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Admin Administrator
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| Thema: Re: Hallo >>zurück<< Sa 16 Mai 2009, 09:15 © Admin | |
| Liebe Rena
Das mit deinem Opa ist wirklich sehr überraschend gekommen. Es tut mir leid, das du direkt nach deiner Kur schon wieder so hart in deinen Alltag geworfen wurdest.
Tröstende Worte sind da schwer zu finden....So und soviele Todesfälle in so kurzer Zeit, es reicht. Diese Aussage ist mir sehr bekannt. Manchmal tröste ich mich damit, das mein eigenes Sterben, wenn die Zeit kommt, vermutlich jedoch einfacher werden wird, wenn ich weiss das auf der anderen Seite schon mir bekannte, geliebte Menschen mich mit offenen Armen erwarten. Ich weiss es ist ein kleiner Trost, für den Moment des Vermissens, aber es schenkt einem wenigstens eine etwas andere, ja auch mutmachende Perspektive.
Wenn ich in deinem Bericht über die letzte Aussage deines Opas lese. Dort wo er kurz vor seinem Tod zu Renate sagte, "ich sterbe jetzt". Scheint es mir, wenn ich es recht verstehe, so als ob er dies ganz ruhig sagte und nicht schockiert. Als ob für ihn das Sterben seinen Schrecken schon verloren hatte und er sich ganz ruhig darauf einstellte. Ja, vielleicht sogar den Tod als "seinen Freund" schon erwartet hat? Ich denke auch das dürfte für dich ein kleiner Trost sein.
Das Vermissen und die Leere die für uns zurückbleibt, ist dennoch ein ganz anderes Kapitel. Aber der Schmerz lässt sich doch eher ertragen, wenn jemand mit Ruhe sterben durfte.
Das deine Oma dich nicht wieder erkannte, tut mir sehr leid. Aber das nicht wieder erkennen, gehört zur Krankheit und nicht zu deiner Oma ansich. Als Erik mich nicht mehr mit Namen erkannte und unsere gemeinsamen Erlebnisse, für ihn nur noch kleine lückenhafte Erinnerungsinseln waren, wir uns aber emotional immer noch berühren und treffen konnten, habe ich mir oft gesagt: Die Tatsache das wir uns emotional immer noch im JETZT treffen können, hat eigentlich mehr Bedeutung als reine Erinnerungen.
Sicher, nichts von dem was ich schreibe nimmt den Schmerz, aber alles was diesen etwas erträglicher macht ist wertvoll.
Ich wünsche dir viel Kraft und fühle dich an dieser Stelle einfach lieb Umarmt. Ich finde es sehr gut, das du darüber schreibst. Auch wenn dir zur Zeit das weinen noch sehr schwer fällt, so sehe ich gerade das schreiben, als eine zusätzliche Hilfe im verarbeiten.
Viele liebe Gedanken Ursula
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hallo >>zurück<< Sa 16 Mai 2009, 11:07 © sylvia | |
| Liebe Rena, herzliches Beileid. Ja, manchmal kommt es dicke. Aber wir alle sind nicht ewig auf dieser Welt. Ich habe beide Elternteile innerhalb eines guten Jahres verloren. Dann die vielen Todesfälle, wo ich ehrenamtlich arbeite. Allein im Nov. waren es 4 Damen. Es tut weh und der Satz: Zeit heilt alle Wunden ist wohl nicht so verkehrt. Nach der Beerdigung wird es bestimmt etwas ruhiger. Das mit der Oma mußt halt so hinnehmen, es ist die Krankheit, wie auch Ursula schrieb. Sei lieb gedrückt. LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hallo >>zurück<< Mo 18 Mai 2009, 21:26 © Babs2105 | |
| Auch von mir ein Herzliches Beileid. Ich habe gerade (14.05) meine S.Mutter beerdigen müssen. In den letzten 5 Wochen lag meine S.Mutter nur noch da. Sie hat kaum oder besser gar nichts mehr gesagt, das empfand ich fast noch schlimmer als ihr ewiges Geschreie vorher. Deine Oma ist eben in einer shclimmen Phase dieser schrecklichen Krankheit, sie macht es nicht absichtlich. Daß Du nicht geweint hast, zeigt dass Du es noch nicht richtig realisiert hast. Ich habe erst am dritten Tag nach dem Tod ( 8.05) weinen können. Tränen vergossen habe ich schon vorher, aber weinen konnte ich nicht. An dem dritten Tag aber, habe ich mich richtig lautheulend gehenlassen.
