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Monia Ist sich am Einleben
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| Thema: Objektsuche Di 25 Jan 2011, 00:42 © Monia | |
| Vielen Dank an Alle, die mich im Forum begrüßt haben. Ja, ich habe auch mit dem Gedanken gespielt, meinen Mann in eine andere Tagespflege zu geben. Er will aber überhaupt in keine Tagespflege gehen. Außerdem wäre das wieder eine große Umstellung für ihn. Er findet ja jetzt alle Räume alleine dort und geht nicht mehr ins Büro anstatt in den Aufenthaltsraum. Und das Wichtigste, die Toilette findet er auch. Jetzt habe ich aber eine andere Frage. Man sagt doch immer, dass man dementen Menschen hilft, wenn Gegenstände immer an den gleichen Ort gestellt werden. Aber was mache ich, wenn die Gegenstände, die von mir immer an den gleichen Ort gestellt werden, von meinem Mann an andere Stelle aufbewahrt werden. Dann fange ich an zu suchen, denn meinen Mann kann ich nicht fragen, wo sich was befindet. Vielleicht weiß von Euch einer einen Rat. Tschüs bis bald! Monia |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Objektsuche Di 25 Jan 2011, 07:35 © sylvia | |
| Liebe Monia, damit wirst Du leben müssen. Demente haben ihre "eigene Ordnung". Ich mußte auch öfter bei meinem Papa suchen. Oft packen sie es an die gleichen Stellen, wie Brille....
Mach was Dein Herz dir sagt. Es ist richtig das viele Veränderungen nicht gut sind.
LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Objektsuche Di 25 Jan 2011, 08:26 © Admin | |
| Etwas Verspätet, auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum Es ist schon ein Vorteil für Demente, wenn möglichst alles seinen Platz hat und nicht mehr, als notwendig umgestellt wird. Es hilft einfach der besseren Orientierung. Das heisst aber nicht, das unsere lieben Dementen nicht manchmal Gegestände Wegräumen, Umräumen und Hin- und Herräumen. Die Frage war dann für mich jeweils, wieso unser lieber Erik dies tat. Manche Gegenstände warfen je nach Lichteinfluss "seltsame Schatten" die von ihm als etwas "Lebendiges" wahrgenommen wurden und störten. Andere wiederum schienen ihn zu blenden, wenn die Sonne durchs Fenster darauf schien. Sprich, sie wurden nur in ganz speziellen Situationen von ihm Umgestellt. So hatte ich dann manche Gegenstände so platziert, das sie von ihm möglichst nicht als störend wahr genommen wurden. Das funktionierte jedoch nicht immer. Manchmal ist das Hin- und Herräumen ein innerlicher Impuls an Beschäftigung, oder Ablenkung. Wenn nicht dieser Gegenstand, dann fand sich von ihm wieder ein anderer. Mit Fotos fing er an zu reden. Waren die Gespräche positiv und für ihn als angenehm wahrgenommen, dann schien es mir für ihn gut zu sein. Er konnte auch Briefumschläge mit seiner Adresse drauf die längste Zeit anschauen. So als ob eine "eigene Adresse" für ihn bedeutete das er Existiert. Ich habe einfach festgestellt, das es viele verschiedene Gründe des "Umräumens" gibt. Manches habe ich extra hingestellt, das er seine persönlichen "Veränderungen" vornehmen konnte und dabei das Gefühl der Eigenständigkeit und Selbständigkeit geniessen konnte. Nach Möglichkeit habe ich vermieden, ihn dabei zu Korrigieren, sondern änderte im Stillen einfach wieder das Zurück, was nach meinem Empfinden als wichtig erschien. Einen konkreten Rat, kann ich dir dazu leider nicht geben. Dafür sind alle Dementen viel zu Individuell. Ich habe einfach versucht die Gegenstände die