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| Thema: Körperbewusstsein, Körperkontakt --> Pflege Fr 09 Sep 2011, 10:20 © Admin | |
| Im Verlaufe einer Demenz, kommt es oft zu Schwierigkeiten in der Pflege, aber auch bei Körperkontakt an sich kann es zu irritierenden Reaktionen kommen.
Leicht übersieht man, das bei Dementen in dem Augenblick wo bei der Pflege die Augen, schützend geschlossen werden müssen, vergessen wird, was direkt davor noch gesehen wurde. Ein Waschlappen der übers Gesicht fährt und die Augenpartie erreicht, zwingt den Dementen die Augen zu schliessen. Dieses unfreiwillige Augenschliessen bewirkt oft Verwirrung. Einerseits weil dies rein Unterbewusst als Schutz der Augen geschieht, der Sinn dieser (Unterbewussten) Tätigkeit nicht verstanden wird, oder die Sekunden des nichts Sehens, vom Hirn her nur noch schwerlich überbrückt werden kann. Nicht selten wird darauf mit Agression und Abwehr reagiert.....Es ist also sehr wichtig, sich bei der Pflege viel Zeit zu lassen. Zu glauben, das je schneller die Körperpflege "erledigt" wird, je Erträglicher diese für den Dementen sei, ist völlig falsch. Jede Handlung - und wenn diese auch nur eine Minute dauert - bewirkt Abwehrhaltung, wenn die Handlung nicht verstanden wird. Dazu einige Tipps die helfen könnten.
- Möglichst mit wenigen Worten, liebevoll und doch bestimmend sagen was man tut. Keine grossen Erklärungen an die Vernunft stellen. Aber immer etwas Zeit lassen, damit das Gesagte auch ankommen kann.
- Aus gesunder Sicht, im Zeitlupentempo die Partien die Gewaschen werden müssen waschen. Nicht "Schrubbeln" sondern mit gleichmässigem sanften Druck langsam hin und her fahren. So das der Körper ganz genau spühren kann was gemacht wird und das Hirn die notwendige Zeit bekommt dies auch zu erfassen.
- Beim Gesicht waschen, sehr darauf achten, das nicht über die Augen gefahren wird, so das die Augen immer Offen und Beobachtend bleiben dürfen. Auch unsere Arme sollten nie die direkte Sicht überdecken.
- Achtet auf eure Mimik bei der Pflege. Denn diese wird selbst bei fortgeschrittener Demenz noch sehr genau wahrgenommen. Ekel, oder Schamgefühl eurerseits überträgt sich automatisch auf den Gepflegten. Bestimmender, als Selbstverständlich sehender, aber dennoch immer freundlicher Gesichtsausdruck, vermag das Schamgefühl des Gepflegten mindern und somit das Annehmen der Pflege massiv erleichtern.
- Ganz wichtig ist auch, jeweils erst eine Vertrautheit zu schaffen. Dabei ist Körperkontakt eine gute Hilfe. Aber auch da sollte darauf geachtet werden, das ihr eher etwas unterhalb der Augenhöhe steht. Dies hilft dabei, das Gefühl des "Bedroht werdens" zu nehmen. Wenn Umarmungen gerne angenommen werden, dann versucht so zu Umarmen das ihr ebenfalls die Sicht dabei nicht behindert.
Dies sind ein paar Punkte, die mir bei der Pflege speziell aufgefallen sind und einiges erleichterten, um Vertrautheit und Vertrauen zu schaffen. In einer Situationen und in einer Welt, die für unsere lieben Dementen ohnehin immer schwerer wird zu verstehen und damit auch umzugehen.
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
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greenwood.66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Körperbewusstsein Di 21 Feb 2017, 08:57 © greenwood.66 | |
| Musiker sind einfach gestrickte Menschen. Sie unterteilen Musik in simple Zähleinheiten,um sich im Zeitablauf der Musik zu orientieren. Sie zählen mal bis 2, 1212121212.....,mal bis 3,123123123, oder bis 4,1234,1234... Gibt auch kompliziertere Musik,aber bei der Meisten reicht das. Hört die Lieblingsmusik mit eurem Partner und versucht heraus zu finden,welches Schema passt. Dieses Muster kann mann auch mit dem Körper imitieren. Berührung und Benennung einzelner Körperteile im Rhythmus,mit Bewegungen den Groove erfassen. Viele Möglichkeiten,je nach den Fähigkeiten des Partners. z.B.:Queen,we will rock you.Das Schlagzeug zählt deutlich im 3'er Schema. Das kann man mit Füssen und Händen imitieren. "Stampf,stampf,klatsch.stampf,stampf,klatsch....... !Die Musik,mit der man arbeitet muss euren Partner ansprechen. Klassische Musik ,Walzer,da bieten sich Schunkelbewegungen an. Denkt euch Dinge aus,um mit Musik die Gesundheit eures Partners zu erhalten. Geräusche mit dem Mund,der Atmung,mit Musik um "Bauchatmung" zu fördern. 1'ste Übung zum Singen:"Nichts muss einem peinlich sein."!!!!!!!!Stöhnt,seufzt,schreit,flüstert ,grunzt. "Ist das nicht schön?" "Ja,das ist nicht schön" greenwood.66 |
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