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| Anzeichen für Demenz oder anderes? | |
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Didi Gast
| Thema: Anzeichen für Demenz oder anderes? Sa 26 Feb 2011, 16:15 © Didi | |
| Hallo Leute, ich erhoffe mir hier einige grundlegende Antworten auf diese Frage, denn ich habe mächtig Angst vor dieser Erkrankung. In verschiedenen Bereichen war ich schon immer recht vergesslich, so z.B. war das Namensgedächtnis noch nie sehr gut. Vor 3 Jahren bin ich aber mit damals 45 Jahren Erwerbsunfähigkeitsrentner geworden und in dieser Zeit ist mir auch einiges aufgefallen, nämlich das meine Vergesslichkeit in verschiedenen Sachen zunimmt. Einige Beispiele sind: Wenn meine Frau sagt, was es am nächsten Tag zu essen gibt, habe ich das öfter bis zum nächsten Tag vergessen. Wenn sie dann aber sagt: dies und das war es, fällt wieder der Groschen und ich erinner mich. Dieses wieder erinnern, wenn ich erinnert werde (hört sich blöd an) gilt im Prinzip für fast alles Vergessene. Manchmal suche ich auch nach dem einen oder anderen Wort, welches ich länger nicht gebraucht habe. Wenn ich dieses Wort dann wieder einmal benutzt habe, vergess ich es erst einmal wieder nicht. Es sind eigentlich immer nur Kleinigkeiten, die sich aber summieren. Ich weiß nicht, ob es damit zusammen hängt, das ich nun als Rentner nicht mehr so sehr geistig gefordert werde und so das Gehirn auf Sparflamme schaltet, oder ob es mit meiner Krankheit zusammenhängt, bei der es sich um das Buerger-Syndrom handelt, also eine Entzündung der Gefässe mit Rauchen als wahrscheinliche Ursache. Das Rauchen habe ich natürlich aufgegeben. Seit ich die ganze Sache habe, leide ich auch an leichten Depressionen, die ich bislang nur mit Johanniskraut bekämpfe. Meine Krankheiten (zusätzlich auch Poli-Arthritis) werden mit folgenden Medis behandelt: MST60 (Morphiumsulfat) und Ibuprofen gegen die Schmerzen, 2 Medikamente für die Erweiterung der Blutgefässe, Abführhilfe wegen dem Morphium, Cortison 5-15mg, Tabletten gegen leichten Bluhochdruck, 2 Spray´s gegen eine leichte COPD (Lungenerkrankung). Es gibt aber auch positive Sachen zu berichten. Mein Orientierungssinn hat bislang in keinerlei Hinsicht gelitten, auch im Starssenverkehr habe ich keine Ausfälle zu beklagen. Das navigieren im Web macht mir keine Probleme. Wenn ich dann z.B. Texte schreibe, für die ich im Web recherieren muss, kann ich noch sehr viel aus dem Kopf heraus erstellen, wenn ich mich in ein Thema eingelesen habe. Und trotzdem macht mir mein Kurzzeitgedächtnis Sorgen und gerade dass ist ja wohl auch das haupsächlich betroffene bei einer Demenz, nicht war? Kann es also tatsächlich mit meiner Erkrankung zusammenhängen? Wie kann ich vorab herausfinden, ob ich mit meinem Arzt darüber sprechen sollte? Ich habe mich schon in dieses Thema etwas eingelesen und auch schon Berichte im TV gesehen und das macht mir doch schon einiges an Angst. Aber vielleicht könnt ihr mir die ja auch nehmen. Danke und Gruß Didi |
| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Anzeichen für Demenz oder anderes? Sa 26 Feb 2011, 18:49 © Admin | |
| Lieber Didi - Didi schrieb:
- Seit ich die ganze Sache habe, leide ich auch an leichten Depressionen, die ich bislang nur mit Johanniskraut bekämpfe.
