Liebe Petra !

Ja, solche Situationen kenne ich. Man kann das Gefühl kaum beschreiben, wenn sich ein kleiner Erfolg nach langem bergab einstellt. Ich glaube solche Momente muß man ganz tief in sich festhalten und genießen. Mit Sicherheit tut es Ihr gut, wenn Du sie so oft wie Du kannst und möchtest besuchst.
Letztens war das Wetter richtig schön und meine Mam und ich saßen draußen auf der Terasse und haben einfach nur die Luft und das Plätschern des Gartenbrunnens genossen. Auf einmal sagte
Sie:
"Sandra ?"
Ich:
"Ja ?"
"Ich hab Dich Lieb " das sagte sie einfach so.
Da hab ich echt Pippi in die Augen gekriegt.

wünsche Deiner Mutter und Dir alles Liebe und noch viele schöne Momente die Dir immer in Erinnerung bleiben dürfen.

l. G. Sandra

Liebe Petra,
ja ich kenne sie. Wenn man Papa ins Krankenhaus mußte und dann wieder im Stift war, gab es dieses Loch. Es dauerte 4 Wochen, jeden Tag kam ich für Stunden und er aß und trank kaum. Aber ich gab nicht auf. Da ich es einmal von daheim kannte, als er im Krankenhaus war.

Nach 4 Wochen kam ich ins Zimmer und er sagte: Sylvia da bist Du ja wieder. Ich kann euch gar nicht sagen, wie glücklich ich war. Es war unbeschreiblich. Mein Herz hüpfte. Weihnachten gingen wir dann sogar essen.

Ich hoffe für euch, das es lang dauert.

LG Sylvia

Liebe Petra,
ich freue mich für Euch beiden und wünsche Dir / Euch noch ganz viele solcher tollen Momente.

LG MOni

Liebe Petra,
gott sei Dank gehören so positive Überraschungen auch mal zum sonst eher abfallendem Krankheitsbild. Das freut mich sehr für dich.

Ich hoffe, das dieser Zustand ganz lange anhält und du die Zeit, wenn du deine Mutter besuchst, geniessen kannst.

Liebe Sandra,
da hätte ich auch Pippi in die Augen bekommen...

LG Biggi

Sandra, das kann ich mir vorstellen wie toll das war. Ich genieße auch jeden Augenblick wenn es ihr besser geht. Leider kann ich sie nicht so oft sehen, weil es 160 km weit entfernt ist, aber ich versuche es so oft es geht möglich zu machen und ich wünsche mir das es ihr noch länger so gut geht, wobei man dann schnell verdrängt das es auch morgen schon wieder schlechter werden kann und man nie weiß wann es zu Ende ist, denn davor habe ich doch ein wenig Angst, das ist dann so endgültig. LG Petra

Hallo Petra, diese schönen Momente vergisst man nicht die hat man für immer.Als mein Mann das erstemal nach der Diagnose wieder Hause kam hat er schon keine klaren Sätze mehr gesprochen.Dann klingelte es und der Tür und der Hausarzt kam ohne Anmeldung mein Mann guckte ihn von oben bis unten an und sagte zum Arzt dicker Bauch worauf der sagte sie haben auch einen dicken Bauch.Davor war mein Mann in Kurzzeitpflege wo er die meiste Zeit im Bett lag und die Decke anstarrte da sagte der Hausarzt das gefällt mir gar nicht.
Das es deiner Mam besser geht zeigt ja das sie sich wohl fühlt und das sie übers Essen meckert ist auch ein gutes Zeichen.
LG Ulli

Hallo Ulli,

ich denke auch das meine Mutter sich wieder ein bisschen wohler fühlt, ich wollte gleich mal anrufen im Heim, ob es auch so geblieben ist.
Wie alt ist eigentlich dein Mann? Und wie lange hat er schon Demenz. Also ich ziehe den Hut vor dir, das du deinen Mann zu Hause pflegst, ich stelle mir das sehr schwer vor und gerade der Ehemann, der fehlt einem doch ganz besonders. Das tut mir wirklich sehr leid und ich kann mitfühlen wie schwer du es hast. Es ist schön zu wissen das man sich hier im Forum austauschen kann und nicht alleine damit ist. Viel Kraft dir weiterhin und hoffentlich noch viele schöne Momente. LG Petra

