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DatKätchen Ist sich am Einleben
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| Thema: Mal ausheulen ... Do 25 Aug 2011, 21:13 © DatKätchen | |
| Mal ausheulen tu und vielleicht habt ihr ja auch einen Rat für mich. Erst einmal ein Hallo in die Runde werfe. Bin seit zwei/drei Wochen hier schon häufiger als Gast gewesen und ich habe schon viele Beiträge gelesen, die mich sehr berührten mir aber auch in meiner derzeitigen Situation Hoffnung machten. Gehen tut es um meine 83jährige Mutter. Bis vor vier Wochen, nach zwei überstandenen Chemobehandlungen, fit. Lebte allein in ihrer Wohnung, kaufte ein, kochte (wochentags auch für mich). Liebstes Hobby war das Shoppen. Mit einigen Sachen hatte sie Probleme wie z. B. sich in fremden Umgebungen gleich zurecht zu finden. Auch Bankgeschäfte oder Behördengänge wollte sie nicht mehr allein machen. Manchmal erzählte sie mir auch Erlebtes gleich zwei- oder dreimal hintereinander, was ich darauf zurückführte, dass sie außer zu mir wenig Sozialkontakte hatte und einfach nur reden wollte und mangels an Erlebnissen dann ihre kleinen Erlebnisse immer wieder wiederholte. Ich hab bis vor vier Wochen nie an eine Demenz gedacht. Unser Hausarzt, der sie wöchentlich erlebte :-), übrigens auch nicht. Dann kam das einschneidende Erlebnis. Meiner Mutter musste auf Grund eines im Halse stecken gebliebenen Fleischstückes (das war schon häufiger passiert und es konnte bis heute nicht festgestellt werden woran es liegt) ins Krankenhaus. Hier könnte ich euch jetzt eine Story erzählen die was für die Zeitung wäre aber darum geht's ja nicht. Eigentlich hätte eine kleine Endoskopie ausgereicht um das Problem zu beseitigen statt dessen wurde meine Mutter nach einer langen Odyssee abends mit einer Lungenentzündung stationär aufgenommen. Die Lungenentzündung war die Folge der Odyssee. Aussage des Stationsarztes: "Da ist alles schief gelaufen, was schief laufen konnte." Es erfolgte eine Antibiotika-Behandlung intravenös. Folge: Meine Mutter war komplett verwirrt. Ich kann das gar nicht beschreiben wie sie war. Sie halluzinierte, erzählte mir was von der Himmelspforte und das man sie nicht reingelassen hätte und jetzt kämen jede Nacht Leute aus dem Himmel und würden sie ans Bett fesseln und ihr bittere Getränke geben. Auch sonst war sie, wie mans so schön nennt, 'Komplett durch den Wind'. Ich hab daraufhin den behandelnden Arzt darauf hingewiesen, dass meine Mutter Antibiotika noch nie vertragen hat und evtl. das Antibiotikum diese Halluzinationen auslösen könnte. Er reagierte sofort und Mutti wurde auf ein anderes Antibiotikum eingestellt. Ab da ab sah sie die Welt auch schon wieder klarer, aber ihr körperlicher Zustand (obwohl die Lungenentzündung ausgeheilt) und auch ihre geistige Fitness waren und sind nicht mehr die wie vor vier Wochen. Da in der normalen Klinik austherapiert, wurde sie in eine Spezailklinik für Geriatrie verlegt und was bekam sie wieder? Antibiotika! Sie baute dort wieder ab. Auf meine Frage ob da wieder irgendwelche Leute kommen und sie ans Bett fesseln bekam ich nur an Lächeln als Antwort. Sie frug mich nach Angehörigen ob die noch Leben, obwohl sie sie erst vor einigen Wochen gesehen hatte und sie sprach mit mir über ihren baldigen Tod. Es war furchtbar. Dann vor knapp zwei Wochen passierte Folgenschweres. Mutter immer noch an ihrem Antibiotika-Tropf fing Abends an zu krampfen. Es muss sehr schlimm gewesen sein. Man rief mich am nächsten morgen an und teilte mir mit, dass meine Mutter auf der Intensivstation läge, weil sie in der Nacht wohl zweimal gekrampft hatte. Ich bin in diese Klinik gefahren, völlig konfus, und es wundert mich noch heute, dass ich keinen Unfall gebaut habe. Mit den schlimmsten Befürchtungen