| Fixirung und freiheitsberaubende Massnahmen! | |
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Biggi Moderator
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| Thema: Fixirung und freiheitsberaubende Massnahmen! Mi 10 Okt 2012, 21:54 © Biggi | |
| Ihr Lieben, habe ich erst gerade gesehen, kommt um 23.00 Uhr im ZDF : gefesselt im Heim.. Bestimmt interessant. LG Biggi
--- Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dich berühren ohne ihre Hände zu benutzen --- |
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Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Fixirung und freiheitsberaubende Massnahmen! Mi 10 Okt 2012, 23:26 © Marie | |
| Danke für den Hinweis, liebe Biggi. Ich wollte nicht mehr nach unten ins Wohnzimmer und habe mir den Beitrag gerade in der Mediathek des ZDF angeschaut.
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/sendung-verpasst/#/beitrag/video/1749552/Gefesselt-im-Heim
Es lohnt sich wirklich. Bisher habe ich mich mit dem Thema noch nicht so beschäftigt, weil mein Vater auf Grund seiner Unbeweglichkeit nicht aus dem Bett rollen kann und auch nie zum Weglaufen tendierte. Seit wir das Pflegebett haben, ist lediglich ein Gitter oben, damit er nur auf einer Seite - wo der kleine Teppich liegt - rein und raus kann. |
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Biggi Moderator
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| Thema: Re: Fixirung und freiheitsberaubende Massnahmen! Do 11 Okt 2012, 11:40 © Biggi | |
| Liebe Marie, danke für den Link. Es war echt sehenswert, wenn auch sehr ernüchternd.... Es lohnt sich! LG Biggi
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Marie Ist hier Zuhause
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Admin Administrator
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| Thema: Re: Fixirung und freiheitsberaubende Massnahmen! Do 11 Okt 2012, 13:01 © Admin | |
| Danke liebe Biggi fürs aufmerksam machen und dir liebe Marie für den Link aus der Mediathek Dieser Bericht ist wirklich sehr sehenswert und auch ganz wichtig darüber informiert zu sein. Darum habe ich mir erlaubt eine andere Überschrift zu verpassen und in die "Allgemeine Information" zu verschieben.
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
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Ann Ist hier Zuhause
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Marie Ist hier Zuhause
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dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Fixirung und freiheitsberaubende Massnahmen! Do 11 Okt 2012, 15:15 © dirtsa66 | |
| Bin noch nicht dazugekommen, mir den Bericht anzuschauen, werd ich heut Abend nachholen.
Danke und alles Liebe
Astrid
Anteilnehmende Freundschaft macht das Glück strahlender und erleichtert das Unglück - Marcus Tullius Cicero |
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Ehemaliges-Mitglied "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Fixirung und freiheitsberaubende Massnahmen! Do 11 Okt 2012, 15:27 © Ehemaliges-Mitglied | |
| hallo zusammen, danke für den Bericht. Ich bin auch sehr betroffen, obwohl ich als Krankenschwester auch ( selten ) in der Situation bin. Gefühlsmässig könnte ich viel dazu sagen, weiss aber nicht, ob meine Gedankengänge richtig ankommen. Ich will einfach sagen, dass wirklich Situationen gibt, da kommt man nicht drum rum.
lb Gruß Maria |
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Paula Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Fixirung und freiheitsberaubende Massnahmen! So 14 Okt 2012, 16:34 © Paula | |
| Hallo,
das Ziel sollte sein, feiheitsentziehende Maßnahmen erst gar nicht zu benötigen. Dazu ist es nötig, Sicherheit im Bett und bei Bewegung zu ermöglichen. Auf der Rehacare in Düsseldorf wurde über dieses Thema informiert. Grundsätzlich gilt, die Anwendung von freiheitsentziehenden Maßnahmen verstößt gegen die Grundrechte, und ist daher untersagt. Das bedeutet, dass die Sorge vor einem möglichen Sturz oder vor einer Verletzung juristisch als Begründung nicht ausreicht, sondern eine tatsächliche Gefahr für die Gesundheit bestehen muss, die nicht durch eine andere Maßnahme behoben werden kann. Der Betreuer oder Vorsorgebevollmächtigte muss beim Amtsgericht einen Antrag auf Genehmigung der speziellen Maßnahme stellen. Es wird zwischen körpernahen und körperfernen freiheitsentziehenden Maßnahmen unterschieden. Körpernahe freiheitsentziehende Maßnahmen sind alle Maßnahmen, die direkt auf die Bewegungsfreiheit einer Person Einfluss nehmen. Dazu zählen beidseitig angebrachte Bettgitter oder einseitige Bettgitter, wenn die andere Bettseite an der Wand steht. Oder Fixiergurte an den Beinen oder am Bauch, die nicht durch die Betroffenen geöffnet werden können, und feste Stecktische am Stuhl oder Rollstuhl. Auch der Rollstuhl, der so hingestellt wird, dass der Betroffene nicht aufstehen kann, zum Beispiel an einen Tisch. Körperferne freiheitsentziehende Maßnahmen sind alle Maßnahmen, die indirekt auf die Bewegungsfreiheit einer Person Einfluss nehmen, z.B. abgeschlossende Zimmer- oder Wohnungstüren.
