Liebe Sylvia
Das finde ich eine ganz gute Idee. Habe damit allerdings noch keine Erfahrungen gemacht. Gäbe es aber sowas bei uns in der Nähe würde ich direkt mal rein schauen.
Obwohl ich fürchte das auch so ein Ort zwei Seiten haben könnte. Meine Befürchtung wäre einfach, das dass was anfänglich sicherlich sehr gut täte und in vieler hinsicht sehr wichtig wäre, auch eine Gefahr in sich birgt, das es einen in der Trauer "festhalten" könnte. Es bräuchte in so einer Gruppe einfach nicht nur Trauerbegleiter/innen, sondern auch solche, die ihre Trauer soweit schon verarbeitet haben und somit auch einen persönlich erlebten klaren Lichtblick vermitteln könnten.
Ich war mal in einer Depressionsgruppe und staunte immer mehr, was diese aus mir machte. Anfänglich tat es mir gut, mit der Zeit ging es mir aber immer schlechter, ohne das ich mir erst erklären konnte wieso....Ich glaube solche Gruppentreffen bringen nur etwas, wenn es auch Menschen dabei hat die einem "das Licht aus dem Tunnel" vor Augen halten können. Sonst besteht eine grosse Gefahr, das eine Eigendynamik des sich gegenseitig (wenn auch nicht bewussten) nach unten ziehen.
Durchaus würde ich aber wenn es ein "Trauercafe" in meiner nächsten Umgebung gäbe daran teilnehmen. Nur mit meinem heutigen Wissen, würde ich auch meine Fühler besser ausgestreckt halten, um besser zu erkennen wenn das Konstruktive anfängt Destruktiv zu werden. Es mag komisch klingen, aber manchmal ist das "nicht verstehende Umfeld" auch etwas, wo einem ebenfalls die notwendige Ablenkung zu schenken vermag und somit eine gewisse Hilfe ist um sich selber nicht an zu fangen nur noch im Kreise zu drehen. Es braucht eben beides, diejenigen die einen Ablenken und diejenigen wo auch zulassen, und dabei helfen das man die eigene Trauer auch leben darf.
Ich wollte das einfach zusätzlich erwähnen. Wo beim einzelnen jedoch das konstruktive verarbeiten, in einen destruktiven, zusätzlich nach unten ziehenden Strudel übergeht muss ein jedes für sich selbst erkennen. Da gibt es wohl kaum eine klare Linie.
Danke dir Sylvia das du uns das Trauercafe vorgestellt hast. Oft muss man ja erst mal wissen das es überhaupt sowas gibt, um sich dann selbst in der nächsten Umgebung mal konkret umzuschauen, oder nach zu fragen.
Falls du nun in das Trauercafe gehst, lass uns bitte auch an deinen Erfahrungen teilnehmen. Bin gespannt wie ein Fizebogen.
Liebe Grüsse
Ursula
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden."