Hallo,

Meine Mutter (Alter 87) hat zeitweise ernsthafte Probleme sowohl mit dem Kurzzeit-, als auch mit dem Langzeitgedächtnis - sie erinnert sich manchmal nicht, was soeben gesagt wurde, weiss nicht mehr, ob sie etwas bereits erledigt hat, oder erinnert sich nicht, wie man eine Küchenmaschine bedient.
Im Kontakt mit anderen Menschen scheint dies stärker aufzutreten, als wenn sie alleine z.B. kocht oder sonst arbeitet.
Sie scheint aber in der Regel keine solche Probleme zu haben - oder es fällt anderen zumindest nicht auf.
Gibt es dafür eine besondere Diagnose?

Ausserdem, sollten nicht alle Patienten, welche mit Demenz-Verdacht einen (Haus-) Arzt konsultieren, auf Nährstoffmängel untersucht werden? (wie z.B. Vitamin B12 - siehe:
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=61696)

Mit herzlichem Dank im Voraus!

manoka

Hallo Manoka,
solche Gedächtnisdefizite können mannigfaltige Ursachen haben, die auch manchmal zusamnmenspielen können. Ich bin mit meiner Mutter in eine Gedächtnissprechstunde gegangen und dort hat sie einige Tests gemacht. Das Ergebnis war einen beginnende Demenz. Nun bekommt sie Hirnleistungstraining und Ebixa (Tabletten). Dieses Kombipaket und die Tatsache, dass sie nun akzeptiert, dass man mit 86 auch vergessen darf, macht ihr den Alltag wieder leichter. Auch bei meiner Mutter war das Vergessen unter "Stress" schlimmer als in ausgeglichenen Situationen. Wobei allein schon das Feststellen des Vergessens Stress bedeutet.
Ich würde Dir raten, zu einem Neurologen mit Demenzschwerpunkt zu gehen. Die Tests tun nicht weh, man weiß aber, woran man ist und das Spekulieren hat ein Ende.
LG Beate

Liebe Manoka

Erstmal ein herzliches Willkommen im Forum

Bei deiner Beschreibung sollte dies auf jeden Fall erstmal durch medizinische Untersuchungen abgeklärt werden. In vielen Fällen würde ich es als wichtig sehen auf Nährstoffmangel zu untersuchen. Wenn aber die Ernährung deiner Mutter noch alle Wichtigen Vitamine und Mineralstoffe enthält - besser gesagt noch Abwechslungsreich ist, dann ist nicht unbedingt von Mangelerscheinungen auszugehen. Wiederum neigen mehr oder weniger alle Dementen chronisch zu Vitamin B Mangelerscheinungen, unabhängig der Ernährung. Da B Vitamine aber Wassserlöslich sind können diese Bedenkenlos zusätzlich eingenommen werden. Wäre also ein Versuch wert, ob sich dadurch die Vergesslichkeit verbessern lässt.

Oft muss eine Demenz durch ein Ausschlussverfahren diagnostiziert werden. Sprich, durch verschiedene Untersuchungen, werden so Schrittweise verschiedene Möglichkeiten der Vergesslichkeit durch gegangen (Ausschlussverfahren). Je nachdem gibt es dann organische Gründe zur Vergesslichkeit, oder es wird eine Demenz diagnostiziert.

So oder so, sollte deine Mutter unbedingt durch einer Memoriklinik oder durch einen Neurologen genauer untersucht werden. Sollte sich dadurch eine Demenz herausstellen, dann finde ich, das je früher Medikamente eingesetzt werden können, je länger auch der Krankheitsverlauf verzögert werden kann.

Natürlich wünschte ich mir aus ganzem Herzen, das es eine andere Diagnose als Demenz sein wird. Ich drücke euch dafür alle Daumen

Liebe Manoka,
herzlich Willkommen bei uns.

