Liebe Astrid,

garantiert ist's eine Prise irgendwas. Ein Gewürz, 'ne Kleinigkeit.
Irgendwann wirst du's heraus haben.

Kann aber auch sein der eigene Geschmack verändert sich mit der Zeit und es schmeckt einem anders als früher Wer weiss das schon.

Rita

Hier kommt das Bigos-Rezept. Ist ein polnisches Nationalgericht, für das es hundertausend verschiedene Rezepte gibt.

Zutaten:
250 g durchwachsenen Speck
250 g Zwiebeln
300 g mageres Schweinefleisch
1 kleine geräucherte Wurst (Knacker, Cabanossi u.ä.)
300 g Weißkraut
100 g Pilze (auch getrocknet)
300 g Sauerkraut
Salz, Kümmel Majoran
1 EL Paprika
2 EL Tomatenmark

Zubereitung:
Speck und Zwiebeln anbraten
übrige Zutaten (Fleisch, Wurst und Weißkraut klein geschnitten) zugeben
knapp mit heißem Wasser bedecken
verschlossen im vorgeheizten Ofen ca. 1 Stunde gar sieden

mit Brot oder Salzkartoffeln servieren

möglichst oft aufwärmen
am besten kochen, einen Tag stehen lassen, aufwärmen - aber das Stehen lassen schafft man nicht, glaubt mir's.

Guten Appetit!

mjam... Danke für das tolle Rezept!
Das hört sich echt klasse an.

Probier ich sicher mal aus.

Danke für das tolle Rezept!

Rita

etwas das auch nie fehlen durfte sind Anisbrötchen.

Rezept und Bild :

http://www.fribourgregion.ch/de/recipes.html

und Sensler Bretzeln (Süss).
Mama allerdings hat's mit saurem Rahm gemacht. Tage vorher schon hat sie von der Milch oben die Sahne ab geschöpft und sauer werden lassen.
Dann kam der Tag des "brezelns", eine Frau kam dann zu ihr und half. 
Ich glaube sie haben halbe-halbe gemacht. 
Diese Frau kam aber nur als ich noch klein war und noch nicht zur Schule ging. Nachher hat Mama alleine gebrezelt. Warum weiss ich nicht. Vielleicht war die Frau dann schon zu alt um bis zu uns rauf zu laufen. Keine Ahnung.

Bild und Rezept :
http://www.fribourgregion.ch/de/Gastronomie-Nightlife/freiburger-spezialitaeten/regionale-rezepte/unumgaengliche-bretzeli.html

da kommt auch gard eine Zeitkapsel rauf ... wenn ich Kaffee rieche, mit Schnaps drin, dann kommt mir immer in den Sinn wie Eltern nach dem Essen sich einen "Kaffi-schnaps" gegönnt haben und dazu Brezeln gegessen haben.

Rita

Hallo Marie,

wir haben gerade Bigos gegessen.

Frisch gekocht - noch nicht aufgewärmt !
War jetzt schon super !

Ich glaube, dein Rezept wird es in mein handgeschriebenes Kochbuch schaffen.

Vielen Dank !

Liebe Grüße - Ulli

Hallo Ulli,

freut mich, wenn es Euch geschmeckt hat. Hast hoffentlich noch was zum Aufwärmen übrig gelassen.

Hallo Marie,

du weißt doch wie das ist ....... der Weißkohl wiegt 3 Kilo. Wenn ich nur 250 gr. brauche hab ich noch sooo viel übrig.
Das gleiche gilt für das Sauerkraut. Der Beutel hat 500 gr. Und wenn man nicht so viele Reste haben will muß der Topf größer sein.

Mein Mann fragte warum ich in so großen Portionen koche. Aber Eintopf geht nicht in klein. Aufgewärmt schmeckt er am besten.
Morgen Mittag gibt es noch mal Bigos - der Rest wird eingefroren.

Liebe Grüße - Ulli

Liebe Ulli,
Ja soooo kann Mans auch sehen. 

Bei uns hat es zum Glück kleine Portionen .
Mein Kohl war winzig, reichte prima für eine Suppe für 2 Personen, für 2 Tage. 

Aber du hast absolut recht, Eintopf oder ne gescheite Suppe kannst nicht im kleinen kochen, das geht nicht.

Rita

heute koche ich was ich früher bei Mama schon liebte :

Kartoffelpüree und "Ragout".

Püree mach ich jedoch mit dem Instantbeutel. Ist schon alles drin, fertig gewürzt, man muss nur Wasser hinzu fügen, fertig. Schmeckt wie selbst gemacht.

