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Ann Ist hier Zuhause
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| | | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Fühle mich hilflos So 26 Feb 2012, 19:47 © dirtsa66 | |
| Danke liebe Ann! hoffentlich bald am Astrid
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| | | Shali Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Fühle mich hilflos So 26 Feb 2012, 19:49 © Shali | |
| Huhu Astrid, ja dieses Gefühlte tausendmal nachfragen kenne ich auch,hab's heute auch hinter mir. In 2 Std. auch wohl x-mal die Frage ,warum wir keine Zigaretten mitgebracht haben. Wohl x-mal von mir und x-mal von Tochter die Antwort bekommen,zwei Sätze gesprochen,dann wieder gefragt! Aber mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt.Nur ab und an geht einem durch sowas irgendwie der Gesprächsstoff aus,lach. Wünsche dir trotzdem eine Gute Nacht und etwas mehr schlaf,damit der Start in die Woche nicht so schwer fällt. Shali
Nimm ein Jeden wie er ist,so nimmt man Dich auch wie Du bist! |
| | | Eisi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Fühle mich hilflos So 26 Feb 2012, 20:22 © Eisi | |
| Liebe Astrid, erst mal herzlich willkommen bei uns - ich war ein paar Tage nicht hier und muss mich erst mal wieder durchwuseln. Wie ich lese, hast Du ein ganz schönes Päckchen zu tragen, und ich wünsche Dir, dass Du das durchhältst. Irgendwann kommt man an seine Grenzen, dann spielen die eigenen Nerven nicht mehr mit und man braucht dringend eine Auszeit. Vergiss Dich selbst nicht bei allen, was Du für Deine Mutter tust - Du brauchst alle Kräfte, und darum: tu' Dir selbst ab und zu was Gutes... |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Fühle mich hilflos Mi 07 März 2012, 07:36 © dirtsa66 | |
| Ach meine Lieben,
Heut war wieder so eine Heulnacht und ich muss es rasch bevor ich in die Arbeit geh noch einmal rauslasssen.
Mama hat wieder kaum geschlafen (Dchmerzen da, eingeschmiert, Schmerzen dort, noch eine Schmerztablett, schlecht, Tropfen und Nux Vomica, jetzt wieder da Schmerzen...). Ich glaub manchmal, dass sie zwar weiss dass es ihr wehtut, aber ich glaub sie kann das nicht mehr lokalisieren, es kann doch nicht sein, dass es ihr innerhalb von eine Stunde so ziemlich abwechselnd alle Koerperteile weh tun koennen.Dann faengt sie noch zu weinen an und dass das kein Leben mehr ist und ich wein dann mit und wir sind beide ganz fertig, dann eine Stunde Scjlaf und es geht wieder los. Echt ich kann nicht mehr ! Ich kann ihr auch nicht helfen, das macht mich fertig.
Und dann denke ich mir, wie schrecklich, wenn sie jetzt in einem Heim waere, wer wuerde sich dann in der Nacht kuemmern und sie troesten?
Manchmal kommt mir der Gedanke und jetzt trink ich die Flasche Wein aus, die irgendwo von Weihnachten noch steht, ich tu es eh nicht, aber wirklich manchmal denke ich, ich moechte am liebsten alles einmal wegschalten.
In zehn Minuten muessen wir gehen, Mama ist schon wieder schlecht (Pastpertin Tropfen und Nux Vomica hat sie schon bekommen), die neuen Zaehne druecken und alle ist wiederum.....
Okay, genug gejammert in aller Frueh.
Die Sonne scheint bei und obwohl es ziemlich kalt ist. Ich wuensch euch einen schoenen Tag.
