Wer nach meinem Vater aufs Klo geht, darf erst mal den Boden und die Schüssel reinigen. Immer wieder pinkelt er daneben - und ich rede nicht von einzelnen Tropfen.

Meine Mutter und ich haben schon unzählige Male in freundlichem Ton an ihn apelliert, aber das bringt herzlich wenig. Wenn man ihn darauf aufmerksam macht und ihm die Schweinerei zeigt, beeindruckt ihn das gar nicht. Er weigert sich dann auch, selbst zu putzen.

Ich hab blaue Papiertücher gekauft und auf den Boden gelegt, damit er besser sieht, wenn etwas daneben geht. Das half gar nichts. Ich hab Stehpinkel-Verbotsschilder gekauft, gut sichtbar in beiden WCs angebracht und meinen Vater die Bedeutung dieser Schilder erläutert. Das wirkte immerhin zwei Tage lang...

Vor ein paar Tagen lief er mir gerade über den Weg, als ich die Überschwemmung auf dem Klo beseitigt hatte. Da hab ich ihm einen ordentlichen Anschiss gegeben, das half dann für drei Tage. Es ist ja nicht so, dass er nicht in der Lage wäre, das WC nicht zu besprudeln. Wenn wir mal Gäste haben, beherrscht er sich und der Kloboden bleibt trocken.

Gibt es sonst noch eine Möglichkeit, meinen Vater vom Kloverpinkeln abzuhalten?

Hej Arnfried,

da wird es in meinen Augen keine Lösung geben. Wenn Dein Vater schön immer gewöhnt war im Stehen zu pinkeln, dann werdet Ihr es jetzt, wo er dement ist es nicht ändern können, da nützen auch keine Schilder. Es ist halt seine Gewohnheit. Da hätte man schon vorher es ändern müssen. Meine Mutter hatte meinen Vater und mich schon sehr früh zum "Anti-Steh-Pinkler- erzogen, auch richtig so, bekomme auch immer einen Hals, wenn ich nach Besuchen meine Toilette regelmäßig reinigen muss, weil manche Männer halt meinen im Stehen zu pinkeln ist männlich. Ich sage es mal ganz platt, der Zug ist da jetzt bei Deinem Vater abgefahren, aufgrund der Demenz wird er die Umstellung jetzt nicht mehr schaffen.

LG

Frederik

Hi Arnfried,
es gibt eine wirklich nette Lösung, die allerdings mit ordentlichen Umbaumaßnahmen verbunden ist und vielleicht räumlich nicht möglich,
aber ich habe schon von einigen gehört, die das gemacht haben - ob mit dementen oder nicht dementen Angehörigen:
Sie haben sich ein Pissoir eingebaut

Ist eine Überlegung wert, oder?

Schönen Sonntag wünscht
Jelly

Hab noch eine Idee! Es gibt Zielhilfen für's Klo - gibt's schon für wenige Euros bei Ebay - von der Fliege bis zum Fussball.
Besteht aus sehr säurebeständigen Folien, die angeblich jedes Putzmittel und Urin überleben.
Männer stehen wohl drauf, weil ihr Ehrgeiz geweckt wird, das Viech oder so zu treffen.
Wird mittlerweile viel im öffentlichen Raum eingesetzt und von den Putzfrauen geliebt - eh klar!

Falls du das ausprobierst, freue ich mich, wenn Du erzählst, ob's funktioniert, Arnfried

Liebe Grüße
Jelly

Hallo Arnfried,
wäre klasse, wenn du die Ideen von Jelly umsetzen könntest.

Doch ich sehe es auch wie Frederik. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier... Wenn er es immer gemacht hat, wird er sich im Alter und jetzt auch noch mit Demenz nicht mehr umgewöhnen können.

Wenn Besuch da ist, reisst er sich zusammen, damit keiner eine Schwäche bemerkt. Doch wenn nur seine vertrauten Menschen um ihn sind, kann er sich gehen lassen. Diese Tatsache zeigt sich sehr oft bei Dementen.

Ist zwar eine sehr unangenehme Sache, aber ich denke da müsst ihr durch.

Vielleicht hat ja noch jemand eine andere Idee.

LG Biggi

für die Ideen, Jelly!

Für ein Pissoir ist hier leider kein Platz. Ich könnte aber einen Trichter über die Kloschüssel hängen

Das mit der Zielhilfe ist einen Versuch wert, ich habe schon bestellt. Ein Insekt wollte ich aber trotzdem nicht in der Kloschüssel kleben haben, daher entschied ich mich für die Zielscheibe.

