Hallo Alle Miteinander,

erstmal find ich toll dieses Forum hier gefunden zuhaben. Vielleicht könnt Ihr mir ja Tipps und Hilfe geben. Also wo fang ich an 

Meine Mutti und ich kümmern uns um unseren Opa. Er hat mittelgradige Demenz mit epileptischen Anfällen. Zur Zeit ist es für mich nicht so einfach da meine Mutti selbst Krankheits bedingt 3 Wochen zur Reha ist und ich meinen Opa bei uns Zuhause größtenteils alleine Verpflege. Seitdem er diese Woche wieder aus dem Krankenhaus nach Hause gekommen ist benimmt er sich noch "merkwürdiger" als sonst, er ist nichts mehr oder wenn dann 2 Löffelchen vom Pudding und an Trinken ist schon gar nicht zu denken, doch er muss ja Trinken wegen seinen Tabletten. Habt Ihr vielleicht einen Tipp für mich wie ich ihn wieder zum Essen bringe, denn er war vor dem Krankenhaus jedenfalls zum Frühstück ein guter Esser.

Er will sich auch nicht mehr ins Wohnzimmer setzen er ist nur in seinem Zimmer und sitzt gebeugt auf seinem Bett, habe schon Angst das er sich so eine Lungenentzündung holt! Habe ihm heute den ganzen Tag das Radio angemacht da er Musik liebt und ich hoffe er hat wenigstens etwas Unterhaltung. Gehe jede Stunde hinein zu Ihm biete ihm was zu trinken an oder frage ihn was er gerne Essen möchte, aber nichts. Hab das Gefühl ich rede mir den Mund fusselig und nichts kommt an bei ihm.

Muss das Mal loswerden auch wenn ich mich nicht gerne bei Anderen "aauskotze". Sorry für das Wort.

Liebe Grüße Tati

Liebe Tati,
du schreibst, dass dein Opa erst aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Für Demente ist so ein Aufenthalt fatal. Er wird aus seiner gewohnten und vertauten Umgebung gerissen und muss viele neue Eindrücke verarbeiten.

Wenn er dann zurückkommt, muss er sich erst wieder total umgewöhnen. Das bringt Demente ganz aus der Bahn, weil Regelmässigkeit ein wichtiger Tagesablauf ist.

Warte einfach eine Weile ab, meistens gibt sich das nach einiger Zeit wieder.

Schön, dass du dir solche Sorgen um deinen Opa machst.

LG Biggi

Liebe Tati

Ich schliesse mich den Worten von Biggi an. Umgebungswechsel ist für Demente leider wirklich sehr schwierig und braucht jedesmal eine längere Zeit um sich wieder einzuleben.

Um ihn eventuell dazu zu bringen sich ins Wohnzimmer zu setzen könnte eventuell ein kleiner Tipp helfen. Frage ihn nicht ob er sich ins Wohnzimmer setzen möchte, sondern versuche es mit: "Es ist für mich so leer alleine im Wohnzimmer, würdest du mir ein bisschen Gesellschaft leisten?" Es könnte für ihn eventuell ein Unterschied sein zwischen dem, sich selber dort hin setzen zu wollen, oder dem dir zu liebe sich dazu zu setzen. Ist einfach mal ein Versuch wert, dies zu probieren.

Mit dem Essen und Trinken könnte es ähnlich sein. In Gesellschaft lässt sich dies meist besser geniessen. Wenn du für euch beide ein Glas einschenkst und dann mit ihm auf irgendetwas anstösst - z.B auf alte Zeiten, oder einfach weil heute Mittwoch ist, oder was auch immer. Dann könnte das Trinken für ihn verlockender sein (gesellschaftliches, gemeinschaftliches Erleben). Beim Essen könnte eventuell helfen, wenn du ihn fragst ob er dir dabei hilft, dieses oder jenes gemeinsam mit dir auf zuessen, weil es zu schade zum wegschmeissen wäre. Es könnte so eventuell das eher negative Gefühl nehmen, von wegen du musst, oder du solltest unbedingt etwas essen zu dir nehmen. Ganz wichtig ist, wenn du gleichzeitig mit ihm, mit isst, oder mit trinkst. Vielleicht hilft es auch mehrmals am Tag etwas kleines zu sich zu nehmen? Sind einfach nur mal so spontane Ideen. Vielleicht hilft es ja Zumindest könnte es ein Versuch wert sein.

Ich finde es ganz toll, wie du dich um deinen Opa kümmerst. Ich kann mir vorstellen, wie dies speziell jetzt, wo deine Mutter noch in Reha ist, eine spezielle Anforderung an dich stellt.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und sende dir viele liebe Grüsse

Ursula

Liebe Tati,
Biggi und Ursula haben schon alles gesagt.
Viel Geduld - nicht aufgeben - es braucht Zeit, war bei meinem Papa auch so.