Liebe Gruesse
Asrid
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Fühle mich hilflos Mi 07 März 2012, 09:24 © Admin | |
| Liebe Astrid Ohje, wie ich solche Nächte kenne. Mehrmals geweckt zu werden weil wieder mal irgendwas nicht in Ordnung ist. Schlafen ist echt ein Luxus......Und dann immer wieder diese diffusen Schmerzen von unserem lieben Erik, die kaum zu lokalisieren waren, geschweige noch anhaltend zu bekämpfen. - Zitat :
- Ich glaub manchmal, dass sie zwar weiss dass es ihr wehtut, aber ich
glaub sie kann das nicht mehr lokalisieren, es kann doch nicht sein, dass es ihr innerhalb von eine Stunde so ziemlich abwechselnd alle Koerperteile weh tun koennen. Oft habe ich mich schon gefragt, ob durch das was alles bei einer Demenz im Hirn geschehen kann, sich dies nicht bei den Einen oder Anderen in diffuse Schmerzen niederschlägt. So als eine Art Phantomschmerzen. Aber so oder so, sind und bleiben Schmerzen, Schmerzen. Und für uns jedesmal ein Rätselraten, wo diese sich nun dieses mal genau befinden könnten. Kopfschmerzen, waren die einen davon. Ich versuchte es von Placebo bis hin zu Schüsseler Salze, nichts half. Schmerzmittel halfen ihm oft ein paar Tage und dann ging der Schuss nach hinten los und die Kopfschmerzen wurden noch schlimmer. Das einzige was ihm dabei half, waren Aspirin. Diese konnte er immer wieder nehmen, ohne das sie Kontraproduktiv wurden......Dann war es ihm immer wieder Schlecht. Da halfen am Zuverlässigsten LC 1-Joghurt. Wärend bei gewissen Schmerzen jedes Placebo zu helfen schien, da es sich bei gewissen Symptomen um reine Aufmerksamkeit, in einer desorientierten und verwirrenden Welt handelte. Ich fand es immer wieder sehr schwer, Unterscheiden zu können, was wirkliche Schmerzen waren und was alleine das Gehirn als Schmerz verkaufen wollte. Für uns liebe Astrid bedeutet es leider meist ein Ausprobieren um die wirklichen Probleme einkreisen zu können.....Und das bei permanentem Schlafmangel ist echt nicht einfach. Ich sende dir an dieser Stelle einfach mal eine, aus ganzem Herzen mitfühlende Umarmung Mich tröstete damals nur das Wissen, das auch diese Phase mal vorüber geht und wirklich nur eine Phase ist - auch wenn diese im aktuellen Augenblick nicht zu Enden scheint. Du machst es sehr gut und deine Mutter hat echtes Glück dich zu haben. Bitte halte dir das auch vor Augen, erst recht wenn wieder mal eine Situation so Hoffnungslos und Endlos erscheint
Liebe Grüsse
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| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Fühle mich hilflos Mi 07 März 2012, 11:46 © Biggi | |
| Oh je, liebe Astrid, lass dich mal Da hält dich deine Mama aber wirklich auf Trab. Schmerzen und deren Einordnung ist bei Dementen wirklich eine Herausforderung. Vielleicht hilft ja wirklich schon eine andere Matratze, zumindest etwas? Du machst das echt alles toll und bist so liebevoll. Ich kann dir nur wünschen, dass du bald für die Probleme eine Lösung findest, damit auch du mal wieder etwas durchschnaufen kannst. Ich kann mich da Ursula nur anschliessen, dass es vielleicht ein kleiner Trost ist, dass diese Phase irgendwann vorrüber geht. Bis dahin wünsche ich dir weiter Zuversicht und ein grosses Paket Kraft. Liebe Grüsse Biggi
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| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Fühle mich hilflos Mi 07 März 2012, 13:27 © dirtsa66 | |