ich schnell und oft zur Hand haben musste, so zu verstauen, das sie möglichst aus dem "umräum Umfeld" raus waren. Die Frage wäre auch, welche für ihn als sinnvolle Aufgaben er hat, um sich als Teil eurer Gemeinschaft zu fühlen. Aus gesunder Sicht, handelt es sich dabei nicht unbedingt um Sinnvoll oder Sinnlos, sondern als eine vom Betroffenen als angenehme Aufgabe wahrgenommen. Es muss einfach immer wieder mal das eine oder andere Getestet werden. Dabei wurde ich oft von Neuem ins staunen versetzt. Liebe Grüsse Ursula
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Objektsuche Di 25 Jan 2011, 13:19 © Marie | |
| Hallo Monia, das mit dem Räumen ist sehr unterschiedlich. Meine Mutter hat seinerzeit täglich im ganzen Haus alles, was sich in Schränken befand, von einer Stelle an die andere geräumt hat und meinte, sie hätte nun den ganzen Tag Hausarbeit gemacht. So hatten wir am Ende in jedem vorhandenen Schrank Schmutziges und Sauberes, Brauchbares und Müll, Fotos im Besteckkasten, Schuhe im Wäscheschrank usw. Sie hat auch nie etwas wieder gefunden. Da ist mein Vater ganz anders. Normalerweise besteht er darauf, daß alles immer am selben Platz ist. Sucht auch mal an Stellen, wo es schon über 10 Jahre nicht mehr liegt. Aber manchmal legt er es auch heute noch woanders hin und meint, daß es dort doch schon immer gelegen habe. Manchmal versucht er auch, sich selbst das Leben zu erleichtern. So hatte er Gabeln mit spitzen und weniger spitzen Zinken im Besteckkasten. Da er nur die spitzen gut gebrauchen konnte, um Essen aufzuspießen, hat er sich eine Gabel in einen ganz anderen Kasten gelegt - wo sie natürlich nur zufällig gefunden und lange Zeit nie abgewaschen wurde. Also haben wir die stumpfen Gabeln aussortiert und seitdem funktioniert es. Auch die beiden Messer, die er benutzt, liegen in einem Fach des Besteckkastens extra. So finde ich auch viel schneller, was abzuwaschen ist. Er meint nämlich, benutztes Geschirr müsse man nur kurz unters Wasser halten oder mit einem trockenen Lappen abwischen. Er wird richtig ärgerlich, wenn ich etwas erst abwaschen will bevor er es benutzen kann. Da mein Vater allein lebt und schon seit 1994 nicht mehr gekocht wird, ist sein Haushalt sehr überschaubar. Da kann eigentlich nichts wirklich verschwinden - es sei denn, ich entferne, was er nicht benötigt oder nicht mehr verwenden soll. Vielleicht probierst Du mal aus ob Dein Mann die von ihm selbst weggeräumten Dinge wieder findet, wenn er sie braucht. Dann können sie sicher an diesem Standort bleiben. Du kannst es Dir ja leichter merken. Oder Du legst sie stillschweigend wieder an ihren gewohnten Platz und wartest ob er sie nochmals verlegt. Kann natürlich auch sein, daß es Deinem Mann wie meiner Mutter geht. Sie hatte keinerlei fest Plätze für irgend etwas. Bei ihr war das Räumen der Hauptzweck. Grüße von Marie |
| | | Monia Ist sich am Einleben
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| Thema: Auf Eure Antworten Mi 26 Jan 2011, 09:06 © Monia | |
