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Andromeda Neu im Forum
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| Thema: heute mal Pause... Fr 08 Feb 2013, 10:53 © Andromeda | |
| ... Das ist für mich schon fast ein kleiner Urlaub. Als ich meine Mutter (92) heute morgen weckte, sah ich sofort, daß sie wieder "zurück" ist. Der Blick klar, und sie antwortete auf meinen Morgengruß mit "Guten Morgen". Natürlich gab es trotzdem die übliche Diskussion, sie will einfach nicht mehr aufstehen. Da das bei ihr aber eher eine Kopfsache ist, bestehe ich immer darauf, daß sie wenigstens zu den Mahlzeiten das Bett verläßt. Die letzten Tage hat sie mich da noch übel beschimpft - "Brillenschlange" ist noch freundlich, "Arschloch" schon fast ihre normale Anrede für mich, "ekliges Aas" war neu. Früher hätte ich gar nicht gedacht, daß meine Mutter solche Wörter überhaupt "kennt"... Und sie schlägt, heult und brüllt. Wundert mich manchmal, daß die Nachbarn noch nicht die Polizei gerufen haben, denn sie schreit auch lauthals "du willst mich umbringen/erwürgen/erfrieren lassen, je nachdem, was ich gerade mache. Denn in diesen Zuständen will sie weder gewaschen noch umgezogen und auch nicht frisch gewindelt werden. Allerdings scheint sie mich in dieser Verfassung nicht zu erkennen, denn zwischendurch kann es passieren, daß sie für ein paar Augenblicke zu sich kommt, und dann fragt sie, wo die "böse Frau" hin ist. Aber heute ging alles gut, uff! Angefangen hat das Ganze kurz vor ihrem 92. Geburtstag, da konnte ich sie nicht mehr aufwecken, und der hinzugerufene Notarzt konnte auch nichts machen - sie wurde einfach nicht wach. Der Arzt meinte dann, er könne sie mitnehmen und ins Krankenhaus einweisen, aber er wolle ehrlich zu mir sein, auf so einer Station könne sich niemand wirklich kümmern, und seiner Meinung nach würde sie einfach "wegdämmern". Und da wäre sie doch, wenn ich mir das zutraue, besser zu Hause aufgehoben. Fand ich auch, zumal ich sie ja seit über 8 Jahren pflege. Aber sie ist nicht "weggedämmert"... Anfangs war es noch fast lustig, weil sie die unglaublichsten Dinge in ihrem Schlafzimmer erlebte, Waschbären, die sich unter ihrem Bett versteckten, Leute, die "komische Lieder" sagen und so weiter. Später dann wühlten aber "die Leute" in ihren Schränken und schubsten sie zu Boden, sie hatte dann natürlich Angst und rief mich an - egal, und wenn es mitten in der Nacht war. Inzwischen kann sie das auch nicht mehr, hat aber natürlich ständig den Notrufknopf um. Und dann, sehr sehr plötzlich, schlug das um. Jetzt ist sie zunehmend aggressiv, wie oben beschrieben, und diese Phasen dauern immer länger, die Zeit dazwischen verkürzt sich dramatisch. Ich schreibe das hier so ausführlich, weil ich gerne wissen würde, ob es Jemand hier im Forum mit ähnlichen Erfahrungen gibt. Ich versuche natürlich, hier viel zu lesen, um mich bei Euch einzuleben, aber so viel Zeit habe auch wieder nicht. Ich habe ja noch andere Verpflichtungen, und ich bin ständig müde, müde, müde. Fast jede Nacht werde ich von der Johanniter-Notrufzentrale geweckt und muß schnell zu ihr, das ist aber zum Glück nicht ganz so schlimm, wie sich das anhört, denn ich muß nur zum Nachbarhaus, das geht. |
| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: heute mal Pause... Fr 08 Feb 2013, 12:09 © Marie | |
| Liebe Andromeda, ich habe lediglich das mit dem nicht aufwecken können erlebt, aber nach dem Frühstück.
In einem Fall hat Vater auch mittags noch geschlafen als der PD das Mittagessen brachte und die PDL dazu gerufen. Die hat festgestellt, daß er total unterzuckert war und nachdem sie ihn munter hatten, hat er jede Menge Zucker und zu Trinken bekommen und dann auch gegessen. Nach einer Stunde war alles wieder normal.