| Liebe Ursula, liebe Biggi, Danke fuer Eure lieben Worte, das hab ich gebraucht Liebe Ursula, wenn ich das von Erik so lese, dann kommt mir das schon sehr bekannt vor. Ich hab das mit den Schmerzen bis jetzt immer isoliert betrachtet. Ok, sie hat Demenz. Und ausserdem hat sie noch Schmerzen im Ruecken, in den Beinen, in den Schultern, und, und..und warum bloss helfen die Schmerzmittel nicht richtig? Alle sind schon ratlos (inklusive Arzt und Physiotherapeut) und dazu die Uebelkeit. Dass die Schmerzen mit der Demenz selbst zusammenhaengen koennten, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen, erst heute Nacht, nachdem, es ihr wirklich ueberall weh tat. Sie weint dann wirklich und ist verzweifelt. Wenn du jetzt erzaehlst, dass es eigentlich bei Erik genauso war, dann sieht mir das schon danach aus, dass vielleicht vieles nur in dem armen Kopf der Kranken ist, bei der Uebelkeit hatte ich den Verdacht schon. Langsam geht mir das Versuchsmaterial aus (ich hab auch alles, echte Bomber = Opiate, Schuessler Salze, Mittel gegen psychosomatische Beschwerden, dazu Mexalen, Aspirin darf sie nicht, weil sie Blutverduenner nimmt, NSAR vertraegt sie nicht (hatte davon einmal Maganblutungen etc., etc., etc.). Aber egal, ob die Schmerzen nun reale koerperliche Ursachen haben oder nicht, sie sind nun mal da und ich verzweifle mit ihr, wenn wir so nicht und nicht dagegen ankommen. Liebe Ursula, ging das wirklich vorbei, war es wirklich nur eine Phase? Dann haben wir ja noch Hoffnung. Wir muessen ja sowieso durch, aber es ist echt schwer und ich bin selbst schon am Ende. Wenn dann endlich kurz Ruhe ist, kann ich ja auch nicht so schnell wieder einschlafen. Wnn ich nicht arbeiten muesste, waere es wahrscheinlich auch ein bisschen leichter, weil so hab ich auch noch immer im Hinterkopf, dass ich in der Arbeit auch funktionieren muss. Es tut mir so gut euch zu haben !!! Danke noch einmal und alles Liebe Astrid
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| | | Kessi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Fühle mich hilflos Mi 07 März 2012, 23:31 © Admin | |
| Liebe Astrid Mich hatte immer wieder erstaunt wieviel ein Hirn wirklich vergessen kann. Obwohl die Phase der extremen diffusen Schmerzen, Übelkeit u.s.w bei Erik über längere Zeit anhielt, so ging dies in späterer Phase tatsächlich irgendwie vergessen. Genauso wie die Tatsache, das er Raucher (seit seiner Kindheit) war und plötzlich von einem auf den anderen Tag zum Nichtraucher wurde - weil sein Gehirn sogar die Sucht vergessen liess. Trotz extremen Sehnen, Muskelverkürzungen und Versteifungen, die immer heftiger wurden, zeigte Erik keine Reaktion mehr, wenn man nicht mit Streckübungen über eine gewisse Grenze hinaus ging. Sogar der Schlaf nachts wurde ruhiger. Allerdings folgte dann aber eine Phase wo die ganze Pallette an Stimmungsschwankungen im Minutentakt wechselten (tagsüber). Übergangslos konnte es von Weinen ins Lachen übergehen, oder von Wutausbruch ins Entspannt sein u.s.w. Nichts mehr liess sich kontrollieren, konnte aber auch nicht mehr lange anhalten. Seine Erinnerungsinseln wurden immer kleiner und das hüpfen dazwischen immer schneller. Bei negativen Emotionen wurde dies echt zum Segen und bei den positiven Emotionen lernten wir diese im express Thempo 200%ig zu geniessen Erst in seiner Schlussphase erlebte er wieder furchtbare Schmerzen. Aber da sind wir uns ziemlich sicher, das noch Krebs dazu kam. Eine schwere Zeit zwischen Schmerzen und totalem entspannt sein danks Morphium folgten. Eine Zeit wo nur ich alleine über die Dosis entschied. Ich kam mir auf einmal wie im "Wunschkonzert" vor, wenn