Hallo Petra, mein Mann hat seit Juni 2007 Demenz da war er 55 Jahre ja ich vermisse ihn sehr er war meine Bezugsperson ihn zu Pflegen und bei ihm zu sein ist das letzte was ich für ihn tun kann, er duldet nur noch den Pfleger und mich an seinem Bett vor anderen hat er Angst.Ich wünsche dir das du heute eine gute Nachricht von deiner Mutter bekommst.
LG Ulli

Ich war bei meiner Mutter im Seniorenheim in Rheine, sie wurde ins Krankenhaus verlegt mit Verdacht auf Darmdurchbruch, aber es war wohl eine Fehldiagnose. Seid sie im Krankenhaus liegt, geht es ihr wohl sehr schlecht. Sie hat gestern und heute gar nichts gegessen und hat Schluckbeschwerden und sehr schläfrig, ich bin wie gelähmt, habe Angst anzurufen, weil ich dann denke, sie sagen mir sie ist gestorben. Wobei ich denke, vielleicht hat sie das Glück einfach nur einzuschlafen und dann hat sie es überstanden. und einerseits zittere ich dann immer sehr stark, ich habe große Angst davor. So wie das aussieht, wird es wohl auf mich zukommen, wie schaffe ich das, damit umzugehen. Das meine Mutter da so liegt und langsam nur noch Haut und Knochen ist und vielleicht sehr leidet, ich möchte das es aufhört. Ich könnte so weinen. Dieses auf und ab, hält man nicht aus. Ich war so guter Hoffnung und dann wird es wieder schlechter.

Liebe Petra
es sind schlimme Momente. Aber irgendwie meistert man sie. Das Loch kommt erst später, in das man fällt. So ging es mir.

LG Sylvia

Liebe Petra,
das tut mir sehr leid für dich. Kann mir denken, wie du dich fühlen musst.

Nur mal eine Frage: wenn es eine Fehldiagnose war und vielleicht kein Grund vorliegt, sie dazubehalten, kann sie nicht zurück in ihr Heim. Ich meine, vielleicht geht es ihr dort besser, auch wenn es evtl. nur noch eine Frage der Zeit ist. Aber dort wird sich bestimmt liebevoller gekümmert, als es im KH möglich ist.

Es ist leider oft so, dass unsere Dementen im KH stark abbauen. Daher kann es durchaus sein, dass sie sich im Heim wohler fühlt und sich vielleicht sogar etwas erholt. Muss nicht, aber ist ganz oft der Fall.

Alles Liebe und viel Kraft wünscht dir
Biggi

Irgendwie weiss ich nicht genau wie ich anfangen soll. War bisher noch nie in so einem Forum, aber mit der Sache weiss ich nicht so recht umzugehen, geschweige denn meine Freunde. Letzten Freitag kam meine Mutter zu mir ins Zimmer und hat gefragt wo denn die Carla ist. ich stand direkt vor ihr und sagte dass ich es bin und sie sagte nur "nein Jitka (das ist meine Cousine) wo ist die Carla denn hin?" da wurde mir erst so richtig bewusst, dass sie mich schon langsam vergisst. Bei meiner Mutter wurde vaskuläre Demenz festgestellt durch ihre Herzerkrankung und den vielen epileptischen Anfällen, die sie seit 4 Jahren hat. und jetzt ist es seit letztem Jahr september noch viel schlimmer geworden und sie baut fast täglich immer mehr ab. Demenz ist eine Krankheit die ein ekelhaftes Gesicht hat. ich hasse sie. warum kann ich nicht meine frühere "gesunde" (sofern das überhaupt zutrifft, sie war schon mein ganzes Leben krank. als ich zwei war wurde sie am Herzen operiert neue Aortenklappe. Dann wäre sie fast an einer Sepsis bei einer Blinddarmentzündung gestorben. und dieses Jahr im März hatte sie einen Herzstillstand. ich war mit ihr allein zu Haus und musste reanimieren und als die Sanitäter eintrafen haben sie sie weitere 20 min defibriliert. anschließend musste sie in ein künstliches koma versetzt werden um weitere schäden vom herzen fernzuhalten. danach war sie 3 monate im krankenhaus. also wie ihr seht nicht viel von meiner mutter gehabt ausser leid, aber dennoch ist sie meine mama und ich bin ein einzelkind und hänge an ihr) Mutter wieder zurück haben. Was ist 24 denn für ein Alter? Ich weiss es gibt viel schlimmere Schicksalsschläge, aber es gibt auch "normale" Familien. Mich zerfrisst es richtig innerlich. wie kann man dagegen ankämpfen, hat jemand einen Tipp? Oder ist es sinnlos?