Auch ein regelmäßige Zuckerkontrolle über einen längeren Zeitraum hat nichts ähnliches wieder gebracht. Nach dem Frühstück (neuerdings auch schon während dessen) ist er aber meist nur schwer wach zu bekommen. Er ist und war aber nicht zuckerkrank. Wir haben lediglich die Zuckermenge in Tee und Kaffee erhöht. |
| | | Paula Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: heute mal Pause... Fr 08 Feb 2013, 12:19 © Paula | |
| Hallo Andromeda,
vielleicht solltest du mit deiner Mutter einmal eine Gerontopsyiatrie aufsuchen. Dort gibt es ambulante Sprechstunden. Diese Ambulanzen gibt es in Krankenhäusern oder in Psychiatrien. Es geht auch um deine Gesundheit, wenn du jede Nacht geweckt wirst, und auch die Beschimpfungen und Ausraster müssen medikamentös eingestellt werden.
Liebe Grüße Paula |
| | | Andromeda Neu im Forum
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| Thema: Re: heute mal Pause... Fr 08 Feb 2013, 14:51 © Andromeda | |
| Ich glaube, ich habe mich ein bißchen mißverständlich ausgedrückt. Der Notarzt hat natürlich nicht sozusagen mit den Händen in den Hosentaschen eine Diagnose gestellt, als erstes hat das Nothilfeteam den Blutzuckerspiegel überprüft, Blutdruck gemessen und sich über den Gesundheitszustand meiner Mutter informiert - Herz- und Niereninsuffizienz, Osteoporose, chronische Lebererkrankung, die Medikamente - und da sowohl Blutzucker und Blutdruck völlig im normalen Bereich waren, hat er gesagt, daß sie nichts tun können. Ich wollte nur fragen, ob bei Angehörigen oder Patienten die Demenz ganz offen zutage getreten ist, nachdem ein schon komatöser unnormal langer Schlaf voranging. Könnte ja sein, daß das jemand so beobachtet hat. Die Ärzte nämlich, die halten "alles für möglich". Die Hausärztin ermahnte immer wieder, meiner Mutter ausreichend zu trinken zu geben. Was ich schon immer beachte - nach 8 Jahren Pflege hat man auch als Laie einiges an Erfahrung gewonnen.
Daß ich fast jede Nacht geweckt werde, hat aber nicht ständig mit der Demenz zu tun; vorgestern Nacht z. B. ist sie allein aufgestanden (was sie nicht soll, aber eben manchmal tut) und gestürzt. So schwer, daß sie den Beistelltisch neben ihrem Bett völlig zerlegt hat. Da war es ein Glück, daß sie sich den Notrufknopf nicht einfach wieder abgenommen hat, das macht sie auch manchmal. Vergangene Nacht wiederum hatte sie volle Windeln. Klar, daß sie so nicht liegen bleiben kann. Manchmal hat sie starken Durst und findet, trotz Nachtlicht, ihre Tasse nicht. Und manchmal kann es natürlich auch sein, daß sie sich einfach einsam fühlt - ihr Tag- und Nachtrhythmus ist gestört, und die Uhrzeit kann sie zwar noch ablesen, sie sagt ihr aber nichts. Kurzum - ob nachts oder nicht, hin muß ich auf jeden Fall! |
| | | Andromeda Neu im Forum
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| Thema: Re: heute mal Pause... Di 12 Feb 2013, 20:05 © Andromeda | |
| Heute ist Dienstag, und seit Freitag, als ich mich freute, daß es meiner Mutter mal besser geht - und damit mir - ist schon wieder alles beim Alten. Inzwischen kenne ich ja die Anzeichen und kann mit großer Sicherheit voraussagen, wann was wie passiert... Samstag, Sonntag war es wieder sehr schwierig, und gestern konnte ich sie morgens nicht wachbekommen, keinerlei Reaktion. Das ging so den ganzen Tag, und ich war schon froh, daß ich ihr mit viel Geduld immer mal etwas stark gesüßten Tee einflößen konnte. Das heißt natürlich auch, jede Stunde mal zu ihr und nach ihr sehen, sie frisch windeln, ohne daß sie auch nur ein wenig mithelfen kann. Das letzte Mal war ich gestern Abend, gegen 22.30 Uhr bei ihr, obwohl ich vorhatte, noch mal hinzugehen, bin aber selbst nicht noch mal wach geworden. Heute morgen war sie ein klein wenig ansprechbarer, hatte sich aber über Nacht mal wieder die Windel ausgezogen. Keine Ahnung, wie sie das