Mama hätt geschimpft, sowas kam ihr nie ins Haus!

Ragout : ich habe Schweinefleisch genommen, Mama nahm jeweils Rind, aber neulich hab ich es auch mit Rind gemacht, aber das Zeugs war zäh und musste unendlich lange 3,5-4Std im Backofen garen...

Ragout hat Mama immer so gemacht (ihr bestimmt auch).
Oel in der Pfanne erhitzen, Fleisch kurz anbraten, in eine Pyrex-Form geben (oder Bräter), Zwiebel dazu (Mama hat die immer ganz, mit der Schale rein gemacht, kleine Zwiebel), 1 Lorbeerblatt da hat sie immer 1 Nelke rein gesteckt (und prompt hat Papa die immer gekriegt weil sie nicht immer im Lorbeerblatt geblieben ist). Ich nehme Nelkenpulver.
Bratensauce vorbereiten (Mama hatte nicht die Zeit die auch noch selber zu machen, sie hat aus der Tube Bratensauce genommen). Ab in den Ofen.

Bei Mama gab's dann jeweils noch 1 Dose ganzer, kleiner Champignon-Köpfe, die hab ich jetzt grad leider nicht.

Dazu gab's bei Mama jeweils Gemüse, je nachdem entweder Bohnen (aus dem eigenen Garten, im Wasser gekocht danach abgetropft und mit Zwiebel angebraten) oder wenn sie keine Zeit hatte oder es grad keine Bohnen hatte, dann hat's auch 1 Dose Erbsen-Karotten getan.
Hätt ich zwar da, aber ich mache einfach einen Salat dazu. Geht auch.

Natürlich haben wir dann im Kartoffelpüree eine schöne Kuhle gemacht (Nest) und da rein kam viiiiel Sauce, Fleisch musste neben dem "Nest" hin, ich konnt's nicht verknüseln wenn das Fleisch in der Kuhle gelandet ist. Ging sowas von gar nicht. Das ging nur wenn Mama statt Fleischstückchen, Gehacktes genommen hat. Da war's ok.

Hachja... bei Mama schmeckte das immer soooo köstlich. Als Kind hab ich mich da immer voll gefuttert, quasi "Reserven" angefuttert für die Tage wo ich wenig gegessen habe weil's Zeugs gab das ich nicht so mochte. Wie z.B. Spinat, grässlicherweise noch mit Zwiebeln angebraten... ich habe Zwiebeln gehasst wie die Pest, einzig so wie im Ragout, wenn sie ganz waren, und ich sie gut raus fischen konnte, da war's ok.
Knoblauch war auch iiiiihhh.... (und ist es heute noch, werd wahrscheinlich in einem früheren Leben ein Vampir gewesen sein den man gepfählt hat. )

Rita

was ich unbedingt auch mal machen muss : fricassée de porc grillé.

Das sind Schweinerippchen mit noch schön viel Fleisch dran.
Mama würzte das (der Knochen bekam extra-Behandlung mit Maggi-Tropfen), dann ab in die Bratpfanne und schön angebraten bis das Fett leicht knusprig war.

Das sieht dann so ähnlich aus wie hier :

http://www.l-eaualabouche.com/article-fricassee-grillee-patates-douces-aux-herbes-fraiches-77543746.html

aber bei uns war's meist noch bisschen mehr angebraten.

Echt köstlich. Dazu gab's Brot und Salat. Manchmal auch wie auf dem Bild Kartoffelscheiben.

Rita

oder Siedfleisch, bei uns Bouilli genannt.

http://www.saison.ch/de/rezepte/green-gourmet/siedfleisch-mit-gemuse/detail/

Die "Suppe" wo das Fleisch drin gegart hat gab's zuerst natürlich als Vorspeise, mit bisschen was an Gemüse drin.

Das Siedfleisch selber war immer toll. (Mama kriegte zwar manchmal die Krise weil's nicht weich werden wollte so wie sie's haben wollte, naja, "Das ist ja von einer sehr alten zähen Kuh" pflegte sie dann zu meckern).

Siedfleisch wurde dann in Scheiben geschnitten und Papa machte uns Salz drüber. Er sagte so schmeckts viel besser.
Und da hat er recht gehabt.

Klingt beides total lecker liebe Rita und schaut auch so aus .

