Hallo zusammen ....
 
Erst einmal  ein dickes Lob an das tolle Forum . Habe schon eine Menge gelesen und vieles neu verstanden ..... Es geht um meine Mama . Sie ist 82 Jahre alt und dement . Das ist vom Arzt bestätigt worden ... Mein Vater starb vor 5 Jahren an Krebs . Seitdem geht es meiner Mama immer schlechter . Sie lebt noch im Haus . Mein Bruder und Frau haben angebaut und wohnen mit ihr zusammen . Sie hat dort ihr eigenes kleines Reich . Wohnküche , Schlafzimmer Bad und Wc...Nun muss ich dazu sagen das sie 2000 eine schwere Hirnhautentzündzng hatte , und seitdem eine leichte Lähmung der linken  Seite hat . Darum kann sie ihre Bewegungen nicht mehr so gut kontrollieren .. Zu Hause konnte sie sich einigermaßen gut fortbewegen . Weil es immer die gleichen Strecken sind und sie sich an Dingen festhalten kann.  Draußen geht es nur noch im Rollstuhl . Nun schreitet die Demenz mit rasender Geschwindigkeit vorran .  Und sie hat sich immer wieder in gefahr begeben. Sie ging Nachts raus , weil sie meinte es würde brennen . Das waren aber Blitze . Sie steht plötzlich mitten im Garten  und will Wäsche aufhängen . Einmal ist sie auch gefallen und lag fast eine Stunde hilflos da. Dann will sie immer wieder in den Keller Kartoffeln holen . Weil sie ja kochen muss . Sie bekommt aber Essen von der AWO... Sie rief mich NAchts um drei Uhr an und weinte :  Papa ist noch nicht von der Arbeit da , da ist sicher was passiert .  und vieles mehr noch .....
 
 Nun geht es eigentlich darum : Wir konnten sie nicht mehr alleine lassen . Bruder und Frau sind beide berufstätig .  Ich würde mich sehr gerne um sie kümmern . Kann aber leider nicht so wie ich gerne möchte da ich seid 15 Jahren An Panikattacken und einer Angststörung leide . Nun hat uns ihr Arzt geraten sie in eine Kurzzeitpflege zu geben . Das haben wir auch schweren Herzens  getan . Sie ist jetzt seit  3 Wochen dort ... Und sie wird wohl nicht wieder nach Hause kommen .  Ich geh sie jeden zweiten Tag besuchen . Gehe dann mit ihr spazieren und erzähle ihr alles mögliche . Aber ich merke jedes mal etwas mehr das sie einfach alles wieder vergisst .... Dann jammert sie  , das es so langweilig wäre , keiner mit ihr redet und nichts mit ihr gemacht wird . Das stimmt natürlich nicht . In dem Heim  wird vieles gemacht . Spazieren , singen ,  Musik usw..
 
Nun eigentlich zu meinem Problem ..  Ich fühle mich so verdammt schuldig und mies . Ich leide  so sehr unter dieser Situation . Ich habe mir immer geschworen sie nie in ein Heim zu stecken . Und jetzt ist es doch so gekommen .  Ich kann kaum zur Ruhe kommen weil ich immer wieder ihre traurigen Augen vor mir sehe ..  Ich würde sie am liebsten einpacken und nach Hause holen . Und weiß doch das es nicht geht . Und ich weiß das es das richtige war ,  aber ich kriege es nicht in meinen verdammten Kopf...  Ich fühle mich wie ein Verräter, der seine Mutter belogen und abgeschoben hat ...Ich habe Angst daran zu zerbrechen, da es mit meiner Seele sowieso nicht so gut bestellt ist ....  Wenn sie stirbt und ich bis dahin nicht ins reine mit mir gekommen bin , dann weiß ich nicht was mit mir passiert .......  
 
 Puh , das ist raus ....
 
