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sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Patientenverfügung Do 20 Nov 2008, 09:44 © sylvia | |
| Morgen, ich weiß nicht, ob jemand die Sendung gestern ARD 21.45 Uhr hart aber fair gesehen hat. Ich fand die Diskusion sehr interessant und kann mich der Meinung des Schauspielers Lesch nur anschließen. Mich hat es bestärkt das richtige getan zu haben. Dem Wunsch meines Vater entsprochen zu haben. Er hatte in seinem Leben so wenig zu sagen und so wurde wenigstens der Wunsch von mir respektiert. Es wurde dort der Sohn vom Schriftsteller Jens eingeladen. Dessen Vater seit ein paar Jahren dement ist und nun auf einem Bauernhof lebt. Vor seiner Krankheit wäre das undenkbar gewesen, sagte der Sohn. Aber er wäre jetzt glücklich die Hasen zu füttern. Er selber ißt auch gut. Wir wissen ja, das Demenzkranke in ihrer eigenen Welt leben und dort auch glücklich sind. Nicht jeder hat aber das viele Geld jemanden so "unterzubringen". Ich denke auch mein Papa hatte einen Grund, das er nicht mehr essen und trinken wollte und es heißt doch: die Würde des Menschen ist unantastbar. Was ich damit sagen will auch ich überlege eine Patientenverfügung zu erstellen. Damit über meinen Hausarzt zu reden und es eventuell notariell beglaubigen zu lassen ( alle 5 Jahre erneuern) kostet ca. 38 Euro. Bin mal auf eure Meinungen gespannt.
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| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Patientenverfügung Do 20 Nov 2008, 09:46 © sylvia | |
| Was ich noch vergaß, man sollte auch eine Vollmacht beifügen. Welche Person man damit beauftragt es auch umzusetzen. Natürlich auch vorher mit dieser Person reden.
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| | | Nele Neu im Forum
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| Thema: Re: Patientenverfügung Do 20 Nov 2008, 15:17 © Nele | |
| Meine Eltern haben bzw. hatten beide Patientenverfügungen und auch Generalvollmachten für den Fall, dass sie keine eigenen Entscheidungen mehr treffen können.
Bei meinem Vater haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Ärzte die Patientenverfügung zwar zur Kenntnis genommen haben, aber sich eigentlich nicht daran gehalten haben. Meine Mutter ist sehr energisch aufgetreten und hat dadurch die Gehirnoperation und die Magensonde verhindern können. In den Berichten stand dann aber, dass die Ehefrau mit den ärztlichen Maßnahmen nicht einverstanden war, von der Patientenverfügung war da gar nicht die Rede.
Das sehe ich persönlich als den ganz großen Schwachpunkt an: dass es keine gesetzlichen Regelungen gibt, die Ärzte verpflichten, sich an Patientenverfügungen zu halten. Die Ärzte, mit denen wir es zu tun haben, haben sich immer auf ihren Eid berufen, in dem sie geschworen haben, Leben unter allen Umständen zu erhalten. Aber was ist Leben ohne Lebensqualität wert?
Ich werde auch eine Patientenverfügung anfertigen lassen und hoffe, dass es bald eine verbindliche gesetzliche Regelung gibt, die Menschen nicht nur erlaubt, über ihr Leben, sondern auch über ihren eigenen (würdevollen) Tod zu entscheiden.
Einen Teenager, der sich aus Liebeskummer von der Brücke stürzen will, würde ich auch davon abhalten. Aber warum ein alter Mensch, der ein erfülltes Leben hatte und nach schwerer Krankheit ein 100%iger Pflegefall ist, nicht mehr essen, trinken und sprechen kann, nicht in Würde und Ruhe sterben darf, entzieht sich meinem Verständnis. |
| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Patientenverfügung Mo 24 Nov 2008, 09:12 © Admin | |
| Ich finde das ein sehr gutes und wichtiges Thema. Danke Sylvia das du dieses angesprochen hast. Schade das ich die Sendung nicht gesehen habe.
Leider ist das was Nele schreibt alles andere als selten. Darum meiner Meinung nach, hat es immer damit zu tun wie die betreffenden Ärzte denken, reagieren und handeln möchten. So oder so kann es ein Kampf sein, oder auch nicht.
Ohne Vollmacht, würde bei uns automatisch der Ehepartner diese Rolle übernehmen. Da mein Mann und ich doch immer wieder mal über das "was wäre wenn" reden, sind wir auch gegenseitig diejenigen die am ehesten wüssten wo die Grenze gezogen werden müsste und die jeweiligen Wünsche liegen. Also brauchen wir persönlich auch keine Vollmacht.