Das mit der Zielhilfe brachte leider herzlich wenig. Immerhin konnte ich eine kleine technische Verbesserung erreichen: Ich hab eine batteriebetriebene LED-Lampe mit Bewegungsmelder installiert, die den Bereich neben der Kloschüssel beleuchtet. So sehe ich beim Wischen die Tropfen und Pfützen besser.

Ich hab mir auch schon überlegt, ob man nicht ein dünnes Edelstahlblechlech so formen könnte, dass es den Spritzbereich seitlich der Kloschüssel abdeckt und die Flüssigkeit unter der Klobrille durch (da ist 1 cm Platz) in die Kloschüssel leitet. Leider kann ich mit Blech nicht besonders gut umgehen, und ich hab Bedenken, dass man den Blechrand nicht hoch genug machen kann, damit nichts darüberläuft. Aber es könnte funktionieren...

Dieses Problem hatten wir mit meinem Vater auch, und der war NICHT dement. Der war voll arbeitsfähig und hatte keinerlei Probleme.
Naja... keinerlei ist zuviel gesagt.

Als ich noch mit meinem Sohn zusammen bei Eltern wohnte, war regelmässig eine Pfütze neben dem Klo. Es wurde immer auf meinen Sohn geschoben. Merkwürdigerweise als ich dann umgezogen bin und mit meinem Sohn alleine lebte, gab es NIE Pfützen neben dem Klo, die Klobrille war auch immer artig unten und der Schüsselrand darunter nie verspritzt... schon merkwürdig, woher das wohl kommen mag....

Dafür dann Eltern ihr Klo, als Mutter dann demenz wurde und ich meine Schwester zu Hilfe holte, und sie 1 x die Woche putzen kam, meinte sie das Klo wäre so eklig, der Boden würde richtig kleben und alles wäre immerzu verspritzt. aha....... guck mal einer an....

Es gibt einige Männer denen ist einfach nicht zu helfen, da müsste man wohl wirklich ein Urinirbecken installieren, mit Zielfliege (oder was auch immer), denn selbst da sind die noch fähig und verspritzen. Es gibt einfach einige die haben in der Hinsicht absolut keinen Anstand. Und sogar wenn sie es eigentlich selber putzen müssten, so wie Vater. Die Mutter war ja demenz und konnte gar nichts mehr tun, aber ihn störte es offenbar nicht dass sein Klo klebrig und eklig war.
Aber wehe die Mutter war mal inkontinent und es ging mal was auf den Boden....

Die Zielhilfe im Klo ist sicher schon mal eine gute Idee, vielleicht hilft das ja schon mal.
Das mit dem Blech : wäre ja eine gute Idee, aber kann man dann da noch drauf sitzen ohne sich zu verletzen? Stört das nicht? Ansonsten wäre es auf jeden Fall besser als es so zu belassen wie's ist.

Hi!
Eine Idee habe ich noch: Klobrille in einer Kontrastfarbe zur Klomuschel kaufen. Etwa: weiße Klomuschel, dunkelblaue Klobrille.

lg,
Gabika

Das ist - leider - nicht nur eine Eigenart von Männern, das schafft auch unsere Mutter im Sitzen. Sie setzt sich nicht weit genug nach hinten, und es läuft dann halt vorn an der Toilette 'runter, unter die Brille, auf den Boden. Ich habe oben eine Flasche Desinfektionsmittel im Dauergebrauch - darauf hinweisen nützt nichts, ist nach 2 Minuten wieder vergessen. Wahrscheinlich müssen wir da durch...

Liebe Eisi,

Das Problem haben wir auch, Mama sitzt immer ganz schief drauf, oder eben auch zu weit vorne. Nachdem sie jetzt aber nicht mehr wirklich weiß was sie denn nun auf der Toilette machen soll (sie sagt ich muss aufs Klo, aber dann steht sie drinnen und sagt: und was mach ich jetzt) bin ich dabei und schau, dass sie auch richtig draufsitzt. Da muss man wohl durch. Toilettvorleger gibt es bei uns schon länger nicht mehr

Alles Liebe

Astrid

Ich habe auch alles, was an Vorlegern etc. im Bad herumlag, abgeschafft. Mir ist auch die Rutschgefahr zu groß, weil SchwieMa immer mit dem Gehstock unterwegs ist. Und Putzen geht schneller als Waschen

Wie wahr !