ich in die Finger schnippte bekam ich alles - aber wirklich alles - auf Wunsch. Die einen schoben an mich die Verantwortung aus Bequemlichkeit ab und Andere, um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen, da vieles im Vorfeld falsch gelaufen war. Eine lange Geschichte eines Heimes wo ich vieles in Bewegung setzte und erkämpfte. Für Erik kam es leider zu spät. Aber wenigstens haben es die heutigen Bewohner besser und mein Draht zu den Mitarbeitern dort ist richtig gut geworden, und auch bis Heute geblieben. Denn auch in Schweden bin ich aktiv geworden um soweit möglich zu versuchen die Lebensqulität unserer lieben Dementen zu verbessern. Demenz kennt halt wirklich keine Landesgrenzen Aber jetzt bin ich leider viel zu weit abgeschweift. Irgendwie musste es anscheinend auch bei mir einfach wieder mal raus Leider haben alle Phasen einer Demenz ihre Vor- und Nachteile liebe Astrid. Und keine davon nur Vorteile. Emotional hinken wir wohl immer hinterher. Aber das es in jeder Phase nicht nur Nach-, sondern auch Vorteile gibt war für mich immer auch ein Trost. Ja, Demenz ist eine Sch... Krankheit, aber dennoch hat sie in der ganzen Tragik für unsere Lieben auch etwas Humanes. Manchmal kann das Vergessen auch ein Segen sein. Und manchmal tun wir "Gesunden", mit all unserem Erinnerungsvermögen uns wesentlich schwerer, als es für unsere Lieben ist. Bei uns sieht leider vieles auch erst wieder etwas rosiger aus, wenn wir selber entlich wieder zu unserem Schlaf kommen dürfen. Ich wünsche dir aus ganzem Herzen, das bald ruhigere und schmerzfreiere Nächte folgen dürfen. Denn richtig schlafen zu dürfen, bewirkt kleine Wunder. Und jede Nacht davon ist ein Segen. Fühle dich von mir ganz lieb
Liebe Grüsse
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| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Fühle mich hilflos Do 08 März 2012, 09:47 © soda1964 | |
| Liebe Astrid, liebe Ursula, mit grossem Interesse und Respekt lese ich hier mit. Vor einem Jahr war ich mit Nonna genau so in einer schwierigen Phase, mit Schmerzen überall, vor allem in der Nacht und mit der damit zusammenhängenden "Schlaflosigkeit" bei ihr und bei mir. Astrid, ich kann dir nachfühlen . Ich wusste da noch sehr wenig über Demenz. Ich probierte wirklich alles aus, um ihr die Schmerzen zu erleichtern. Die letzten Nächte, bevor sie ins Krankenhaus kam, schlief ich bei ihr, im Bett meines Schwiegervaters, das noch neben ihrem Bett stand und hielt ihre Hand. So kamen wir beide noch zu etwas Schlaf. Doch auf die Dauer ging das halt nicht mehr... Einmal wurde ich wach und realisierte, dass sie das Licht angemacht hatte und mich anschaute, ganz ruhig. Ich fragte sie, was los sei. "Nichts - ich schaue dir nur gerne zu, wie du schläfst", war ihre Antwort. Die Woche im Spital hatte sie noch sehr unruhige, "schmerzvolle" Nächte, in der Gerontopsychiatrie wurden die Nächte ruhiger und jetzt, so sagen es die Pflegenden im Heim, schläft sie eigentlich immer ruhig. Ja, wenn ich so zurück schaue, ging die Phase mit den Schmerzen irgendwann wirklich vorbei. Sie klagte z. Bsp. sehr lange und mehrmals pro Tag über Schmerzen im Fuss. Wir kauften Orthopädische Schuhe, polsterten den Zeh, gingen häufig zur Fusspflege, probierten verschiedene Schmerzmittel - doch irgendwann war es kein Thema mehr. Ich weiss nicht, ob sie keine Schmerzen mehr hat, oder ob sie's vergessen hat... Liebe Grüsse Therese
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Pearl s. Buck