komm ich auf diese Intensivstation, lacht mich Mutti an, beschwert sich, dass sie keine Kopfhörer fürs Radio hat und dort auch kein Fernseher sei, aber alle seien nett und lieb und es gehe ihr endlich mal wieder richtig gut. Sie wußte alles, bis auf die Halluzinationen, wenn sie auch Probleme hatte es zeitlich korrekt zuzuordnen. Dann kam ein Ärztchen (war auch wieder was für die Zeitung gewesen) und nach langer Diskussion, teilte ich auch dem mit, dass meine Mutter Antibiotika schlecht verträgt. Die AB's wurden sofort abgesetzt! Ihr derzeitiger Stand ist: Körperlich geschwächt. Der geistige Zustand so lala. Sie weiß schon alles, aber sie bekommt zeitliche Abläufe nicht zusammen. Auch grübelt sie viel und ich habe den Verdacht, dass sich da jetzt eine anständige Depression eingefunden hat. Sie will nach Hause, will zu ihren (eigentlich sinds meine) zwei Katern und sie will wieder normal leben, wenn sie aber auch schon meinte, dass sie wohl in Zukunft noch mehr Unterstützung meinerseits bräuchte als bisher. Gestern wurde sie aus der Geriatrie entlassen. Nach fast zwei Wochen, hab ich auch endlich mal eine Ärztin vor der Entlassung zu kaschen bekommen und diese eröffnete mir dann Folgendes: Die Krampfungen waren epileptische Anfälle (hatte sie vorher noch nie). Man hat mit ihr ein CT gemacht und darauf wäre sichtbar gewesen, dass meine Mutti eine beginnende Demenz aufweise. Die epileptischen Anfälle hätte man jetzt medikamentös gut im Griff und wenn sie ihre Pillen einnehme, sollte so etwas nicht wieder vorkommen. Was ihren Allgemeinzustand anbetrifft, wird dieser auf Dauer sicher nicht besser, aber Pflegestufe gibt's nicht und auch ansonsten keine Prognosen. Die Ärztin war wirklich sehr nett und hat sich Zeit für mich genommen, aber so richtig wurde ich auch nicht schlau aus dem was sie mir vermitteln wollte. Ihr Deutsch war mehr schlecht. Was hat jetzt was verursacht? Die epileptischen Anfälle die Demenz, oder umgekehrt, weil sie brachte für mein Verständnis beides in Zusammenhang. Gibt's das? Sind epileptische Anfälle eine Folgeerscheinung von der Demenz, oder umgekehrt? Hab heute unseren Hausarzt gefragt und auch er hatte keine Antwort, obwohl der sich das 4 seitige Entlassungsschreiben durchgelesen hat. Mutter muss dringendst zu einem Neurologen, der dann eine richtige Diagnose stellt. Dafür brauch ich für Mutter einen Rollator, der zwar geordert aber bis jetzt noch nicht bei uns eingetroffen ist. Es ist alles zum verzweifeln. Ich hab mal so gegoogelt mit dem Suchbegriff "Demenz und Epilepsie" und gleich bei den Ersten Sites die ich anklickte kam unter Ursachen: Antibiotika! Versteht mich nicht falsch, ich versuch mir hier kein Rettungsboot zu basteln, sondern ich suche nach Gründen was in den letzten 4 Wochen geschehen ist und was auf mich zukommt. Gott sei Dank leben Mutti und ich im selben Haus. Sie aber in der 3. Etage, wohingegen ich in der 1. Etage. Bis in die 3. Etage schafft sie es jetzt noch nicht. Sie ist erstmal bei mir unterkommen, was für uns zwei kein Dauerzustand sein kann bei 50 qm. Wir trainieren, dass sie es wieder bis in ihre Wohnung schafft. Ich hab Angst wie das alles weitergeht und wenn da eine Demenz ist (vielleicht war sie ja sogar schon da, nur ich habs nicht sehen wollen) wie sich das Leben meiner Mutter, aber auch meins, verändern wird. Es tat gut, das alles mal niederzuschreiben |
| | | vargen Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Mal ausheulen ... Fr 26 Aug 2011, 00:09 © vargen | |
| Hej Petra, ich kann es nachvollziehen, was bei Dir im Kopf rumgeht. Nur mal so meine Gedanken auf die Schnelle! - Zitat :
- Ich hab mal so gegoogelt mit dem Suchbegriff "Demenz und Epilepsie" und gleich bei den Ersten Sites die ich anklickte kam unter Ursachen: Antibiotika!