  Vielen lieben Dank fürs "zuhören"
 
  Liebe  Grüße aus Ostfriesland
 
  Elke

Ich noch mal .  Mein Nick sollte eigentlich Ostfriesin werde..
 
 Dann noch kurz etwas was ich vergesse hatte zu schreiben . Mir wird immer wieder gesagt ich soll sie nicht so oft besuchen . das wäre nicht gut für meine Mama . Aber dann fühle ich mich ja noch mieser......

Liebe Elke

Du solltest ganz dringend zu einem Psychiater und einem Psychologen und dort alles erzählen.
Das können Profis besser als wir. Ich wünsche dir viel Glück auf der Suche nach einem Psychologen, aber zum Psychiater kann man ja immer sofort.
Du solltest und der Arzt wird dir bestimmt erstmal ein Antidepressivum geben. Überleg es dir mal.

LG Jürgen

Liebe Elke vielleicht magst Dich ja anmelden und nicht als Gast schreiben.

Erstmal es ist die Krankheit, die sie vergessen läßt und auch so zu denken. Ich finde es eine gute Lösung sie im Seniorenstift wohnen zu lassen, da der Bruder und Frau arbeiten. Sie ist dort mit anderen zusammen, es wird sich beschäftigt, sie bekommt regelmäßig Essen.

Denke nicht soviel darüber nach. Versuche mit Dir ins Reine zu kommen, ein guter Psychologe wäre hilfreich.

Auch ich habe meinen Papa im Stift wohnen lassen und als er mal sagte er fühle sich zuhause war ich glücklich. Hatte es auch nie vor ihn dort hinzubringen. Aber ein grosses Haus mit gr. Garten birgt viele Gefahren.

Viel Kraft und besuche sie, sooft Du magst. Man sollte nicht auf andere hören, die die Situation nicht verstehen.

LG Sylvia

Liebe Elke,
als erstes möchte ich dir sagen, dass du auf keinen Fall Schuldgefühle haben musst.

Wenn solche Entscheidungen anstehen, muss man immer die persönliche Situation mit einbeziehen. Da kann man auch nicht sagen, es wurde jemand einfach abgeschoben. Aussenstehende die sowas sagen sind einfach nur dumm, weil sie die Situation nicht kennen.

Und bei dem was du schreibst, denke ich, hattet ihr gar keine andere Möglichkeit. Zumal du selber gesundheitlich angeschlagen bist und auch nur dieses eine Leben hast.

Sehe es, wie es jetzt ist, als Vorteil: Du kannst sie jederzeit besuchen, ohne von der Pflege zuhause gestresst zu sein. Du kannst dort auch was mit ihr unternehmen..usw. Und wenn du wieder gehst, weisst du, dass sie nicht alleine ist und versorgt wird. Also für alle eine entspannte Lösung.
Und sie wird sich dort bestimmt auf Dauer gut einleben. Das braucht halt immer seine Zeit.

Ich wünsche dir alles Liebe und, dass du auch mal an dich denkst. Und schreibe, wann immer du magst.

LG Biggi

Hallo ihr Lieben ...
 
  erst mal ganz herzlichen Dank für eure Antworten ...
 
 Ja ihr habt Recht ..  Ich darf mir keine Schuldgefühle machen . Auch wenns schwer fällt .. Aber heute haben wir  erfahren , das sie jetzt ein neues Zimmer bekommt . Sie war ja bis jetzt in Kurzzeitpflege . Und die Zimmer sind sehr trostlos . Nun bekommt sie am 9. ein neues Zimmer was wir so einrichten können wie wir es möchten . Wir werden ihren geliebten alten Schrank reinstellen . Ihr einen schönen Sessel besorgen und  eben  so einiges aus ihrer gewohnten Umgebung da reinstellen . Fernseher , Bilder usw.... Eben ein Stück  " zu Hause"...  Vieleicht wird sie sich dann ja etwas schneller eingewöhnen .....
 