| Vielen Dank für die interessanten Antworten. Da bin ich doch auch im Club der Suchenden gelandet. Aber Spaß beiseite! Bisher habe ich alle Sachen immer an die gleiche Stelle gelegt. Aber mein Mann sucht immer woanders. Wenn er beim Suchen mit dabei ist und ich das Gesuchte gefunden habe, dann erinnert er sich, dass es eigentlich der richtige Platz ist, wo es immer war. Er vergisst es eben einfach. Da mein Mann sehr gerne isst und sich sein ganzes Leben um das Essen dreht, nascht er natürlich auch oft. Einerseits muss er auf sein Gewicht achten (wiegt 104 kg) andererseits ist er Diabetiker. Leider weiß er nicht, wann und ob er sich etwas in den Mund gesteckt hat. Und Hunger hat er immer. Wenn er sich unbeobachtet fühlt oder zeitweise allein ist, geht er in den Kühlschrank und nascht. Das Unangenehme daran ist, dass ich dann später das Wurstpäckchen zwischen den Kartoffeln oder den Käse zwischen den Gewürzen finde. Wenn er sich dann ertappt sieht, will er immer gleich zum Arzt, damit er ihn von der Demenz heilt. Das finde ich dann immer sehr traurig, weil er selbst spürt, dass etwas nicht in Ordnung ist. |
| | | Gine Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Objektsuche Mi 26 Jan 2011, 09:50 © Gine | |
| Hallo Monia,
bei meinem Vater ist es auch so. Ständig verlegt er alles. Meine Ma wird langsam echt böse darüber. Schlüssel sind sein Spezialgebiet. Wir haben ihm genau im Eingang ein Schlüsselbrett befestigt und er findet es gut. Erstaunlicher Weise hängt er seitdem die Schlüssel immer an dieses Brett. Was das Essen angeht ist es bei meinem Vater auch so. Er nascht heimlich und versteckt die Verpackungen an Orten, wo man es nie vermuten würde. Zum Glück ist er kein Diabetiker, aber zu den Hauptmalzeiten mäkelt er rum und hat angeblich keinen Hunger. Frage ich ob er genascht hat sagt er natürlich nein. Er ist auch der Meinung, dass es ihm bald wieder gut geht. Es macht mich auch traurig. LG Gine |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Objektsuche Mi 26 Jan 2011, 10:17 © sylvia | |
| Liebe Gine, sie es doch mal aus dieser Sicht. Er weiß gottseidank nicht, was die Krankheit Demenz alles beinhaltet und wie sie im Endstadium ist. Schön, die Lösung mit dem Schlüsselbrett. LG Sylvia
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| | | Gine Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Objektsuche Mi 26 Jan 2011, 10:49 © Gine | |
| Liebe Sylvia,
mein Vater weis was diese Krankheit beinhaltet, deshalb ist er ja so fertig. Er hat in der Apothekerzeitschrift einen Artikel darüber gelesen. Die Kenntnisse die wir besitzen natürlich nicht, aber er weis das diese Krankheit früher oder später zum Tod führt. Genau das beschäftigt ihn ja gerade, weil der Arzt dieses Wort " Demenz" ausgesprochen hat. Mein Vater hatte schon immer große Angst vor dem Tod. Klar wird er auch vergessen, aber in dem jetzigen Stadium macht ihm diese Krankheit Angst. Ich bin auch immer wieder sehr erstaunt wie gut er lesen und auch die Zusammenhänge erklären kann. Wir versuchen ihn zu beruhigen, aber es gelingt uns seit Montag nur schwer. LG Gine |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Objektsuche Mi 26 Jan 2011, 11:21 © sylvia | |
| Liebe Gine, dann paßt aber der Satz nicht - das er glaubt das es ihm bald wieder besser geht. Denke viele Menschen haben Angst vor dem Tod. Vielleicht kann er ja darüber auch was lesen, was ihm diese Angst nimmt. LG Sylvia
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| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Objektsuche Mi 26 Jan 2011, 11:52 © Marie | |