hinbekommt, sie hat sie ja nicht geöffnet, sondern irgendwie abgestreift. Natürlich alles klatschnaß, ihr Nachthemd bis zum Hals hoch, Kopfkissen, Bettdecke... Und dann Protestgeschrei, weil ich sie aus dem Bett nehmen mußte, ihren Sessel ziehe ich dann immer so dicht ran, wie es geht, denn mit meinen 50 kg bin ich nicht unbedingt die Allerkräftigste. Aber immerhin war sie heute so weit ansprechbar, daß ich ihr ihre Medikamente geben konnte, und ein bißchen Schokopudding hat sie mir abgenommen - den liebt sie neuerdings, während sie früher gar nichts Süßes mochte. Sie starrte mich wieder so komisch an, etwas ängstlich, wie mir schien. Sie wußte nicht, wer ich bin, und fragte dann zögerlich "Luise?" Keine Ahnung, wer das sein soll, wir hatten und haben keine Luise in der Familie oder Bekanntschaft. Es ist einfach traurig, diesen Verfall mit anzusehen, und auch körperlich baut sie jetzt sehr schnell ab. Deshalb ist auch der gutgemeinte Ratschlag, einen Gerontologen aufzusuchen, nicht zu befolgen. Sie kann ihre Wohnung nicht mehr verlassen, schafft jetzt nicht mal mehr die paar Schritte bis zum Bad, was vor kurzem mit Hilfe und Rollator noch ging, auch wenn wir für die paar Meter jeweils ca. 5 Minuten brauchten. Und richtig hier in der realen Welt und Zeit ist sie schon lange nicht mehr, selbst an ihren wenigen guten Tagen lebt sie in der Vergangenheit, glaubt, mein Stiefvater lebe noch, erzählt mir, daß ihre Tante da war (die jetzt weit über Hundert wäre und schon vor vielen Jahren verstorben ist), manchmal ist sie empört, wenn ich sage, ich wäre ihre Tochter - "Ha! Ich habe gar keine Kinder!" Ich schreibe das jetzt eigentlich nur so ausführlich, um nicht unhöflich zu erscheinen und als jemand, der keinen guten Rat annehmen will. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich hier im Forum tatsächlich "richtig" bin, denn nachdem ich mich ein paar Tage durch verschiedene Beiträge gelesen habe, finde ich manches doch etwas befremdlich. Ich bin ganz sicher, hier haben sich wirklich liebe Menschen zusammengefunden, aber bei manchen Problemen wäre ich froh, wenn ich sie so in der Form noch hätte. Das ist nicht böse gemeint, aber ich empfinde es nun mal so. |
| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: heute mal Pause... Di 12 Feb 2013, 21:06 © soda1964 | |
| Liebe Andromeda,
das tut mir leid zu lesen, dass bei euch alles so schwierig und schwer ist.
Jeder hier im Forum ist einzigartig und hat seine ganz persönlichen Beweggründe, hier zu schreiben und teilzunehmen. Das Forum ist offen und die meisten Mitglieder sind bemüht, Anteil zu nehmen ohne zu werten und zu urteilen. Jeder kann sein, wie er ist, in der Situation, die er gerade zu bewältigen hat. Was dem einen kaum mehr machbar erscheint, leistet der andere jeden Tag und findet die Belastung durchaus zum Aushalten. Jeder Mensch, jede Situation ist einzigartig und nicht vergleichbar.
Wenn ich dich richtig verstehe, ist deine Mutter praktisch nur noch im Bett? D.h. du pflegst sie allein, machst die ganze Körperpflege, betreust sie mit essen und trinken, beziehst das Bett, machst die Wäsche und was es da alles noch so zu tun gibt. Du wohnst im Nachbarhaus und wirst über den Telealarm gerufen, wenn deine Mama dich braucht und den Knopf drückt. Das ist ganz schön streng!
Ich kann verstehen, dass da ein Besuch beim Gerontologen eine Hürde ist, die nicht einfach so mit "einladen ins Auto" bewältigt werden kann. Hat deine Mutter einen Hausarzt? Hast du von dem Unterstützung? Wie denkst du, dass es bei euch weiter geht? Kannst du dir vorstellen, einen Pflegedienst beizuziehen?
Wenn es deiner Mutter besser geht, geht es auch dir besser, schreibst du. Was ist, wenn du krank wirst? Was ist, wenn du mal nicht zu ihr kannst? Gibt es noch jemanden in deinem Umfeld, den du rufen kannst? Trag Sorge zu dir.