  @  Jürgen..  Ich habe auch schon überlegt mit einem Psychologen darüber zu reden . Das bedürfnis ist da . Aber es ist unheimlich schwer einen Therapeuten zu finden . Ich versuche es schon seit geraumer Zeit wegen meiner Panik . Nicht so leicht . Und die Chemie muss ja auch stimmen .......
 
 
 @ Sylvia:   Ich wäre auch sehr glücklich wenn Mama mal sagen würde :  Ich bin hier zu Hause . Aber wie Biggi schon schreibt , dauert es wohl seine Zeit . Sie ist nun ja auch erst 3 Wochen dort .....
 
@  Biggi :  Ja es stimmt , ich kann sie besuchen und Zeit mit ihr verbringen . Als sie noch zu Hause war konnte ich es kaum genießen , weil immer etwas war . Die Wohnung sah manches mal schlimm aus . Und dann war ich mehr mit putzen und aufräumen  beschäftigt und hatte kaum Zeit für sie .. #
 
  Ich danke euch noch mal . Und ich werde bestimmt wieder schreiben  und mich auch anmelden ...
 
 Liebe Grüße
 
 *winkewinke*

Ich glaube ich bin jetzt angemeldet..

liebe Elke, ja bist Du.

Bei meinem Papa hat es ein halbes Jahr gedauert. Ich hab auch Sessel, Lesestandlampe usw. reingestellt. Sogar einen kleinen Minikühlschrank für die Milchschnitte ....
Man kann auch Bilder die auf Demente zugeschnitten sind reinhängen. Die Farbe Blau eine Insel im Meer, grün für Wald, rot für Blumen usw.. Dann legte ich seinen Schlafanzug aufs Bett und ein Betthupferl gab es von den Schwestern, wie in einem Hotel - lächle. Man kann einiges gestalten.

Das mit dem Psychologen kenne ich zu gut, hab schon 2 ausprobiert, ging einfach nicht.

Alles Gute.

LG Sylvia

Liebe Elke
Ja, es hat funktioniert und du bist angemeldet. Dann möchte ich dich erstmal herzlich Willkommen im Forum heissen

Ich schliesse mich den Anderen an. Auch ich finde, das du kein schlechtes Gewissen haben musst. Wie Biggi schon geschrieben hat, muss man immer auch die eigene Situation mitberücksichtigen.

Das du jetzt deine Mutter besuchen und in der Zeit ungeteilt auf sie eingehen kannst, ist auch für deine Mutter viel, viel wichtiger, als wenn du "nur" mit Putzen Aufräumen u.s.w beschäftigt wärst. So kannst du zusammen mit ihr auf das Wesentlichste eingehen - mit Nähe, Zuwendung, Aufmerksamkeit und Wärme.

Das mit dem neuen Zimmer und der Möglichkeit der eigenen Möbel, Bilder u.s.w ist ein wichtiger Faktor um ein bisschen mehr das Gefühl von zu Hause zu geben.

Jetzt aber erst mal einfach liebe Willkommensgrüsse
Ursula

Liebe Elke,
schön, dass du dich angemeldet hast!

