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| Demenz und drohende Verwahrlosung | |
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Gast1 Gast
| Thema: Demenz und drohende Verwahrlosung Mo 29 Jun 2009, 16:10 © Gast1 | |
| Hallo ihr, bin rein zufällig auf dieses Forum gestossen, und habe auch einiges gelesen. Was mir aber immer noch nicht ganz klar ist,wie geht man damit um, daß (in unserem Falle Schwiegermutter ) nicht nur durcheinander evtl. dement ist, sondern auch offensichtlich verwahrlost. d.h. die Wohnung gerät zu Müllkippe, die Wäsche ( auch Bettwäsche) wird nicht mehr gewaschen, sie geht nicht mehr zum Friseur, isst die Lebensmittel aus Dosen und kalt, Wasserhahn und WC-Spülung sind defekt, Dusche kann man gar nicht mehr benutzen, Kühlschrank ist ausgestellt, Arztbesuche werden abgelehnt, wir werden nicht reingelassen, nur mit langem Bitten und Betteln vor der Tür mittels Telefon öffnet sie uns. Es wird jegliche Unterstützung abgelehnt, wir haben keinen Zugriff. In welchem Rahmen kann man das so laufen lassen, oder was kann man unternehmen ? Grüße Gast1 |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz und drohende Verwahrlosung Mo 29 Jun 2009, 18:45 © sylvia | |
| Lieber Gast, das ist nicht so einfach, versuchen freundlich auf sie einzuwirken. Sie braucht dringend Hilfe. Hat sie keinen Hausarzt? Diese Menschen merken nicht, was um sie herum geschieht. Sie sehen es nicht. Es ist keine böse Absicht. Vielleicht können die anderen Mitglieder Dir noch einen Tipp geben. Laßt sie nicht allein, mit den Problemen. LG Sylvia
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Demenz und drohende Verwahrlosung Di 30 Jun 2009, 01:43 © Admin | |
| Hallo Gast
Abgesehen davon was Sylvia schon sehr gut geschrieben hat, kommen bei mir noch ein paar nähere Fragen auf.
Als erstes wäre die Frage wieweit mit deiner Schwiegermutter noch klar kommuniziert werden kann. Als zweites, wie ihr der Schwiegermutter gegenüber reagiert, z.B aufgrund der Verwahrlosung. Wie und auf welche Art auf Demente eingegangen wird, spielt nämlich eine sehr wichtige Rolle. Das Sprichwort, der Ton macht die Musik aus, ist mir noch nie so aufgefallen wie gerade im Umgang mit Dementen. Es ist sehr wichtig, das sich die Person ernstgenommen und geliebt fühlen muss, um auch Hilfe annehmen zu können.
Was für mich auch wichtig zu wissen wäre ist, wie weit weg von ihr wohnt ihr? Oder besser gesagt wieviel Zeit habt ihr für sie zu Verfügung. Da gibt es nämlich auch grosse Unterschiede, je nach eigenem Privatleben was auch nicht vergessen werden soll.
Bevor ich darüber nicht mehr weiss, ist es schwierig da konkrete Tipps geben zu können.
Liebe Grüsse
Ursuls
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
| | | Gast1 Gast
| Thema: Re: Demenz und drohende Verwahrlosung Di 30 Jun 2009, 08:35 © Gast1 | |
| Danke für die Antworten. Nach langen Jahren der persönlichen Ablehnung und ablehnen von Hilfe..."Nein,nein, das schaffe ich schon, das braucht ihr nicht zu machen" fällt es schwer mit ihr noch vernünftig zu kommunizieren. - Es gibt wenige klare Minuten, aber die Zeit wo sie in sich einfällt überwiegt. - Wir wohnen nicht weit weg, ich wäre auch frei, aber ich werde abgelehnt. - Wir müßten gegen den Widerstand ankämpfen, und das können wir nicht.
In den letzen Jahren wurden sogar die 14-täglichen Besuchsstunden ( Sonnt. pünktlich um 14.30 Uhr am Tisch sitzen, und um 15.30 wurden wir wieder rausgebeten.) kuzerhand abgesagt und verschoben, um dann den neuen Termin wieder abzusagen.
Kommen wir trotzdem und klingeln, werden wir nicht reingelassen. - Nehmen wir den Wohnungsschlüssel flüchtet sie ins Bett, und bittet uns wieder zu gehen. Die Verwahrlosung haben wir mal angesprochen, wurden aber zurechtgestaucht, das wäre ihre Sache, wir sollen uns nicht drum kümmern. Hilfe vom Hausarzt bekommen wir nicht, dort war sie schon 2 Jahre lang nicht mehr, und er kann nach seinen Worten nicht einfach dort auftauchen. -
Einen über uns vereinbarten Arzt-Termin in der Praxis wollte sie nicht wahrnehmen, weil sie keine saubere Wäsche hat. -somit kann auch nicht festgestellt werden,wie weit sie an Demenz leidet, und wie weit es ihre eigene Persönlichkeit ist.
den Soz.Psychol.Dienst haben wir im letzten Jahr eingeschaltet, auch der hat damals leider keine Möglichkeit der Hilfe gesehen.
Eine kleine Hilfestellung kommt von der Diakonie. Eine Dame der Demenz-Hilfe besucht sie 1 x die Woche. Sie hat aber keine Handlungsrechte, sie kann nur freundlich mit ihr reden. Es war sehr schwer, diese Hilfe einzuschalten. Aber offensichtlich klappte das nun schon 2 mal.