Liebe Grüsse
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Pearl s. Buck
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| | | Andromeda Neu im Forum
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| Thema: Re: heute mal Pause... Mi 13 Feb 2013, 11:09 © Andromeda | |
| So ist es, ich mache alles allein. So ab November liegt meine Mutter nur noch, mal abgesehen davon, daß ich sie immer wieder "zwinge", wenigstens zum Frühstück aufzustehen. Was freilich bedeutet, daß ich sie inzwischen in ihren Sessel heben muß, aber sie wiegt auch nur noch so etwa 40 kg, genau weiß ich das nicht - sie kann ja nicht mal mehr auf die Waage. Natürlich, eine Hausärztin hat sie, schon allein wegen ihrer körperlichen Beschwerden, sie ist ja 92, und hat da eben so fast alles, was man in dem Alter hat - Herzschwäche (Schrittmacher), Niereninsuffizienz, sehr schlechte Leberwerte, da Hepatitis C. Die hat sie sich irgendwann mal im Krankenhaus zugezogen, denn eine andere Art der Ansteckung kommt nicht infrage. So muß ich also auch noch aufpassen, daß ich mich nicht infiziere. Das letzte Mal, als wir zum Termin war - sie soll jedes Quartal kommen - wurden wir von den anderen Patienten schon komisch angeguckt, daß wir die arme kleine alte Frau noch anschleppen... Ich habe dann auch klipp und klar gesagt, daß das zukünftig nicht mehr möglich sein wird. Im Haus meiner Mutter gibts einen Fahrstuhl, aber der hält nur auf den Zwischenetagen. Inzwischen gibt sich die Ärztin damit zufrieden, daß ich regelmäßig neue Rezepte hole - sie könne auch nichts mehr tun. Womit sie vermutlich richtig liegt, aber bißchen allein gelassen fühlt man sich da schon. Natürlich habe ich auch an den Pflegedienst gedacht und hatte ein Beratungsgespräch. Die würden natürlich sofort morgens die Grundpflege übernehmen - aber leider flutet meine Mutter so gut wie jede Nacht ihr Bett, und nicht selten findet man auch das "große Geschäft" vor, weil sie sich immer wieder die Windel abmacht. Und wenn sie ganz tief in ihrer Demenz versunken ist, dann schafft sie es auch bis ins Bad, und dann mußte ich schon oft sehr sehr lange putzen - u. a. angetrockneten Kot aus den Fugen der Fliesen entfernen, das verstopfte Klosettbecken reinigen und mehr... Sie selbst ist dann auch von oben bis untern verschmiert, ihre Hausschuhe muß ich regelmäßig wegwerfen, na ja, insgesamt alles sehr unschön. Und natürlich muß alles frisch bezogen und die Wäsche sofort gewaschen werden. Die Frauen vom Pflegedienst sind dafür nicht nur nicht zuständig, die hätten auch gar nicht die Zeit dafür. Und wenn ich dabei keine Hilfe haben kann, brauche ich auch niemanden, der meine Mutter wäscht und sie füttert, das ist dann schon fast eine "Kleinigkeit". Aber wir fahren jedes Jahr in Urlaub, diese 14 Tage lasse ich mir nicht nehmen, und die brauche ich auch. Bisher war sie in einem sehr schönen Heim, das nur Kurzzeitpflege anbietet, so daß es für die Pflegebedürftigen dort auch wie Urlaub ist. Dieses Jahr muß ich aber was anderes suchen, denn Menschen mit so schwerer Demenz können die nicht aufnehmen. Übrigens kam der fast schon selbstverständliche Anruf vom Hausnotrufdienst gestern schon um 21.45 Uhr, ich hatte also noch nicht im Bett gelegen. Obwohl meine Mutter gestern den ganzen Tag nicht ansprechbar war und schon gar nicht aufstehen konnte, lag sie am Fußende des Bettes auf dem Boden, stark blutend, und machte sich derart steif, daß ich auch noch meinen Mann zu Hilfe holen mußte, allein hätte ich sie nicht wieder ins Bett bekommen. Die Wunden erwiesen sich dann zum Glück "nur" als aufgebrochene Flecken, die hat sie überall auf den Armen, lt. Ärztin entstehen diese dunkelroten bis violetten Flecken durch die Tabletten, die sie täglich einnehmen muß, den "Blutverdünner", ASS 100. Und folgerichtig war sie dann heute morgen wieder sehr aggressiv, nur mit Mühe zu bändigen. Allerdings sieht man deutlich, daß sie nicht weiß, was sie sagt und tut, sie hat einen völlig leeren dunklen Blick. Das macht es nicht unbedingt einfacher, aber immerhin muß ich ihre Beschimpfungen nicht persönlich nehmen. Ich bin ja nich wirklich ich...
