Hallo,

mit viel Interesse habe ich gerade den Bericht über "Magensonde ja oder nein" gelesen....

Meine Mutti leidet ganz massiv seit 2008 an Demenz. Nach einer Oberschenkel OP 2008, einem Infarkt 2010 und den darauffolgenden Krankenhausaufenthalten hat sich ihr Zustand ziemlich verschlechtert. Seit sie nun im Jan ein Wochenende wieder ins Krankenhaus musste, will sie nun nicht mehr richtig essen. Sie presst ihren Mund ganz fest zusammen und sie isst immer nur ein paar Löffelchen. Vorher gab es mit dem Essen keinerlei Probleme, im Gegenteil. Schluckstörungen hatte sie auch kurzzeitig nach dem Infarkt, die aber mit Logopädie wieder verschwunden sind.
Da sie seltsamerweise noch gut trinkt, reichern wir ihre Getränke mit Kalorien, Vitaminen etc. an, nur darf die "Flüssigkeit" keine "dickere" Konsistenz haben. Sonst schluckt sie die nicht. Da meine beiden Töchter in der Pflege tätig sind, habe ich da schon eine sehr große Hilfe von beiden.

Was könnten wir eigentlich noch tun?

Liebe Grüße

laleLU

Hallo,

auch mich würde das Interessieren,was man da macht,wenn es auch bei meinem Vater mal soweit ist.

Andererseits habe ich mir auch selbst Gedanken darüber gemacht,wenn normales Essen einfach nicht mehr angenommen wird.
Also ich habe dann einfach mal daran gedacht,was ein Säugling denn bis zum Zeitpunkt der ersten festen Nahrungsaufnahme bekommt!!!

Ist es denn dann nicht auch möglich diese Nahrung,die ja im Ansatz Eigentlich flüssig ist, auch unseren Dementen zu geben???Wenn sie die feste Nahrung auf Ihre Art verweigern und nur noch Flüssigkeit zu sich nehmen.

Shali

Erst mal ein liebe Lale.

Leider wirken sich Krankenhausaufenthalte immer negativ auf eine Demenz aus. Dies lässt sich auch kaum vermeiden.

Wegen dem Essen. Du schreibst das deine Mutti zwar meist den Mund zusammenpresst, aber doch ein paar Löffelchen zu sich nimmt und diese isst. Ich gehe jetzt mal davon aus, das ihre Zähne und alles soweit in Ordnung ist, das sie also keine Schmerzen hat Demente verlieren sehr stark den Geschmackssinn. Ich habe erlebt, das dass was für uns "Ungeniessbar" stark ist, manche Dementen erst überhaupt noch als Genuss wahr nehmen können. Eventuell könntet ihr also mal versuchen für die paar Löffelchen Essen die deine Mutti noch zu sich nimmt, diese wesentlich stärker zu Würzen. Bei Süssem eventuell den Geschmack mit einer portion Zimt massiv zu verstärken. Manchmal hilft dies wirklich um den Genuss beim Essen zu steigern und anzuregen. Zu Beachten ist auch, das die Konistenz zum beissen und schlucken jeweils dieselbe sein sollte. Also nichts Festes und Halbflüssiges gleichzeitig.

Bei den Getränken habt ihr eigentlich schon an alles gedacht. Eine zusätzliche Möglichkeit wäre da eventuell noch Flüssigbutter beizumischen, oder ein gemixtes Eigelb. Ob mit Milch oder Bulliong - je nachdem ob als Süssgetränk oder Salzig - könnte dann die Flüssigkeit in der Konsistenz angepasst werden.

Das sind so spontane Ideen die mir dazu in den Sinn kommen. Da ich einfach mal vermute das ihr bestimmt schon alles mögliche ausprobiert habt. Erst recht da deine beiden Töchter in der Pflege tätig sind und dir zur Seite stehen.

Also nun erstmals einfach liebe Willkommensgrüsse und fühle dich einfach wohl in unserer Runde hier

Liebe Lale,

auch von mir ein
Lg Birgit

hallo laleLU

auch ich möchte dich Willkommen heissen im Forum. Du findest hier, wie du es schon feststellen konntest, offene Ohren und Herzen und das hilft. Hoffe du wirst dich bei uns wohl fühlen.

lG und einen angenehmen Tag heute.
Janine

Hm, also da käme mir nur noch "Kraftdrinks" in den Sinn. Es gibt doch Drinks, die sind so ähnlich wie "Kakao", verschiedene Geschmacksrichtungen, und da ist eigentlich alles drin was ein Mensch braucht.