Als meine Oma starb, hat sie meiner Mutter noch einmal bevor sie aus dem KH ging herzlich in den Arm genommen und ihr gesagt, "morgen wenn du wieder kommst werde ich tot sein". Sie starb noch in der Nacht. Schon eigenartig ... vielleicht fühlen wir Menschen die Nähe des Todes. Aber ehrlich gesagt will ich es so genau gar nicht wissen.
_________________________________________________ " Für die Menschen, die regelmäßig ein Gebet sprechen, ist es das beste und einfachste aller Beruhigungsmittel " _________________
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| | | Rena Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Hallo >>zurück<< Mo 18 Mai 2009, 22:31 © Rena | |
| Ich danke euch für eure Zeilen. Mir ist schon klar das jeder mal gehen muss, ich frage mich nur warum denn in 10 Monaten 4 menschen auch unserer Familie? Sicher gibt es einen Grund, ich werd es sicher irgendwann verstehen/akzeptieren. In Bezug auf meine Oma werde ich euch gerne auf dem laufenden halten, ihr Zustand hat sich ja durch die ständigen häuslichen Veränderungen (Opa ins KH und wieder nach Hause dann der plötzliche Tod) schon Verschlechtert. In wieweit er sich in nächster Zeit verschlimmert mag keiner dran denken. |
| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hallo >>zurück<< Mo 18 Mai 2009, 22:38 © Babs2105 | |
| Tja manchmal ist es echt ungerecht. In dem Jahr als mein Vater starb, bin ich 3 mal operiert worden, mein Jüngster lag zwei mal im KH und mein Mann hatte einen Krampfanfall. Der war so heftig, dass in dem moment als er krampfte, ich dachte dass nun auch er stirb. Auch er mußte ins KH. Kurz vor ende des Jahres starb ein sehr guter Freund meines Mannes.
Im nachhinein fragt man sich, wie man es geschafft hat, ohne durchzudrehen. Aber man muß ja weiter gehen. Wie gut, dass wir nicht wissen was uns morgen erwartet. Irgendwann wird es wieder gut. Bisdahin wünsche ich Dir viel Kraft und sei umarmt. Barbara
P.S Unter "Grüße von Babs" habe ich mehr oder weniger die letzten Tage meiner S.Mutter aufgeschrieben.
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| | | chiara Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hallo >>zurück<< Mo 18 Mai 2009, 23:00 © chiara | |
| Liebe Rena
bin momentan auch ziemlich von der Rolle, deshalb erst jetzt mein aufrichtiges Beileid an dich!
Es ist durchaus möglich, dass sich der Zustand deiner Oma jetzt erneut verschöechtert - bei meiner Mutter war es ebenso, als mein Vater, ihre Bezugsperson, so plötzlich lange Zeit ins KH musste.
Ich hoffe, es wird sich auch für dich und deine Oma eine Lösung finden! Normalerweise sage ich auch immer, das in irgendeiner Form ALLES im Leben einen Sinn hat - auch wenn es manchmal dauert, bis man diesen sieht.....derzeit bin ich da aber auch etwas ins Wanken geraten....
Auch dir alles Gute Anja |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hallo >>zurück<< Di 19 Mai 2009, 07:49 © sylvia | |
| Ich denke mal, solche Geschichten kann jeder von uns erzählen. Für mich war Freitag der 13. im Jahre 1996 schlimm, erst erfuhr ich das mein Mann eine Gehirnblutung hatte und das Leben am seidenen Faden hängt. Dann mußte mein Kleiner, damals 15 Jahre zur gleichen Zeit in eine Spezialklinik nach Hannover, wegen der Schulter. Ich war mit meinem Großen auf mich allein gestellt. Alles ist wohl Schicksal oder vorherbestimmt. Das glaube ich. Auch das es Menschen merken, wenn sie von dieser Welt gehen. Man hört es öfter. Vielleicht soll es für uns zurück gebliebenen ein Trost sein, das wir nicht unerwartet auf den Tod des lieben Menschen treffen. LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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