Damit habe ich leider keine Erfahrungen und kenne nur das normale Internet-Wissen. Aber wenn ich deinen Bericht so lese - Chemotherapie und dann wieder KH - wegen Fleichstückk - kann ich nur sagen, dass ältere Menschen, auch wenn sie nicht dement sind, einen KH-Aufenthalt immer schwerer verkraften - sei es Narkosen, Medikamente, etc. Eine Demenz, gerade bein einem nahen Angehörigen merkt man nicht sofort, manchmal ein Außenstehender sogar eher. Daher kann es durchaus sein, dass deine Mutter schon eher eine Demenz im Anfangsstadium hatte, Demenzkranke können in diesem beginnenden Stadium oft diese Krankheit "vertuschen", weil sie es selber nicht glauben wollen, dass man sich selber verändert. Wenn dann noch zusätzliche Stresssituationen - KH-Aufenthalt - und Medikamente dazu kommen, kann dann der Zustand des "Patienten" sich durchaus verschechtern. Wenn deine Mutter wieder sich halbwegs erholt hat, würde ich noch weiter Untersuchungen im Hinblick auf die Demenz machen lassen, auch sind dann bereits im frühen Stadium, entsprechende medikamentöse Einstellungen notwendig, die den Demenz-Fortschritt zwar nicht aufhalten können, aber in etwas verzögern. - Zitat :
- Versteht mich nicht falsch, ich versuch mir hier kein Rettungsboot zu basteln, sondern ich suche nach Gründen was in den letzten 4 Wochen geschehen ist und was auf mich zukommt.
Warum solltest Du Dir ein Rettungsboot bauen, ich finde es toll, dass Du Dir solche Gedanken machst, bereits jetzt. Schreibe Dir hier "die Lunge-aus-dem-Leib" - es hilft - und Du wirst bestimmt, soweit wir aus unseren eigenen Erfahrungen es ermöglichen können, auch Antworten bekommen. Sage einfach mal so, nicht verzagen, bleib positiv denkend! LG Frederik
- att se är inte tro, att tro är att se -Att älska är ingenting. Att vara älskad är någonting. Att älska och att vara älskad är allting. |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Mal ausheulen ... Fr 26 Aug 2011, 07:46 © sylvia | |
| DatKätchen, schließe mich da den Worten von Frederik an. Finde es klasse, wie Du dich kümmerst und dir einen Kopf machst. Frag mal einen Neurologen, ob es am Medikament liegen kann. Ich wünsche Dir viel Kraft. LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | Ann Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Mal ausheulen ... Fr 26 Aug 2011, 08:58 © Ann | |
| Herzlich Willkommen DatKätchen,
ich hoffe du fühlst dich wohl bei uns! |
| | | DatKätchen Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Mal ausheulen ... Fr 26 Aug 2011, 20:24 © DatKätchen | |
| Die kurzfristige Vorstellung bei einem Neurologen ist sowieso vorgesehen und wurde auch vom KH angeraten. Die Überweisung hab ich schon. Eigentlich hätte ich auch schon einen Termin vereinbart, wenn ich 100 %ig gewusst hätte, wann der Rollator kommt, denn ohne den geht draußen gar nichts. Heute ist nun endlich das Krankenkassen-Monstrum hier eingetroffen und darum wird Montag gleich ein Termin vereinbart und ich hoffe, dass ich kurzfristig einen bekomme. Über den Rollator :-:nein:-: war ich entsetzt. Die Wohnsituation meiner Mutter war dem KH bekannt. Ich hatte