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| Thema: Re: Fühle mich hilflos Do 08 März 2012, 16:45 © jellyamber | |
| Und hier jetzt mal wieder das passende T-Shirt zum Problem: http://www.katzundgoldt.de/ru_schlafen.htm LG Jelly
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| Thema: Re: Fühle mich hilflos Do 08 März 2012, 18:12 © dirtsa66 | |
| Hallo ihr Lieben, bin erst jetzt dazugekommen eure Antworten zu lesen. Ich bi so froh, dass ich euch habe. ganz ehrlich, ich habe gedacht, dass die Schmerzen nichts mit der Demenz zu tun haben. Wir sind alle schon so fertig (auch der Arzt weiss nicht weiter, weil eben nichts hilft, klar, wenn's aus dem Kopf kommt, dann findet man am Körper nicht unbedingt eine Ursache. unser Hausarzt ist sehr nett, aber mit Demenz kennt er sich auch nicht aus. Liebe Ulli, wir habne auch schon Akupunktur, Schüssler Salze, Bachblüten, Homöopathie, den Chiropraktiker etc durch. Liebe Therese, ich schlaf derzeit auch bei meiner Mama im Ehebett, da kann ich sie wenigstens in den Arm nehmen wenn sie weint und bin immer gleich da. So krieg ich auch Mal ein bisschen Schlaf, denn wenn ich n einem anderen Zimmer schlafen würde, wäre es wahrscheinlich noch schlimmer. Anscheinend ist das wirklich die Demenz, nachdem Erik und deine Nonna das auch hatten. Liebe Ursula, ich bin dir wirklich so dankbar für deinen Rat. Die persönliche Erfahrung ist unbezahlbar. Übrigens, meine Mama hat auch zu rauchen aufgehört. Sie hatte es so oft probiert und nicht geschafft. Dann nach ihrer Herzoperation, als die Demenz so richtig sichtbar wurde hat sie plötzlich darauf vergessen. heute erzhlt sie entweder dass sie nie geraucht hat oder nur ganz kurz (immerhin über 40 Jahre). Was du da mit Erik und seinem Umfeld geleistet hast, ist ein Wahnsinn, du bist wirklich eine sehr starke Frau und es ist ein Glück für uns alle, dass du ein bisschen von deiner Stärke an uns abgibst. Was du wegen der Schmerzmittel für Erik schriebst: ich glaube in gewissen Situationen ist nur mehr wichtig, wie man die Lebensqualität ein bisschen verbessern kann, alles andere zählt nicht mehr. Ich kann mich erinnern, als mein Vater schwer krank war (COPD im Endstadium, Lungenkrebs, ständig am Sauerstoff, ständig Erstickungsanfälle) hatt er sehr viele Medikament, die ihm das Leben etwas erleichterten. Darunter durchaus auch solche mit denen man "normalerweise" vorsichtig umgeht. Jedesmal wenn er im Krankenhaus war hat man ihm die Hälfte der Medikmanete weggenommen. Er nahm unter anderem Angstlöser und Antidepressiva und ein Mittel gegen Parkinson und Codein und, und, und. Im KH nahm man ihm regelmäßig den Angstlöser und das Codein weg, weil er braucht zum Antdepressivum nicht noch einen Angstlöder, das viele Psychozeug ist nicht gut und außerdem wird man von Codein süchtig. Resultat,es ging im schlecht. Zuhause (er hatte eine tolle Lungenärztin) bekam er alles wieder, die Ärztn meinte: er kriegt was ihm gut tut und wenn er mit 84 und todkrank codeinsüchtig ist, dann ist das auch egal. Ich habe damals auch viel selbst und nach Ermessen gemacht, Bricanylspritzen bei Erstickungsanfällen, Dosisänderungen bei den Medikamenten etc. (hatte allerdings eine gute Einschulung durch die Lungenärztin). Als er letztendlich auf einer Palliativstation gestorben ist hatte er Morphium unter die Haut, Butter um die Lippen feucht zu halten, schöne Musik im Zimmer und wir konnten bei ihm bleiben. So jetzt bin ich aber angeschweift..... Mama ist derzeit sowieso in einer sehr weinerlichen Phase, hat große Verlustängste, jammert immer, dass sie alle