LG Biggi

Liebe Elke, auch von mir ein herzliches Willkommen.
Im Juni war ich in einer ähnlichen Situation, meine Mutter zog in ein Seniorenstift und ich hatte ein schlechtes Gewissen. Das muss aber niemand haben, besonders wenn man gesundheitlich angeschlagen ist. Meine Mutter war an drei Tagen in der Woche in einer Tagespflegeeinrichtung, einen in einer Demenzgruppe und einen Tag hatte ich eine Betreuung für zu Hause, während ich arbeitete. Am Wochenende hatte ich auch mehr mit waschen, putzen usw. zu tun, als das ich mich hätte um sie kümmern können. Sie hat dann immer gewartet und wollte abgeholt werden - aber war ja "nur" Wochenende. Wir haben ihren Sessel, Kissen und Kuscheldecke mitgenommen, Bilder aufgehängt und das kahle Zimmer gemütlich gestaltet. Nach einigen Reibereien mit zwei anderen Bewohnerinnen hat sie sich ziemlich schnell eingelebt und macht jetzt einen lebhaften und durchaus zufriedenen Eindruck. Die Neurologin hat mir schon vor über einem Jahr gesagt, die meisten Dementen fühlen sich in einer guten und geeigneten Einrichtung sehr wohl. Sie werden dort betüddelt, ihrer Krankheit entsprechend beschäftigt, alle haben ein "Problem" (das macht sie sicherer und selbstbewußter) und wenn Besuch auftaucht, dann ist dieser entspannt und kann sich völlig dem Kranken widmen. Inzwischen geniesse ich die Besuche dort, ganz ehrlich. Es ist auch eine schöne Gemeinschaft der Angehörigen. Wenn mal einer keinen Besuch hat, dann wird er eben von anderen Angehörigen "adoptiert". Also hab' kein schlechtes Gewissen, freu Dich auf eine entspanntere Zeit mit Deiner Mutter. Es wird ihr sicher gefallen, besonders wenn Du das Zimmer wohnlich einrichtest. Und wenn es Dir nicht so gut geht, dann schreib hier alles was Dich bewegt, es hilft! Ich kann nur immer wieder sagen, wie sehr mir all die lieben Leute hier geholfen haben und wie froh ich bin dieses Forum gefunden zu haben. Du wirst sehen, es wird alles gutgehen und dann kümmerst Du Dich um Deine Gesundheit. Das mache ich auch jetzt endlich.
LG Martina

Liebe Elke

Ein Psychiater reicht ja erstmal, damit er dir ein Medikament verschreibt.
Das hilft für die Überbrückung bis du einen Psychologen gefunden hast.
Ich habe nämlich aus deinem Schrieben herausgehört das es dir sehr schlecht geht
und du am verzweifeln bist und keine Kraft mehr hast. Die brauchst du für deine Mutter,
aber vorallem für DICH.

LG Jürgen

Hallo lieber Jürgen ..

Wie ich schon sagte leide ich seit 15 Jahren an dieser "Krankheit" Und ich habe schon einiges an Medis in mich "reingestopft".. Leider ist es nu mal so das ich auf jedes Medi sehr empfindlich reagiere : Also heftige Nebenwirkungen hatte . und ich habe auch schon einige Theras durch . Leider immer nicht wo ich sagen konnte : Das passt endlich ... Ich brauche jemanden wo ich mich mal so richtig ausko.... kann , aber den hab ich leider bis jetzt noch nicht gefunden .... Aber das ist eine lange geschichte die hier wohl nicht hin gehört ...


Ja du hast Recht .. Ich brauche alle Kraft für meine Mama .. Und manches mal weiß ich wirklich nicht wo ich die her holen soll . Aber ich sage mir auch : Sie hat dich groß gezogen , war immer da, auch wenn sie mal nicht mehr konnte .. Und jetzt bin ich dran . Und ich bin mit meinem Herzen dabei und mache es sehr gerne . Ich liebe mein Mama über alles und nehme diesen manchmal schweren Weg in Kauf ...... Auch wenn ich dabei vieleicht an meine Grenzen stoßen werde . Aber ich will das sie den Rest ihres ,auch nicht immer leichten Leben genießen kann ..... Jetzt steht sie an erster Stelle ...... Und ich bin ja nicht alleine . Meine Schwägerin steht mit tatkräftig zur Seite ..

Ganz liebe Grüße an Dich

Elke

Wow .. ich bin gut .. Hab das doch tatsächlich geschafft mit dem Bild..

* Mir mal ordentlich auf die Schulter klopfe *

Das ist was anderes, dann kennst du ja schon alles.
Ich hatte mir nur Sorgen um dich gemacht wo ich deinen ersten Beitrag gelesen habe.
Wollt dir nur helfen. Achte gut auf dich.