Ich habe ein bißchen Sorge, daß das zu wenig ist.Zudem der Sohn ( mein Ehemann) bereits das Betreuungsrecht übernommen hat. - Da taucht auch die Frage auf, wie weit kann er belangt werden, wenn er seine Aufgabe nicht richtig erfüllt hat.
Ach Fragen über Fragen, und immer treten wir auf der Stelle. Aber danke schon mal für einige Tipps. Herzliche Grüße Gast1 |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz und drohende Verwahrlosung Di 30 Jun 2009, 11:51 © sylvia | |
| Lieber Gast, keine einfache Situation. Bei uns in der Stadt machen Ärzte auch Hausbesuche. Versucht Euch mal beim Rechtsanwalt zu erkundigen, wie weit das Betreuungsrecht greift.
Gestern kam erst wieder so ein Bericht auf NDR, nicht nur Eltern haften für ihre Kinder, sondern Kinder haften auch für die Eltern. Das betrifft in erster Linie, wenn sie in einem Seniorenstift sind und nicht genügend Rente haben. So werden die Kinder zur Kasse gebeten. Aber das ist von Fall zu Fall verschieden.
LG Sylvia
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| | | Gast1 Gast
| Thema: Demenz und drohende Verwahrlosung Mo 06 Jul 2009, 20:49 © Gast1 | |
| Danke für die lieben Zuschriften,doch bei uns brennt es eben. - Unsere Oma legt sich ins Bett, macht Fenster und Türen zu und will keinen sehen, und keinen hören. Die ehrenamtliche Dame von der Diakonie kam heute zu Besuch, als keiner öffnete, keiner das Telefon abnahm, ging sie mit dem Schlüssel den sie von uns bekommen hat, rein.
Unsere Oma lag im Bett, verlangte den Schlüssel zurück und hat die Dame gebeten,sofort wieder die Wohnung zu verlassen. - Sie fühlte sich nicht wohl, hätte 3 Nächte nicht geschlafen, und wollte mit keinem reden.
Die Wohnung sah noch verwahrloster aus, - Das kann doch so nicht weitergehen, ich bin am Ende mit meinen Ratschlägen meinem Mann gegenüber. Man kann doch die Oma nicht im Müll liegenlassen, nur weil sie es so will. - Bitte, noch einen Tipp...... Danke, Gast 1 |
| | | Gast Gast
| Thema: Demenz und drohende Verwahlosung Mo 06 Jul 2009, 20:51 © Gast | |
| Danke für den Tipp mit dem Hausarzt. Oma` s Hausarzt macht keine Hausbesuche, wenn er nicht selbst von dem Kranken angefordert wird, und wenn er gar nicht reingelassen wird.Also, er macht nichts gegen den Willen des Kranken. - Gruß Gast1 |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz und drohende Verwahrlosung Di 07 Jul 2009, 08:21 © sylvia | |
| Moin Gast, was sagt der Rechtsanwalt zu der Angelegenheit? So kann es nicht bleiben, das ist Euch doch wohl klar. Sie vereinsamt und irgendwann liegt so vielleicht tot im Bett. Soweit darf es nicht kommen. Macht Euch beim Pflegedienst schlau, die kennen bestimmt solche Fälle. Auch denke ich der Sozialdienst könnte etwas machen. Hier mal ein Link: http://www.thema-altenpflege.de/altenpflege/betreuerwechsel.html Aufgagen einer Betreuung und deren Haftung Vielleicht solltet Ihr mal eine Kurzzeitpflege in einem Seniorenstift durchsprechen?! Alles Gute
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| | | Gast2 Gast
| Thema: Demenz und drohende Verwahrlosung Di 04 Aug 2009, 09:58 © Gast2 | |
| Hallo Gast1,
in Deutschland sind die Amtsgerichte für Betreuungen aller Art zuständig, dort könnt ihr euch erkundigen. Vielleicht gibt es in eurer Gegend auch einen Betreuungsverein (Caritas, Diakonie, AWO o.ä.), der kann euch sicher unterstützen und beraten. In eurem Fall wäre möglicherweise auch eine "Fremdbetreuung" sinnvoll.
Alles Gute Gast2 |
| | | maxmoritz Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz und drohende Verwahrlosung Sa 08 Aug 2009, 20:17 © maxmoritz | |
| Hallo Gast,
Wenn Dein Ehemann Betreuer ist, ist es wichtig um welche Bereiche es geht. Bei Verwahrlosung ist der Bereich Gesundheitsfürsorge betroffen und das kann haarig werden.
Fragt auf jeden Fall beim ReA nach. Rechtliche KOnsequenzen sind extrem. Und fragt mal bei Fachkräften nach. Kann eine Kurzzeitpflege sein, oder ein Neurologe.
Ich gehe hier jetzt mal nicht ins Detail, wenn ich doch soll bitte sagen.
LG MOni:flower: |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Demenz und drohende Verwahrlosung So 09 Aug 2009, 16:37 © Biggi | |
| Hallo Gast 1, ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen! Raten kann ich euch nur, schnell zu handeln. Bei unserer Mutter war es damals ähnlich. Wir mussten ihr alles an Streichhölzern etc. wegnehmen, später sogar den Herd abklemmen, weil sie versuchte, sich Zigaretten am Ceranfeld anzumachen. Kann alles ganz schnell gefährlich werden. Alles Gute und dass ihr eine zufriedenstellende Lösung findet. LG Biggi |
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