Alles Gute.

LG Sylvia

 Dankeschön Euch allen!

 Zur Zeit ist es echt schwer er schläft den ganzen Tag nur. Essen will er wirklich überhaupt nichts, gebe ihm schon Bier weil er das immer gerne trinkt, alles andere verweigert er es ist nur schwierig denn er muss ja Tabletten nehmen unteranderen Antibiotika, was mit Alkohol wieder nicht gut ist! Aber was soll ich sonst machen?! Hab mir schon gedacht es vielleicht mal mit Malzbier zu versuchen ist ja auch Nährbier, Alkoholfreies kann ich knicken das schmeckt er sofort!

Was mir auch aufgefallen ist vorher hat er seine Tabletten immer mit Trinken hinunter geschluckt jetzt fängt er an sie zu zerkauen.

Versuche echt alles, hab schon langsam keine Nerven mehr, weil er mir auch so leid tut wenn er da liegt, gehe auch jede Nacht um vier Uhr schauen ob alles ok ist ob er schläft etc!
Hoffe ganz fest es ist eine Phase die wieder vorbei geht und das er solange durchhält bis meine Mutti wieder da ist, denke das er trotzdem mitkriegt das sie nicht da ist.

Liebe Grüße Tati

Liebe Tati,
du bist ja lieb, dass du jede Nacht nach dem Rechten siehst. So einen fürsorglichen Enkel hat bestimmt nicht jeder.

Ich weiss ja nicht, welche Tabletten er im einzelnen nimmt. Manche dürfen nicht zerkleinert oder gemörsert werden (das tut er ja quasi, wenn er sie zerkaut) Da würde ich mich lieber mal erkundigen. Ich möchte dich jetzt nicht verunsichern, aber fragen kostet ja nichts. Ein Apotheker weiss das.

LG Biggi

Liebe Biggi,

ja werde mal nachfragen. Er nimmt z.B Azura, Metroprolol, Gabapentin (Kapsel), Keppra (Kapsel), Eunerpan (Abends) und ASS und noch ein paar für seine Prostata und Blase, also ein ganzes Sammelsurium. Ich versteh ihn ja wenn ich die nehmen müsste (Gott sei Dank nicht) hätte ich auch die Schnauze voll.
Aber was sein Muss muss sein, drei konnten wir Gott sei Dank vom Arzt aus schon weglassen (habe ich hier auch nicht aufgezählt).

Dann hab ich noch eine Frage wie des ist mit Krankengymnastik ob das vielleicht was nützt damit er zumindest wieder stehen lernt oder ist des für ihn eher eine Quälerei, muss ich mich da an den Hausarzt wenden?

Liebe Grüße Tati

Liebe Tati,
ja, der Hausarzt muss darüber eine Verordnung ausstellen. Es gibt Krankengymnastik und auch Ergotherapie. Wo jetzt genau der Unterschied ist, weiss ich leider nicht. Aber der Arzt wird wissen, was für ihn am Besten wäre. Ich würde auf jeden Fall versuchen, so eine Verordnung zu bekommen.

LG Biggi

Liebe Tati,
ich habe bei meinem Vater, als er nach einer Operation und als Pflegefall entlassen worden war, auch mit dem Arzt gesprochen, dass mein Vater Krankengymnastik bekam. Der Physiotherapeut kam dann auch und meinte, dass hat keinen Zweck, dafür müsse er mitarbeiten.
Krankengymnastik heißt, dass die Gelenke bewegt und die Muskulatur unter Mitarbeit des Patienten aufgebaut wird.
Ergotherapie hat so eher mit Fühlen und Tasten also die Feinmotorik zu schulen.

Aber Du solltest dich wirklich mal mit dem Hausarzt o.ä. in Verbindung setzen, er wird Dir sicher was empfehlen können.

Was ich nur aus eigener Erfahrung sagen kann ist, dass mein Vater auf jeden Körperkontakt immer reagiert hat. Das kann ein längeres Streicheln sein oder eine leichte Massage der Hände, einfach nur immer Zeigen, dass man da ist. Auch wenn es so aussieht, als er das nicht wahr nimmt.

wenn er allersdings länger nicht ißt und trinkt, solltest Du nicht zu lange warten, bevor Du den Arzt informierst.
Du machst das ganz prima und Deine Mutter wird auf jeden Fall stolz auf die sein.