LG Jürgen

Liebe Elke,

herzlich willkommen in unserer Runde.

Bei dir kommt ja einiges zusammen, aber ich bin auch der Meinung, dass die Lösung mit dem Pflegeheim eine gute ist. Dort wird deine Mutter sicher gut versorgt und wenn sie jetzt ein persönlich gestaltetes Zimmer bekommt, wird sie sich bestimmt bald heimisch fühlen. Und sie würde sicher nicht wollen, dass du vor lauter Kummer dich selbst vergißt.
Ich musste meiner Mutter auch langsam klarmachen, dass niemandem damit geholfen ist, wenn sie durch die Rund-um-die-Uhr-Pflege meines demenzkranken Vaters zusammenklappt. Inzwischen hat sie es begriffen und er geht 6 mal im Monat in die Tagespflege, damit sie Kraft schöpfen kann. Auch sie hatte ein schlechtes Gewissen, aber zum Glück geht er gern hin und die gleiche Einrichtung betreibt auch ein Pflegeheim, in das er über kurz oder lang einziehen wird. So gewöhnen sich beide langsam daran.

Wie weit ist denn bei deiner Mutter die Krankheit schon fortgeschritten?

Dir wünsche ich, dass du einen Therapeuten findest, zu dem du Vertrauen haben kannst. Schon so lange Zeit mit diesen Problemen zu leben stelle ich mir hart vor, aber ich bin sicher, auch darüber kannst du hier dein Herz ausschütten, wenn du magst.

Wenn ich darf, nehme ich dich mal in den Arm.

Liebe Jule,
nettes Foto. Der Ordnung halber - lächle. Ich persönlich finde es schöner, wenn man auch das Gesicht sieht welches hier schreibt. Danke

LG Sylvia

Hallo zusammen ...

Nun gings mir die letzte Woche endlich mal etwas besser und nun schlägt das schlechte Gewissen wieder zu ......

Am Sonntag habe ich sie besucht (ich besuche sie jeden zweiten Tag)... Sie war völlig aufgelöst . Fing an zu weinen als sie mich sah und sagte : Ich dachte schon es kommt keiner mehr und ich muss für immer hier bleiben . Da wusste ich schon mal nicht mehr was ich sagen sollte . Ich hab sie in den Arm genommen und sie gedrückt und sie einfach weinen lassen . Ich hab mich dann kurz aufs Klo verzogen damit sie meine Tränen nicht sieht ...

Wir sind dann auf ihr Zimmer und haben Bingo im Fernsehen geguckt . Das hat sie zu Hause auch immer gemacht . Sie war beruhigt , sagte aber kaum ein Wort. Um sechs habe ich sie dann zum Essen gebracht . Sie wollte aber nicht essen .. War schon wieder den Tränen nahe ... Ich musste dann aber auch los . War fast 1 1/2 Stunden bei ihr ...

Gestern wollten meine Schwägerin und ich eigentlich zusammen zu ihr . Mir ging es aber nicht sehr gut . Habe sehr schlecht geschlafen weil mir das wohl wieder alles ziemlich an die Nieren gegangen ist . Nun wollte meine Schwägerin allein hin , was mich etwas beruhigte . Aber um sechs rief sie mich an das sie es nicht geschafft hätte.. Das brach mir fast schon wieder das Herz ...

Nun war ich heute vormittag hin . Und die Schwester erzählte mir das es meiner Mutter gestern gar nicht gut ging. Sie hätte nur geweint , wollte nicht aufstehen . Hat kaum gegessen und hat immer nur von ihrem Mann geredet und das sie zu ihm möchte .....Sie konnte kaum beruhigt werden ...