| Hallo Monia, das mit dem Naschen kenne ich auch. Allgemein ist es wohl so, daß Demente besonders Süßes lieben. Mein Vater hatte sich zuerst auf Schokolade verlegt. Die habe ich aus dem Haushalt komplett verbannen müssen, weil er ständig unter Verstopfung litt - einmal sogar wegen Verdacht auf Darmverschluß im Krankenhaus landete. Ich habe ihm dann einfache Bonbons mitgebracht und er ist bis heute damit zufrieden. Wir haben lediglich ab und an mal die Sorte gewechselt, weil er die alte nicht mehr mochte oder es sie nicht mehr gab. Irgendwann ist er auf den Geschmack von Plätzchen gekommen. Die hat unsere Bekannte mitgebracht und weil er "gemischte" wollte, hat sie eine Mischung mit und ohne Schoko-Überzug gebracht. Es war zum Glück im Sommer und so hatte er ständig klebrige Schokoladenfinger, was ihn störte. Er kommt nun mal nicht so gern mit Wasser in Berührung und mit einem trockenen Tuch war dem auch nicht richtig beizukommen. Inzwischen habe ich grundsätzlich alle Einkäufe übernommen, d.h. unsere Bekannte sagt mir, wenn er was von ihr einzukaufen verlangt. Das geschieht aber eher selten, weil ich mich nun bemühe, seinen Vorlieben gerecht zu werden. Blechschachteln mit Dänischen Butterkookies sind so immer vorrätig und er knabbert sie den ganzen Tag über. Die übrigen Mahlzeiten werden trotzdem verputzt und sein Gewicht hat sich seit Jahrzehnten nicht geändert. Da ich Brot fürs Abendessen und die Brötchen fürs Frühstück in Portionstüten verpacke, merke ich, wenn innerhalb der Woche nicht alles gegessen wird. Das kommt aber äußerst selten vor. Gestern habe ich ihn erwischt, wie er die Wassertablette, die ihm der Pfleger morgens gab, wieder aus dem Mund nahm und in den Abfalleimer warf. Der Pfleger bgreift einfach nicht, was es heißt, die Tabletteneinnahme zu kontrollieren. (neulich lag die Tablette mittags noch auf dem Tisch und ich habe mich beschwert) Habe mich mal wieder mit ihm angelegt, weil er meinte, daß er meinen Vater zu nichts zwingen könne, was der nicht wolle - er sei schließlich nicht entmündigt. Mal sehen ob meine Forderung an die Pflegedienstleitung, diesen Mann so selten wie möglich einzusetzen, weil mein Vater sich ihm total verweigert, nun endlich umgesetzt werden kann. Man muß ja nur bei meinem Vater stehen bleiben bis er die halbe Tasse Wasser zur Tablette getrunken hat (und nicht nur trinken vortäuscht). So hätte er keine Chance, die Tablette wieder aus dem Mund zu nehmen, weil sie sich schnell auflöst. Es belastet mich nervlich ungemein, wenn ich mich mit solchen Dingen rumärgern muß. Grüße von Marie |
| | | Gine Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Objektsuche Mi 26 Jan 2011, 11:55 © Gine | |
| Liebe Sylvia,
er denkt immer wieder er wird gesund. Es liegt aber daran, dass sein Neurologe beim ersten Besuch gesagt hat, dass er wieder gesund wird und keine Demenz hat. Das hat sich wohl tief bei ihm eingeprägt. Klar merkt er täglich das er viele Dinge nicht mehr kann, aber wahr haben will er es nicht. Über den Tod spricht nur meine Ma sehr offen. Mein Vater mochte diese Thema noch nie. Am Besten hilft bei diesem Thema nur Ablenkung, weil er sonst sofort weint. LG Gine |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Objektsuche Mi 26 Jan 2011, 13:36 © jellyamber | |
| - Marie schrieb:
- Gestern habe ich ihn erwischt, wie er die Wassertablette, die ihm der Pfleger morgens gab, wieder aus dem Mund nahm und in den Abfalleimer warf. Der Pfleger bgreift einfach nicht, was es heißt, die Tabletteneinnahme zu kontrollieren. (neulich lag die Tablette mittags noch auf dem Tisch und ich habe mich beschwert) Habe mich mal wieder mit ihm angelegt, weil er meinte, daß er meinen Vater zu nichts zwingen könne, was der nicht wolle - er sei schließlich nicht entmündigt.
