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ina Gast
| Thema: Vater in Geriatrie Mi 30 Mai 2012, 13:51 © ina | |
| Hallo ihr Lieben!
Leider betrifft mich dieses Thema nun auch hautnah.Mein Vater ist 80 Jahre alt und derzeit in der Geriatrie.Er hatte einen erneuten Schlaganfall, ist verwirrt und wird jetzt dort mal angeschaut, wieweit die Demenz fortgeschritten ist.Nachdem er immer schon ein sehr schwieriger und aufbrausender Mensch war, ist er auch dort nicht anders und wanderte in der Nacht herum und wollte nach Hause.Er bekommt nun Antidepressiva und Sedative.Vorgestern hat er die Pfleger solange traktiert, bis sie meine Nummer gewählt haben, damit er mit mir sprechen kann.Ich soll ihn sofort nach Hause holen!Gestern war mein Mann und meine Mutter im Krankenhaus, da hat er aber geschlafen.Die Ärzte konnten noch nicht viel sagen, da die Untersuchungen erst diese Woche beginnen.
Ich weiß, dass ich das Richtige getan habe und er dort gut aufgehoben ist und meine Mama jetzt mal ein bisschen durchatmen kann und trotzdem plagt mich das schlechte Gewissen.
Ich habe ihn ja ins Krankenhaus gebracht nur mit der Lüge, dass er dort einfach mal durchgecheckt wird.Er hasst Ärzte und Krankenhäuser-immer schon.
Ich werde heute abends zu ihm fahren und dann sehen, wie er drauf ist.
Mama ist auch nicht gesund, sie ist 69 und hat Altersepilepsie.Besonders das Unsauber Werden bei meinem Vater war das Schlimmste für sie.Er wusste zwar noch, dass er auf Toilette muss, dann lag aber alles am Boden und in der Folge auch im Bett.Jetzt trägt er Windeln, die er sich anscheinend vom Pflegepersonal auch widerstandslos anlegen lässt.Ich befürchte nur, das ist die ruhigstellung durch die Medis.
Wie wird es daheim werden? Pflegeheim geht nur mit seiner Unterschrift oder mit Entmündigung.Beides derzeit aussichtslos.
Es klingt sehr böse, aber irgendwie hoffe ich, dass die Lage durch die Medis schlechter wird und ich dann verfügen kann, wo er künftig lebt.
Mama hält das sonst nicht lange aus..
Danke fürs Lesen einstweilen
Marina aus Österreich |
| | | Biggi Moderator
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| | | | ina75 Wohnt oft hier
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| Thema: Re: Vater in Geriatrie Mi 30 Mai 2012, 15:37 © ina75 | |
| Liebe Biggi!
Hilfe von außen ist der nächste Schritt, die Demenz wird jetzt erstmal offiziell, Antrag Pflegegeld läuft.Wir werden es versuchen mit Pflegedienst, wenn er es zulässt.Denn ihm fehlt ja nichts, es geht ihm ja gut, warum ist er überhaupt im Krankenhaus, wir wollen ihn ja doch nur abschieben..
Ich werde ihm dann sagen, dass die Ärzte ihn nur unter der Voraussetzung nach Hause gelassen haben, wenn 2x täglich eine Helferin nach ihm sieht.Bisher hat er auf mein Wort viel gegeben und sich auch überzeugen/überreden lassen.
In einer knappen Stunde bin ich bei ihm, ich habe schon richtig Angst davor.
LG Marina |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Vater in Geriatrie Mi 30 Mai 2012, 15:46 © Biggi | |
| Wenn er auf dein Wort viel gibt, ist das schon ein grosser Vorteil. Vielleicht kann ein Arzt das noch unterstützen. Dann wäre deiner Mutter schon mal ein Stück geholfen, und ihr könnt schauen, ob ihr so zurechtkommt. Wenn nicht, kann man immer noch weiter überlegen. Ich drück dir die Daumen, dass er eine Einsicht hat. LG Biggi Ach, herzlich Willkommen bei uns. Ich sehe gerade, du hast dich angemeldet. Schön, dass du uns gefunden hast.
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| | | ina75 Wohnt oft hier
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| Thema: Re: Vater in Geriatrie Mi 30 Mai 2012, 15:54 © ina75 | |
| Liebe Biggi!
Danke! Ja es tut gut, darüber mit Menschen zu schreiben, die wissen wie es mir grade geht.Ist alles noch so neu für mich..Mein Vater hatte letztes Jahr eine Herzschrittmacher Operation, ohne die er gestorben wäre.Er wollte sie nicht.Ich habe ihn überredet.Das war vielleicht ein Fehler, den er jetzt büßen muss..Auch das nagt an meinem Gewissen.Er weiß ja nicht mal mehr, dass er einen Schrittmacher hat..Irgendwie geht jetzt alles so schnell.
