Hallo Ihr!

Ich habe mal eine Frage zu dem Begriff "beschützender Bereich" für Demenzkranke. Mir wurde nämlich erklärt, dass in eine solche "Abteilung" nur Patienten aufgenommen werden können, bei denen das vom Amtsgericht so bestimmt wurde. Stimmt das?
Bei meinen Anfragen bei verschiedenen Senioreneinrichtungen, ob die Einrichtung denn auch für Demenzkranke geeignet wäre, wurde mir oft geantwortet, dass sie einen solchen Bereich nicht hätten, aber für Demenzkranke, die keine Weglauftendenz hätten, geeignet sind.

Viele Grüße
Murmelchen

Moin Murmelchen,
jeder Demenzkranke wird irgendwann diese "Neigung" zum weglaufen bekommen oder haben. Daher ist es wichtig eine entsprechende Einrichtung zu suchen und finden. Vom Amtsgericht wird eine geschlossene Abteilung, das ist was anderes angeordnet. Was aber nicht so einfach ist, da müssen Ärzte zustimmen, Gutachten....
LG Sylvia

ich habe für meine Eltern ein tolles Heim gefunden, für die Zeit wo mein Vater operiert werden soll (künstliches Kniegelenk) und die Rekonvaleszenz danach. Also insgesammt 1 Monat.
Die haben eine "weglaufsperre", das heisst meine Mutter kann sich absolut frei bewegen, was mir wichtig ist. Mutter einschliessen käme nie in Frage! So jedoch kann sie auf dem ganzen Gelände herumlaufen (es hat einen tollen Garten und grenzt an einen Wald), ohne dass sie verloren gehen könnte.
Sie erhält ein Armband mit Funk. Wenn sie eine bestimmte Grenze überschreitet, gibt es sofort Alarm im Heim und jemand rennt hin und holt sie zurück. Das finde ich absolut Klasse als System.
So hat der Patient das Gefühl vom Eingesperrt sein nicht und kann doch nicht verloren gehen. Geniale Erfindung.
Ich weiss nicht ob es sowas bei euch auch gibt.

Rita

hallo Rita

das Armband ist eine super gute Sache. Weiss du ob man es selbst abnehmen könnte? die Frage stelle ich für den Fall das Armband wäre störend und/oder wird nicht gerne getragen, dann würde es nichts nützen.

einen schönen Sonntag und guten Start in die neue Woche.
lG
Janine

Liebes Murmelchen

Folgender Link zur Thematik gibt etwas genauere Auskunft (Deutschland). Freiheitsentziehende Massnahmen

Liebe Janine und Rita
Solche technischen Hilfsmittel finde ich ganz tolle Erfindungen Die Armbänder sind ausserdem auch recht knifflig abzunehmen und werden meist auch wie eine Armbanduhr geduldet.

Meine Mutter ist auch in einem beschützend Bereich im Demenzhaus untergebracht.
Und das ist gut so, denn sie hat zeitweise einen enormen Antrieb und rennt einfach los.

Das Grundstück mit großem Garten ist insofern gesichert,
als dass man schon sehr sportlich sein müsste, um über den Zaun zu kommen.
Das Haus selber ist nicht verschlossen, sondern das Licht und die Außentüren sind so gestaltet,
dass sie von den Demenzkranken eher als Schranktüren wahrgenommen werden.
Um sie zu öffnen, muss man einen Schalter in der Nähe der Tür drücken.
Er ist oberhalb der Kopfhöhe angebracht und sieht aus wie ein Lichtschalter.
Also, insgesamt eine so "komplizierte" Angelegenheit, dass es für einen dementkranken Menschen zu schwierig ist...

Geschlossene Bereiche sind - wie Ursula schon sagte - nur mit einem Unterbringungsbeschluss möglich.
Das ist dann der Fall, wenn der Erkrankte so starke Weglauf- und Sich und andere gefährdende Tendenzen zeigt.
Das ist bei einer durchschnittlichen Demenz i.d.Regel nicht notwendig, wenn es solche Lösungen wie oben gibt.

LG
Jelly

über dieses "Armband" kann ich euch dann im Januar besser berichten, wenn's bei Mutter angewandt wird.
Ich werde es dann ausgiebig anschauen.
Denke aber schon dass es wie eine Uhr akzeptiert wird, hab da einige Menschen damit rumlaufen sehen.
Mutter trägt sowieso gerne Armbänder, auch das "Plastik-Adress-Band" das aussieht wie im Krankenhaus, trägt sie Anstandslos. Sie ist so pflegeleicht, sie akzeptiert so gut wie alles, solange man sie dabei nicht anschreit (was Vater leider oft tut). Ist man ganz normal zu ihr, lieb, freundlich, kann man mit ihr tun was man will, sie ist einfach goldig.

Ich werd euch dann die Erfahrungen mit dem Armband berichten. Mama bleibt ja nicht lange im Heim, nur 4 Wochen, solange halt bis Vater wieder mit ihr nach Hause kann.

Wo gibt es denn diese Plastik-adress-Armbänder???

Ich habe so eins noch nicht gesehen.
Danke!!

LG Lena

Hallo Lena,

nachdem Mutter zum 3. Mal ausgebüxt ist (von zu Hause) und ein Nachbar sie aufgegabelt hat und nach Hause gebracht hat, dachten wir wir müssen etwas tun, damit, falls nicht grad ein Nachbar sie sieht der sie kennt, man dann heraus finden kann wer sie ist und wen man anrufen könnte.
Hab dann bei der Pro Senectute nachgefragt und die haben mich auf die Alzheimer Vereinigung gebracht. Dort konnte man diese Bändchen kriegen, sowie einen Wasserfesten Stift zum Beschriften.
Halten natürlich nicht ewig, man muss immer wieder kontrollieren ob die Schrift noch leserlich ist und wenn nötig das Bändchen ersetzen.

In der Schweiz kriegt man die bei der Alzheimer Vereinigung.

Rita

Hallo Ihr!

Vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten!
Ich habe mir bisher erst 2 Heime in der Umgebung angeschaut - eins hatte eine "geschlossene Abteilung" und das andere ist ein "offenes Haus".
Ich habe mir jetzt noch weitere Häuser in unserer Umgebung rausgesucht und werde die nun in der nächsten Zeit mal "abklappern".

Das mit dem Armband hört sich wirklich gut an, aber ob es das bei uns in der Gegend gibt - keine Ahnung. Deshalb weiter Informationen sammeln und persönlich die Heime anschauen, denn die Prospekte sind ja eigentlich alle "schön".

LG
Murmelchen