Ich müsste da meine "Kinder" fragen, mein Sohn meinte, wenn Mama nicht mehr essen will wäre das wohl noch eine Alternative (sie hat paar Tage gehabt, essen wollte sie nicht, aber eine heisse Schokolade ging immer, da kam er auf die Idee mit diesen Drinks halt mit Schokoladengeschmack, wenn sie denn das liebt)

Ursula : das ist wohl auch bei Mama so mit dem Geschmackssinn, denn seit sie im Heim war schmeckt ihr scheinbar nichts mehr.

Liebe Lale

auch von mir ein herzliches Wilkommen hier!
Bei meiner Schwiegermutter war es ähnlich - sie wusste einfach nicht mehr, dass man kauen muss und hatte dann den ganzen Mund voll Nahrung und wusste nicht was zu tun - daher hat sie versucht es runterzuschlucken - ging so natürlich nicht und deshalb hat sie sich auch öfter schlimm verschluckt.
Seit ca 2 Jahren bekommt sie Babynahrung. Also morgens einen Brei mit Haferflocken oder Schmelzflocken drin und mit verschiedensten Marmeladen aufgepeppt. Auch mal mit Zimt etc. Mittags bekommt sie Babygläschen und Pudding und Nachmittags auch noch mal Brei, Pudding, angedickte Suppen.... das wechselt sich mit Abends ab.... Dazu werden alle Getränke angedickt - Die Getänke - meisst Wasser mit entsprechenden Vitamintabletten (Magnesium/Vitamin C/Multivitamin) nimmt sie auch gerne... Ihr Gewicht ist stabil und sie kommt anscheinend auch gut damit zurecht.

Hoffe ich konnte dir ein wenig helfen!

Liebe Lale,

meine Ma hat seit einer Parotitis auch große Schwierigkeiten mit dem Kauen und Schlucken.
Sie bekommt hochkalorische Drinks, isst zwischendrin aber auch immer wieder mal ein Brot oder Kuchen. Ich koche ihr Suppen aus der "Vergangenheit", also alles, was sie besonders gerne mag, reichere sie mit Sahne an, so daß es wahre Kalorienbomben werden.

Aber all das nutzt nichts, wenn sie abgelenkt ist.
Deswegen bekommt sie ihr Essen jetzt auf dem Zimmer,
in der Gemeinschaftsküche ihres Wohnbereichs ist einfach zuviel los an Reizen
(Gespräche, Geklapper, Rufe...), da macht sie dicht und kann sich nicht auf das Essen konzentrieren.

Ansonsten versuchen die Pfleger ihr so ziemlich jede Stunde etwas zu geben.

Die Hausärztin sagte, dass durch ihr Alzheimer viele Geschmackssensoren nicht mehr funktionieren, zum Schluss bleiben nur noch die für bitter über. Deswegen kann meine Ma gut sehr sehr Süßes und stark Gewürztes essen, was ich gar nicht mehr runterbringen würde, ist dann für sie quasi normal.

Durch das Fortschreiten der Krankheit ist auch die Fähigkeit verloren gegangen,
zu wissen, was sie mit dem Zeug im Mund eigentlich machen soll. Manchmal sitzt sie mit einem Schluck eine Stunde da - und wir können noch soviel motivieren, streicheln, Schluckreflex anregen - es geht nicht. Am Besten reagiert sie noch auf meinen Vater,
wenn der ihren Namen fragend ruft, dann antwortet sie und schluckt es herunter.
Wie gesagt - manchmal.

Es gibt gute und schlechte Tage. Ich bin froh, dass die Pfleger so unendlich viel Geduld und Tricks auf Lager haben.

Wenn ich sie füttere, mache ich manchmal das alte Kinderspiel "ein Löffel für..." und sage ihr Namen ihrer Liebsten. Ich kündige jeden Löffel an, sage, was es gibt... das hilft...

Liebe GRüße
Jelly

Hallo,

ich bin durch Zufall gestern auf dieses Forum gestoßen und finde es total schön, dass ich gleich so viele und liebe Antworten von Euch bekommen habe. Vielen lieben Dank dafür....

Wie ich inzwischen auch gelesen habe, geht es vielen von Euch genau wir mir. Ich sitze manchmal stundenlang bei meiner Mutti bis sie einen Löffel voll geschluckt hat. Dann hat sie die Backen voll und weiß nichts mit dem Essen anzufangen. Bis vor 3 Wochen hat sie alles, was wir gegessen haben, passiert gegessen, es hat ihr immer geschmeckt und es gab keinerlei Essprobleme.

Vor ein paar Stunden hat sie meine Tochter mit Namen und einem so freudingen Lächeln begrüßt, dass meine Tochter vor Freude geheult hat. Vor ein paar Jahren hätten wir nicht gedacht, dass wir uns so über eine Begrüßung freuen werden.