Meine Lieben,

Michel kramt zur Zeit ja in Eltern ihrer Wohnung herum, er hat viel Zeit, noch. Das kann man nicht alles im letzten Moment machen : er durchsucht so ziemlich alles, und man muss genau durchkämmen, denn ab und an findet man wahre Schätze.
So : er schaut sich jeden Zettel an, nimmt jeden Umschlag auseinander (oft hat's Briefmarken oder Kaffeerahmdeckelis drin), sogar im Nachttisch von Mama hat er Geld gefunden, zwischen gebrauchten Taschentüchern lagen Münzen herum.

Aber... den grössten Schatz hat er heute Nachmittag gefunden. Geldwert hat er keinen, aber es ist das Vermächtnis von Mama, und DAS kann man mit keinem Geld der Welt aufwiegen.

Mama's Rezeptbuch!
Sie hat tatsächlich ein dünnes Büchlein gehabt wo sie Notizen gemacht hat, Rezepte aufgeschrieben, gegen Schluss sogar mit Datum! Die letzten Seiten datieren von 1980, die ersten weiss man leider nicht weil kein Datum drauf steht, dann hat's aus den 70ern auch was.

Auf jeden Fall : Michel ist hell begeistert und meint das kocht er auf jeden Fall nach!

Hier, extra für euch, aus dem Fundus von Mama, ihr Originalrezept für Limonade.






Mit Lindenblüten hat sie allerdings nicht oft gemacht. Kann mich auf jeden Fall erinnern dass sie auch mal Holunder und Lindenblüten gemischt hatte. War selten, denn beides blühte oft nicht gleichzeitig, das gab's nur in wenigen Jahren dass es zusammen passte.

die Rezepte die ich euch bislang hier rein gestellt habe, von Mama, sind NICHT in dem Büchlein.
Auch hat's Koch/Backbücher, wo Mama auch öfters ihren Kommentar rein geschrieben hat, wie z.B. dass man dies und das so und so anders macht, weil's im Rezept so nicht schmeckt usw.




Rita

Liebe Rita...ein wahrer SCHATZ da wird einem warm ums Herz

LG Hopeful

Liebe Hopeful,

ohja, das ist ein wahrer Schatz den da mein Sohn gefunden hat.
Die Rezepte werden weiter leben, und er wird sie verbreiten. Er sagte er kocht das nach, und macht Foto vom Essen, dann kommt das ins Gartenforum rein (die haben da auch ein Thema offen wo jeder seine Rezepte rein schreibt mit Foto).

Was da alles drin ist!   Ich koch da bestimmt auch Zeugs nach und stell's euch hier rein.
Holunderlimonade hab ich, passenderweise, grad gestern Abend abgefüllt. Hab nur 3 Flaschen gemacht.

Rita

:nickend:jaaaaaaaa das hört sich gut an :99379:ich find das so toll das ihr das gefunden habt!!!!So ist deine Mama immer und überall ein kostbares Stückle dabei....beim geniessen und ihr werdet dann drüber plaudern...."bei Mama hat das BESSER geschmeckt"

LG Hopeful

Liebe Hopeful,

oh genau!
Und Michel hat heute im Küchenschrank 2 Gläser gefunden. Das eine war getrockneter, geschnittener Rosmarin, das andere keine Ahnung, auf jeden Fall roch das alles genau wie bei Mama wenn sie gekocht hat.  

Es ist dann fast als wäre sie da, neben uns.  

Rita

Meine LIeben,

hab grad dieses Thema durch gelesen und freu mich schon all die Mama-Rezepte wieder aufleben zu lassen und auch eure aus zu probieren.

Mir fiel da noch was ein was Mama gekocht hat und was ich sehr liebte.
Schwanz
Wir haben's so genannt, kurz und bündig.

Es geht drum dass man die Schwanzstücke der Kuh nimmt, das sind ja die Wirbel mit einigem an Fleisch drum, kurz anbraten, dann in Bratensauce im Backofen recht lange "kochen" damit's etwas zarter wird.
Mama hat da auch oft ihre Kries gekriegt wenn's zu lange gedauert hat.

Sowas gab's Abends, wenn Papa mit uns mit ass.
Dazu z.B. Polenta (die Bratensauce drüber schmeckt toll) oder Kartoffelpüree.


es gab auch Packungen wo man nur Wasser aufkochen musste, Beutel rein, köcheln lassen = Safranreis mit Pilzen. Das gab's noch öfters wenn Mama gar keine Zeit zum Kochen hatte. Das ging recht schnell.