so oft angegeben, dass das Ding leicht und zusammenklappbar sein muss. Eigentlich hatte ich gedacht, dass wir/ich mit einem Rezept in ein Sanitätshaus gehen und uns ein Modell aussuchen können und die Kasse trägt den Kassenanteil und wenn ich eben darüber liege, zahle ich selber zu. Weit gefehlt. Nix mit Aussuchen. Mutter bekam Standard. Schwer, breit und unter zusammenklappbar versteh ich was anderes. Zusammengeklappt bekomm ich das Ding nicht mal in den Kofferraum (Ich fahre keinen Kombi)! Da ist Null Mobilität für meine Mutter. In der Wohnung (50 qm) geht das gar nicht wegen der Breite. Da bräuchte sie ja eine elektronische Einparkhilfe wenn sie durch Türen will. Aber ok, für zu Hause ist es nicht gedacht, sondern für draussen. Wie bitte bekomme ich das schwere Ding, das jetzt mangels Platz auf meinem Balkon parkt (zusammengeklappt ), von der 1. Etg. nach draussen? Ich hab hier keinen Arni Schwarzenegger. Wenn ich das Monstrum nach unten geschleppt habe, wie krieg ich es wieder hoch? OK, hab ich gedacht, Rolli wird im Keller geparkt, ist aber keine so gute Idee. Unsere Keller sind Kellerverschläge und so gut wie nicht gesichert. Mutter hatte erst vor einigen Wochen mal wieder einen Kellereinbruch. Der Rollator ist ja nur geliehen und somit haftet meine Mutter dafür. Ich kann dieses Ding nicht ein- oder zweimal am Tag tragen und meine Mutter erst recht nicht, mal abgesehen davon, dass mein Mütterlein in der 3. Etage! wohnt und in ihre Wohnung soll sie so bald als möglich kommen. Wo ist denn da Mobilität, wenn Mutter ans Haus gekettet ist, weil sie ihren Rollator gar nicht aus und wieder ins Haus bekommt? Ich werde für Mutti einen leichten und wirklich zusammenklappbaren Rollator bestellen. Der ist dann unser und kann auch im Keller geparkt werden, und wenn der Abhanden kommen sollte ist er durch die Hausratversicherung abgesichert und ich muss mich weder mit der Krankenkasse oder dem Sanitätshaus streiten. Kann mir vorstellen, dass hier einige sind die mir Tips für den Rollatorkauf geben können. Wenn ihr also Rollator-Tips habt - immer her damit ... und danke für die liebe Aufnahme hier im Forum Petra |
| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Mal ausheulen ... Fr 26 Aug 2011, 21:49 © soda1964 | |
| Liebe Petra wenn ich so deine Beschreibungen lese, tönt das für mich mehr nach "Delir" als nach Demenz. Wobei natürlich das Eine auch in das Andere übergehen kann. Es kann wirklich so heftige Reaktionen auf Medikamente geben. Ich finde es wichtig, dass deine Mutter sorgfältig untersucht und alles gut abgeklärt wird. Meisst "wird die Suppe nicht so heiss gegessen" Sei zuversichtlich und hol dir Unterstützung, lies hier im Forum, stell Fragen beim Arzt etc. Das Schlimmste ist immer die Ungewissheit, das Nicht-Wissen. Alles Gute Therese
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Pearl s. Buck
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| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Mal ausheulen ... Fr 26 Aug 2011, 22:45 © Marie | |
| Hallo Petra,
das mit dem "zugeteilten" Rollator würde ich nicht so hinnehmen.