Ich melde mich wieder.
Danke einstweilen für dieses Forum und Deine Antworten!
Marina |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Vater in Geriatrie Mi 30 Mai 2012, 16:06 © Biggi | |
| Glaube mir, man wächst mit der Zeit da rein. Und hier findest du immer Hilfe und Unterstützung. Wirst sehen, wie schnell man sich hier zuhause fühlen darf. LG Biggi
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| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vater in Geriatrie Mi 30 Mai 2012, 16:44 © dirtsa66 | |
| Liebe Marina,
auch von mir herzlich willkommen im Forum. Mach dir bloss jetzt kein schlechtes Gewissen wegen der OP. Auch bei meiner Mama fing es nach einer Herz-OP an, aber ich denke die Krankheit wäre so und so ausgebrochen, das war wahrscheinlich nur noch der letzte Schub dazu.
Es ist gut, dass dein Vater erst einmal im Krankenhaus ist und dass die Diagnose gestellt wird. ich nehme an dort gibt es ein Entlassungsmanagement (Team aus Sozialarbeitern, Pflegern und Ärzten) das mit euch bespricht, wie es nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus weitergehen könnte. Das mit dem Pflegegeld ist gut - war schon ein Arzt da, der deinen Vater begutachtet hat ? Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass es in erster Linie um die Demenz geht, das könnt ihr schon beim Antrag machen, aber unbedingt auch dem Arzt gegenüber.
Wenn die Demenz erst einmal diagnostiziert ist, kann allein schon die Einnahme von Demenzmedikamenten erst einmal die Lage entschärfen, es muss zwar erst geschaut werden welche er verträgt, aber in der Regel kann damit für einige Zeit einmal die Situation verbessert werden, eine Zeit, die wichtig ist um nachzudenken und vieles zu organisieren. Gibt es in deiner Nähe ein Psychosoziales Zentrum ? Wenn ja, könntest du auf alle Fälle dort einmal einen Termin machen, die können dich beraten.
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Astrid
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| | | Ann Ist hier Zuhause
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| | | | ina75 Wohnt oft hier
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| Thema: Re: Vater in Geriatrie Mi 30 Mai 2012, 19:23 © ina75 | |
| Hallo ihr Lieben!
Habe heute Papa besucht.Er war sehr viel fitter und klarer im Kopf als vorgestern.Habe ihm das auch gesagt und er meinte, er hätte gar nicht gemerkt, dass es ihm schlecht gegangen war. Wusste auch, dass er Nachmittag schon Besuch hatte.Die Pflegerin meinte, er sei ein unauffälliger Patient, gehe nur nachts manchmals aufs WC.Er geht also selber!Sie hat gemeint, es seien auch keine Windeln, die er trägt, sondern Schutzhosen, die er sich widerstandslos anziehen lässt.
Arzt war noch keiner da wg.Pflegegeld, den Antrag habe ich erst letzte Woche gestellt, aber am Freitag habe ich Termin beim Sozialmediz.Dienst, die werden mir sicher helfen.
Ich habe ihm auch vorgeschlagen, 1x pro Woche in eine Tagesklinik zu gehen, damit er wieder unter Leute kommt.Er war einverstanden.
Die Medis dürften also wirken.
Ich hoffe, dass seine Stimmung nicht nur eine Eintagsfliege war und ich werde weiter berichten.
Schönen Abend an alle und danke für die freundliche Aufnahme. Tut einfach gut!!
LG Marina |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Vater in Geriatrie Mi 30 Mai 2012, 20:06 © Biggi | |
| Klasse, liebe Marina. Freut mich, das zu lesen. Jetzt einfach eins nach dem Anderen. LG Biggi
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| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vater in Geriatrie Mi 30 Mai 2012, 20:34 © dirtsa66 | |
| Liebe Marina,
Das hört sich schon viel besser an! Die vom Sozialmedizinischen Dienst können dir sicher helfen und dass dein Vater freiwillig in eine Tagesklinik gehen will ist auch toll, da wird ihm nicht langweilig und er ist gefordert. Schön, dass sich deine ganz schlimmen Befürchtungen erst einmal nicht erfüllt haben.
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| | | Ele Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vater in Geriatrie Mi 30 Mai 2012, 21:11 © Ele | |
| Hallo Ina, auch von mir ein ! Dein letzter Stand der Dinge hört sich doch recht positiv an! Freut mich erst einmal für Dich! Vielleicht greifen die Medikamente wider Erwartens doch! Daß ist doch klasse! Lieben Gruß, Gabi |
| | | gardy Ist hier Zuhause
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