Ich könnte mir vorstellen, das nicht nur das Krankheitsbild an sich Depressionen auslöst, sondern auch die Tatsache der daraus folgenden Erwerbsunfähigkeit. Eine Depression wiederum hat oftmals demenzielle Symptome, wie Vergesslichkeit, Unkonzentriertheit und kann bis hin zu leichteren Verwirrtheitszuständen führen. Nach deinen Medikamenten zu Urteilen musst du sehr starke Schmerzen haben, was zusätzlich zermürbend sein kann. Wiederum macht z.B Morphiumsulfat auch Müde und bei Cortison kommt die Gefahr von Gewichtszunahme dazu. Alles in Allem, auch wenn Notwendig, ist dies eine zusätzliche körperliche Belastung. Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen mit einem Arzt darüber zu reden. Eventuell könnte auch nebst Depressionen ein Vitaminmangel vorliegen? Es gibt verschiedene Ursachen um demenzielle Symptome zu entwickeln, ohne das es sich dabei um eine Demenz handeln muss. In deinem Fall würde ich erstmals eher nicht von einer Demenz ausgehen. Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen. Alles weitere kann nur ein Arzt abklären. Liebe Grüsse und alles, alles Gute wünscht dir Ursula
Liebe Grüsse
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| | | vargen Ist hier Zuhause
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| | | | Didi Gast
| Thema: Re: Anzeichen für Demenz oder anderes? Sa 26 Feb 2011, 22:44 © Didi | |
| Danke für eure Antworten. An einen Zusammenhang mit all den schlimmen Krankheitssachen habe ich auch schon gedacht. Einiges wird auch noch mit dem Nikotinentzug zusammenhängen, denn dabei sind auch auch diverse Rezeptoren im Gehirn betroffen. Und laut Aussage meines Arztes dauert es auch insgesamt rund 5 Jahre, bis sich der Körper nach dem Entzug vollkommen rgeneriert hat. Und da das Rauchen ja auch Depressionen unterdrücken kann, besteht die Möglichkeit, das die erst mit dem Entzug zum Vorschein gekommen sind, aber schon länger latent vorhanden waren. Aber als nächstes werde ich mal meinen Doc darauf ansprechen. Da mich medizinische Sachen schon immer interessiert haben, hatte ich aus Dokus irgendwie in Erinnerung, dass Demenz medizinisch nicht wirklich festgestellt werden kann. Unterliege ich da einem Irrtum, oder ist die Medizin da schon wieder weiter? Liebe Grüße Uwe |
| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Anzeichen für Demenz oder anderes? So 27 Feb 2011, 00:41 © Admin | |
| Lieber Uwe In den meisten Fällen kann eine Demenz auch medizinisch nachgewiesen werden. Danks verschiedenen Untersuchungen und Tests ist dies möglich. Allerdings kommt es aber oft vor, das die Diagnose Demenz erst im weiteren Krankheitsverlauf gestellt wird. Wo jedoch die grösste Schwierigkeit liegt, ist eine klare Diagnose, in Bezug um welche Demenzform es sich handelt, zu stellen. Dies hat aber nicht nur mit medizinischer Begrenztheit zu tun, sondern meines Erachtens ist dies meist auch eine finanzielle Frage. Zumal eine Demenz als unheilbar gilt und folgedessen nur begrenzt gebremst werden kann. Die meisten therapeutischen Massnahmen handeln sich also lediglich um Symptombekämpfung. Sowohl Betroffene wie deren Angehörigen hoffen jedoch, das in den nächsten Jahren, falls es immer noch keine Heilungschancen geben sollte, wenigstens die sogenannten "Bremsmedikamente" wirkungsvoller werden dürfen. Liebe Grüsse Ursula, die dir ein gutes Gespräch beim Doc wünscht und hofft das es dir bald wieder etwas besser gehen darf
Liebe Grüsse
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| | | Didi Gast
| Thema: Re: Anzeichen für Demenz oder anderes? So 27 Feb 2011, 12:34 © Didi | |
| Danke für die netten Informationen und die guten Wünsche. Werde mich mal mit meinem Arzt darüber unterhalten. Das Reultat werde ich dann hier posten. Ich habe vor geraumer Zeit auch mal eine Reportage im Fernehen gesehen in der unter anderem auch darüber berichtet wurde, das einige Wissenschaftler den Wirkstoff Ibuprofen in Zusammenhang mit einer Vorbeugung gegen Demenz gebracht haben. Was haltet ihr denn von der Theorie? Das wäre für mich dann optimal, da ich täglich zwischen 1200 und 1800 mg Ibuprofen nehmen muss. (Das Morphium alleine reicht nicht, da ich bei höherer Dosierung wie jetzt mit 120 mg/Tag Atemdepressionen bekomme) Jetzt interessiert mich noch etwas privates: Sowohl du als auch Frederic habt bei euch Schweden mit im Profil stehen. Pendelt ihr zwischen Deutschland und Schweden? Interessiert mich deshalb, weil ich jetzt bereits seit fast 12 Jahren in Spanien wohne. LG Didi |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Anzeichen für Demenz oder anderes? So 27 Feb 2011, 13:09 © jellyamber | |
| - Didi schrieb:
- Ich habe vor geraumer Zeit auch mal eine Reportage im Fernehen gesehen in der unter anderem auch darüber berichtet wurde, das einige Wissenschaftler den Wirkstoff Ibuprofen in Zusammenhang mit einer Vorbeugung gegen Demenz gebracht haben. Was haltet ihr denn von der Theorie? Das wäre für mich dann optimal, da ich täglich zwischen 1200 und 1800 mg Ibuprofen nehmen muss.