Im Bekannten- und Freundeskreis wird mir immer wieder gesagt, wie sehr man mich dafür "bewundere", daß ich das alles so lange aushalte. Aber ich höre das nicht gern. Da gibt es meiner Meinung nach nichts zu bewundern, ich mache nur, was ich für meine Pflicht halte, und ich habe starke Nerven, und dem Ekel, den ich natürlich auch empfinde, erlaube ich einfach nicht, mir bei dem, was nun mal zu tun ist, im Weg zu stehen. Und zum Glück bin ich ein sehr fröhlicher Mensch mit viel Humor, der mich bis jetzt noch nie im Stich gelassen hat.
Übrigens habe ich noch vier Geschwister, drei davon jünger als ich, die alle hier am Ort leben... |
| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: heute mal Pause... Mi 13 Feb 2013, 15:30 © soda1964 | |
| Liebe Andromeda, - Zitat :
- Natürlich habe ich auch an den Pflegedienst gedacht und hatte ein
Beratungsgespräch. Die würden natürlich sofort morgens die Grundpflege übernehmen - aber leider flutet meine Mutter so gut wie jede Nacht ihr Bett, und nicht selten findet man auch das "große Geschäft" vor, weil sie sich immer wieder die Windel abmacht. Vielleicht wäre das doch etwas eine Entlastung? Wenn sie deine Mama pflegen kommen, dann müssten sie doch auch das Bett wechseln und die Mama frisch anziehen ... - Zitat :
- Im Bekannten- und Freundeskreis wird mir immer wieder gesagt, wie sehr
man mich dafür "bewundere", daß ich das alles so lange aushalte. Aber ich höre das nicht gern. Da gibt es meiner Meinung nach nichts zu bewundern, ich mache nur, was ich für meine Pflicht halte, und ich habe starke Nerven Das hörte ich auch oft. Menschen, die sich selber nicht vorstellen können, selber jemanden zu pflegen, sprechen so. Oder aber auch Leute, die ganz genau wissen, was dies beinhaltet. Auch wenn du's nicht gerne hörst, nimm es einfach als Kompliment an. Denn es ist eine grosse Leistung! - Zitat :
- und dem Ekel, den ich natürlich auch empfinde, erlaube ich einfach
nicht, mir bei dem, was nun mal zu tun ist, im Weg zu stehen. Ich glaube, damit kann man lernen umzugehen. Es gibt Handschuhe, es gibt Seife und Waschmittel, es gibt Raumerfrischer und Bodylotion. - Zitat :
- Übrigens habe ich noch vier Geschwister, drei davon jünger als ich, die alle hier am Ort leben...
schreibst du am Schluss. Da frage ich mich, wie es kommt, dass du deine Mama ganz allein versorgst, mit Haushalt und dem ganzen Berg Wäsche ... Gut, nimmst du dir diese 14 Tage Ferien im Jahr! Mich tröstete in schwierigen Phasen mit meiner Schwiegermama, unserer Nonna, jeweils die Gewissheit, dass es nicht mehr jahrelang so weiter gehen wird ... auch wenn es ein trauriger Gedanken war. Liebe Grüsse
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
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| | | Andromeda Neu im Forum
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| Thema: Re: heute mal Pause... Mi 13 Feb 2013, 15:46 © Andromeda | |
| Es tut mir leid, aber so ganz verstehe ich Deine Antwort jetzt nicht. Wieso sagst Du mir, daß man lernen kann, mit dem Ekel umzugehen? Ich komme aus Thüringen, nicht aus dem Urwald, und weiß durchaus, daß es Handschuhe, Seife und Waschmittel gibt... Und was den Pflegedienst betrifft, so kann ich nur wiedergeben, was mir gesagt wurde - Grundpflege ja, aber den ganzen Dreck beseitigen nein. Es gibt dort natürlich auch Frauen, die das Hauswirtschaftliche erledigen, aber die werden für ihren Dienst eingeteilt, die kommen also nicht vorsichtshalber jeden frühen Morgen mit der Pflegefachkraft mit. Keine Ahnung, ob das anderswo anderes gehandhabt wird, hier nicht.
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| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: heute mal Pause... Do 14 Feb 2013, 10:57 © soda1964 | |
| Liebe Andromeda, Ja, klar, leben wir nicht mehr im Urwald. Das mit dem Putzen habe ich mehr allgemein gemeint, nicht nur an dich gerichtet. Denn hier im Forum lesen ja viele mit - und die sollen auch etwas für sich rauslesen können Ich wünsche dir einen guten Tag. Liebe Grüsse
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
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