verlassen hätten, besonders ich . Sie fragt wirklich dauernd: sie ist einfach verschwunden, hat nicht einmal was gesagt, wo ist sie denn nur hin, und dann weint sie. Wenn ich ihr dann sage, dass ich sie lieb habe und dass ich ja da bin, kommt zwar immer, ja, du aber wo ist denn die Astrid hin ? Dann sagt sie mir aber: ich bin ja so froh, dass du bei mir bist, auf dich kann ich mich immer verlassen ---- Ich fühle mich schon wie eine gespaltene Persönlichkeit... . Ach ja, gesten Abend hab ich Passedan Tropfen ausprobiert, irgendwie hatte ich den Eindruck, dass es vielleicht ein bisschen geholfen hat (sehr vorsichtig formuliert). Die gibt es heute wieder am Abend.... Liebe Jelly, das T-Shirt find ich super - irgendwann kauf ich mir sowas, damit die Leute, denen ich begegne keine zu hohen Erwartungen an mich haben. Mama hat gerade wieder gefragt, wann wir schlafen gehen. Am liebsten möcht ich sagen: sofort.. Liebe Kessi, ich weiß auch nicht wie ich mit so wenig Schlaf auskomme. Eigentlich bin ich ein Vielschläfer (ich brauch meine 8-10 Stunden), aber man kann wenn man muss (weiß nur nicht wie lange). Bei den Müttern mit Neugeborenen geht es ja auch, wie du ja selbst erfahren hast (Gott sei Dank ist bei deinem Sohn jetzt alles in Ordnung ist). ich danke euch nochmals für alles, jetzt bin ich erst so kurz hier und ihr seid schon wie eine Familie für mich ! Alles Liebe Astrid
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| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Fühle mich hilflos Do 08 März 2012, 19:18 © jellyamber | |
| Liebe Astrid,
ich habe große Achtung vor dir, dass du es schaffst, mit deiner Ma in einem Ehebett zu schlafen. Das ist ein ganz großes Geschenk an sie und ich hoffe, dass es wirklich so ist, wie du sagst, dass sie dadurch ruhiger ist, als wenn du woanders schläfst. Allerdings hätte ich auf Dauer die Befürchtung, dass deine Gesundheit darunter leidet, wenn du weiterhin so wenig Schlaf abbekommst. Ich kenne diese Schlafentzugszustände sehr gut - und ganz ehrlich, sie sind nicht gesund. Lange glaubt man, man kann sie kompensieren und wegstecken. Aber sie nagen Stückchen für Stückchen die ganze Kraft weg, die man braucht, um den Alltag zu schaffen. Und irgendwann flippt man dann aus, weil ein Tröpfchen Forderung zu viel geworden ist.
Manche von uns bestellen deswegen auch mal einen Nachtdienst, der für z.B. für eine Nacht die Woche auf die Betroffene aufpasst, damit die andere mal durchschlafen kann. In Deutschland kann man das mit dem zusätzlichen Betreuungsgeld finanzieren. Ich weiß nicht, wie das bei euch in Österreich ist. Auch gibt sogenannte Nachpflegeeinrichtungen - wobei ich das schon sehr schwierig finde, einen Demenzkranken daran zu gewöhnen.
Zu den Schmerzen: Schmerzen können sogar halluziniert werden. Das ist keine Charakterschwäche, sondern eher eine Spinnerei des Stoffwechsels. Meine Ma konnte Schmerzen auch nicht mehr lokalisieren, aber ich konnte an ihrem Gesicht sehen, dass sie welche hatte. Letztendlich hat ihr immer wieder ein "Stellungswechsel", Ablenkung und zu guter Letzt Fentanylpflaster geholfen. Vielleicht war es eher die sedierende Wirkung vom Morphium als das schmerzstillende daran. Irgendwann ist mir auch die Puste zum Ablenken ausgegangen. Manchmal war auch der Schmerzausdruck im Gesicht eher ein seelischer denn ein körperlicher. Doch was hilft da? Schmusen, schmusen, schmusen. Aber auch dafür ist mir mittlerweile die Puste ausgegangen. Dominaltropfen haben wenigstens gegen die ängstlichen Schmerzen geholfen.