Nur wenn bereits Stürze aus dem Bett vorgekommen sind, sollten Bettgitter eingesetzt werden. Ein Sturz oder das Herausrutschen aus dem Bett ist meist Folge eines Aufstehversuches. Hier müssen individuelle Lösungen gefunden werden, z.B. können Kissen oder Lagerungshilfen eingesetzt werden. Eine Sturzmatte vor dem Bett, oder eine Sensormatte, sowie ein Bewegungssensor, der den Angehörigen über Funkt alamiert, wenn der zu Pflegende einen Aufstehversuch tätigt. Bettgitter selbst bergen auch Gefahren. Menschen können sich an den Bettgittern verletzen, indem sie beispielsweise mit Armen oder Beinen zwischen die Streben kommen und sich dort einklemmen oder verkeilen. Auch kommt es immer wieder vor, dass Menschen mit einem starken Bewegungsdrang über das Bettgitter steigen, oder mit dem Oberkörper über das Bettgitter gelangen und stürzen. Ein solcher Sturz kann wegen der größeren Fallhöhe zu schweren Verletzungen führen. Einige Menschen werden auch aggressiver, weil sie sich eingeengt fühlen.
Vor dem Einsatz von freiheitsentziehenden Maßnahmen sollte das im Vordergrund stehende Problem erkannt und mit anderen Mitteln behoben werden. Sicherheit im häuslichen Bereich ist in den meisten Fällen auch ohne Einsatz von freiheitsentziehenden Maßnahmen möglich.
Paula |
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Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Fixirung und freiheitsberaubende Massnahmen! So 14 Okt 2012, 23:22 © Marie | |
| Wir haben die Klingelmatte im Einsatz und eine webcam aber Lagerung auf einer Matratze am Boden ginge gar nicht, weil wir zwei Männer brauchen würden, die meinen Vater hinlegen und mehrmals nachts für Toilettengänge wieder hochheben.
Ich bin froh, daß wir (aus Kulanz wegen des Alters) ein Pflegebett bekommen haben, das höher als ein normales ist. So kann er ganz gut mit Hilfe aufstehen und sich hinlegen. Rausfallen ist so gut wie unmöglich, da er sich nicht auf die Seite legen kann, auch nicht gedreht werden kann, weil er auf Grund seiner Körperbehinderung nicht auf der Seite liegen kann. Fixierung ist also auch nicht nötig. |
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Admin Administrator
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| Thema: Re: Fixirung und freiheitsberaubende Massnahmen! Mo 15 Okt 2012, 00:50 © Admin | |
| Liebe Marie Die Matratze auf dem Boden ist auch nicht für jeden Fall geeignet und auch nicht für alle Betroffenen notwendig. Aber doch für einige Fälle eine Alternative. Ich hatte da das Glück das unser Erik kleiner als ich war und vom Gewicht her relativ leicht. So konnte ich ihm beim Aufstehen eigenhändig helfen. Mit meiner Hilfe hatte er auch keine Probleme sich auf die Matratze am Boden zu legen. Bettgitter hingegen hatten ihn über eine gewisse Zeit nicht daran gehindert darüber zu klettern und dementsprechend wurden dann die Stürze leider umso gefährlicher. Mir ging es nur darum, das es individuell angepasst meist eine Lösung gibt um Fixierungen zu vermeiden. Solange es nicht um Selbstverletzung wie z.B Magensonde oder Katheter raus ziehen handelt. Davon waren wir jedoch glücklicherweise verschont. Im Rollstuhl waren wir jedoch auch manchmal gezwungen den sogenannten Therapietisch anzuwenden. Da ich aber in Schweden durchgekämpft hatte das er einen Sitzflächen plus Rückenlehnen verstellbaren Rollstuhl bekam, hatte sich alles was Fixierung betraf sehr in Grenzen gehalten - bis zu seinem Tod. Mich machte oft traurig, wie wenig Ideen und Möglichkeiten vorallem in Heimen von sich aus umgesetzt werden - obwohl es sich angeblich um Fachleute handelt. Vieles wo dort im Heim fehlte, wurde durch mich erkämpft und umgesetzt auch zum Wohle von den heutigen Bewohnern. Eigentlich ist doch der Vorteil von Angehörigen, das sie nicht die Arbeitsstelle verlieren können - und nicht zuletzt auch darum, wäre eine gute Kommunikation zwischen Personal und Angehörigen erst recht wichtig