Heute habe ich in der Apotheke, wir haben im Ort einen ganz tollen Apotheker, der sich auch über seine Kunden Gedanken macht, "Kinder-Flüssignahrung" gekauft. Die ist süßer und dünnflüssiger als für Erwachsene. Davon hat sie
auch schon ein Fläschen schlückchenweise, fast problemlos getrunken. Auch werden wir ihr jetzt täglich eine subkutane Lösung zufügen, damit sie ein bisschen mehr zu Kräften kommt.

Ich schicke Euch liebe Grüße

laleLU

Liebe Lale,
auch von mir herzlich Willkommen bei uns.

Ich kenne diese Probleme auch noch allzu gut von unserer Mutter. Da sind täglich zig Stunden nur für das Anreichen von Essen und Trinken ins Land gegangen.

Aber wie ich gelesen habe, habt ihr schon eine prima Lösung gefunden. Man muss halt erfinderisch werden und alles mögliche ausprobieren. Gut, dass ihr einen so lieben Apotheker habt, der "mitdenkt".

Der Hit bei unserer Mutter war der grosse Pott Sahnejokurt von Aldi. Der ist sehr süss und hat Bombenkalorien... Kannste ja noch strecken, damit er nicht so dick ist.

Darf ich fragen, wie alt deine Mutter ist?

Ich hoffe, du fühlst dich hier wohl und schicke dir auch liebe Grüsse
Biggi

Hallo Lalelu,

achte mal darauf, ob deine Ma eine Schwellung unter'm Ohr hat oder ob sie das Gesicht verzieht.
Die Parotitis meiner Mutter war am Anfang wochenlang so leicht schwelend nur da, und hat ihr schon eine Menge Schwierigkeiten und Schmerzen beim Schlucken bereitet - aber das haben wir erst im Nachhinein kapiert. Von einem Tag auf den anderen hatte sie dann eine dicke Backe wie Kinder bei Mumps.

Eine Parotitis entsteht vor allem durch mangelnden Speichelfluss, eben wenn man wenig trinkt und isst.
Du kannst dem Vorbeugen, indem du ihr Eiswürfelchen zum Lutschen gibst, z.B. aus Apfelsaft mit ein bisserl Zitronensaft. Alles, was säuerlich ist, regt den Speichelfluss an und wenn sie noch Bonbons lutschen mag, dann rein damit

LG
Jelly

PS: Meld dich doch bei uns an - dann findest du noch viiiieeell mehr Infos und liebe Menschen

Hallo Lalelu,

auch von mir

Ich hoffe du fühlst dich wohl bei uns!

Hallo,

@ Ann - Dir auch ein liebes Dankeschön!

@ jellyamber - ich habe mich hier gestern auch gleich angemeldet. Meine Frage steht nur noch hier bei "Gäste", weil ich nicht wußte, wann ich freigeschalten werde.

@ Biggi - meine Mutti ist 78....

Grüßle

laleLU

liebe Lale,
die hochkalorischen "Drinks" aus der Apotheke gibt es in grossen Verpackungen zum selbst Anrühren, da hat man die Möglichkeit es etwas flüssiger zu machen. Offensichtlich kommt ja hauptsächlich Schoko in Betracht, kenne ich gut .

Jep Biggi, Sahnejoghurt von Aldi und Sahnekefir und Sahnemilchreis .....wenn nichts mehr ging, das funktionierte .

LG Martina

Liebe Lale,

ja, kann ich mir gut vorstellen wie ihr euch gefreut hat wo sie die Tochter mit Namen begrüsst hat. Das sind ganz besondere Momente.

Ihr macht das prima mit der Ernährung. Kriegt ihr prima hin.
Ich wünsche noch weiterhin viel Erfolg damit.

Rita

Hallo liebe laleLU,

auch meine Frau verhält sich so wie Ihre Mutter. Ich koche ihr viele Creme-Suppen (Kartoffelsuppe, Linsensuppe, Tomatensuppe, Gemüsesuppe usw.) mit vielem frischen Gemüse. Die Suppen passiere ich, so dass meine Frau nur noch löffeln und schlucken muß. Alle 3 Tage koche ich 2 1/2 Liter Apfelmus. Das isst sie auch gern. Das klappt meistens. Es passiert mir jedoch auch, dass sie eine Suppe einmal gut isst und nächstes Mal ablehnt.

Viele Grüße

Hans

Hallo Hans,

bis vor 4 Wochen hat Mutti eigentlich genau das Gleiche wie wir gegessen, nur passiert. Im Moment presst sie ihren Mund ganz feste zusammen, sodass wir ihr hauptsächlich nur ganz "dünnflüssige" Speisen geben können. "Festere" behält sie im Mund und weiß nicht, wohin damit......Ich hoffe ganz feste, dass es wieder ein bisschen besser werden wird....

Liebe Grüße

Irene