Die Ärztin deiner Ma war cool - ich sehe das genauso, ab einem bestimmten Alter sollte man so süchtig sein dürften, das die Schwarte kracht - Hauptsache, das Leben ist noch lebenswert.
Liebe Grüße ins Ösiland Jelly
Du machst das alles wirklich sehr gut
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| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Fühle mich hilflos Do 08 März 2012, 19:43 © dirtsa66 | |
| Hallo Jelly,
Also das mit der Nachtpflege hab ich in Oesterreich noch nie gehoert, also ich glaub, das gibt es nicht, weder als Nachtdienst noch als Nachtpflege, aber man weiss ja nie, muss glatt mal googeln. Allerdings glaube ich, dass meine Mama das verweigern wuerde..
Noch halt ich durch.... Beim Morphium sind wir noch nicht, aber die Stufe der Opiate haben wir schon erklommen (grad wieder raufgesetzt).
Ich find wirklich, dass es irgendwann egal ist, ob man abhaengig ist - ja und, was kanns noch schaden,wenn eh alles schon so.......ist ?
Ich bereite mich jetzt mal wieder auf die naechste Nacht vor, villeicht wird sie ja gut (die Hoffnung stirbt zuletzt)
Alles Liebe
Astrid
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| Thema: Re: Fühle mich hilflos Do 08 März 2012, 19:52 © jellyamber | |
| Da - das gibt es in Graz: http://www.pflegesuche.at/verzeichnis/pflege/3023/Haus_der_Barmherzigkeit_Graz Schlaf schön und träum süss LG JElly
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| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Fühle mich hilflos Do 08 März 2012, 20:07 © dirtsa66 | |
| Hallo Jelly, Danke fuer den Link. Leider hat die Nachtpflege kein Haekchen. Haett mich auch gewundert. Aber ich schau sicher noch weiter. Ich wunsvh Dir auch eine gute Nacht LG Astrid
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| Thema: Re: Fühle mich hilflos Do 08 März 2012, 20:11 © dirtsa66 | |
| Nochmals Nachtpflege Graz geoogelt - da kommen lauter Nachtcremes Lg Astrid
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| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Fühle mich hilflos Do 08 März 2012, 20:39 © jellyamber | |
| Hatte ich auch.... :lachen!:
Vielleicht kannste da mal anrufen und fragen, vielleicht haben die einen Tipp...
Guts Nächtle Jelly
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| Thema: Re: Fühle mich hilflos Fr 09 März 2012, 07:14 © dirtsa66 | |
| Liebe Ulli,
Was die Heilpraktiker betriff, die gibt es in Oesterreich nicht, bei uns muss man Arzt sein, um behandeln zu duerfen, auch Deutsche Heilpraktiker duerfen bei uns nicht praktizieren. Es gibt aber viel Aerzte mit alternativmedizinischer Zusatzausbildung (unsere Hausarzt-Praxisgemeinschaft gehoert Gott sei Dank dazu). Dann gibt es natuerlich ocn Therapeuten aller Arten, aber die duerfen nur auf Anweisung ds Arztes (Ueberweisung) behandeln.
Trotzdem Danke fuer den Tipp.
Alles Liebe
Astrid
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| Thema: Re: Fühle mich hilflos Fr 09 März 2012, 09:10 © Admin | |
| Liebe Astrid Falls du es noch nicht getan hast, wäre es eine Idee mal bei der Caritas nachzufragen. Könnte mir gut vorstellen, das sie brauchbare Tipps vor Ort für dich zur Hand hätten. http://www.caritas-steiermark.at/hilfe-einrichtungen/fuer-seniorinnen/ Eine weitere Möglichkeit könnte eventuell auch das noch sein: http://www.24h-pflegehilfe.com/ Auch beim Roten-Kreuz könnte man noch nachfragen: http://www.roteskreuz.at/stmk/dienststellen/graz-umgebung/was-wir-tun/gesundheits-und-soziale-dienste/ Ich wünschte mir sehr liebe Astrid, das da etwas brauchbares für dich dabei ist. Denn Schlaf ist der wichtigste Kraftspender um durchhalten zu können
Liebe Grüsse
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