Patientenverfügung ist für mich sehr schwierig, da es sich auch schlecht mit vollem Bauch über Hunger reden lässt. Wir wissen dass, das empfinden von Lebensqualität bis zu einem gewissen Punkt sehr relativ ist. Meistens spührt man auch erst in der jeweiligen Situation, wieweit diese noch vorhanden ist und wo der Sinn aufhört und der Unsinn anfängt.....Ich glaube nicht, das mir Entscheidungen in Bezug auf Erik leichter gefallen wären, wenn eine schriftliche Patientenverfügung vorhanden gewesen wäre. Unsere vielen Gespräche im Vorfeld haben auch diese Grenzen immer wieder aktuell festgelegt. Im Verlaufe seiner Krankheit haben sich diese auch stetig bis zu einem gewissen Punkt verändert. Für mich war es klar das eine Magensonde für ihn nicht in Frage kam und komischerweise konnte ich dies auch, ohne Patientenverfügung und obwohl ich nicht mal Verwandt war erreichen. Die schwierigsten Entscheidungen wo ich treffen musste, waren ausnahmslos alle solcher Natur, wo auch kaum in einer Patientenverfügung stehen würden.
Selbst wenn man aus irgendeinem Grund im Koma liegen täte, ist es schwierig da einen festen Zeitrahmen zu setzen. Auch da kommt es darauf an wieso und warum und vorallem je nach körperlicher Verfassung und Chance, ab wann es keinen Sinn mehr macht mich künstlich am Leben zu erhalten.....Ich habe erst gestern wieder mit einer nahen Bekannten geredet, die über Monate ins künstliche Koma versetzt wurde, nach einer Hirnblutung. Die Zeit verging für sie, so wie für uns ein paar Stunden tiefschlaf. Also ist auch da das empfinden von Zeit sehr relativ. Sicher gilt es jetzt, im Nachhinein, sowohl für sie, wie auch für die Familienangehörigen mit den Defiziten zu leben und umzugehen. Aber dennoch ist die Chance für Lebensqualität wieder vorhanden.
Egal wie ich es drehe und wende, so weiss ich einfach nicht im Vorfeld, wie meine Patientenverfügung aussehen sollte. Kann nicht gerade sowas auch für nahe Angehörige verhindern, in der jeweiligen, aktuellen Situation, wenn sich etwas anderes zeigen sollte, als ursprünglich vom Patienten in die Patientenverfügung geschriebenes, zu reagieren und zu handeln? Würde mich von dem her sehr interessieren was ihr da so rein schreiben werdet.
Liebe Grüsse von einer nachdenklichen Ursula |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Patientenverfügung Mo 24 Nov 2008, 12:51 © sylvia | |
| Moin Ursula, da Du in der Schweiz wohnst, ist es wohl anderst, als bei uns in Deutschland. Dort wird vieles anderst gesehen und ist leichter. Hier wird alles kompliziert, wenn der Angehörige erst im Krankenhaus ist. Habe mal einen Link eingefügt der wohl alles wesentliche beinhaltet http://www.aerztekammer-hamburg.de/patienten/patientenverfueg.htm Habe heut den ganzen Vormittag in alten Schreiben gelesen von meinen Eltern. Es ist unfassbar was man da so alles liest. Einiges ist wie ein Deschawü. Auch muß sie wohl noch einen Bruder haben, mit dem sie nicht gut stand. Ich betreibe grad Ahnenforschung.
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Patientenverfügung Di 25 Nov 2008, 11:58 © Admin | |
| Liebe Sylvia
Danke dir für den guten Link. Denke das dieser sicherlich für viele hilfreich sein kann.
Ich wünsche dir viel Kraft im durchforsten der Schreiben deiner Eltern. Das meiste kommt irgendwann ans Tageslicht. Hoffe das du mit der Ahnenforschung gut voran kommst und dir vielleicht die eine oder andere Frage beantwortet werden darf.
Ich denke an dich
Ursula |
| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Patientenverfügung Do 19 Feb 2009, 14:33 © Babs2105 | |
| Meine Schwiegereltern haben beim Notar auch eine Patientenverfügung gemacht. Da meine Schw.Mutter jetzt nichts mehr alleine machen bzw. entscheiden kann, bin ich nun Diejenige, die alle Belange (Kasse, wichtige Entscheidungen etc.)bezüglich meiner S.Mutter Vollmachen hat.
Die Testamente sind auch unter Dach und Fach, so daß nach ihren Ableben alles so geregelt ist, daß wir keine Probleme haben weden bezüglcih der Geschwister meines Mannes.