Man muß ja nur bei meinem Vater stehen bleiben bis er die halbe Tasse Wasser zur Tablette getrunken hat (und nicht nur trinken vortäuscht). So hätte er keine Chance, die Tablette wieder aus dem Mund zu nehmen, weil sie sich schnell auflöst. Es belastet mich nervlich ungemein, wenn ich mich mit solchen Dingen rumärgern muß. Grüße von Marie Liebe Marie, ich kenne das Menetekel des Tablettennehmens nur zu gut - ein Drama in vielen vielen Akten. Was haben wir nicht schon alles probiert und sind von Mal zu Mal schlauer geworden. Als aller erstes haben wir die Medikamentengabe über den Hausarzt verschreiben lassen und eine Schwester von der Gedächtnisambulanz hat sie gestellt und der Pflegedienst gegeben. Jetzt macht das der Pflegedienst komplett (dass sollte auch euer Pfleger machen, können und wollen - tz!) und da meine Ma seit geraumer Zeit auch Tabletten ausspuckt und nicht mehr nehmen will, haben wir alle Medikamente auf Tropfen bzw. auf zu zerkleinernde Tabletten umgestellt. Allein das hat mindestens 4 Wochen in Anspruch genommen und ist noch nicht ganz abgeschlossen, da es ja mit allen Ärzten abgesprochen werden muss und manche Medis nur in Ausnahme als Tropfen gibt. Jetzt werden die Tabletten im Nanobereich gemörsert, weil das kleinste Krümmelchen meine Mutter im Mund stört wie die Erbse die Prinzessin. Aber es funktioniert! Untergerührt in quietschsüßen Pudding (dieser eklige Kindernussmontescheiss oder Soja Karamellpudding) schmeckt es sogar gut - aber er muss wirklich zuckerschockmäßigsüß sein - als Antagonist zum Bitteren. Jetzt wird meiner Ma der Pudding auch langsam zuviel, eh klar, 3 x am Tag. Variante 2: Mörsern, in einen großen Schluß Obstsaft und UNBEDINGT einen kleinen Schluck Ahornsirup (SÜSSSS!) dazu und wupps, ein Schluck, und die Medis sind unten und meine Ma hat ein kleines zorniges, aber seliges Lächeln im Gesicht - weil SÜSSSSS. Vielleicht mag dein Vater das auch? Liebe Grüße Jelly - die hier im Forum noch viele pflegende Daniel Düsentriebs vermutet
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Objektsuche Mi 26 Jan 2011, 18:08 © Admin | |
| - Sylvia schrieb:
- dann paßt aber der Satz nicht - das er glaubt das es ihm bald wieder besser geht.
Ich muss dir an diesem Punkt widersprechen liebe Sylvia. Demente wissen weit in den Krankheitsverlauf hinein was eine Demenz beinhaltet. Zumindest den wichtigsten, oder besser gesagt traurigsten Teil davon. Dennoch, oder gerade desswegen wächst aber auch die Hoffnung heraus, das in ihrem Fall vielleicht die Diagnose falsch sei, oder irgend ein Medikament bei ihnen doch noch ein Wunder bewirken könnte und, und, und.....Anfangs hatte sogar ich noch die Hoffnung bei Erik. Einfach weil einige seiner Beschwerden ebenfalls (aus unserer Sicht) ein Grund für seine Vergesslichkeit und Desorientierung hätten sein können. Ich möchte an dieser Stelle auch erwähnen, das es Menschen gibt die trotz der diagnose Demenz wieder gesund wurden. Vermutlich Fehldiagnosen - aber solche sind ja auch möglich. Ich wollte dies einfach kurz erwähnen. Liebe Grüsse Ursula
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| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Objektsuche Mi 26 Jan 2011, 21:21 © Marie | |
| Hallo Jelly, weiß nun, was es mit den Tabletten tatsächlich auf sich hat. (seine halbe Tablette für die Schilddrüse nimmt mein Vater jeden morgen selbständig seit über 10 Jahren). Er hat nun doch mitbekommen, daß er auf die Wassertabletten öfter aufs Klo muß. Er erzählt sowieso immer, daß er ständig auf die Toilette müsse, auch nachts. Wenn ich mal mehrere Stunden bei ihm bin und ihn auch mehrfach zum Trinken veranlasse, habe ich noch nicht bemerkt, daß er auch nur einmal auf die Toilette ging. Das ist ihm unangenehm und unbequem, weil er die Kleidung mit einer Hand nicht so gut herunter- und wieder hochziehen kann. Deshalb war ich ja auch froh, daß er die Tabletten zuerst nur 10 Tage nehmen