LG jowacht

Hallo nochmal,

nach einer Woche zuhause ist er jetzt am Sonntag wieder ins Krankenhaus gekommen weil er schwarz erbrochen hat, der Bereitschaftsarzt  ist gekommen und hat ihn eingewiesen. Jetzt soll er wahrscheinlich Freitag wieder entlassen werden. Die Ärzte haben aber bei ihm nichts gefunden bis auf erhöhte Entzündungswerte, find ich irgendwie doof eine Woche ist er im KH dann wieder zuhause dann wieder im Krankenhaus und jetzt wieder zuhause, habe Angst das dass dann wieder von vorne los geht wenn er erst zu Hause ist. Also ich meine das die Entzündungswerte wieder hochgehen, nichts Essen und Trinken etc.. Außerdem wird seine Lauferei mit der ganzen Liegerei ja nicht besser, gibt es denn nicht irgend eine Möglichkeit das er länger drin bleibt und mal richtig durchgecheckt wird, der Arzt im Krankenhaus hat nur gemeint das ginge nicht da die Krankenkasse was dagegen hätte. Na toll!
Ihn auf Reha zu schicken geht auch nicht, da er ja Pflegestufe 2 hat. Was gibts denn sonst noch?

Weiß langsam schon nicht mehr weiter, meine Mutti soll ich auch am Montag mit abholen da mein Vater etwas unsicher ist wenn er alleine fahren soll. Müsste ja aber dann auf meinen Opa aufpassen und Opa mitnehmen ist auch schlecht, also wie kann ich mich am Besten zerteilen.

Liebe Grüße Tati

Habt ihr im Ort nicht einen Nachbarschaftshilfeverein. Die kommen stundenweise, da könnte Dir vielleicht geholfen werden.

Resi

 Hallo Resi,

haben wir soweit ich weiß leider nicht, trotzdem Danke für die Idee!

LG Tati

Hallo Zusammen,

nach einem längeren Gespräch mit meiner Mutti, habe mich mit dem Arzt im Krankenhaus zusammen gesetzt und mein Opa kommt jetzt in Kurzzeitpflege nicht so weit weg, damit wir ihn auch öfters besuchen können. Er ist noch nicht fit seine Blutwerte sind noch zu hoch und stehen kann er auch nicht mehr geschweige denn gehen konnte er aber vor dem Krankenhaus, nun hoffen wir natürlich dass er dort wieder etwas mobiler gemacht und gesund (so weit wie möglich) wird.
Weiß bloß noch nicht genau wie ich ihm des sagen soll das er noch zur Kurzzeitpflege geht, nicht das er böse wird?

LG 1giny06

Hallo Tati,

vielleicht könnt Ihr es Eurem Opa so erklären wie es ist: Er soll wieder fit gemacht werden, damit er bald nach Hause kann. Der Zeitraum wird ja sicher vorher festgelegt. Vielleicht kann er sich ja noch erinnern, was er vor dem Krankenhausaufenthalt noch konnte und jetzt wieder lernen/trainieren muß. Man muß ja den Begriff Pflegeheim oder Kurzzeitpflege nicht ständig gebrauchen.

Mein Vater war vor mehr als 10 Jahren mal nach einem 10-wöchigen Krankenhausaufenthalt mit 2 Operationen noch in einer gereatrischen Klinik, weil er noch nicht wieder in der Lage war, allein zurecht zu kommen. Dort sollten z.B. auch Schlaganfall-Patienten wieder auf das Alleinleben zu Hause vorbereitet werden (laufen lernen, Ergotherapie usw.) Keine Ahnung inwieweit das gelungen ist. Wenn man manche so bei ihren Gehübungen gesehen hat, konnte man sich wirklich nicht vorstellen, daß sie jemals wieder allein würden laufen können.

Diese Möglichkeit wurde uns (weil mein Vater weder kurfähig noch kurwillig war) von der Sozialbeauftagten (oder so ähnlich) empfohlen und war letztlich genau das Richtige.

Grüße von Marie

Hallo Tati,
entschuldige bitte die Frage, aber würde er das denn noch voll mitbekommen, wenn er verlegt wird?
Ansonsten ist es wirklich sinnvoller, wenn man nichts von Heim oder so sagt. Nur mit ihm reden, dass
er jetzt erstmal wieder fit gemacht werden muss, damit er dann auch wieder nach Hause kommen
kann. Und, dass das hier nicht geht, weil man dafür viel mehr Platz braucht.

Du merkst, ich habe mir auch schon mal darüber Gedanken machen müssen, meinen Vater vom Kranken-
haus in ein Heim zu bringen Gott sei Dank ist es dann aber nicht mehr soweit gekommen. An dem Tag
wo der Umzug stattfinden sollte, ist er dann verstorben.

LG puckigelb