Hühnchen und Kaninchen schmeckten bei ihr auch immer herrlich, sie stückelte das Fleisch immer zuerst, würzte es dann und ab in den Backofen.
Herrlich. Viel besser als "am Stück".

Apfelkuchen (Apfelwähe).
Kuchenteig (so ähnlich wie Blätterteig aber nicht so fettig)
Ausrollen, auf ein Backblech legen
Einstechen
Aepfel rüsten (waschen, entkernen, Schale ab) und in Scheiben schneiden (nicht zu dünn bitte), Kuchenteig belegen
Je nach Grösse vom der Wähe 1-2 Eier zerquirlen, kleine Prise Salz dazu, über die Apfelscheiben geben.

Oben drüber dann Zucker und paar Butterflocken

mjam.....

Früher gab's dann noch Cassenada (in Französisch Cassonade). Das war so was braunes tolles, schmeckte bisschen nach Caramell.
Das kommt wohl vom Rohrzucker, ist nicht raffiniert weiss, sondern hübsch braun, und "klumpig", d.h. es klumpte sich bisschen zusammen, über dem Kuchen hat Mama es dann "zerdrückt" und drüber gestreut. Das schmeckte noch viel besser als einfacher Zucker


Manchmal wenn wir aus der Schule kamen, hat Mama und einen Becher mit Haferflocken gegeben, darüber Zimt und Zucker. Haben wir so gegessen, ohne Milch oder sonstwas.


Mama's Haferschleimsuppe.
Name ist nicht sehr appetitlich, aber ich liebte diese Suppe.

Butter im Topf zergehen lassen, Mehl rein, und schön bräunlich werden lassen. Mit Brühe ablöschen, Haferflocken dazu.
Toll! Echt gute Suppe.

Anisbrötli, kennt ihr sowas?
http://www.schwarzsee.ch/de/anisbroetli-schwarzsee.html
Das gab's auch jeweils zur Kilbi (so wie Brezeln auch), und in der Winterzeit (nur Anisbrötli, die Brezeln nur zur Kilbi).
Und natürlich noch andere. Einmal hat Mama Sandelholz gekauft und damit Kekse gebacken. Waren auch ganz toll.
Aber meist waren's Zimsterne, Mailänderli, Anisbrötli, hm, was gab's dann noch.. auf jeden Fall hasste Mama dieses Spritzgebäck und so ähnliches, ging gar nicht. "Sandkekse" waren nicht ihr Ding.

ohja, im Winter gab's oft tollen Nachtisch.

Im Sommer hatten wir ja immer so viele Früchte. Mama fror viel davon ein.
Mischung : schwarze Kirschen, Brombeeren, Heidelbeeren Oder manchmal auch nur schwarze Kirschen.
Die köchlte sie kurz auf, bisschen Zucker und Bittermandelaroma rein und dann über Vanilleeiscreme.
Köstlich!
Oder Statt Eis gab's Schlagsahne dazu.

Rita

Ich sterbe vor Hunger jetzt! Maaaaaahaaaaaannnnn! Meine Tastatur ist vollgesabbert, danke, Rita!

LG
Ute

  gern geschehen liebe Ute. Kauf dir am besten eine wasserfeste Tastatur  

Rita

Gestern habe ich mal wieder was gekocht wo ich dann an Mama denken musste.

Im Supermarkt hatte es schöne Artischocken. Also hab ich mir eine gekauft. Mike mag das nicht "ist ja nix dran zum essen".
Also für mich alleine. Michel kam dann runter gerade richtig als das Teil gar war, und wir haben es uns geteilt.

So hat sie's gemacht (nach einem Rezept von meiner italientischen Tante Gina).

Artischocken waschen, den Stängel abschneiden so dass sie flach "steht". Blätter oben bisschen mit der Schere kürzen
In einen Topf geben, heisses Wasser, Fleischbrühe. Solange kochen bis die Blätter von ganz leicht herauszupfbar sind. Test = probieren ob man mit den Zähnen schon genug abschaben kann, oder ob's noch etwas zäh ist).

So habe ich es immer gemocht, für die Andern hat sie so wie Tante Gina gemacht = bevor sie's in den Kochtopf gegeben hat hat sie die Blätter etwas auseinander gedrückt, jeweils bisschen Semelbrösel rein und klein gehackte Salami.

Brühe : ca. 2-3cm hoch, wenn keine Semelbrösel drin sind darf es auch ruhig mehr sein.

Gegessen haben wir das früher mit Mayo (rein gedippt).

Rita