mein Dad schaut beim Laufen immer nach unten. Wenn ich mit ihm unterwegs bin, sage ich immer: Brust raus und schau nach vorn. Er läuft dann wirklich weder krumm, noch wacklig. Läuft er mit meiner Ma läuft er sehr schief und meine Ma kann ihn kaum halten. Bin mir unsicher ob mein Dad mit einem Rollator umgehen kann. Was meint Ihr, könnte er es noch verstehen ? Kann man sich auch so einen Rollator ausleihen ?
LG Gine

Hallo Gine,



die Rollatoren werden wohl auf Rezept geschrieben, und in Apotheken werden sie ausgeliehen, frag mal Euren Arzt oder/und in der Apotheke nach!

Liebe Gine,

vielleicht kannst Du Dich mal mit einem Sanitätshaus in Verbindung setzen ob Dein Vater die Möglichkeit hat, im Gebäude den Rollator auszuprobieren. Sollte eigentlich möglich sein.

Bei meinem Vater habe ich festgestellt, daß er um so sicherer gelaufen ist je weiter entfernt andere Personen waren. Die Schwestern sind immer direkt hinter ihm gelaufen und hatten ihre Hände unter seinen Armen. Das hat ihn sehr gestört - und mich auch, weil sie ihn ohnehin bei einem Sturz nicht hätten halten können. Leider haben sie sich nicht belehren lassen sondern mir nur täglich erzählt, daß er "heute besonders schlecht gelaufen" ist.

Noch in seinen letzten Tagen zu Hause ist er ohne Stock und mit Geschirr in der rechten Hand (linke gelähmt) durch die Wohnung gegangen, hat auch Türen geöffnet und geschlossen. Ich habe das nur bemerkt, wenn Geschirr nicht mehr auf dem Tisch stand sondern in anderen Räumen. Dann mußte er ohne Stock gegangen sein. Mit dem Stock ist er ohnehin nicht so gut zurecht gekommen. Am liebsten hat er sich an Möbeln festgehalten.

Aufforderungen, den Oberkörper aufzurichten, ist er nur immer für einen kurzen Moment nachgekommen. Sonst auch nahezu im rechten Winkel nach vorn gebeugt gelaufen.

Danke Euch,
werde mal bei mir im Ort nachfragen.
LG Gine

Hallo Gine,

wie Marie schon geschrieben hat, solltet ihr im Sanitätshaus einige Modelle ausprobieren. Wichtig ist auch, dass der Rollator richtig eingestellt ist. Oftmals sind die Griffe zu niedrig, sodaß die Senioren sehr gebückt gehen, oder zu hoch, sodaß Probleme mit den Gelenken entstehen. Achte auf die richtigen Griffe. Vollgummibereifung ist besser. Bei den Leichtgewichtrollatoren sind meistens Plastikräder, die eignen sich nur für gerade, glatte Untergründe. Solltet ihr auch mal auf Schotterwegen gehen, rappeln diese Rollatoren extrem. Vollgummi ist robust und für alle Untergründe geeignet.

Liebe Grüße

Paula

Liebe Gine,

meine Mama hat ja voriges Jahr einen Rollator bekommen, aber sie hat sich nie mehr an ihn gewöhnt. Er war etwas Neues, das sie nicht mehr aufnehmen konnte. Ich bin wohl hie und da mit ihr mit dem Rollator gegangen, aber sie hat das mit den Bremsen nicht mehr begriffen und auch so ist sie eher krumm damit daher gekommen. Sie hat den Rollator immer weiter nach vorne geschoben und die Beine kamen nicht nach. Von selbst wäre sie nie und nimmer auf die Idee gekommen, nach dem Ding zu greifen.


Sie hat ihn ja auch in der Hausgemeinschaft, aber sie verwendet ihn nicht, steht immer ohne auf und geht auch ohne (deshalb auch der Sturz). ich glaube sie hätte ihn so früh bekommen müssen, dass sie noch fähig gewesen wäre sich an ihn zu gewöhnen, jetzt ist es eindeutig zu spät.

Sich einen Rollator einmal zur probe auszuleihen wäre sicher gut, dann sehr ihr, ob dein Papa ihn noch annimmt oder nicht.