Liebe/r Didi, erst mal huhu und willkommen hier im Forum Ich bin auch Rheumatikerin und habe mich damals auch sehr über diese Meldung gefreut, allerdings wurde dieser Zusammenhang seit kurzem wieder dementiert. Jetzt geht man eher von einem Zusammenhang von Basismedikamenten wie Enbrel, also TNF-Hemmern aus, die Antikörper in Schacht halten und dementsprechend die Entzündungsprozesse im Stoffwechsel regulieren. Da man bei Alzheimer auch von einer Verklebung von Eiweißen im Hirn durch Entzündung ausgeht... Aber so ganz bewiesen ist es nicht. Die Menge deines Medikamentencocktails ist schon ordentlich. Allein die Menge des Ibuprofens reicht meines Erachtens schon aus, um dementielle Symptome zu entwickeln. Wenn ich mehr davon brauche - ab 800mg bin ich auch ziemlich neben der Spur. Nachdem jetzt Ibuprofen auch in die Negativschlagzeilen geraten ist, versuche ich natürlich, so wenig wie möglich davon zu nehmen und eher mit Kortison zu steuern. Ich finde - gelinde gesagt - die Kombi von Morphium und Ibuprofen sehr sehr gefährlich. Hast du denn ein Basismittel von deinem Rheumatologen bekommen? Aber so oder so schließe ich mich meinen Vorschreibern an: unbedingt mit deinem Arzt abklären. Je mehr du weißt, umso leichter findest du einen Umgang damit. Jede Krankheit, selbst der schnöde grippale Infekt, kann Demenzähnliche Symptome hervorrufen. Aber wie Ursula bereits schrieb, Fachärzte können die schon auseinanderhalten, wo wir Laien oft nur ein großes Fragezeichen im Kopf haben. Der körperliche Nikotinentzug ist in der Regel nach 14 Tagen erledigt, dann folgt oft eine kurze Phase von 1-3 Tagen mit depressiver Verstimmung, nicht zu verwechseln mit einer Depression, aber danach geht's dann aufwärts Viel Glück beim nächsten Arztkontakt Lg Jelly
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
| | | Didi Gast
| Thema: Re: Anzeichen für Demenz oder anderes? So 27 Feb 2011, 15:46 © Didi | |
| Hallo Jelly, Als Basis-Medikamente gegen die Arthritis erhalte ich Metotrexato 2,5mg, 1 Tag/Woche, 3 mal 2 je 2,5mg und Isovorin 7,5mg eine pro Woche, am Tag nach dem Metotrexato. Die Einnahme ist aber immer noch mit folgender Übelkeit verbunden.
Gerade im Zusammenhang mit Cortison und Ibuprofen habe ich zusammen mit meinem Arzt ein System entwickelt, das man dann doch wieder überdenken sollte. Ich habe festgestellt, dass ich die Schmerzen ein wenig besser im Griff habe, wenn ich mit dem Cortison Achterbahn fahre, aber Schneckenachterbahn und dazwischen auch immer mal das Ibuprofen senke. Beim Cortison bin ich zum Glück im Moment nie über 15mg/Tag. War schon mal für eine Corti-Kur bei 40 mg morgens und 40mg abends. Da hat mir aus dem Spiegel aber ein kleines Schweinchen entgegen geschaut. Geh ich jetzt also von 15mg täglich morgens aus. Nach ca. 3 Wochen werden die Schmerzen wieder stärker. Reduziere ich dann um 5 mg, sinken die Schmerzen nach 3-4 Tagen und halten sich wieder für 3 Wochen auf dem Level. Dann werden sie wieder stärker und ich senke wieder um 5mg, es passiert das gleiche. Zuletzt schleiche ich dann mit 2,5mg ganz aus und kann dann wiederum 3-4 Wochen ganz ohne auskommen. Nehmen die Schmerzen wieder zu, erhöhe ich mit den gleichen Zeitfenstern um jeweils 5mg. Dieses System ist sogar auf meinem Mist gewachsen und von meinem Hausarzt für gut befunden worden. Dadurch sollte wohl die Produktion der Nebennierenrinde immer wieder angekurbelt werden. Aber vielleicht sollte ich mir doch mal eine Alternative zu den Ibuprofenos geben lassen. Bei dir höre ich jetzt schon zum zweiten Mal, das Ibuprofen nicht so gut sein soll.
Du schreibst, das du auch Rheumatikerin bist. Vielleicht wäre folgendes ja etwas für dich. Ich habe es ausprobiert, der Effekt war super, nach 8 Stunden war ich schmerzfrei, konnte es aber wegen der Nebenwirkungen nicht vertragen. Dabei handelt es sich um Fentanyl-Pflaster. Die gehören zwar auch zu den Opioiden, haben aber eine extrem starke, schmerzlindernde Wirkung.
Welche Fachärzte machen denn die speziellen Untersuchungen auf Demez? Sollte wohl ein Neurologe sein, oder liege ich da falsch?
Werde auf jeden Fall bei der nächsten Sitzung meinen Hausarzt darauf ansprechen. Auf jeden Fall habt ihr mir bisher schon recht gut weiter geholfen.
Liebe Grüße aus der Sonne Didi |
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