Hallo Felixdottir,
das mit dem Verwechseln des Tages und der Tageszeit kenne ich schon lange. Es tritt besonders nachmittags auf, wenn mein Vater ein wenig in seinem Sessel geschlafen hatte. Das ist meines Erachtens das geringste Problem eines Demenzkranken. Bei meinem Vater vor allem ein Zeichen, daß er mal wieder zu wenig getrunken hat. Vielleicht gibt es auch noch andere Gründe, aber dieser ist zu offensichtlich.
Ich rufe ihn jetzt fast täglich am frühen Abend an, um ihm zu sagen, daß es Zeit ist, sein Abendessen zu machen. Das funktioniert gut, auch wenn er manchmal meint, ich würde ihn durch meinen Anruf stören, weil er schon in der Küche sitzt und Brote schmiert. Aber da muß er durch.
Morgens kommt der PD um die Frühstückszeit und ich gehe davon aus, daß man ihn ermahnt, wenn er noch nicht ans Frühstück gedacht hat.
Solange Deine Mutter fragt, sehe ich keine größere Schwierigkeit. Sie merkt ja, daß sie etwas nicht weiß und wie sie Hilfe bekommt. Du antwortest ihr einfach ganz ruhig (wenn nötig auch dreimal dasselbe in einem Gespräch) und schon geht es normal weiter. Mein Vater ruft leider nur äußerst selten an, wenn er etwas nicht weiß. Neulich hat er mit einem Messer ein Loch in den Deckel einer Keksdose geschnitten, statt mich zu fragen, wie man sie öffnet oder gar zu warten, bis ich komme. Da war die vorherige Dose aber keineswegs schon leer. Das durchsichtige Klebeband, mit dem der Deckel fixiert war, konnte er nicht sehen.