Wir haben einige schwerst dementerkrankte Bewohner die noch einigermassen mobil
sind.....sie haben enormen Bewegungsdrang - sind über Tag schläfrig aber schlafen
nicht wirklich - irgendwie eine innere Unruhe kann man feststellen...immer flüchtend
In einem Magazin habe ich mal was interessantes gelesen....nun hab ich mal rumgesuft
im Internet und ähnlichen Bericht gefunden wie den, den ich gelesen hatte.
Wenn Tag und Nacht durcheinandergeratenSo
wie bei einer Demenzerkrankung manchmal die räumliche Orientierung
verloren geht, kann auch das Zeitgefühl leiden. Betroffene verlieren den
Rhythmus von Tag und Nacht. Sie finden noch um drei Uhr morgens keine
Ruhe, tagsüber dagegen dösen sie immerzu ein. Einige einfache Maßnahmen
können Ihnen helfen, das verlorene Zeitgefühl annähernd
wiederherzustellen. Jeder Mensch hat eine innere Uhr. Sie sitzt in
seinem Gehirn und besteht aus Nervenzellen, die bei Alzheimerkranken
nach und nach absterben. Die Folgen: Tag und Nacht können nicht mehr
richtig voneinander unterschieden werden, die Begriffe Minute und Stunde
verlieren ihre Bedeutung. Betroffene finden sich zeitlich nicht mehr
zurecht und fühlen sich zunehmend verloren. Was können Sie tun, um
wieder zu einem besseren Tag-Nacht-Rhythmus zu finden?
Tag und Nacht erkennenLicht
und Dunkelheit – vor allem darin unterscheiden sich Tag und Nacht.
Licht und Dunkelheit können auch Demenzkranken helfen, sich besser
zurechtzufinden. Lassen Sie also tagsüber viel Licht in die Wohnung,
schalten Sie im Winter zusätzlich viele Lampen an und gehen Sie, wann
immer möglich, vor die Tür. Abends sollten Sie zu Hause für Ruhe sorgen
und Ihr Schlafzimmer mit dicken Vorhängen ganz abdunkeln. Lassen Sie
aber einen Bewegungsmelder einbauen: Falls Sie nachts ins Bad müssen,
finden Sie sicher hin und zurück.
Den Tag organisierenWenn
Ihnen das Gefühl für die Zeit verloren geht, dann sollten Sie dafür
sorgen, dass Ihr Tag möglichst immer ähnlich abläuft. Günstig ist es,
wenn Sie bestimmte Dinge immer zur gleichen Zeit tun. Feste Essenszeiten
eignen sich hier sehr gut als Grundgerüst für Ihren Stundenplan. Alle
weiteren Beschäftigungen zwischen den Mahlzeiten, ob Waschen, Anziehen
oder Freizeitaktivitäten
sollten ebenfalls zeitlich festgelegt sein und regelmäßig stattfinden.
Gemeinsam mit Ihren Angehörigen oder einer anderen Betreuungsperson
können Sie jeden Morgen einen Plan für den Tag schriftlich festhalten.
So behalten Sie die Orientierung und fühlen sich sicherer.
Am Tag aktiv sein und Spaß habenWir
alle schlafen besser, wenn wir am Tag aktiv sind und Schönes erleben.
Überlegen Sie sich, womit Sie sich gerne beschäftigen möchten. Ob
Gartenarbeit, malen, lesen, tanzen, Gesellschaftsspiele oder Radio
hören: Tun Sie Dinge, die Ihnen Spaß machen und Sie nicht zu sehr
anstrengen. Achten Sie darauf, dass Sie sich jeden Tag an der frischen
Luft bewegen,
so können Sie Ihre Unruhe verringern und nachts den nötigen Schlaf
finden. Wenn Ihnen manchmal einfach nichts einfallen will, womit Sie
sich beschäftigen könnten, dann haben vielleicht Ihre Angehörigen oder
Freunde gute Ideen für Sie. Übrigens: Auch mit Alzheimer oder einer
anderen Form der Demenz können Sie Entspannungsverfahren erlernen, zum
Beispiel autogenes Training und progressive Muskelentspannung.
Tipps für AngehörigeWenn Demenzkranke nachts unruhig sind, hilft oft ein
kurzes beruhigendes Gespräch. Bei nächtlicher Sturzgefahr sind unter
anderem Matratzen vor dem Bett sinnvoll. Besser noch sind absenkbare
Seniorenbetten und Hüftschutzprotektoren. Das Bett sollte nicht frei stehen, sondern wie ein gemütliches Nest wirken.
Nachts zur Ruhe kommenDer
eine lässt sich gerne eine Geschichte vorlesen, die andere braucht
einfach nur ein Glas Milch mit Honig oder einen Rotwein zum Einschlafen.
Probieren Sie aus, was Sie beruhigt und schlafen lässt. Denn nächtliche
Unruhe führt nicht allein zu Übermüdung am Tag, sie kann auch
gefährlich werden. Beim Umherwandern im Dunkeln stößt man sich leicht,
stolpert und verletzt sich. Wenn Sie also nachts häufig aufwachen und
nicht mehr wissen, wo Sie sind, dann nützt Ihnen eine Klingel am Bett.
Bei Bedarf können Sie damit Hilfe rufen. Ein Bewegungsmelder für Licht
gibt Sicherheit und hilft, Stürze zu vermeiden. Sollte eine anhaltende
Schlaflosigkeit Sie sehr erschöpfen, dann kann manchmal eine
Schlaftablette helfen. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt
darüber, was für Sie am besten geeignet ist.
Das Wichtigste in Kürze:
- Demenzkranke leiden häufig unter einem gestörten Zeitgefühl und einem fehlenden Tag-Nacht-Rhythmus
- Die Folge sind nächtliche Unruhe und Schläfrigkeit tagsüber
- Setzen Sie gezielt Licht und Dunkelheit ein, um sich zeitlich wieder besser zu orientieren
- Strukturieren
Sie jeden Tag gleich, bewegen Sie sich tagsüber und unternehmen Sie
Schönes. Das macht zufrieden und hilft abends besser beim Einschlafen