Von: LillNalle2 (Ursprüngliche Nachricht) Gesendet: 30.04.2004 10:26
Hallo Ihr Lieben
Der gestrige Tag, wäre ganz schön gewesen, wen es nicht Erik auf einmal so schlecht gegangen wäre. Wen es ihm beim Musik machen plötzlich nicht mehr gut geht, dan geht es ihm wirklich schlecht. Er hatte sich so gefreut im Voraus und als es dann entlich so weit war und wir anfingen zu Musizieren hat er gestrahlt wie der schönste Sonnenschein. Mit Leib und Seele waren wir alle dabei und hatten es genossen. Aber eben leider nur eine kurze Zeit. Weil es Erik ganz plötzlich so schlecht ging, mussten wir abbrechen. Desswegen hatten auch meine Mutter und ihr Freund sich entschieden nicht zum Abendessen zu bleiben, um mir nicht noch mehr Arbeit zu machen. Wie die Situation gerade war, war es auch besser so (mein Mann war Arbeitshalber auch nicht zu Hause, sonst hätte er sicher mitgeholfen).
Nächstes mal werden wir sie wohl erst wieder in Schweden treffen, da sie jetzt sehr viel mit dem Wohnmobil unterwegs sind. Aber ihre grösste Sorge ist, das wir sicher nicht so gross miteinander Fischen gehen können und ich überhaupt nicht so viel Zeit für sie und ihre "Bedürfnisse" haben werde, da es Erik immer schlechter geht u.s.w. Der Freund von meiner Mutter hat dan wenigstens noch gefragt, ob es irgend welche Arbeit dort gibt wo sie mithelfen könnten. Worauf ich antwortete: In diesem Jahr sollten wir sehr viel Streichen - eigentlich das ganze Wohnhaus. Meine Mutter hatte dan gleich auch einen Hintergedanken womit wir ihnen dafür helfen könnten. Ehrlich gesagt, das tat mir sehr weh. Sie wissen genau das wir da sind wen sie uns brauchen, und sind schon so oft gesprungen wen was war ohne an eine Entschädigung zu denken. Mein Mann geht jeden Sommer wen sie in Schweden sind für sie rasenmähen u.s.w. Auch wen er nicht mal einen Schlüssel bekommt um sich nachher die Hände zu waschen, aus lauter Angst von meiner Mutter er könnte mit den Schuhen ins Haus rein gehen. Sie, die es nicht mal zulässt das Handwerker mit ihren Schuhen ins Haus rein gehen dürfen. Als Kind liebte ich es Barfuss zu gehen, möglichst den ganzen Sommer über. Draussen stand immer eine Schüssel mit Seifenwasse damit ich mir erst die Füsse waschen konnte bevor ich auf die Toilette durfte. Ihr sauberkeits Fimmel gab mir damals schon zu schaffen, darum bin ich vermutlich auch umgekehrt geworden. Meine ältere Schwester ist leider genau so geworden wie sie. Darum gehen wir kaum mehr zu ihnen zu Besuch, weil das alles für Erik zu mühsam ist, was ich auch sehr gut verstehen kann. Schuhe rein, Schuhe raus, bei jeder Rauchpause, und keine Ausnahme für Erik. Ich habe gelernt Grenzen zu ziehen bei meiner Mutter, wie bei meiner Schwester. Darum finden die Besuche mehrheitlich jezt bei uns statt.
Darüber wollte ich eigentlich gestern Abend schon schreiben. Aber aus Angst nicht Objektiv sein zu können, habe ich bis heute gewartet.
So jetzt habe ich mich wieder mal bei euch ausgejammert, sorry - aber es musste sein. Ihr könnt euch sicher vorstellen, das in meinem Leben im Moment ziemlich viel auf einmal kommt. Viele haben Mitleid, aber können oder wollen keine Hilfe sein. Auf Erik`s Tochter wird einiges zukommen zu seiner Zeit, was auch ungerecht ist, weil dafür eigentlich eher sein Sohn zuständig wäre, der doch so viel bekommen hat.
Danke das es Euch alle gibt meine Freunde, bei denen ich mich aussprechen darf und die ihr für mich da seit - ein jeder auf seine Art.
Es tut mir so leid, weil ich heute nur weinen könnte. Aber das gehört leider auch dazu, ich lasse es auch zu. Wird mir sicher bald wieder besser gehen, so das ich für alle wieder richtig da sein kann. Muss einfach heute erst meine Gedanken für mich sortieren.
Ganz liebe Grüsse an euch alle von
Eurer Ursula