Habe gestern als man meinen Vater mit einem Fahrdienst für Behinderte vom Krankenhaus nach Hause brachte und bis ins Wohnzimmer vor seinen Sessel mit dem Rollstuhl fuhr, mit den Männern gesprochen. Sie meinten, nicht alle Rollstühle würden durch unsere Türen passen. Wenn mein Vater einen bekäme, würde jemand vom Sanitätshaus kommen, die Türen ausmessen und es würde ein genau auf die Bedürfnisse meines Vaters zugeschnittener Rollstuhl geliefert.
Mit einem Rollator sollte es wohl ähnlich sein.
Ich bin auch im Sanitätshaus schon einer alten Dame begegnet, die verschiedene Rollatortypen ausprobiert hat. |
| | | mysunny Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Mal ausheulen ... Sa 27 Aug 2011, 07:58 © mysunny | |
| hallo Petra
ich wünsche dir dass du schnell einen Termin bekommst und hoffe auch dass du einen passenden Rollator findest weil es so viel zu kompliziert oder sogar unmöglich ist.
Alles Gute und lG Janine |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Mal ausheulen ... Sa 27 Aug 2011, 08:34 © sylvia | |
| Moin Petra, mach Dich mal bei der Krankenkasse schlau, wegen Rollator. Dann kannst in ein Sanitärgeschäft fahren, so hatte ich es auch gemacht, allerdings habe ich ihn zurück gebracht, da er meiner Mutter gehörte. LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | Betty007 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Mal ausheulen ... Sa 27 Aug 2011, 09:16 © Betty007 | |
| Liebe Petra, das mit dem Rollator geht so gar nicht! Unbedingt mit der KK sprechen. Als meine Schwiegermutter einen Rollstuhl benötigte wurden wir gefragt, wie unsere Wohnung ist etc. Wir haben gesagt, dass er klappbar sein muss, damit wir sie auch im Auto mitnehmen können. Haben wir alles bekommen - ohne Zuzahlung! Jemand vom Sanitätshaus hat unsere Türbreite gemessen und auch wie groß(klein) Schwiegermutter ist. Hat dann etwas gedauert bis wir ihn hatten, da Schwiegermutter nur 1,40 m groß ist und sie in einem normalen versunken wär. Was nutzt dir ein Rollator, den man nicht benutzen kann? Nur nicht aufgeben - man muß immer hartnäckig bleiben - so jedenfalls meine Erfahrung. Viel Kraft und alles Gute Bettina
Bettina Lächeln ist die eleganteste Art einem Gegner die Zähne zu zeigen. Werner Finck |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Mal ausheulen ... Sa 27 Aug 2011, 13:47 © Biggi | |
| Liebe Petra, ich muss mich da anschliessen und würde auch hartnäckig bleiben. Deine Mutter hat ein Anrecht auf einen funktionellen Rollator, der dem Wohnumfeld angepasst ist. Thereses Idee kam mir auch sofort in den Sinn, als ich deinen Beitrag las. Ich bin kein Arzt, aber es hört sich für mich auch eher wie ein Delir an. Das bedeutet einen akuten Verwirrtheitszustand. Gerade auch, weil jetzt alles so schnell verlief. Die Demenz ist keine reine Gedächtnisstörung und kein Verwirrtheitszustand. Daher finde ich es auch wichtig, dass genaue Untersuchungen Aufschluss bringen. Ich wünsche euch, dass ihr bald Klarheit bekommt. LG Biggi
--- Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dich berühren ohne ihre Hände zu benutzen --- |
| | | Dennis61 "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Mal ausheulen ... Sa 27 Aug 2011, 13:53 © Dennis61 | |
| Hallo Petra
In der Regel arbeiten krankenkassen mit SanitätsHäusern bzw HilfsmittelLieferanten zusammen. Auch im Fall meiner Mutter kann ich Marie nur bestätigen. Ob Rollstuhl oder Rollator er muß der Wohnung wie auch der Person angemessen sein. D.H er muß durch die Wohnungstüren gehen bzw auf die Größe/Gewiicht deiner Mutter abgestimmt sind und auch auf ihre Situation - Kräftemäßig angemessen. So einen Panzer von Rollator macht je keinen Sinn wenn Deine Ma dann Probleme hat ihn zu bewegen . . . .