Klingt etwas grausam, aber wir sind froh daß alles schriftlich beim Notar vorliegt. Damit haben wir nach ihren Tod keine weiteren Diskussionen mehr mir den Angehörigen. |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Patientenverfügung Do 19 Feb 2009, 14:47 © sylvia | |
| Hi Babs, es klingt nicht grausam ist gut so gedacht. Denn wenn es ans erben geht, kann viel passieren und Freunde und Verwandte werden zu Feinden. LG Sylvia
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Patientenverfügung Do 19 Feb 2009, 19:27 © Admin | |
| Hallo Babs Ich finde die Patientenverfügung und das Testament von deinen Schwiegereltern sehr vorsoglich und fürsorglich euch gegenüber. Leider ist dies alles andere als die Norm. Alle Achtung, das sie für spätere Eventualitäten so vorsogten und euch somit schon einiges an Probleme im Vorfeld abnehmen wollten. Da kann ich mich Sylvia nur anschliessen, das wenn es um`s Erbe geht schon viele ehemals Nahestehende zu grössten Feinden wurden. Liebe Grüsse Ursula |
| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Patientenverfügung Fr 20 Feb 2009, 12:00 © Babs2105 | |
| Schwiereltern und wir wohnen in einem Haus, nur durch einen Flur getrennt und deshalb bin ich mehr bei ihnen als bei uns. Ihr "mittlerer" Sohn hat schon so viel Geld bekommen, als sie bauten, daß S.Vater zu ihm gesagt hat, er sei fertig ausbezahlt und nach dessen Teil hätte er keine Ansprüche mehr.Er war so sauer (ist schon etwas her), daß er Monate lang nicht mehr kam. Doch ab nd an, wenn er Werkzeug vom S.Vater brauchte oder eben mal wieder eine finanzielle Spritze brauchte stand er vor der Tür. Mein anderer Schwager ist da aus einem ganz anderem Holz geschnitzt. An sich mein Lieblingsschwager. Der will nach dem Tod seiner Eltern auch nichts mehr haben, weil auch er schon etwas im Vorraus bekam, als er es brauchte. Ihm steht aber doch noch ein Teil zu und es ist auch geregelt wieviel. Ich selbst will mich nicht um das Erbe meiner Schwiegereltern kümmern/reissen, daß ist Sache meines Mannes. Meine Eltern sind bereits Tod. Meine Mutti ist mit 62 Jahren, 6 Wochen nach der Geburt unsreren jüngetsen Sohnes (14) plötzlich verstorben. Mein Papa ist mit 72, Vor 6 Jahren auch ganz plötzlich gestorben. Meine Geschwister (wir sind drei Mädels, ich die Mittlere) und ich haben das Erbe (es war ja nicht sehr viel), ganz ohne Probleme durch drei geteilt und vor der Haushaltsauflösung, haben wir uns ein paar Sachen ausgesucht, die wir gerne zur Erinnerung behalten wollten. Auch da haben wir uns geeinigt und es gab keinen Streit.
Als mein Vater starb, ist für mich die Welt zusammen gebrochen. Da waren meine S.Eltern steht´s für mich da !!! Sie und mein Mann haben mich aufgeafangen, als ich am durchdrehen war. Sie waren auch immer die jenigen die für unsere Kinder Zeit hatten, egal zu welcher Tag oder Nachtzeit.
Jetzt ist es an mir, etwas davon zurück zugeben. So lange ich es seelisch und körperlich kann. Ich ich tue es gern. |
| | | maxmoritz Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Patientenverfügung Sa 21 Feb 2009, 10:31 © maxmoritz | |
| Hallo zusammne,
ich habe die Generalvollmacht und die Vorsorgevollmacht bei Mama. Habe zur Zeit alles ruhend da je der Betreuer sich um alles kümmert weil mein Vater Angst hatte ich geldgieriges könnte mir etwas aneignen. Laut dem Notar bedarf es nur den Besuch beim Gericht und dem Antrag sie wieder aktiv zu machen. Seitdem ich mich mit dem Betreuer verstehen (er musste mich halt nur mal kennen lernen) habe ich mit ihm auch über die Beerdigungswünsche von Ma sprechen müssen. Zum Glück hatte ich es noch in der Phase angesprochen wo sie sehr vehement ihm erklärt hat wie Sie sich ihre Beerdigung vorstellt. Und ich habe dem Anwalt auch zu verstehen gegeben wo Mama sein sollte und was passieren darf.