Heute ging es wieder einigermaßen . Ich war mit ihr zu Papas Grab und wir haben ihm Sonnenblumen gebracht . aber sie weiß gar nicht das es ihr Mann ist der dort liegt . Sie fragte mich : Warum gehen wir hier immer hin ? Wer ist dieser ....... ?Ich wußte gar nicht was ich sagen sollte . Ich sagte nur : Hier liegt mein Papa .... Sie : Dein Vater liegt hier ...?? Ach so .. Dann war sie wieder still

Hätte ich gestern geahnt das es ihr so schlecht geht , dann wäre ich zu ihr gefahren . Aber ich konnte es ja nicht wissen . Nun quälen mich wieder tausend Dinge .. Hab ich wirklich das richtige gemacht ?? Wäre es zu Hause nicht besser für sie ? .... Und und und ...........

Ich habe den Schwestern jetzt gesagt , wenn es noch mal vorkommt das sie weint und es ihr nicht gut geht , dann sollen sie mich anrufen damit ich kommen kann .

Und ich merke im Moment das meine Panik und meine Ängste wieder verstärkt auftreten.. Und dabei ging es mir seit langer Zeit endlich mal wieder gut (im Bezug Panik).... Denn ich bin eine Zeit lang durch die Hölle gegangen und habe sogar deswegen meine Arbeit ( Lidl) aufgeben müssen . Nun plagen mich diese Schuldgefühle wieder .. Nicht nur wegen meiner Mama . Dazu kommt auch noch das mein Exmann momentan wieder sehr viel trinkt (quartalssäufer , so nennt man das wohl ) und mich ständig anruft . jammert und weint ... Er hat 2000 einen schweren Motoradunfall gehabt , den er fast mit dem Leben bezahlt hätte . Und das nachdem ich ihm gesagt hatte , das ich mich trennen werde.. Natürlich auch wieder Gewissensbisse auf meiner Seite .......

Habe jetzt wieder bei einigen Therapeuten um Hilfe gebeten . Aber die sind alle über Jahre ausgebucht ....

Aber irgendwo will ich ja auch noch ein bisschen Spaß am Leben haben .....

Liebe Elke
Du muß Dir nicht für alles und jedes die Schuld geben. Das Leben ist nicht immer rosarot und wir können den Weg nicht beeinflussen. Das mußte ich auch lernen.

Vielleicht hilft ihr eine Puppe die sie im Arm halten kann.

Der Ex sollte Dich in Ruhe lassen, da er das nicht macht laß Dir eine neue Telefonnummer geben oder zieh einfach den Stecker raus.
Du bist gewiss nicht schuld an seinem Unfall, was geschehen soll geschieht, auch ohne das Du vorher von Scheidung geredet hast.

Lebe Dein Leben und werde gesund.

LG Sylvia

Liebe Elke,
du kannst nicht immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Und ein schlechtes Gewissen brauchst du bestimmt nicht haben, du tust dein Bestmöglichstes als liebevolle Tochter. Unsere Mutter hatte damals, als sie noch im Heim war, auch so Phasen. Doch wir konnten auch nicht immer alles stehen und liegen lassen um hinzufahren. Wir haben auch nur ein Leben und auch noch andere Dinge zu tun.

Du besuchst sie regelmässig und das ist auch gut so. Doch sie kann auch weinen, wenn du z.B. gerade weg bist oder nicht dein Besuchstag ist.
Setze dich da bitte nicht so unter Druck. Diese Phasen bei deiner Mutter werden irgendwann vergehen.

Das gleiche gilt für den Unfall deines Ex. Es ist geschehen, und einen Zusammenhang mit der Trennung sehe ich nicht.
Ich weiss ja nicht in welchem Bezug du noch zu ihm steht. Wenn die Sache abgeschlossen ist, würde ich den Kontakt abbrechen, da er anscheinend viel mit deiner Gemütsverfassung zutun hat.

Ich wünsche dir alles Liebe und tue mal was Tolles für dich. Hilft manchmal..

LG Biggi