Lieben Gruß Dennis
"Urteile nie über einen anderen Menschen, bevor du nicht 1000 Meilen in seinen Mokassins gegangen bist“
Zuletzt von Dennis61 am So 28 Aug 2011, 01:51 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | DatKätchen Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Mal ausheulen ... Sa 27 Aug 2011, 22:26 © DatKätchen | |
| Eigentlich müsste ich mich mit der Krankenkasse streiten, denn so etwas mit einem Monstrum an Rollator geht gar nicht. Ihr kennt mich nicht und daher wisst ihr nicht, dass gerade ich jemand bin der für sein Recht und dem Recht von anderen auf die Barrikaden geht. Meine Mutter war schon überrascht, dass ich das Monstrum überhaupt quittiert hatte um es dann auf den Balkon zu parken. Ich hab derzeit nicht die Kraft mich zu streiten und für das was meiner Mutter zusteht zu kämpfen. Ich hab heute einen Leichtgewichts-Rollator und richtig zusammenklappbar bestellt und damit gut. Vielleicht hab ich in einigen Wochen wieder mein "Kampfgewicht" und versuch über die KK einen Zuschuss zu bekommen, derzeit will ich einfach nur eine Mobilität für meine Mutter herstellen ohne das ich jetzt gegen Windmühlen ankämpfen muss. Bin derzeit einfach auch nicht mehr ich selbst. Mutti und die Sorgen was wird. Jeden Tag geht was anderes kaputt (gestern wars das Auto, heute die Compi-Tastatur ) Vor drei Wochen wars der Kühlschrank von Muttern und als gerade der Dosenöffner auch noch seinen Geist aufgab, hab ich einfach nur geheult. Ich möchte endlich wieder etwas Normalität Aber heute gabs auch etwas Positives. Meine Freundin aus England, sie ist schon seit zwei Wochen in Deutschland auf Urlaub und quasi Muttis Adoptivtochter, war heute nachmittag zum Good Bye sagen hier und wir haben zusammen in der Küche gesessen und geklönt. Mutti holte diverseste Anekdötchen zu Tage wie z. B. wie sie uns sturzbetrunken im Treppenhaus nach einer Karnevalsfeier aufgelesen hatte :-) Wir haben über Gott und die Welt diskutiert und Mama hat zu allem ihren Senf dazugegeben. Mutti hat sich auch darüber bei meiner Freundin beschwert, dass sie sich ihr Frühstück und ihr Abendbrot selbst zubereiten muss :-) (ich muss sie fit für den Alltag bekommen). Es war schön und Mutti war Mutti |
| | | Betty007 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Mal ausheulen ... So 28 Aug 2011, 09:15 © Betty007 | |
| Liebe Petra , das mit dem Nacher ist bei den KK ein großes Problem! Nach meinen Erfahrungen muß vorher eine Verordnung vorliegen. Wenn du/deine Ma mit dem gelieferten Rollator nicht zurecht kommst, mußt du das sofort anmelden und mit denen eine entsprechende Abrede treffen - am besten schriftlich. Es könnte sein, dass du sonst auf den Kosten sitzenbleibst. Das du deiner Mutter mehr Mobilität geben möchtest ist sehr verständlich gerade deswegen solltest du dafür kämpfen - auch wenn es dir zur Zeit echt mieß geht. Gerade jetzt aufgeben währe genau das Falsche und die KK kommt um die Kosten dafür rum. Also am Mo gleich telefonieren oder wenn du eine Zweigstelle deiner KK in der Nähe hast persönlich hin und das komplette Problem schildern. Kopf hoch - es wird auch wieder bessere Zeiten geben. Freut mich dass du einen so schönen Tag mit deiner Freundin und vorallem deiner Mutter verbringen durftest. Das gibt dir neue Kraft. Alles Liebe und noch einen schönen Sonntag Bettina