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
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Paula Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Fixirung und freiheitsberaubende Massnahmen! Mo 15 Okt 2012, 08:55 © Paula | |
| Hallo Ursula,
eine Matratze auf dem Boden ist sicherlich keine gute Lösung. In Pflegeeinrichtungen werden für Sturzgefährdete Bewohner Niedrigbetten eingesetzt. Die können bis auf 22 cm Einstiegshöhe heruntergefahren werden. Es sind ganz normale Pflegebetten, die für die Pflege auch auf bedarfsgerechte Höhe nach oben gefahren werden. Eine Sturzmatte vor dem Bett, soll einen eventuellen Sturz abfedern. Wer jedoch aus bestimmten Gründen nicht auf die Seitengitter verzichten kann, sollte über Seitengitterpolster nachdenken.
Liebe Grüße
Paula |
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soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Fixirung und freiheitsberaubende Massnahmen! Di 16 Okt 2012, 22:33 © soda1964 | |
| Ihr Lieben, beim Thema Fixierung kommen mir immer ganz viele Parallelen zum Alltag mit Babys und Kleinkindern in den Sinn. Da wird dies auch sehr kontrovers diskutiert ... Kinder werden in Schlafsäcke gesteckt, die unten am Bett fixiert werden können, oder in Zewi-Fixier-Bettdecken, in Gitterbetten und, und, und... Ich fand das schon immer schrecklich, meine Kinder wurden NIE angebunden. In der Gerontopsychiatrie, wo Nonna vor dem Heimaufenthalt war, gab es Leute, die in ihren Rollstühlen "angebunden" waren, weil sie nicht mehr gehen konnten, jedoch gehen wollten ... Sie trugen so eine Art Veste, die ihnen von vorne übergezogen wurde (kam mir ein bisschen vor wie eine Schuss sichere Veste ) und die dann hinten um die Lehne rum angemacht wurde. Ich verstehe, dass das manchmal notwendig ist ... Im Behindertenheim wo ich früher nachts gearbeitet habe, gab es Bewohner, die am Boden auf der Matratze schliefen. Von aussen betrachtet wird manchmal sehr schnell beurteilt und verurteilt. Wenn man die Situation kennt, sieht es oft anders aus. Liebe Grüsse Therese
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Pearl s. Buck
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Ehemaliges Mitglied "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Fixirung und freiheitsberaubende Massnahmen! Mi 17 Okt 2012, 11:57 © Ehemaliges Mitglied | |
| Liebe Therese, als mein Sohn anfing laufen zu lernen, kamen zwei Gitterstäbe aus dem Bett, so konnte er in seinem Bett ein und aussteigen. Wir haben ihn auch nie wo eingesperrt.Nur bei meinem Mann geht es nicht anders, er verletzt sich selbst, oder zieht Magensonde-Katheter raus. Heute wollte er nicht mehr im Rollstuhl, er rutschte ganz langsam unterm Tisch vom Rollstuhl, trotz Sicherheitsgurt. Also musste er wieder ins Bett, dank des Lifters kein Problem.Im Bett akzeptiert er das seine Hände fixiert sind, er hält sie freiwillig hin zum fest machen. Mindestens einmal im Jahr sieht die Richterin auch meinen Mann, sie überzeugt sich Persönlich wie es ihm geht. Ist bestimmt eine Ausnahme Richterin, wie man in dem Videoclip gesehen hat.LG Ulli |
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