Denke im Vorraus
Carla

Liebe Carla,
herzlich Willkommen bei uns im Forum.

Da hat deine Mutter aber schon verdammt viel mitmachen müssen. Und jetzt auch noch Demenz. Das tut mir sehr Leid für euch. Vor allem bist du noch so jung...

Aber schön, dass du dich angemeldet hast. Wir sind eine nette Truppe, die immer gerne versucht zu helfen. Also, wenn dir irgendwas auf der Seele brennt, immer raus damit!

Gegen das innerliche Zerfressen kann man leider nicht viel tun. Das sind einfach unsere Gefühle lieben Angehörigen gegenüber. Man kann versuchen, diese Krankheit anzunehmen und so gut es geht damit zu leben. Viel Wissen darüber aneignen macht vieles verständlicher und hilft oft. Mir ging es auch so.

Ja, man fragt sich, warum man keine "normale" Familie sein darf. Doch was ist normal. Das Leben besteht aus Höhen und Tiefen, die uns oft vor enorme Herausforderungen stellen. Doch eine Antwort, warum es manche wirklich knüppeldick bekommen, habe ich noch nicht gefunden.

Ich hoffe, wir können dich ein wenig begleiten um es vielleicht etwas erträglicher zu machen.

Alles Liebe und weiter viel Kraft.

LG Biggi

Liebe Carla,
auch von mir ganz herzlich willkommen hier! Du wirst dich hoffentlich wohl fühlen, wenn du erst mal liest, dass wir alle "so normal" sind wie du und deine Familie. Dich hat es echt ganz schön getroffen und das tut mir wirklich leid, vor allem so jung.
Dieses nicht mehr erkannt werden von Müttern und Vätern - das ist ganz schlimm.
Ich hatte mich darauf vorbereitet, weil ich soviel über Demenz gelesen habe und als dann der Tag habe, habe ich nur gedacht, ah ja, jetzt ist es soweit.
Komischerweise finde ich es inzwischen richtig schön, dass sie so intensiv nach mir fragt, wenn sie mich nicht erkennt. Denn somit weiß ich, dass ich ihr immer noch ungemein wichtig bin und in ihrem Hirn und Herzen verankert - auch wenn ich es manchmal ganz doll vermisse, von ihr "erkannt" zu werden.
Vielleicht hilft dir diese Sichtweise
Nimm ihre Hand, streichle sie und schau ihr in die Augen. Du wirst sehen, dass du immer noch mit ihr bist.

Also, viel Spaß beim Schmökern hier, du findest hier bestimmt viele Antworten und was so richtig gut tut:
alle verstehen dich hier


LG
Jelly

liebe Carla,
Deine Mutter hat viel hinter sich und noch vor sich und eigentlich nie richtig etwas von ihrer Tochter gehabt. Mit 24 Jahren sieht man auch vieles noch anderst. Diese Krankheit frißt einen auf und schlimm wird es, wenn die Lieben nicht mehr erkannt werden, die Sprache weg bleibt....
Versuche viel zu lesen über Demenz, rede mit den Ärzten, schließ Dich einer Gruppe an, wo Gleichgesinnte sind.

Sinnlos - sowas gibt es nicht. Alles hat einen Sinn. Ganz ehrlich: welcher Mensch ist "normal" haben wir nicht alle einen Vogel. Sind wir nicht alle einzigartig und etwas besonderes ?

Alles Gute.

LG Sylvia

Hallo liebe Carla,

auch von mir ein herzliches Willkommen.

Ich bin auch noch nicht lange in diesem Forum, aber ich kann Sylvia nur voll und ganz zustimmen. Lies viel über die Krankheit, hol Dir Informationen und Hilfe, wo Du sie bekommen kannst (Arzt, Beratungsstellen). Der Neurologe meines Vaters hat mich z. B. an die "ZEDA" - Zentrum für Demenzkranke und ihre Angehörigen - (das gibt es hier in Kassel, ob in Frankfurt auch, weiß ich leider nicht) verwiesen und tausch Dich mit Gleichgesinnten aus. Hier im Forum wird Dir geholfen. Du stehst nicht allein da, es gibt hier so viele, die Dir wertvolle Tipps geben können, ein paar liebe Worte für Dich haben oder einfach Gefühle mit Dir teilen. Das tut so gut.


Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.

LG Sylke