Habe ich das denn nicht richtig verstanden das der Gesetzgeber diese Patientenvollmacht ihrer Stellung berauben will? Also praktisch ungültig erklären will wenn der Arzt anderer Meinung ist braucht er sich nicht dran zu halten??
Naja, bis bald. LG Moni |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Patientenverfügung Sa 21 Feb 2009, 13:44 © sylvia | |
| Davon hab ich noch nichts gehört, bisjetzt ist alles noch aktuell. Hier mal eine Seite ALTERN IN WÜRDE http://www.dgk.de/aiw/altern-in-wuerde/informationsmaterial/patientenvollmacht-zum-herunterladen.html Ist schon traurig, wenn ein Vater so denkt Moni. Mein Papa war da ganz anderst uns hat sein Anwalt eine Vollmacht mit allen Punkten ausgestellt. Es ist in der heutigen Zeit schon wichtig, denn sonst kann man fast gar nichts machen. LG Sylvia
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| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Patientenverfügung Sa 21 Feb 2009, 17:12 © Babs2105 | |
| Also bei uns hat alles der Notar gemacht. Ich wollte nicht zum Richter und sie entmündigen lassen, nur wegen einem Betreuerpaß. Ich habe die Notariellen Unterlagen für meine S.mMutter bei mir und dort steht alles geregelt. Kopfzerbrechen über eine Beerdigung machen wir uns noch keine. Wird schon früh genug sein, wenn es denn so weit ist. S.Vater hat uns zwar gesagt, wie er es sich in etwa wünscht und daran werdenw ir uns halten. Aber das wir das Geld von ihnen zerprassen, darauf würde er nie kommen. Mein Mann hat die Bankvollmachten schon seit langem und ich die meiner S. Mutter. Solange die Beiden noch ungter uns weilen, würden wir nie auf die Idee kommen, von dessen Konto auch nur ein Euro abzuheben. |
| | | chiara Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Patientenverfügung Sa 28 Feb 2009, 12:34 © chiara | |
| Ich hab mich bisher mit diesen Dingen noch nicht beschäftigt, aber jetzt wird es recht aktuell:
Mein Bruder hat momentan von meinem Vater ausgestellte Vollmachten für Bank, Ärzte, etc. - allerdings wird er wohl keine Entscheidung darüber treffen können, was mit meiner Mutter geschieht. Meine Frage wäre, Wann ist denn ein Mensch nicht mehr fähig dazu, eigene Entscheidungen zu treffen? Wer entscheidet das und was sind die Grundlagen dafür?
Ich hoffe, nicht falsch verstanden zu werden - aber bei mir drängt sich das GEfühl auf, dass mein Vater zwar durchaus noch einen klaren Kopf hat und keineswegs "senil" oder sonst was - aber bspw. die Entscheidung, ob er noch für meine Mutter sorgen könnte, und sie nach Hause holen möchte, nicht mehr realistisch sieht, sondern "nur" noch aus seiner moemntanen Einsamkeit heraus.
Das können wir alle sehr gut nachempfinden - die Frage ist aber, ob er damit sich selbst und noch mehr meiner Mutter einen Gefallen tut und das wirklich das Beste für beide wäre?
Das ist alles so schwer.......wir KÖNNEN und MÖCHTEN uns nicht über den Willen unserer Eltern hinwegsetzen - aber was tun?