Bettina Lächeln ist die eleganteste Art einem Gegner die Zähne zu zeigen. Werner Finck |
| | | DatKätchen Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Mal ausheulen ... So 04 Sep 2011, 18:57 © DatKätchen | |
| Hallo an alle! Ich bin noch da Seit anderthalb Wochen ist meine Mutter jetzt aus dem Krankenhaus und es ist viel passiert in der Zeit. Eine Woche hatte ich sie ja bei mir um sie langsam wieder an den Alltag zu gewöhnen und selber zu sehen, ob und welche Defizite sie hat. Die ersten Tage war sie anders als vor ihrer langen Krankenhausodysse. Dann kamen gute Tage, insbesondere als sie mit ihrem neuen Rollator endlich wieder mobil war. Als sie sogar dann schon allein einkaufen war (mit Rollator) fand ich, dass es Zeit war, dass sie wieder in ihre Wohnung geht, was ihr nicht so gefallen hat. Ich könnte jetzt schreiben, dass ich es nur gut mit ihr gemeint hatte und ich ihre Selbstständigkeit fördern wollte, aber es war wohl mehr ein gewisser Egoismus. Meine Wohnung ist nicht sehr groß und dann Mutter und Tochter auf so kleinem Raum nach Jahr-zehnten wieder vereint sorgt für Spannungen, die ich wohl mehr gespürt habe wie meine Mutter. Sie ging mir irgendwie auf den Wecker, wenn es mir auch leid tat als sie mit hängendem Kopf in ihre, immerhin im selben Haus gelegene, Wohnung marschierte. Wir waren zwischenzeitlich beim Ohrenarzt, Mutter geht täglich einkaufen und am Donnerstag haben wir ihr sogar einen Kühlschrank gekauft, weil ihr alter den Geist aufgegeben hat. Während des Verkaufsge-sprächs war sie ganz die Alte, frech, besserwisserisch und knallhart in der Preisverhandlung. Langsam schob ich die vorab Diagnose Demenz (Donnerstag haben wir einen Termin beim Neurologen) schon beiseite, aber seit gestern befasse ich mich wieder sehr mit dem Thema. Die letzten zwei Tage waren nicht so gute Tage. Mutti ist in ihrer Motorik doch mehr eingeschränkt als ich es erst so wahr haben wollte. Am Anfang dachte ich, sie muss nach 4 Wochen Krankenhausaufenthalt erst wieder in die Gänge kommen, aber das ist es nicht. Sie macht alles sehr langsam, unsicher, unkoordiniert. Kleine Alltagsaufgaben fallen ihr schwer, was vor dem Krankenhaus nicht war. Zudem ist sie ständig müde. Das liegt sicher an den Tabletten gegen die Epilepsie, die sie aber nehmen muss. Was mir auch aufgefallen ist, dass sie leichte Sprachstörungen hat und plötzlich sehr leise redet, wenn sie denn überhaupt redet. Seit gestern ist sie irgendwie so stumm geworden. Sie merkt, dass ich sie beobachte und es ist ihr unangenehm, aber gleichzeitig auch egal. Heute war sie zum essen bei mir und ihre Tischmanieren waren auch schon mal besser. Darauf angesprochen bekam ich zur Antwort, dass das doch egal sei und ich sie in Ruhe lassen solle. Ich hatte eigentlich ein riesiges Donnerwetter als Reaktion erwartet. Überhaupt scheint ihr vieles neuerdings egal zu sein. Selbst ihre geliebten Kochsendungen sind ihr plötzlich egal. Sie hat sich in ihrem Wesen doch etwas verändert, wenn das auch mal mehr und mal weniger zu spüren ist. Ich glaub mittlerweile fest daran, dass die Diagnose Demenz heißen wird und das macht mir große Angst. Wie wird sich mein Leben verändern? Werde ich jetzt über Jahre meine Mutter Tag und Nacht pflegen müssen? Will ich das? Das klingt jetzt bestimmt sehr egoistisch, aber das sind Gedanken die ich mir immer wieder mache. In meiner Lebensplanung hatte ich nie die