sollte. Ich werde aber nochmal mit dem Arzt reden ob es nicht eine andere Variante gibt. Der Arzt hat die Tabletten verordnet, es gibt eine Anweisung von ihm und der Pflegedienst muß sie ihm geben. Wenn der natürlich nicht mal bemerkt, daß mein Vater sie nicht nimmt, ist das nicht zu entschuldigen. Einmal hat er sie ihm wahrscheinlich nur hingelegt - sie lag mittags noch auf dem Tisch. Gestern hat er sie wieder aus dem Mund genommen und in den Mülleimer getan. Kann ja nicht passieren, wenn der Pflegedienst dabei bleibt, bis er auch das Wasser zur Tablette getrunken hat. Der Pfleger (Hilfskraft) hat aber nur gemeint, was er denn machen solle. Er könne meinem Vater nicht in den Mund schauen. Außerdem sei der nicht entmündigt und man könne ihn nicht zwingen. Andererseits kann ich natürlich auch nicht einsehen, daß ich jeden Morgen bei den derzeitigen Witterungs- und Wegverhältnissen 30 Minuten auf den Berg marschiere und Vater die Tablette gebe und dann den Weg zurück laufe. Heute war zur Betreuung eine Schwester da und schon klappte alles prima. Als ich kam lagen noch jede Menge Fotos und Alben und Bücher auf dem Tisch und als ich fragte ob er mit dem jungen Mann Fotos angeschaut hat, meinte er nur, daß er mit dem doch keine Fotos anschauen würde. Als ich dem jungen Mann mal vorgehalten habe, daß bisher keine der Schwestern von Schwierigkeiten berichtet hätte, meinte er, die würden das eben einfach nicht sagen. Das will ich nun herausbekommen. Grüße von Marie |
| | | vargen Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Objektsuche Mi 26 Jan 2011, 21:42 © vargen | |
| Hej Marie,
ja das Thema "Tabletten nehmen", da werden wohl die meisten Foris hier ihre Erfahrungen gemacht haben. Meine Mutter hat ihre Tabletten am Morgen und am Abend bekommen, dies habe ich meist selber gemacht, bzw. ich habe es meinen polnischen Hilfen anvertraut und es hat meist, auch wenn mit vielen Tricks, geklappt, obwohl wir diese "Spuckphasen" auch gehabt haben bzw. meine Mutter die Tabletten oft wie ein Hamster im Mund gebunkert und nur eine oder zwei geschluckt hat. Dem PD habe ich es nicht überlassen, gerade aus Deinen geschilderten Gründen - wir können sie ja nicht zwingen.
Leider muss man oft bei den PD aufpassen wie ein Luchs.
LG
Frederik
- att se är inte tro, att tro är att se -Att älska är ingenting. Att vara älskad är någonting. Att älska och att vara älskad är allting. |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Objektsuche Do 27 Jan 2011, 07:48 © sylvia | |
| für die Aufklärung Ursula. LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | Gine Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Objektsuche Do 27 Jan 2011, 08:27 © Gine | |
| Liebe Ursula,
danke, ich wusste nicht wie ich es mit Worten richtig ausdrücken soll. Ja und ich gebe dir Recht ich habe auch irgendwie noch Hoffnung. Ich lese viel im Netz und suche nach Antworten. Was mir immer wieder auffällt ist die Aussage, dass es eine Art Diabetis sein soll. Oder das sehr häufig ein B12 Mangel besteht. Im April wird nochmals ein Blutbild gemacht. Ich hoffe es ist ein MMS Test. Weist du Ursula, die Hoffnung stirbt zuletzt. Nicht das ich mir gro0e Chancen ausrechne, aber noch gebe ich nicht auf. Ich behalte es aber für mich, weil ich den Rest meiner Familie nicht aufwühlen will. Für mich ist es aber wichtig. Warum isst mein Vater am liebsten Süßigkeiten und das in einer Menge die mir unwirklich erscheint ? Es gibt so viele Fragen und wenn ich mir selbst nicht die Antworten geben kann, werde ich nicht zur Ruhe kommen. Eventuell ist mein Vater mir gegenüber auch viel lockerer, weil ich ihn einfach so nehme wie er ist, weil ich ihn noch nicht aufgeben will, weil ich weiter Respekt vor ihm habe und alle seine kleinen Defiziete nicht so eng sehe. Danke das ich hier meine Gedanken loswerden darf und das es Menschen gibt die mich verstehen. LG Gine |
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