Liebe Grüße Anja |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Patientenverfügung Sa 28 Feb 2009, 18:05 © sylvia | |
| Liebe Anja, hier versteht Dich keiner falsch. In meinem Fall hat der Anwalt meines Vater eine Vollmacht für wirklich alle Belange ausgestellt und mein Vater hat sie unterschrieben. Sie war 10 Seiten stark und jeder staunte, wie gut sie abgefaßt war. Denn ich wollte auf keinen Fall, das mein Vater entmündigt wird oder einen Vormund bekommt, sowas entscheidet ein Richter. Hier mal ein Link http://www.stern.de/wirtschaft/versicherung/versicherungstipps/:Vollmacht-Der-Wille/525461.html Viel Erfolg und Kopf hoch. LG Sylvia
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| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Patientenverfügung Di 03 März 2009, 09:23 © Babs2105 | |
| Das mit der Beerdigung haben wir gerade am Wochenende durch. Das Grab ist da, daß von S.Vaters Eltern, er hat es nochmal verlängert und der Vertrag läuft noch 10 Jahre. Sie wollen in aller Stille und im kleinsten Kreis der Familie beerdigt werden. Da S. Vater lange Jahre bei der Feuertwehr den "Chef" gespielt hat und in letter Zeit sich kaum noch jemand von der Truppe sehen lässt, will er nicht daß da nur einer kommt. S.Mutter hat mir in den letzten Tagen nur noch auf den blanken Nerven "getanzt" Ich weiß ja, sie kann nichts dafür, aber mein Körper ist langsam ko. Da icj selbst auch noch an Arthrose leide und das Wettwr z.Z nicht gerade gut für Rheumakranke ist ..... Gestern habe ich mit dem Neurologen meiner S.Mutter telefoniert und dieser überweost sie jetzt in eine psychiatrische Klinik, damit sie medikamentös vernünftig eingestellt wird. Wir kommen hier überhaupt nicht weiter ! Wenn alles gut geht, bekommt sie morgen ein Bett dort. Der Neurologe kümmert sich in dieser Sache persönlich darum. Ich kümmere mich sonst gerne um sie, aber momentan geht es hier gaar nicht. Im 1/4 Std Takt klingelt die Bimmel : sie kann nicht mehr liegen, sie kann nicht mehr sitzen, sie muß auf die Toilette. Gestern Abend hat sie sogar das Wasser verloren, ohne es zu bemerken. Gott sei DAnk arbeite ich in einer Apotheke und die ist bei mir im Dorf (4 min. zu Fuß). So konnte mir meine Chefin gestern Abend noch ein paar Inkontinenzvorlagen geben, ohne daß ich noch Notapotheke aufsuchen mußte. Heute Nacht habe ich 4 std. in einem durch schlafen können Haltet mir die Daumen, daß es morgen klappt. So´n bißchen Auszeit brauche ich z.Z dringend. Für sie selbst wird es ganz sicher kein Zuckerschlecken, sie wird sicher ständig nach mir rufen, aber in dem Fall muß es sein. |
| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Patientenverfügung Di 03 März 2009, 12:11 © Admin | |
| Liebe Babs Ich kann mehr als gut nachvollziehen, das du eine Pause brauchst. Wenn die Tage und Nächte anfangen so intensiv zu werden, staunt man nicht schlecht wie einem selbst die Luft schnell raus geht. Eine gute medikamentöse Einstellung kann zumindest wieder für eine gewisse Zeit, das eine oder andere vereinfachen und vorallem neue Lebensqualität schenken - was für alle Beteiligten sehr wertvoll ist und ich auch nur empfehlen kann. Wobei ich trotzdem das Gefühl habe, das die Pflege zu Hause, nun auch bei euch zu schwierig wird. Zumindest wenn die Pflegelast nicht anders verteilt werden kann, so das du selber mehr zur Ruhe kommst. Von daher befürchte ich, das ihr euch sicherheitshalber doch intensiver mit einer anderen Lösung befassen solltet. Aus eigener Erfahrung weiss ich, das jede persönliche Erholungsphase bei solcher Belastung wie es bei dir der Fall ist, leider von mal zu mal auch weniger Kraftreserven zu geben vermag. Da deine S-Mutter nicht agressiv zu sein scheint, sondern nur sehr pflegeintensiv. Stellt sich bei mir schon die Frage, ob ihr vorübergehender Psychiatrieaufenthalt nun wirklich vernünftiger sein soll, als wenn man deine Mutter in einem Heim vor Ort behandelt hätte. In einem Heim wo ihr definitiver stabiler Aufenthalt hätte sein können. Es sind nur meine Überlegungen und falls ich falsch liege, lasse ich mich auch gerne eines Besseren belehren. Ich hoffe, das deine Mutter bald medikamentös gut eingestellt werden kann und ihr für euch alle eine gute Lösung finden werdet, damit nach Möglichkeit ein zu häufiges hin und her für deine Mutter vermieden werden kann. Mir hat mal jemand gesagt, das es um aus einem Burnout wieder heraus zu kommen, in etwa gleich viel Zeit braucht wie es dauerte bis man in ein Burnout kam. Ich persönlich kann dies nur Bestätigen. Ich wünsche dir viel Kraft und vorallem viel, viel Erholung. Ich glaube davon brauchst du mehr als was dir eigentlich wirklich bewusst ist. Sei ganz lieb gegrüsst Ursula |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Patientenverfügung Di 03 März 2009, 17:41 © sylvia | |
| Liebe Babs, hoffe sehr, das Deiner SMutter geholfen werden kann. Für Dich gute Besserung, schlaf Dich mal richtig aus und versuche abzuschalten. LG Sylvia:sleep:
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| | | maxmoritz Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Patientenverfügung Di 03 März 2009, 19:56 © maxmoritz | |
| Liebe Babs auch von mir gute Besserung. LG Moni |
| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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