Alles Liebe

Astrid

Danke Paula für deine guten Tipps.
Ja Astrid, ich denke eine Probefahrt wäre bei meinem Dad sehr wichtig.
Habe so das Gefühl das er damit gar nicht mehr zurecht käme.
LG Gine

Hallo Gine,

ich hoffe, ihr habt in eurem Sanitätshaus eine gute Beratung.
Wenn du einen Rollator auf Rezept holen möchtest, wirst du wohl einen
Standard-Kassenrollator erhalten. Doch es gibt mittlerweile Spezialrollatoren.
z.B. einen Rollator mit Schleifbremse. Er ist geeignet für Personen, die ihren Rollator
weit von sich weg schieben. Spezielle Griffe für Personen mit Arthrose, Schlaganfall, oder den
Rollator für die Wohnung mit Schiebestange statt Griffen.

Liebe Grüße
Paula

Hallo Gine,

mich würde einmal interessieren, ob ihr einen passenden Rollator gefunden habt,
und wie dein Vater damit zurecht kommt.

Liebe Grüße
Paula

Hallo Paula,

also meine Ma war allein im Sanitätshaus und hat einen Rollator gekauft, den die Kasse zahlt. Er ist stabil und auch zusammenklappbar.
Mein Dad läuft die ersten Meter sehr gut damit. Dann wird es sehr schwierig, denn er schiebt den Rollator weit nach vorn und fällt fast darauf. Er fällt immer nach vorn, deshalb wollte meine Ma diese Gehhilfe. Zur Zeit liegt so viel Schnee, daher konnte ich mit meinem Dad noch nicht üben. Am We sind wir einfach ohne Rollator gelaufen mit wenigen Pausen. Klappt an manchen Tagen ganz gut.
LG Gine

Hallo Gine,

vielleicht kannst du zum Sanitätsgeschäft gehen, oder dort anrufen, und nachfragen, ob der Rollator mit einer Schleif-Schleppbremse nachgerüstet werden kann. Evtl. müsst ihr den Rollator umtauschen. Auf einem oder auch auf beiden Hinterrädern ist diese Bremse montiert, und kann an das Gangbild des Nutzers angepasst werden. Sie reduziert die Geschwindigkeit, sodaß man aufrecht gehen, und nicht den Rollator vor sich herschieben kann.

Ich kenne diese Probleme, und meistens wird man nicht unbedingt von den Verkäufern darauf aufmerksam gemacht. Oftmals kennen sie diese Möglichkeiten nichtmals. Normal sind diese Rollatoren nicht viel teurer, als Kassenrollatoren. Evtl. müsstet ihr etwas dazubezahlen, wenn der Preis etwas höher liegt, als der des Kassenrollators, aber es ist sehr sinnvoll.

Liebe Grüße

Paula

Hallo Gine, hallo Paula,

das scheint ein häufiger anzutreffendes Problem zu sein. Mein Vater konnte zwar keinen Rollator benutzen, weil man den mit einer Hand nicht bedienen kann aber seinen Stock hat er auch immer weit vorn aufgesetzt und kam dann mit den Füßen gar nicht mehr hinterher. So war der Stock ziemlich wenig hilfreich.

Je älter man wird und je schlechter man läuft, um so weiter beugt man sich offensichtlich meim Gehen nach vorn - vielleicht um zu sehen, wohin man tritt?

Bei meinem Vater kam noch hinzu, daß er Entfernungen nicht mehr abschätzen konnte, so daß er auch oft nach zu weit entfernten Gegenständen griff (Geländer, Möbel usw.).

Hallo Paula,
ich weis das dort eine Bremse montiert ist, aber wie kann ich nicht sagen. Werde mal am We nachsehen. Der Gesundheitszustand meines Vaters ist zur Zeit sehr schlecht. Denke es liegt an den Medikamenten.
Danke für den Tipp.
LG Gine

Hallo Gine,

tut mir leid, daß es deinem Vater nicht so gut geht. Ich denke, wenn ihr einen Rollator auf Rezept geholt habt, ist das nur ein Standartrollator. Dieser hat nur an den Griffen die Bremsen. Die Bremse die ich meine, wird an den Hinterrädern befestigt, also kein Standart, evtl. als Zubehör erhältlich, kommt auf das Modell an.

Liebe Grüße

Paula