Ich schliesse mich meinen Vorschreiberinnen an. Was mir so spontan noch einfällt wäre die Frage, ob deine Mutter genug trinkt? Das ist oft im Zusammenhang mit anderen Symptomen ein nicht zu unterschätzendes Problem. Flüssigkeitsmangel führt zusätzlich zu mehr Verwirrtheit.

LG Biggi

Herzlichen Dank für Eure Beiträge!

Meine Mutter war allerdings bereits vor etwa 3 Jahren in einem "Kompetenzzentrum Demenz" zu einer Untersuchung.
Dort wurden aber lediglich psychologische Tests und eine Magnetresonanztomographie gemacht.
Das Resultat war, dass angeblich nichts eindeutiges festgestellt werden konnte.
Und so wurde sie ohne irgendwelche Behandlung wieder nach Hause geschickt.
Inzwischen hat sich ihr Gedächtnis aber weiter verschlechtert.

Ich finde jedenfalls, wenn es Therapien gibt, welche ein Fortschreiten einer Demenz zumindest verlangsamen können, dann sollten solche auch verschrieben-, oder zumindest ausprobiert werden.

Was die Flüssigkeitsaufnahme betrifft (wohl auch ein guter Tipp), so könnte sie diese bestimmt noch verbessern.
Wie viel wäre da empfehlenswert?

HG manoka

Manoka, stimmt , am Anfang kann die Demenz mit Medis, wie Exelon verlangsamt werden. Mindestens sollte jeder 2 Liter Flüssigkeit trinken.
LG Ulli

hallo Manoka

Willkommen bei uns. Hier wirst du immer offene Ohren und Herzen finden.

Hoffe du wirst dich im Forum wohl fühlen.

lG aus der Ostschweiz

Janine

Hallo Manoka,
so war es bei meiner Mum auch. Tests gemacht, EEG, Ergenis nicht gut und nicht schlecht. Unser Neurologe hat allerdings eine Demenz Alzheimer Art vorausgesetzt und entsprechende Therapien verschrieben. Meine Mutter bekommt Ebixa (10 mg inzwischen zwei am Tag), außerdem Ergotherapie mit motorischen Übungen (zur Stimmulation beider Gehirnhälften) und Hirnleistungstraining. Beides macht ihr große Freude und ihre Gedächtnisleistung hat sich deutlich verbessert. Sie ist sowohl örtlich als auch zeitlich orientiert. Wenn mal was vergessen wird, so weiß sie, dass sie in ihrem Alter vergessen darf.
Es wird alles getan, um sie zumindest vorübergehend zu stabilisieren ohne sie mit quälenden Untersuchungen zu belasten. Ich würde Dir dringend raten, einen entsprechenden Spezialisten (es muss nicht immer eine Klinik sein, viele niedergelassenen Neurologen haben eine spezielle Gedächtnissprechstunde) auf zu suchen und die Tests zu wiederholen. Wenn Ihr vor drei Jahren schon da gewesen seid, so war doch damals schon das ein oder andere auffällig und drei Jahre sind eine lange Zeit. Ich würde es versuchen. Viel Glück und viel Geduld dabei.
LG Beate

Nochmals herzlichen Dank - was für ein Empfang!

Die medikamentöse Behandlung scheint ja hier zumindest vorwiegend chemisch zu sein - vielleicht ausser Ginkgo.
Z.B. in den USA scheinen ja gewisse Nahrungsergänzungsmittel und Arzneikräuter-Präparate populärer zu sein.
Hat jemand Erfahrung mit solchen?

Dann gibt es ja auch verschiedene mögliche Ursachen, wie ungenügende Durchblutung etc.
Gibt es besondere Ansätze/Aspekte zu beachten und -Empfehlungen in Fällen von Schädel-Hirn-Trauma, bzw. Gehirnerschütterungen?
Ich hatte selber als Kind mehrere Gehirnerschütterungen erlitten.

Frohe Festtage!
manoka