hallo abendste
willkommen hier im forum
ganz zu anfang - mein schreibstil ist n bischen anders als der der meisten hier. mach dir nix draus. is eben mein stil . . .
viele kennen das was du beschreibst aus eigener erfahrung sehr gut. wenn eltern alt werden, wenn sich die wahrnehmung ihrer welt ver-ändert. und gleichzeitig ändert sich deine wahrnehmung von deinen eltern. das ergebnis beschreibst du sehr gut . . . .
diese situtation ist, um auf dich zurückzukommen für dich neu, mit ner menge fragen und ner menge hilflosigkeit verbunden. ich schreib jetzt mal n paar "organisatorische dinge " auf wo du hilfe und unterstützung bekommen kannst. keine ahnung ob du das eine oder andere schon in angriff genommen hast oder nicht . . .
ich betreue meine eltern/mutter seit 11 jahren, mein vater ist vor 10 jahren verstorben. meine ma is 84, hat pflegestufe 2, ne langsam verlaufende MS, bewegt sich nur noch im rollstuhl fort und ist im anfangsstadium einer demenz. sie kann wie deine ma was den haushalt betrifft auch nichts mehr alleine tun. soviel zum intro
vargen hat schon n gutes stichwort in den raum geworfen. neurologe.
rede mit deiner hausärztin, sprich sie auf demenz an, frage sie wie sie deine mutter diesbezüglich einschätzt. eigentlich sollte sie das erkennen können . . . . auch wenn es nicht ihr fachgebiet ist . . . frage sie nach eine guten neurologen. meine frage ist - wenn es um einen guten arzt geht: zu welchem arzt würden sie SIE gehen wenn . . . .
in jeder gemeinde, stadtamt/rathaus gibt es ein seniorenamt mit sogenanten seniorenberaterinnen. dort finden besonders angehörige hilfe und unterstützung wenn es um die versorgung/pflege von angehörigen geht.
hat deine mutter eine pflegestufe? wenn nicht setze dich mit der pflegekasse der krankenkasse deiner mutter in verbindung. sie werden dir einen antrag schicken, den du am besten ausfüllst. wenn dir einiges unklar sollte - pflegekasse anrufen und fragen.
ob und welche pflegstufe festgestellt wird entscheidet der medizinische dienst der krankenkassen i.e. sein vertreter DER ARZT das unbekannte wesen.
vom sogenannten MDK kommt ein arzt der deiner mutter ne menge fragen stellen wird . . .
generell sei bei allen hausbesuchen wo es um das wohl, die versorgung deiner mutter geht anwesend. so auch hier. deine ma wird ne menge fragen mit nein beantworten. und damit wird n arzt dann sagen: na ja wenn sie noch zu allem fähig ist, ihren alltag alleine bewältigen kann, kochen, einkaufen, etc . . . . . . . .
scham, sich einzugestehen das man hilfe braucht selbst für ganz einfache sachen des alltags (für uns) ist für alte menschen sehr schwer.. und dann auch noch nem fremden gegenüber . . . ganz schwierige kiste . . .
wie sieht es mit vollmachten aus? hat deine mutter - deine eltern sowas in der art bei einem notar mal aufgesetzt? frage sie. sie kann ja einiges selbst nicht mehr alltegsnormativ entscheiden wie du selbst sagst. könntest du dir vorstellen deine mutter zu "betreuen"? rede da mit deinem mann und - der seniorenberaterin vom seniorenamt".
ich bin seit 11 jahren vom vormundschaftsgericht bestellter betreuer, wurde für ALLE angelegenheiten meiner mutter/ auch schon bei meinem vater beauftragt. siehe hier
Gerichtlicher BetreuerIn das macht vieles einfacher.
auch das geht über einen formlosen antrag soweit ich mich noch erinnern kann. auch hier wieder - die seniorenberaterinnen leisten da unschätzbare dienste. in all den jahren habe ich meine "beratrein" schon des öfteren um rat gefragt. man kann ja nicht alles wissen. und das thema "alter - demenz, is n gesellschaftliches stiefkind - ein tabu".
was sich im laufe der jahre bei meiner mutter und mir herausgestellt hat, eine gute hausärztin ist die halbe miete. wir hatten das glück gehabt das unsere hausärzteInnen immer hausbesuche machten. eine von ihnen, sie verstarb vor einigen jahren wurde sogar zur freundin unserer familie.
es wird noch ne menge auf dich zukommen. es wird an deine kraft und auch über deine kraft gehen. du wirst mal auftanken, ausspannen müssen. auch hier gibt es von der pflegekasse möglichkeiten das du das tun kannst . . . .
das wär s dann erst mal was mir für s erste einfällt. wie du siehst ich bin so der "organisatorische typ". auch das ist ein teil wenn es um die betreuung, die pflege von unseren eltern geht. da gibts ne ganze menge was das organisatorische betrifft das man benötigt. und vieles davon steht einem zu - hat man einen anspruch drauf.
ich wünsche dir viel kraft . . .
lg dennis