Von: LillNalle2 (Ursprüngliche Nachricht) Gesendet: 22.05.2004 19:02
Hallo Ihr Lieben
Jetzt habe ich das Auto ausgeladen und alles verstaut.
Nun etwas Reisebericht.
Die Nacht bevor wir losfuhren, konnte ich nicht mal eine halbe Stunde schlafen, weil mich Erik die ganze Zeit wachgehalten hatte. Gut das Daniel uns bis Kiel begleitete. Sonst wäre es schon sehr hart geworden. Ich konnte also halb Deutschland verschlafen. Am späteren Nachmittag sind dan Erik und ich auf die Fähre gegangen und Daniel hat den Nachtzug zurück in die Schweiz genommen. Auf der Fähre habe ich festgestellt, das ich ihn kaum eine Minute alleine lassen kann ohne das er anfängt mich zu suchen. Selbstverständlich in 180° verkehrte Richtung. Am nächsten Morgen um 9.00Uhr sind wir dan in Göteborg angekommen. Dort sind wir noch kurz bei Eriks Tochter zu Besuch gewesen und bekamen eine Ladung vorbereitete sehr gute Suppe um am Abend aufzuwärmen. Irgendwann am Nachmittag sind wir hier angekommen und ich musste zuerst Strom einschalten und der Wasserpumpe starthilfe geben. Weil wir ja immer das ganze Wassersystem leeren bevor wir in die Schweiz zurückfahren, damit nichts einfrieren kann. Danach habe ich das Wichtigste aus dem Auto ausgeladen und Erik hat mich das mehr oder weniger in Ruhe machen lassen.
Erik wollte sich am Abend nicht schlafen legen, meinte nur "nein hier schlafe ich nicht". Auch die Erklährung das dies nicht das erste mal sei und es sicher auch dieses mal gut gehen wird, konnte ihn kaum trösten. Ich vermochte nicht mehr ihn lange zu beruhigen, war nach der mühsamen Reise einfach zu fertig, so das ich mich zum ersten mal einfach nur hingelegt habe und direkt tief und fest einschlief. Am frühen Morgen war ich erstaunt, das mich nichts geweckt hatte. Als ich dann nach Erik schauen wollte, war er nicht mehr da und alle Möbel die man verschieben konnte nicht mehr an der Stelle wo sie sein sollten. Panik kam in mir auf bei meinem erster Gedanken, er hätte sich im Wald verlaufen. Wollte gleich zum Telefon greifen um die Nachbarn zu fragen ob sie ihn irgendwo gesehen haben und da sah ich ihn im Auto sitzen. Als ich raus ging und die Autotüre öffnete, strahlte er mich freudig an und meinte nur, können wir jetzt entlich losfahren?
Im verlauf des Tages musste Erik dann auf unser Scheisshäuschen gehen, das wir hier haben (schliesslich brauchen wir ja auch etwas Kompost für unseren kleinen Garten - hihihi). Nach dem "Geschäft" und nachdem er den "Papierkrieg" erledigt hatte, ging er jedoch wieder 180° verkehrt. Ich hab mich angefangen zu wundern, schaute nach und begann zu suchen. Plötzlich kam unser Nachbar mit ihm zurück, gut das wir liebe Nachbarn haben die Bescheid wissen und auch ein Auge auf ihn halten. Aber wie er in so kurzer Zeit so weit gekommen ist, bleibt für mich ein Rätsel. Sein Orientierungssinn ist jetzt gleich 0, sogar auf unserem Grundstück und im Haus drinnen. In der Schweiz ist er wenigstens keinen Schritt ohne mich raus gegangen, also gabs diese Gefahren nicht. Vermutlich war es dort ein Vorteil im dritten Stock zu wohnen.
Alle unsere Nachbarn haben uns in der Zwischenzeit schon willkommen geheissen und auch gemeint, das ich schon so viel für ihn gemacht habe und sicher kein schlechtes Gewissen haben müsse, wen ich jetzt für einen Platz im Heim sorge.
Ich werde dort auch nächste Woche anrufen, mich erkundigen und nachher hoffe ich etwas mehr zu wissen.
In den nächsten Tagen muss ich versuchen unsere Kettensäge zum laufen zu bringen um für ihn Holz zu sägen das er nachher spalten kann. Bin mal gespannt, ob er das noch kann......Ich hoffe es sehr, damit er sich wenigstens etwas beschäftigen kann.
Irgendwie geht es mir jetzt trotz allem besser, sogar mein Magen ist wieder ruhiger. Weil ich entlich was tun kann, eine Entscheidung getroffen habe, jetzt muss sich nur noch der Weg finden.
Daniel wird dann am 11.Juli bei uns ankommen und auch 2 Monate bleiben. Nachher werde ich sehen.......ich nehme einfach einen Tag nach dem anderen und schon sieht doch alles wieder etwas heller aus.
Das war so mein erster Bericht........Fortsetzung folgt!
Ich grüsse euch ganz lieb und ihr gebt mir gerade in dieser Zeit auch eine grosse Stütze. Danke dafür!
Ich umarme euch jetzt einfach mal
Eure Ursula
P.S: Liebe Janine, mache dir keine Sorgen wegen dem Chat morgen. Wir sind ja auch da und können dir sicher etwas helfen falls nötig. Ist am Anfang etwas schwierig mit allem geschriebenen mitzukommen, aber man gewöhnt sich dran. Ich kann mich noch gut an meinen ersten Chat erinnern, wo ich alle gebeten habe etwas langsamer zu schreiben weil ich nicht so schnell lesen kann. Peter und Jürgen können sich vielleicht noch daran erinnern.