Vorstellung, meine kranke und evtl. hilfslose Mutter pflegen zu müssen und nun wird alles auf den Kopf gestellt und das macht mich auch irgendwie wütend. Gleichzeitig hab ich dann ein schlechtes Gewissen. Ich weiß wirklich nicht, ob ich die Geduld habe mich auf so eine aufopfernde Pflege einzustellen. Aber was wäre ich für eine Tochter wenn ich es nicht täte? Ich hoffe, dass einige meine Gedanken verstehen können und mich nicht als einen totalen Egoisten sehen. Das mit dem neuen Rollator war übrigens tatsächlich ein Eigentor. Dienstag kam der neue Rollator und da hab ich dann bei der Krankenkasse angerufen und bekam gleich erstmal einen auf den Deckel. Ich hätte mich über den KK-Rollator sofort beschweren müssen, denn die Krankenkasse zahlt nicht nur das schwere KK-Modell sondern auch leichte Ausführungen und darauf hätte mich das Sanitätshaus auch hinweisen müssen, was ja nicht geschehen war. Die KK hat den Rollator bereits für fünf Jahre bezahlt, versucht aber jetzt, sich das Geld wieder zu holen, da der KK-Rollator ja jetzt nicht gebraucht bzw. benutzt wird. Gerade was die Hilfsmittel anbetrifft sollte man immer auch den Kontakt zu den Krankenkassen suchen und sich nicht auf Aussagen von Sanitätshäusern verlassen. Da hab ich mal wieder was gelernt LG. und allen einen guten Wochenstart Petra |
| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Mal ausheulen ... So 04 Sep 2011, 23:37 © Marie | |
| Liebe Petra,
laß' Dir mal nicht schon vorher Angst einjagen - und jage sie Dir nicht gar noch selbst ein.
Wenn die Diagnose Demenz für Deine Mutter feststeht, kannst Du die Pflegestufen 0 und 1 gleich beantragen. (Ich habe jetzt nicht noch mal nachgelesen, ob Deine Mutter schon eine hat)
Ich habe Kombipflege beantragt, das heißt, ich habe von Anfang an einen Pflegedienst zugezogen (erst nur zur Betreuung, weil mein Vater die Pflege komplett abgelehnt hat) und einiges mache ich selbst oder eine Bekannte.
Anfangs wurde das Pflegegeld für den PD nicht aufgebraucht und mein Vater hat vom Rest einen Teil überwiesen bekommen. Inzwischen müssen wir aber einiges drauflegen.
Wenn wir zum Beispiel mal zum Arzt müssen (nur der Hausarzt kommt nach Hause), dann bestelle ich die kleine Morgentoilette für den Tag ab und mache es selbst.
So kannst Du Dir von Anfang an Freiräume sichern.
Bei mir ist der Nachteil vor allem der lange Weg. Ich brauche zu Fuß 30 Minuten für eine Strecke, 15 Minuten, wenn ich ein Stück mit dem Bus fahre. Muß eben öfter Taxi nutzen. Ist aber billiger als ein eigenes Auto anzuschaffen.
Wenn Du merkst, daß Du es gar nicht kannst, ist immer noch Zeit, über einen Heimaufenthalt nachzudenken. Wenn Du aber meinst, daß ein Heimaufenthalt irgendwann sowieso nötig sein wird, dann suche langfristig eins aus und melde Deine Mutter an. Es gibt lange Wartezeiten, aber zurückstellen lassen kann man sich immer.
Ich habe schon im Februar meinen Vater für November in der Kurzzeitpflege angemeldet obwohl damals noch gar nicht klar war, daß er wirklich nicht zu Hause bleiben kann, wenn ich 4 Wochen nicht hier bin.
Du mußt zwar für das Wohlergehen Deiner Mutter Sorge tragen - aber Dich selbst und Deine eigenen Bedürfnisse darfst Du dabei nicht vergessen. Du mußt nicht alles allein machen. Man kann vieles organisieren.
Ich wünsche Dir viel Kraft. Du schaffst das. |
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